Ausarbeitung zum Hinduismus (pdf) - fachschulteam
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Schließlich tupft der Mann ihr geweihte rote Farbe (Sindur) auf den Scheitel,<br />
sowie auf die Stirn einen Punkt. Dieser Punkt gilt als wichtigster Segenzeichen<br />
einer verheirateten Frau und wird von nun an immer getragen. Sie drückt mit<br />
Mantren (Formelhafte Wortfolge) ihre Einwilligung aus: „Du bist mir<br />
willkommen!“<br />
Früher sah sich das Paar oft beim Feuer <strong>zum</strong> ersten Mal. Heute haben junge<br />
Leute normalerweise die Möglichkeit, sich vorher zu sehen. Die städtische<br />
Jugend kann sich mit dem zukünftigen Partner meist auch treffen und<br />
gegebenenfalls die vorgeschlagene Wahl ablehnen. Immer mehr junge<br />
Hindus suchen sich inzwischen ihren Partner oder ihre Partnerin selber aus.<br />
Die Scheidung und Wiederverheiratung von Witwen<br />
Der Mann ist nach dem Gesetz Manus für die Frau Gottgleich. Deswegen ist<br />
die Scheidung äußerst verpönt und kaum möglich. Sie darf ihn nie verlassen,<br />
doch er darf sie verjagen wenn sie ungehorsam ist. Außerhalb der Familie<br />
kann eine Frau kaum überleben.<br />
Die Wiederverheiratung von Witwen ist in der Manusmriti (das Gesetzbuch des<br />
Manus, der ein wichtiger Gesetzgeber oder Stammvater der Menschen für die<br />
Hindus ist) nicht erwünscht.<br />
Eine tugenhafte Frau, die nach dem Tod ihres Gatten keusch bleibt, erreicht<br />
den Himmel, auch wenn sie keinen Sohn hat, wie jene Keuschen Männer ( MS<br />
V.160).<br />
Eine Frau , die aus Sehnsucht nach Nachkommen, ihre Pflichten gegenüber<br />
ihrem Gatten verletzt, bringt über sich selbst Ungnade in diese Welt und<br />
verliert ihren Platz neben ihrem Gatten (MS V.161).<br />
Bedeutung der Frau und des Mannes im <strong>Hinduismus</strong><br />
In Indien erblicken Jährlich 12 Millionen Mädchen das Licht der Welt. 1,5<br />
Millionen sterben schon vor Vollendung des ersten Lebensjahres und nur 9<br />
Millionen werden 15 Jahre alt. Im Alter von 0 bis 4 Jahren liegt die<br />
Sterblichkeitsrate bei Mädchen um 5 % höher als die der gleichaltrigen<br />
Jungen. Wenn eine Familie schon eine Tochter hat, so liegt die<br />
Sterblichkeitsrate für die nächste Tochter bei 53 %. Durch die hohe Mitgift die<br />
die Eltern bei der Hochzeit der Tochter zahlen müssen, gelten Mädchen oft<br />
nur als Belastung. Aus Angst sich durch das Mitgift sich zu verschulden, führt es<br />
zu einer hohen Abtreibungsrate bei weiblichen Föten. Die Mädchen werden<br />
zu ergebenen und pflichttreuen bis unterwürfigen Dienerinnen der Männer<br />
erzogen, die Versklavung und Abhängigkeit als ihr Schicksal akzeptieren. Die<br />
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