Ausarbeitung zum Hinduismus (pdf) - fachschulteam
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Eine Kaste ist eine Gemeinschaft von nur untereinander heiratender<br />
Familiengleicher Abstammung mit gleichen Namen, Brauchtum und gleichen<br />
Beruf.<br />
Das Kastenwesen ist am größten in Indien, aber auch auf Sri Lanka, Bali, in<br />
Nepal und bei den kurdischen Jesiden verbreitet. (Jesiden= pazifistisch<br />
monotheistische Religion)<br />
In Indien gibt es 2000- 4000 Kasten. Sie bilden ein ganzes System.<br />
Zu den obersten Kasten gehören folgende:<br />
\ Brahmanen (Priester, Gelehrter)<br />
\ Kschatriya (König, Prinz, Krieger, höherer Beamter)<br />
\ Vaishya (Landwirt, Kaufmann, Händler)<br />
\ Shudra (Knecht, Dienstleistender)<br />
Es existiert ein Mythos darüber wie die Kasten entstanden sind. Dieser wird im<br />
10. Buch der Rigveda (älteste Teil der vier Veden und zählt damit zu den<br />
wichtigsten Schriften des <strong>Hinduismus</strong>) so beschrieben.<br />
Durch das Opfer des göttlichen Urriesen Purusha entstanden demnach aus<br />
seinem Mund die Brahmanen, aus den Armen die Kschatriya, aus den<br />
Schenkeln die Vaishya und aus den Füßen die Shudra.<br />
Ganz am Ende dieses Kastensystem stehen die Kastenlosen, die Parias oder<br />
auch „die Unberührbaren“ genannt. Sie sind die Außenseiter in dieser<br />
Religion. Sie besitzen keinen Wert und werden dementsprechend behandelt.<br />
Die Zuordnung einer Kaste sagt nichts über „wohlhabend“oder „arm“aus. Es<br />
handelt sich weitgehend um eine Einteilung nach ritueller Reinheit und<br />
Aufgabenbereich, nicht jedoch um „Oberschicht“ und „Unterschicht“, die<br />
sich nach finanziellen Kriterien richtet. Durch jahrhundertelange Ausbeutung<br />
findet sich Armut jedoch tendenziell mehr bei Shudras und Parias, obwohl<br />
auch brahmanische Familien wirtschaftlich sehr schlecht gestellt sein können.<br />
Brahmanen<br />
Im <strong>Hinduismus</strong> war es ihr Vorrecht und ihre Pflicht, Lehrer des Veda (die<br />
heiligen Schriften) und Gelehrte zu sein. Bis heute stellen sie hauptsächlich die<br />
Priester. „Brahmane“war daher ein religiöser Titel.<br />
Nach altem hinduistischen Dharma (bestimmt das Leben eines Hindu in<br />
vielfältiger Art u. Weise), der auch in der Manusmriti ( indischer Text)<br />
beschrieben ist, war der ideale Lebenslauf eines Brahmanen folgender:<br />
Er ging mit ungefähr 8 Jahren zu einem Lehrer und blieb solange bei ihm, bis<br />
er das Studium der Veden abgeschlossen hatte. Dann war er verpflichtet zu<br />
heiraten, regelmäßig Opfer darzubringen, Söhne zu zeugen, zu unterrichten<br />
und Geschenke zu machen. Sobald die Söhne erwachsen waren, sollte er<br />
sich in den Wald zurückziehen und sich im letzten Stadium seines Lebens von<br />
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