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biber - Ausgabe JUNI 2013 - Magazin für Menschen mit und ohne Migrationshintergrund

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BANKEN-CHECK<br />

ERSTE BANK<br />

Thaliastraße 58<br />

Als nächstes checke ich die Lage in der Erste Bank-Filiale<br />

in der Thaliastraße. Bei einem eigenen Informationsschalter<br />

warte ich, bis ich an die Reihe komme. Ein junger Mann<br />

begrüßt mich <strong>und</strong> fragt, was er <strong>für</strong> mich tun könne. „Nix<br />

Deutsch, Student brauchen Konto.“ „Welche Sprache<br />

sprechen Sie denn?“ Ich antworte <strong>mit</strong> Bosnien, gleich darauf<br />

fängt er selbst an, <strong>mit</strong> mir auf Bosnisch zu sprechen. Zuerst<br />

erklärt er mir, was ich <strong>für</strong> ein Konto brauche <strong>und</strong> erinnert<br />

sich dann: „Sie haben ja gesagt sie seien eine Studentin,<br />

dann können Sie sogar ein Studentenkonto haben. Ich<br />

drucke Ihnen auf einem Zettel alles aus, was sie da<strong>für</strong><br />

brauchen.“ Da<strong>mit</strong> ich mich auf der Uni nicht <strong>mit</strong> Wörtern<br />

wie Inskriptionsbestätigung herumschlagen muss, soll ich<br />

nur auf den Zettel verweisen. Danach gibt er mir noch eine<br />

Karte von einem Betreuer der Bosnisch kann <strong>und</strong> befugt ist,<br />

ein Konto zu eröffnen, um später <strong>für</strong> den Abschluss einen<br />

Termin auszumachen. Ich bedanke mich <strong>und</strong> vergebe <strong>für</strong> so<br />

viel Rücksichtnahme, Fre<strong>und</strong>lichkeit <strong>und</strong> Professionalität<br />

ebenfalls 5 von 5 Punkten <strong>mit</strong> scharf.<br />

BAWAG/PSK<br />

Thaliastraße 68<br />

Als letzten Checkpoint besuche ich die BAWAG/PSK-Filiale auf der<br />

Thaliastraße. Am Infoschalter sagte ich zwei Damen den üblichen Satz,<br />

sie fragten mich gleich darauf, welche Sprache ich spreche, genauso wie<br />

es auch die Berater in der Raiffeisen <strong>und</strong> Erste Bank taten. Ich lächelte<br />

<strong>und</strong> wusste, die haben jemanden, der mich beraten kann. Ich sprach<br />

Bosnien aus, die beiden schauten sich fragend an: „Haben wir hier in der<br />

Filiale jemanden, der Bosnisch spricht?“, <strong>und</strong> wendeten zeitgleich ihren<br />

Blick zu einer Kollegin, die an einem Tisch saß. Sie war aus Serbien,<br />

deshalb war den anderen beiden wohl nicht klar, dass das <strong>mit</strong> kleinen<br />

Unterschieden ein <strong>und</strong> dieselbe Sprache ist. Nach diesem Missverständnis<br />

gestehe ich, war die Beraterin fre<strong>und</strong>lich, erklärte mir ebenfalls alles,<br />

was ich <strong>für</strong> ein Konto brauche, gab mir ihre Visitenkarte <strong>und</strong> machte ein<br />

Kreuzerl neben ihre Nummer, da<strong>mit</strong> ich gleich zu ihr durchkomme, wenn<br />

ich einen Termin <strong>für</strong> die Kontoeröffnung ausmachen möchte. Für dieses<br />

kleine Wissensmanko innerhalb der Kollegen, die aber darüber hinaus sehr<br />

fre<strong>und</strong>liche Beratung, vergebe ich 4 von 5 Punkten <strong>mit</strong> scharf.<br />

FAZIT:<br />

Mit 3 von 4 Banken, die mich gut beraten konnten <strong>und</strong><br />

auch auf K<strong>und</strong>en <strong>mit</strong> besonderen Bedürfnissen eingehen<br />

können, ist das Ergebnis alles in allem sehr zufriedenstellend.<br />

Wie es in anderen Bezirken oder Filialen ausgesehen<br />

hätte, kann ich nicht sagen, eine Forderung <strong>für</strong> alle Filialen<br />

sollte es auch nicht werden, aber in migrantenstarken Bezirken,<br />

wie dem 16., sollte <strong>für</strong> diese Sprachenvielfalt doch<br />

gesorgt werden.

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