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FÜR<br />
UNSER LAND<br />
Familien milien fördern<br />
Arbeitsplätze eitsplätze <strong>sich</strong>ern er<br />
Soziale ziale Gerechtigkeit<br />
Gerechtigkei<br />
Gerech Gerechtigkeit<br />
Sicher leben l<br />
Land voller Energien Energ Energie g<br />
Bildungschancen ngschancen für alle<br />
Kulturelle Vielfalt lfalt<br />
Halbzeitbilanz der Landesregierung<br />
Rheinland-Pfalz 2006 – 2008<br />
<strong>Wir</strong>tschaftskraft stärken
INHALT<br />
Vorwort des Ministerpräsi<strong>den</strong>ten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />
1. Menschen prägen <strong>Wir</strong>tschaft –<br />
Arbeit, <strong>Wir</strong>tschaft, Innovation<br />
Rheinland-Pfalz – Starker Standort mit innovativem Potenzial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />
Aktive Arbeitsmarktpolitik und gute Arbeitsbedingungen bringen das Land nach vorn . . . . . . . . . . 15<br />
Wettbewerb und Innovation stärken die <strong>Wir</strong>tschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />
2. Bildung für alle –<br />
Gleiche Chancen, exzellente Wissenschaft, kulturelle Vielfalt<br />
Zukunftschance Kinder – Bildung von Anfang an . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />
Schulpolitik in Rheinland-Pfalz – allen Kindern eine Chance . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />
Optimale Übergänge von der Schule in die Ausbildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />
Wissen schafft Zukunft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />
Schönes Rheinland-Pfalz – Kunst, Kultur und Lebensfreude . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31<br />
3. Zusammenleben und Lebensqualität –<br />
Soziales Rheinland-Pfalz<br />
Bürgerschaftliches Engagement . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35<br />
Familie unterstützen – Zusammenleben fördern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36<br />
Wohnen und Bauen – sozial und barrierefrei . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39<br />
Selbstbestimmt leben – Politik für Menschen mit Behinderungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41<br />
Gesundheit und Pfl ege – gute Versorgung im ganzen Land . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42<br />
„Menschen pfl egen“ erfolgreich fortführen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43<br />
4. Lebendiges Rheinland-Pfalz –<br />
Infrastruktur, Sicherheit, Nachhaltigkeit<br />
Mobilität, Infrastruktur, Service . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47<br />
Zukunftsgerechte Entwicklung – Unterstützung durch Förderprogramme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48<br />
Bürgernah und zukunftsfest . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49<br />
Schutz vor Gewalt und Kriminalität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52<br />
Sicherheit vor Umweltgefahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56<br />
Rheinland-Pfalz – Land voller Energien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57<br />
Naturschutz und Tierschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59<br />
5. In Berlin, in Brüssel und international aktiv –<br />
Rheinland-Pfalz trägt Verantwor<strong>tun</strong>g<br />
Bundes- und Europapolitik gemeinsam gestalten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61<br />
Dialog und Kooperation über Grenzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62<br />
Das Kabinett . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64<br />
Glossar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66<br />
3
4<br />
Liebe Rheinland-Pfälzerinnen<br />
und Rheinland-Pfälzer,<br />
die Politik der Landesregierung ist transparent,<br />
nachhaltig und bürgernah. <strong>Wir</strong> streben soziale<br />
Gerechtigkeit und Chancengleichheit in allen<br />
Lebensbereichen an. Dazu verknüpfen wir wirtschaftliche<br />
Dynamik mit sozialer Verantwor<strong>tun</strong>g<br />
und <strong>sich</strong>ern in allen Regionen des Landes eine<br />
hohe Lebensqualität sowie eine gute Infrastruktur.<br />
Rheinland-Pfalz kann auf viele Erfolge blicken. <strong>Wir</strong><br />
können stolz sein auf unsere starke <strong>Wir</strong>tschaft,<br />
geringe Arbeitslosenzahlen, Ganztagsschulen und<br />
vieles andere mehr. <strong>Wir</strong> stellen uns <strong>den</strong> Herausforderungen<br />
unserer Zeit: Demographischer<br />
Wandel, Globalisierung und Klima veränderung<br />
fordern neue Antworten, um das Land auf<br />
hohem Niveau zukunftsfähig zu machen. Dabei<br />
sorgen wir weiterhin dafür, dass <strong>den</strong> Menschen<br />
Aufstieg möglich ist und sie Gerechtigkeit<br />
erfahren.<br />
Am 30. Mai 2006 habe ich in meiner Regierungserklärung<br />
„Im Auftrag der Menschen: Gemeinsam<br />
<strong>den</strong> Aufbruch gestalten“ die Ziele der Landes regierung<br />
bis 2011 vorgestellt. Jetzt, in der Mitte der<br />
Legislaturperiode, ziehen wir eine erste Bilanz.<br />
Gemeinsam mit meinen Kabinettskolleginnen und<br />
-kollegen lege ich Ihnen ein Zwischenergebnis der<br />
Regierungsarbeit vor, das <strong>sich</strong> sehen lassen kann.<br />
Frühzeitig haben wir begonnen, <strong>den</strong> demographischen<br />
Wandel zu gestalten und dabei die<br />
Menschen mitzunehmen. Die Veränderungen<br />
sind bereits in vollem Gang. <strong>Sie</strong> haben weitreichende<br />
Auswirkungen auf das gesamte Feld der<br />
sozialen Sicherung, aber auch auf Bildung,<br />
Wohnen und <strong>Wir</strong>tschaft. <strong>Wir</strong> stellen uns dieser<br />
Herausforderung: <strong>Wir</strong> stärken die Familien,<br />
investieren mehr in Bildung und Qualifi kation,<br />
fördern das Miteinander der Generationen und<br />
unterstützen die Kommunen bei <strong>den</strong> notwendigen<br />
Anpassungen.<br />
Unsere Zukunft hängt in entschei<strong>den</strong>dem Maße<br />
davon ab, ob es uns gelingt, das Potenzial zu<br />
nutzen, das in <strong>den</strong> Menschen steckt. <strong>Wir</strong> müssen<br />
begreifen und beherzigen: Bildungschancen sind<br />
Lebenschancen. Das zentrale Zukunftsversprechen<br />
unserer Gesellschaft muss bleiben, dass sozialer<br />
Aufstieg durch Leis<strong>tun</strong>g möglich ist. Leis<strong>tun</strong>g muss<br />
<strong>sich</strong> für alle lohnen. Deshalb kümmern wir uns verstärkt<br />
um Bildung und Ausbildung, Weiterbildung<br />
und Qualifi kation. Das schafft mehr Sicherheit<br />
und Gerechtigkeit und sorgt gleichzeitig für eine<br />
starke <strong>Wir</strong>tschaft. Ich bin stolz darauf: Rheinland-<br />
Pfalz ist das Land mit der größten Chancengleichheit<br />
für seine Kinder. <strong>Wir</strong> machen einen Kindergartenbesuch<br />
oder ein Studium nicht vom Geld<br />
der Eltern abhängig. Mit Gebührenfreiheit <strong>sich</strong>ern<br />
wir allen <strong>den</strong> Zugang zu Bildung. Gleichzeitig<br />
wer<strong>den</strong> die Eltern fi nanziell real entlastet. Mit<br />
vielen weiteren Hilfen stärken wir Kinder aus allen<br />
Familien. Unsere Hochschulen machen wir fi t<br />
für <strong>den</strong> Wettbewerb um die besten Köpfe. Von
Rheinland-Pfalz gehen Innovationen aus, die für<br />
andere Länder Vorbild sind.<br />
Bei unserer <strong>Wir</strong>tschafts- und Arbeitsmarktpolitik<br />
pfl egen wir einen intensiven Dialog mit Unternehmen,<br />
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern,<br />
Kommunen und der Arbeitsverwal<strong>tun</strong>g. Mit diesem<br />
rheinland-pfälzischen Politikstil sind wir sehr erfolgreich:<br />
Ein starker und innovativer Mittelstand,<br />
geringe Arbeitslosenzahlen und hohe Exportquoten<br />
belegen dies. Gemeinsam mit unseren Partnern<br />
und der Wissenschaft entwickeln wir neue<br />
zukunftsfähige <strong>Wir</strong>tschaftsbereiche, wie z. B. die<br />
Branchennetzwerke, Cluster genannt, oder die<br />
„Gesundheitswirtschaft“.<br />
Für die Menschen im Flächenland Rheinland-Pfalz<br />
ist die Mobilität besonders wichtig. Um diese für<br />
alle zu <strong>sich</strong>ern und <strong>den</strong> Klimaschutz zu unterstützen,<br />
fördern wir ausgewogen <strong>den</strong> Individualverkehr<br />
und <strong>den</strong> öffentlichen Personennah verkehr.<br />
Der Rheinland-Pfalz-Takt, <strong>den</strong> wir jetzt zum<br />
„Rheinland-Pfalz-Takt 2015“ weiterentwickeln, ist<br />
unser Markenzeichen.<br />
<strong>Wir</strong> leben in einem <strong>sich</strong>eren Land, <strong>den</strong>n wir sorgen<br />
in allen Regionen für Sicherheit. Die rheinlandpfälzischen<br />
Polizistinnen und Polizisten sind gut<br />
ausgebildet und gut ausgerüstet. Eine bürgernahe<br />
Polizei ist unser Markenzeichen. <strong>Wir</strong> arbeiten weiter<br />
daran, um schnelle Hilfen und Informationen<br />
vor Ort anzubieten. Auch die Justiz entwickelt<br />
neue Wege, Verfahren zu beschleunigen. Dabei<br />
setzen wir verstärkt die Informationstechnologie<br />
ein. Neue Schlich<strong>tun</strong>gsformen helfen, manchen<br />
Gang vor Gericht zu vermei<strong>den</strong>.<br />
Die Integration der Menschen mit Migrationshintergrund<br />
in unsere Gesellschaft und in die<br />
Arbeitswelt hat an Bedeu<strong>tun</strong>g zugenommen.<br />
Hierzu wer<strong>den</strong> wesentlich die neu geschaffenen<br />
Beiräte für Migration und Integration in <strong>den</strong><br />
Kommunen beitragen. Außerdem erweitern<br />
wir unsere Angebote und Unterstützungen.<br />
<strong>Wir</strong> wollen Kindern mit Sprachförderung <strong>den</strong><br />
Einstieg in das Schulleben und <strong>den</strong> Übergang von<br />
der Schule in <strong>den</strong> Beruf erleichtern. Migrantinnen<br />
und Migranten helfen in besonderer Weise, die<br />
Leis<strong>tun</strong>gs fähigkeit in Rheinland-Pfalz zu steigern.<br />
<strong>Sie</strong> bereichern unsere kulturelle Vielfalt.<br />
Herausragend sind unser kulturelles Erbe und<br />
die wunderschönen Landschaften. Die Lebensqualität,<br />
die sie vermitteln, zieht jedes Jahr mehr<br />
und mehr Gäste an. Mit einer neuen Tourismusstrategie<br />
haben wir begonnen, unser Wein- und<br />
Wanderland noch attraktiver zu machen.<br />
Im Jahr 2007 hatten wir allen Grund zum Feiern.<br />
Mit einem großen Verfassungsfest haben der<br />
Landtag und die Landesregierung an die Gründung<br />
des Landes vor 60 Jahren erinnert. Außerdem<br />
jährte <strong>sich</strong> das Hambacher Fest zum 175. Mal.<br />
Das renovierte Schloss und die neue Ausstellung<br />
berichten von der langen demokratischen Tradition<br />
in unserem Land. Rheinland-Pfalz, ein Kernland<br />
deutscher Geschichte und Kultur, ist attraktiv. Das<br />
liegt nicht zuletzt an der Offenheit und Lebensfreude<br />
seiner Bewohnerinnen und Bewohner, die<br />
ihre Zukunft in Europa sehen. <strong>Wir</strong> leisten unseren<br />
Beitrag zu einer Zukunft in Frie<strong>den</strong> und Freiheit.<br />
Tradition und Moderne verbin<strong>den</strong>, Bewährtes<br />
erhalten und die Zukunft gestalten, das sind<br />
die Ziele der Landesregierung. Nun beginnt die<br />
zweite Hälfte der Amtsperiode. <strong>Wir</strong> gehen <strong>den</strong><br />
erfolgreichen Weg gemeinsam mit <strong>den</strong> Bürgerinnen<br />
und Bürgern weiter, für ein starkes Land.<br />
Ihr<br />
Kurt Beck<br />
Ministerpräsi<strong>den</strong>t<br />
5
6<br />
MENSCHEN PRÄGEN<br />
WIRTSCHAFT
Mit unserer Politik wollen wir wirtschaftlichen und arbeitsmarktpolitischen Erfolg mit<br />
sozialer Gerechtigkeit und ökologischer Vernunft verbin<strong>den</strong>. Für uns sind diese Ziele<br />
gleichrangig.<br />
<strong>Wir</strong> schaffen Rahmenbedingungen für gute Arbeit und ein wirtschaftsförderndes<br />
Klima. Handlungsprinzip unserer Politik ist dabei der Dialog mit Arbeitnehmerinnen<br />
und Arbeitnehmern, Unternehmen, Betrieben, Kommunen und der Arbeitsverwal<strong>tun</strong>g.<br />
Diesen erfolgreichen Weg haben wir in der ersten Hälfte der Legislaturperiode<br />
weiterverfolgt. Er hat uns auf Spitzenpositionen im Ländervergleich geführt.<br />
<strong>Wir</strong> setzen auf die Chancen des Demographischen Wandels und der Globalisierung,<br />
stärken <strong>den</strong> Mittelstand sowie Unternehmensgründungen und bauen Brücken zwischen<br />
Wissenschaft, Ökologie und Unternehmen. Unsere gezielte Arbeitsmarktpolitik qualifi<br />
ziert Menschen in jedem Alter.<br />
ARBEIT, WIRTSCHAFT,<br />
INNOVATION<br />
Rheinland-Pfalz - Starker<br />
Standort mit innovativem Potenzial<br />
Kleine und mittlere Unternehmen sind die Stützpfeiler<br />
der rheinland-pfälzischen <strong>Wir</strong>tschaft:<br />
<strong>Sie</strong> stellen mehr <strong>als</strong> 70% der Arbeitsplätze in der<br />
privaten <strong>Wir</strong>tschaft. Diese Betriebe verfügen über<br />
regionale Innovationskraft und tragen im Wesentlichen<br />
dazu bei, Ausbildungs- und Arbeitsplätze<br />
zu <strong>sich</strong>ern und auszubauen. Die Landesregierung<br />
fördert das Engagement des Mittelstandes. <strong>Sie</strong> hilft<br />
bei der Standort- und Arbeitsplatz<strong>sich</strong>erung.<br />
Dies geschieht über fi nanzielle Einstiegshilfen und<br />
durch vielfältige Angebote. Damit wer<strong>den</strong> mittelständische<br />
Unternehmen bei ihrer wirtschaftlichen<br />
Entwicklung im Land, in Europa und auch im internationalen<br />
Wettbewerb unterstützt.<br />
<strong>Wir</strong> haben von 2006 bis 2008 Firmenneugründungen<br />
und -ansiedlungen mit rund 170 Mio. Euro<br />
und Erweiterungsvorhaben mit rund 370 Mio. Euro<br />
durch Zuschüsse gefördert. Dadurch entstan<strong>den</strong><br />
über 2.500 dauerhafte Arbeitsplätze und fast 600<br />
Ausbildungsplätze. Rund 1.800 vom Abbau bedrohte<br />
Arbeitsplätze konnten erhalten wer<strong>den</strong>.<br />
Zinsgünstige Darlehen wur<strong>den</strong> für ein Investitionsvolumen<br />
von rund 1 Mrd. Euro zur Verfügung<br />
gestellt. Damit konnten noch einmal rund 3.400<br />
Arbeitsplätze entstehen und über 30.000 gefährdete<br />
Arbeitsplätze blieben erhalten.<br />
7
8<br />
Seit Beginn der neuen Wahlperiode hat die Landesregierung<br />
ihre erfolgreiche Mittelstands politik<br />
kontinuierlich weiterentwickelt:<br />
■<br />
■<br />
■<br />
■<br />
Seit 2006 bietet die Landesregierung eine besondere<br />
Serviceleis<strong>tun</strong>g an: Rheinland-pfälzische<br />
Unternehmen können <strong>sich</strong> mit allen Fragen<br />
unternehmerischen Handelns an die neu geschaffene<br />
Stelle des „Mittelstandslotsen“ wen<strong>den</strong>.<br />
Über 300 Bera<strong>tun</strong>gskontakte, z. B. zu Finanzierung,<br />
Unternehmensnachfolge und Unternehmensansiedlung,<br />
haben zum Erfolg geführt.<br />
Rheinland-Pfalz hat <strong>als</strong> erstes Land speziell für<br />
kleine und mittlere Unternehmen ein Landesprogramm<br />
entwickelt, das die Stärkung der<br />
Eigenkapitalbasis mit einer Mitarbeiterbindung<br />
verknüpft. Seit 2007 gibt ein landesspezifisches<br />
„Mitarbeiter beteiligungsmodell“ auf seriöser<br />
Finanzierungsbasis <strong>den</strong> Beschäftigten Anreize, ihr<br />
Kapital im Betrieb anzulegen.<br />
<strong>Wir</strong> wollen die schon vorhan<strong>den</strong>e hohe Gründungsbereitschaft<br />
in Rheinland-Pfalz verstärkt<br />
fördern und belohnen. Die Landesregierung hat<br />
die Bedingungen für Existenzgründerinnen und<br />
Existenzgründer verbessert: Die Gründeroffensive<br />
2007 „Starten mit 50+“ spricht gezielt bestimmte<br />
Altersgruppen an. Die Gründeroffensive<br />
2008 „Starten@<br />
hightech“ stellt die innovativen<br />
technologie orientierten Gründungen<br />
in <strong>den</strong> Mittelpunkt.<br />
In Rheinland-Pfalz haben <strong>sich</strong><br />
2007 insgesamt fast 42.000<br />
Gewerbe angemeldet. Dies<br />
entspricht einem Zuwachs von<br />
ca. 7.000 Gewerbebetrieben<br />
gegenüber 2006.<br />
Mit dem im Jahr 2007 eingeführten<br />
Formular server<br />
„Gewerbe-Online“ bieten Land<br />
Ba<strong>den</strong>-Württemberg<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Bayern<br />
Hessen<br />
Saarland<br />
Deutschland<br />
Niedersachsen<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
Schleswig Holstein<br />
Sachsen<br />
Thüringen<br />
Sachsen-Anhalt<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
Bran<strong>den</strong>burg<br />
und <strong>Wir</strong>tschaftskammern schnelle Bewilligungs-<br />
und Genehmigungswege an. 26 Starterzentren<br />
von Industrie- und Handelskammern sowie<br />
Handwerkskammern weisen eine eindrucksvolle<br />
Leis<strong>tun</strong>gsbilanz vor: Rund 14.500 Gründungswillige<br />
wandten <strong>sich</strong> 2007 an die Starterzentren.<br />
<strong>Sie</strong> erleichtern <strong>den</strong> Zugang zu einem Netzwerk<br />
von Einrich<strong>tun</strong>gen, das Gründungswillige effektiv<br />
unterstützt.<br />
Rheinland-Pfalz auf dem<br />
Weltmarkt gut positioniert<br />
Die rheinland-pfälzische Außenwirtschaft ist weiterhin<br />
auf Expansionskurs. Auch die Außenwirtschaftsförderung<br />
der Landesregierung hat daran ihren Anteil.<br />
Bei der Exportquote – im verarbeiten<strong>den</strong> Gewerbe<br />
seit Jahren um 50% – liegt Rheinland-Pfalz damit<br />
konstant in der Spitzengruppe der Länder.<br />
Auch der Wert rheinland-pfälzischer Exporte konnte<br />
im Jahr 2007 noch einmal deutlich zulegen und stieg<br />
um 11,8% auf 40,7 Mrd. Euro. Damit diese Erfolgsgeschichte<br />
weitergeht, setzt die Außenwirtschaftsförderung<br />
der Landesregierung gezielt auf neue<br />
Märkte wie die Russische Föderation, Kanada,<br />
Brasilien und Indien. Langjährige Schwerpunkte<br />
Rheinland-Pfalz bei Exportquote in Spitzengruppe<br />
Exportquote der Flächenländer im Vergleich 2007 in Prozent*<br />
51,2<br />
50,3<br />
49,6<br />
49,0<br />
48,1<br />
44,9<br />
44,1<br />
43,7<br />
42,6<br />
38,3<br />
33,7<br />
28,2<br />
26,6<br />
25,7<br />
0 10 20 30 40 50 60<br />
* Verarbeitendes Gewerbe sowie Bergbau und Gewinnung von<br />
Steinen und Er<strong>den</strong>; Betriebe mit 50 und mehr Beschäftigten.<br />
Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz
wie die Automobilindustrie, der Maschinen- und<br />
Anlagebau oder die Weinwirtschaft stehen weiterhin<br />
im Fokus. <strong>Sie</strong> wer<strong>den</strong> um neue Branchen in<br />
<strong>den</strong> Bereichen der Gesundheitswirtschaft und der<br />
Zukunftstechnologien verstärkt. Hierzu gehören<br />
u. a. die Umwelttechnik, die erneuer baren Energien<br />
sowie die Energieeffi zienz.<br />
Die Logistikbranche zählt im Land zu <strong>den</strong> wichtigsten<br />
Wachstumstreibern. <strong>Wir</strong> wollen Rheinland-Pfalz<br />
zu einem führen<strong>den</strong> Logistikstandort ausbauen,<br />
um die Globalisierung für die <strong>Wir</strong>tschaft zu nutzen.<br />
Die 2007 vom Land mit vielen Partnern erstellte<br />
„Standortkonzeption Logistik“ wird seit Anfang<br />
dieses Jahres umgesetzt.<br />
Die Flughäfen Frankfurt-Hahn und Zweibrücken beleben<br />
<strong>den</strong> Arbeitsmarkt. Als Miteigentümer schafft<br />
das Land Rahmenbedingungen. <strong>Sie</strong> erhöhen die<br />
Attraktivität der Flughäfen und kurbeln die regionale<br />
<strong>Wir</strong>tschaft an. Mittlerweile haben <strong>sich</strong> auf dem Flughafen<br />
Frankfurt-Hahn mehr <strong>als</strong> 115 Unternehmen<br />
angesiedelt, die rund 3.300 Arbeitnehmerinnen und<br />
Arbeitnehmer beschäftigen. Der Flughafen Frankfurt-<br />
Hahn spielt für die Logistik branche eine zentrale<br />
Rolle. Wachstumsmotor ist der Frachtverkehr. Im<br />
Jahr 2007 wur<strong>den</strong> inklusive des Luftfrachtersatzverkehrs<br />
über 289.000 Tonnen umgeschlagen.<br />
Unsere wichtigsten Handelspartner in Europa und Übersee<br />
Ausfuhr von Waren 2007 in Mrd. Euro<br />
über 0,9 Mrd.<br />
über 0,2 Mrd.<br />
unter 0,2 Mrd.<br />
USA<br />
3,2<br />
CHN<br />
0,9<br />
Irland<br />
Portugal<br />
Im Vergleich zu 2006 bedeutet dies beim <strong>gesamten</strong><br />
Frachtumschlag eine Steigerung von 9%.<br />
Damit hat <strong>sich</strong> Frankfurt-Hahn im bundesdeutschen<br />
Ranking <strong>als</strong> viertgrößter deutscher Frachtfl ughafen<br />
nach Frankfurt, Köln und München etabliert. Die<br />
Passagierzahlen haben <strong>sich</strong> von knapp 21.000 im<br />
Jahr 1997 auf rund 4,1 Mio. in 2007 entwickelt. Am<br />
Flughafen Zweibrücken konnten die Fluggastzahlen<br />
von rund 18.000 im Jahr 2005 auf über 287.000 im<br />
Jahr 2007 ge steigert wer<strong>den</strong>, mit guten Wachstumsaus<strong>sich</strong>ten<br />
in 2008 und darüber hinaus (s. Abb. S. 10).<br />
Mit diesen genannten positiven Entwicklungen sieht<br />
<strong>sich</strong> Rheinland-Pfalz gut aufgestellt, <strong>den</strong> Herausforderungen<br />
der Finanzmarktkrise zu begegnen.<br />
Konversion – eine<br />
rheinland-pfälzische Erfolgsgeschichte<br />
Die Umwandlung ehem<strong>als</strong> militärisch genutzter<br />
Flächen und Liegenschaften für zivile Zwecke ist<br />
seit dem Beginn der Truppenabzüge 1992 eine<br />
andauernde Herausforderung. Aktuell ist die Westpfalz<br />
eine der am stärksten von der militärischen<br />
Konversion betroffenen Regionen Deutschlands.<br />
Deshalb ist sie Schwerpunkt der Aktivitäten der<br />
Vereinigt. Niederlande<br />
Königreich 2,3<br />
Polen<br />
2,9<br />
Belgien<br />
Rheinland- 1,3<br />
2,1<br />
Pfalz<br />
Tschech.<br />
Luxemburg<br />
Republik<br />
Slowakei<br />
Frankreich<br />
4,4<br />
Österreich<br />
Schweiz 1,7 Ungarn<br />
1,1 Slowenien<br />
Italien<br />
Rumänien<br />
Spanien<br />
2,5<br />
Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, Außenhandelsstatistik<br />
Dänemark<br />
Schwe<strong>den</strong><br />
3,2<br />
Malta<br />
Finnland<br />
Litauen<br />
Estland<br />
Bulgarien<br />
Griechenland<br />
Lettland<br />
Zypern<br />
9
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
10<br />
50<br />
0<br />
Zweibrücken (Passagiere in Tausend)<br />
4<br />
2004<br />
Passagieraufkommen Flughafen Zweibrücken<br />
18<br />
2005<br />
63<br />
2006<br />
Quelle: Flughafen Zweibrücken GmbH<br />
287<br />
2007<br />
320<br />
2008<br />
(Prognose)<br />
Landes regierung. In 2007 sind knapp 46% der Neubewilligungen<br />
für Konversionsprojekte (rund 25<br />
Mio. Euro) in die Westpfalz gefl ossen. <strong>Wir</strong>tschafts-<br />
und arbeitsmarktpolitische Erfolge sind der<br />
Flughafen Zweibrücken sowie die Wissenschafts-,<br />
Technologie- und Gründerzentren in Kaiserslautern<br />
(PRE-Park), in Sembach und in Pirmasens. Mit diesen<br />
neuen Nutzungskonzepten wer<strong>den</strong> Arbeitsplätze<br />
in der Region ge<strong>sich</strong>ert und innovative Betriebsgründungen<br />
gefördert. Allein mit <strong>den</strong> fünf größten<br />
Konversionsprojekten des Landes Rheinland-Pfalz<br />
(<strong>den</strong> Flughäfen Frankfurt-Hahn und Zweibrücken,<br />
dem PRE-Park Kaiserslautern, dem Industriepark<br />
Region Trier und dem Flugplatz Bitburg) konnten<br />
bisher rund 9.600 Vollzeit-Arbeitsplätze geschaffen<br />
wer<strong>den</strong>. Das übertrifft die Zahl der Arbeitsplätze<br />
für deutsche Zivilbeschäftigte an <strong>den</strong> ehemaligen<br />
Militärstandorten. Eine wissenschaftliche Untersuchung<br />
über die Konversionsfl ughäfen ergab: Neben<br />
<strong>den</strong> direkten Arbeitsplatzeffekten ist noch einmal<br />
das Doppelte an Arbeitsplätzen in <strong>den</strong> vor- und<br />
nachgelagerten <strong>Wir</strong>tschaftsbereichen entstan<strong>den</strong>.<br />
Rechnet man diese Angabe auf die Gesamtheit der<br />
Konversionsprojekte in Rheinland-Pfalz hoch, ist<br />
bei vor<strong>sich</strong>tiger Schätzung von mindestens 50.000<br />
Arbeitsverhältnissen auszugehen, die im Rahmen<br />
des Landeskonversionsprogramms geschaffen oder<br />
ge<strong>sich</strong>ert wer<strong>den</strong> konnten.<br />
Militärische Brachfl ächen wer<strong>den</strong> künftig verstärkt<br />
für umweltverträgliche Energieherstellung<br />
genutzt. Schon im Einsatz sind große Photovoltaikanlagen<br />
in Neustadt und in Bad Kreuznach.<br />
Arbeitsplatzentwicklung auf dem Flughafen Hahn<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
Arbeitsplätze auf dem Flughafengelände<br />
1611<br />
1819<br />
2266<br />
2193<br />
2407<br />
2891<br />
3225<br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />
Quelle: Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH, Verkehrszahlen<br />
In der Morbacher Energielandschaft wer<strong>den</strong><br />
Nutzungs möglichkeiten für erneuerbare Energien<br />
entwickelt.<br />
Moderne Standortpolitik:<br />
Technologie- und Wissenstransfer durch<br />
Branchennetzwerke und Cluster<br />
Moderne Standortpolitik will zukunftsfähige<br />
Bran chen stärken und an <strong>den</strong> Standort bin<strong>den</strong>.<br />
Außerdem soll sie dazu beitragen, <strong>den</strong> wachsen<strong>den</strong><br />
Fachkräftebedarf zu befriedigen und zukunfts<strong>sich</strong>ere<br />
Arbeitsplätze zu schaffen. Dazu wurde zu<br />
Beginn der Wahlperiode ein neues Konzept zum<br />
Aufbau von Netzwerk- und Clusterstrukturen<br />
entwickelt. Wissenschaft und Forschung wer<strong>den</strong><br />
näher an Unternehmen herangeführt, zukunftsorientierte<br />
Branchen und Technologiefelder<br />
gezielt gestärkt. In Regionen, die nicht über große<br />
Industrie ansiedlungen verfü gen, sollen vorhan<strong>den</strong>e<br />
<strong>Wir</strong>tschaftszweige weiter ausgebaut wer<strong>den</strong>. So<br />
soll <strong>sich</strong> der Westerwald zur Innovationsregion der<br />
Branchen Metall und Keramik in Rheinland-Pfalz<br />
entwickeln. In der Region sind bereits wesentliche<br />
Teile der Feuerfestindustrie in Deutschland angesiedelt.<br />
Das Land unterstützt <strong>den</strong> „Innovationscluster<br />
Metall & Keramik“ zusammen mit <strong>den</strong> regionalen<br />
<strong>Wir</strong>tschaftsfördergesellschaften. Dies geschieht<br />
durch <strong>den</strong> Aufbau des Clustermanagements und<br />
die Einrich<strong>tun</strong>g eines Inkubatoren- und Innovationszentrums<br />
im „Technologie-Zentrum für Oberfl<br />
ächentechnik“ in Rheinbreitbach. Am Standort
Höhr-Grenzhausen wird ein Europäisches Zentrum<br />
für Feuerfest-Technologien entwickelt. Im Kreis<br />
Altenkirchen sollen Maßnahmen im Bereich Metall<br />
mit dem Schwerpunkt „Metall & Engineering“<br />
umgesetzt wer<strong>den</strong>. Für die Projekte im Rahmen des<br />
Innovationsclusters stehen bis 2013 mehr <strong>als</strong> 10 Mio.<br />
Euro an Landes- und EU-Mitteln bereit.<br />
Mit einem beachtlichen Anteil der Produktion von<br />
LKWs sowie Land- und Baumaschinen ist Rheinland-Pfalz<br />
das deutsche „Nutzfahrzeugland“. Rund<br />
25% der bundesweit in dieser Branche Beschäftigten<br />
und mehr <strong>als</strong> 25% des bundesweit erzielten<br />
Branchenumsatzes ent fallen auf Rheinland-Pfalz<br />
und die Metropolregion Rhein-Neckar. Um die<br />
Position der Hersteller und Zulieferer im globalen<br />
Wettbewerb zu stärken und deren Kompetenzen<br />
zukunftsorientiert zu vernetzen, wurde die „Commercial<br />
Vehicle Cluster GmbH“ gegründet. Zum<br />
Innovations cluster gehören die bei<strong>den</strong> Fraunhofer-Institute<br />
in Kaiserslautern (darunter seit<br />
2007 das Fraunhofer-Innovations cluster „Digitale<br />
Nutzfahrzeugtechnologie“). Außerdem zählen dazu<br />
weitere wissenschaftliche Akteure an der Technischen<br />
Universität Kaiserslautern (das Zentrum für<br />
Nutzfahr zeugtechnologie und der Masterstudiengang<br />
„Commercial Vehicle Technology“) sowie<br />
bedeutende Industrieunternehmen.<br />
<strong>Wir</strong>tschaftskraft im ländlichen Raum<br />
stärken und <strong>sich</strong>ern<br />
Durch die neue EU-Strukturförderperiode 2007<br />
bis 2013 wer<strong>den</strong> in Rheinland-Pfalz wirtschaftsnahe<br />
Technologie- und Forschungsvorhaben sowie<br />
einzelbetriebliche Investitionsvorhaben mit einer<br />
klaren Ausrich<strong>tun</strong>g auf die Mittelstandsförderung<br />
unterstützt. Hinzu kommt die Förderung der<br />
wirtschaftsnahen und touristischen Infrastruktur<br />
und der nachhaltigen Stadtentwicklung. Aus dem<br />
Europäischen Fonds für regionale Entwicklung<br />
erhält Rheinland-Pfalz aufgrund des erfolgreichen<br />
Engagements der Landesregierung von 2007 bis<br />
2013 rund 218 Mio. Euro. Das sind 30% mehr <strong>als</strong> in<br />
der Förderperiode 2000 bis 2006.<br />
Ein schneller Internet-Anschluss ist heute für Unternehmen<br />
mindestens genauso wichtig wie ein Autobahnanschluss<br />
in der Nähe. Die Landes regierung<br />
will bis 2012 eine fl ächendeckende Breitband-<br />
Internet versorgung erreichen. Durch ein maßgeblich<br />
von Rheinland-Pfalz mitinitiiertes Förderprogramm<br />
des Bundes wird von 2008 bis 2012 durch<br />
10 Mio. Euro die Internetversorgung im ländlichen<br />
Raum verbessert.<br />
Land- und Weinwirtschaft<br />
marktorientiert weiterentwickeln<br />
Die Landwirtschaft in Rheinland-Pfalz steht in<br />
einem Prozess intensiven Strukturwandels. Anfang<br />
2007 startete das „Entwicklungsprogramm PAUL“<br />
(Programm Agrarwirtschaft, Umweltmaßnahmen,<br />
Lan<strong>den</strong>twicklung). Die Landesregierung hat damit<br />
eine zentrale Grundlage zur Förderung der Weiterentwicklung<br />
der Landwirtschaft und der ländlichen<br />
Räume geschaffen. Insgesamt stehen 877 Mio. Euro<br />
an EU-, Bundes- und Landesmitteln zur Verfügung.<br />
PAUL soll die Wettbewerbsfähigkeit der Land-,<br />
Forst- und Ernährungswirtschaft stärken, aber auch<br />
neue Ziele wie die Förderung einer integrierten,<br />
umweltbewussten ländlichen Entwicklung vorantreiben.<br />
Allein 2007 konnten über 13.000 Anträge<br />
im Bereich Agrar und Umwelt bearbeitet wer<strong>den</strong>.<br />
Die Förderung erhöhte <strong>sich</strong> von 11,1 Mio. Euro in der<br />
Förderperiode 2000 bis 2006 auf 23,9 Mio. Euro in<br />
der Periode 2007 bis 2013.<br />
11
12<br />
Jobmotor Tourismus<br />
Der Tourismus ist mit einem jährlichen Umsatz<br />
von 6,2 Mrd. Euro und etwa 190.000 Arbeitsplätzen<br />
seit Jahren einer der bedeutendsten <strong>Wir</strong>tschaftssektoren<br />
in Rheinland-Pfalz. Im Jahr 2007<br />
besuchten 7,7 Mio. Gäste mit über 21 Mio. Übernach<strong>tun</strong>gen<br />
die touristischen Regionen des Landes.<br />
Hinzu kommen jedes Jahr etwa 190 Mio. Tagestouristen.<br />
Mit ca. fünf Übernach<strong>tun</strong>gen pro Einwohner<br />
liegt Rheinland-Pfalz auf Platz 4 der Flächenländer.<br />
Mit 22% Übernach<strong>tun</strong>gen ausländischer Gäste<br />
liegt das Land bundesweit auf Platz 2 und lässt<br />
damit andere namhafte deutsche Ferienregionen<br />
hinter <strong>sich</strong>.<br />
Rheinland-Pfalz ist wunderschön, doch der<br />
Tourismusmarkt ist heiß umkämpft. Damit<br />
Rheinland-Pfalz touristisch auf <strong>den</strong> Spitzenplätzen<br />
bleibt, hat die Landesregierung mit dem Hotel-<br />
Tourismusintensität im Ländervergleich 2007<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
Schleswig-Holstein<br />
Bayern<br />
Berlin<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Niedersachsen<br />
Hessen<br />
Deutschland<br />
Hamburg<br />
Thüringen<br />
Ba<strong>den</strong>-Württemberg<br />
Bran<strong>den</strong>burg<br />
Sachsen<br />
Sachsen-Anhalt<br />
Bremen<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
Saarland<br />
Übernach<strong>tun</strong>gen je 1 000 Einwohner<br />
6104<br />
5078<br />
4920<br />
4495<br />
4425<br />
4394<br />
4220<br />
3955<br />
3949<br />
3899<br />
3777<br />
2671<br />
2306<br />
2241<br />
2191<br />
8325<br />
0 5000 10000 15000 20000<br />
Quelle: Ministerium für <strong>Wir</strong>tschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau<br />
und Gaststättenverband Rheinland-Pfalz, dem<br />
Tourismus- und Heilbäderverband und <strong>den</strong> Industrie-<br />
und Handelskammern 2008 die „Tourismusstrategie<br />
2015“ verabschiedet. Im Marketing, aber<br />
auch in der Förderung touristischer Infrastruktur,<br />
wird <strong>sich</strong> das Land in <strong>den</strong> kommen<strong>den</strong> Jahren auf<br />
die Bereiche Wandern, Wein, Radwandern und<br />
Gesundheit konzen trieren. Dabei kommt der Kulturlandschaft<br />
und <strong>den</strong> Kulturgütern eine besondere<br />
Bedeu<strong>tun</strong>g zu.<br />
Bessere Qualität, z. B. bei der touris tischen Infrastruktur,<br />
im Hotel- und Gaststät tenbereich mit<br />
der Sterneklassifi zierung und beim Service, wird<br />
unterstützt. Der Flughafen Frankfurt-Hahn spielt<br />
eine zentrale Rolle im Wettbewerb mit anderen<br />
Tourismusregionen.<br />
15540<br />
Zukunftsmarkt<br />
Gesundheitswirtschaft<br />
Die touristischen Ansprüche<br />
haben <strong>sich</strong> verändert. Gesundheit<br />
und Wellness stehen immer<br />
häufi ger im Mittelpunkt. So hat<br />
<strong>sich</strong> auch der Gesundheitsmarkt<br />
weiterentwickelt. Angebote zur<br />
Gesund erhal<strong>tun</strong>g, zur Heilung<br />
und zur Prävention sind ein<br />
wachsender Markt mit hohem<br />
Innovations- und Beschäftigungspotenzial<br />
– in Deutschland<br />
wie in Rheinland-Pfalz. Die<br />
„Gesundheitswirtschaft“ hat<br />
<strong>sich</strong> zu einem wichtigen<br />
Zukunftsmarkt entwickelt.<br />
Schon jetzt sind in ihm über<br />
200.000 Beschäftigte tätig. Im<br />
Jahr 2007 hat die Landesregierung<br />
eine Initiative angestoßen,
um die zahlreichen Akteure der Gesundheitswirtschaft<br />
in ihrer Vernetzung und Entwicklung zu<br />
unterstützen.<br />
In sechs Regionalkonferenzen haben rund 1.000<br />
Teilnehmerinnen und Teilnehmer über 100 Projektskizzen<br />
für die Regionen des Landes erar beitet.<br />
Aus diesem Prozess ist ein Masterplan für die Weiterent<br />
wicklung des Zukunftsmarktes Gesundheitswirtschaft<br />
in Rheinland-Pfalz hervor gegangen. Ziel<br />
ist, die Perspektiven der Gesundheitswirtschaft in<br />
GesundheitsbezogenerTourismus,<br />
darunter Wellness-Tourismus<br />
Medizin- und<br />
Umwelttechnologie<br />
Gerontotechnik<br />
Forschungs- und<br />
Biotechnologie<br />
Bera<strong>tun</strong>gseinrich<strong>tun</strong>gen<br />
Private Kranken-<br />
ver<strong>sich</strong>erung<br />
Pharmazeutische<br />
Industrie<br />
Gesundheitsbezogene<br />
Sport- und Freizeitangebote<br />
Medizininformatik/<br />
E-Health<br />
Sozialver<strong>sich</strong>erungs-<br />
träger<br />
Gesundheitsfachberufe<br />
Arzt- und<br />
Zahnarztpraxen<br />
Praxen psych.<br />
Psychotherap.<br />
Med. Versorgungszentren<br />
Rheinland-Pfalz so auszurichten, dass zukunftsorientierte<br />
Arbeitsplätze entstehen und die <strong>Wir</strong>tschaft<br />
gestärkt wird. Dies soll mit dem größtmöglichen<br />
Nutzen für Gesundheit und Gesunderhal<strong>tun</strong>g der<br />
Menschen verbun<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>.<br />
Das Land ist dabei Motor und Koordinator für die<br />
Partner im Gesundheitswesen über das gesamte<br />
Spektrum von Wellnessanbietern bis zu pharmazeutischen<br />
Unternehmen. Außerdem gehört<br />
Rheinland-Pfalz zu <strong>den</strong> Gründungsmitgliedern des<br />
„Netzwerks Deutsche Gesundheitsregionen“.<br />
Branchen und Akteure in der Gesundheitswirtschaft: starke Partner<br />
Vorsorge- u.<br />
Rehabilitationseinrich<strong>tun</strong>gen,<br />
Kur- u. Bäderwesen<br />
Krankenhäuser<br />
Apotheken<br />
Organisationen der<br />
Handel mit<br />
Gesundheitsprodukten<br />
Gesundheitsbezogene<br />
Ernährungsindustrie<br />
Krankentransporte<br />
u. Ret<strong>tun</strong>gsdienste<br />
Ambulante Pfleged.,<br />
sonst. amb. Dienste,<br />
stat. Pflegeeinr.<br />
Leis<strong>tun</strong>gserbringer/Behör<strong>den</strong><br />
(Health-Care-)Logistik<br />
Gesundheits-<br />
Quelle: Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen sowie Ministerium für <strong>Wir</strong>tschaft,<br />
Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau; Masterplan Gesundheitswirtschaft<br />
Arbeitsschutz<br />
Gesundheits- und<br />
Aus- und Weiterbildungs-<br />
einrich<strong>tun</strong>gen<br />
handwerk<br />
Gesundheits-<br />
Bauen und Wohnen<br />
13
14<br />
MEHR BESCHÄFTIGUNG DURCH GEZIELTE ARBEITSMARKTPOLITIK<br />
Gute Arbeit für möglichst viele Menschen ist das<br />
Ziel der Beschäftigungs- und Arbeitsmarktpolitik<br />
der Landesregierung. <strong>Sie</strong> setzt Impulse für eine<br />
zukunftsfähige Ausbildung, für Qualifi kationen<br />
durch kontinuierliche Weiterbildung, für <strong>sich</strong>ere<br />
und gesunde Arbeitsbedingungen sowie für die<br />
Vereinbarkeit von Familie und Beruf. <strong>Wir</strong> unterstützen<br />
besonders Frauen, Ältere sowie Migrantinnen<br />
und Migranten. Ein vorrangiges Ziel ist<br />
die Wiedereingliederung von Arbeitslosen in das<br />
Erwerbsleben.<br />
Das rheinland-pfälzische Erfolgsrezept lautet:<br />
regionale Schwerpunkte setzen, besonders benachteiligte<br />
Zielgruppen fördern und mit allen Partnern<br />
des Arbeitsmarktes intensiv kooperieren. Qualifi<br />
kation ist der beste Schutz vor dem Verlust des<br />
Arbeitsplatzes und der beste Weg aus der Arbeitslosigkeit.<br />
Seit 2006 hat das Land rund 100 Mio.<br />
Euro in die Arbeitsmarktpolitik investiert. Darin<br />
enthalten sind auch die Mittel des Europäischen<br />
Sozialfonds (ESF).<br />
■<br />
Mit jährlich 700 bis 800 arbeitsmarktpolitischen<br />
Projekten für insgesamt etwa 40.000 Menschen<br />
begegnet die Landesregierung der Arbeitslosigkeit<br />
und trägt zur Sicherung von Ausbildungs-<br />
und Arbeitsplätzen bei. Besonderes Augenmerk<br />
wird dabei ebenso auf die Stärkung der Arbeits-<br />
■<br />
■<br />
■<br />
marktchancen junger Menschen gelegt, auf die<br />
Verbesserung der Beschäftigungssituation von<br />
Personen mit Migrationshintergrund und <strong>den</strong><br />
Erhalt bzw. die Wiederherstellung der Beschäftigungschancen<br />
älterer sowie langzeitarbeitsloser<br />
Menschen. In weiteren speziellen Projekten<br />
fördern wir über 5.000 Frauen.<br />
Integriert in die arbeitsmarktpolitischen Förderansätze<br />
der Landesregierung ist die erfolgreiche<br />
Arbeits marktinitiative „Neue Chancen:<br />
6.000 plus für Jung und Alt“. <strong>Sie</strong> trägt dazu<br />
bei, die beruflichen Perspektiven von jungen<br />
Menschen und älteren Arbeitslosen um jährlich<br />
mindestens 6.000 Beschäftigungsmöglichkeiten<br />
zu verbessern.<br />
Seit 2007 gibt es 32 Regionale Vermittlungszentren<br />
für ältere Arbeitslose mit einer Erfolgsrate<br />
von 30%. Es ist bundesweit einmalig,<br />
dass <strong>sich</strong> das Land <strong>hier</strong> engagiert.<br />
In Pirmasens fördert das Land seit Frühjahr<br />
2008 Arbeitsplätze nach dem „Kommunal-<br />
Kombi“. 100 zusätzliche sozial ver<strong>sich</strong>erungspflichtige<br />
Arbeitsplätze wer<strong>den</strong> für Langzeitarbeitslose<br />
in der Stadtentwicklung und in<br />
der sozialen und touristischen Infrastruk tur<br />
geschaffen.
Aktive Arbeitsmarktpolitik und gute Arbeitsbedingungen<br />
bringen das Land nach vorn<br />
Es ist ein wesentliches Ziel der Landesregierung,<br />
dass es Arbeit für alle Menschen gibt. Dieses Ziel<br />
verfolgt sie gemeinsam mit der <strong>Wir</strong>tschaft, der<br />
Bundesagentur für Arbeit, <strong>den</strong> Kommunen und<br />
<strong>den</strong> Gewerkschaften. Mit seiner aktiven Arbeitsmarktpolitik<br />
hält Rheinland-Pfalz seit vielen Jahren<br />
<strong>den</strong> drittbesten Platz im Ländervergleich, auch im<br />
Jahr 2008.<br />
Erfolgreiche Arbeitsmarktpolitik<br />
Bayern<br />
Ba<strong>den</strong>-Württemberg<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Hessen<br />
Saarland<br />
Schleswig-Holstein<br />
Niedersachsen<br />
Deutschland<br />
Hamburg<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
Thüringen<br />
Bremen<br />
Sachsen<br />
Bran<strong>den</strong>burg<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
Sachsen-Anhalt<br />
Berlin<br />
Quelle: Bundesagentur für Arbeit<br />
Arbeitslosenquoten im September 2008<br />
bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen in Prozent<br />
3,9<br />
4,0<br />
5,2<br />
6,3<br />
6,8<br />
7,2<br />
7,2<br />
7,4<br />
7,9<br />
8,2<br />
0 5 10 15<br />
Das Land belegt ebenso bei <strong>den</strong> Arbeitslosenquoten<br />
junger Menschen unter 25 Jahren, von Frauen und<br />
Nichtdeutschen einen stabilen 3. Platz. Die Zahl<br />
der Langzeitarbeitslosen konnte gegenüber Anfang<br />
2007 um fast 25% zurückgeführt wer<strong>den</strong>, die Zahl<br />
der älteren Arbeitslosen um fast 14%.<br />
Integration heißt<br />
Beschäftigungschancen eröffnen<br />
Die Integrationsmaßnahmen für Migrantinnen und<br />
Migranten waren bisher sehr erfolgreich. Die Arbeitslosenquote<br />
der Ausländerinnen und Ausländer in<br />
Rheinland-Pfalz sank von 22,5% im Februar 2006<br />
auf 16,3% im Februar 2008 – mehr <strong>als</strong> doppelt so<br />
stark wie die allgemeine Arbeitslosen quote. Bessere<br />
Ausbildungs chancen für Jugendliche mit Migrationshintergrund<br />
und die Förderung der Ausbildungsbereitschaft<br />
ausländischer<br />
Betriebe sind Schwerpunkte<br />
der Ausbildungspolitik.<br />
10,2<br />
10,9<br />
11,9<br />
12,1<br />
12,7<br />
12,8<br />
13,3<br />
Arbeitslosigkeit<br />
vermei<strong>den</strong>,<br />
Qualifi kationen<br />
verbessern<br />
So konnten im Ludwigshafener<br />
Projekt „Integration<br />
durch Ausbildung und<br />
Bera<strong>tun</strong>g“ in weniger <strong>als</strong><br />
einem Jahr 34 neue Ausbildungsplätze<br />
in Betrieben<br />
geschaffen wer<strong>den</strong>, die von<br />
Inhabern mit Migrationshintergrund<br />
geführt wer<strong>den</strong>.<br />
Im Rahmen der Initiative<br />
„Vielfalt bewegt“ wurde<br />
Anfang 2008 die Aktionspartnerschaft<br />
„Vorsprung<br />
durch Vielfalt“ ins Leben<br />
gerufen. Es ist das Ziel dieser<br />
Partnerschaft, dass Unternehmen<br />
und öffentliche<br />
Verwal<strong>tun</strong>gen in Rheinland-<br />
Pfalz die Talente, Kompetenzen und Erfahrungen der<br />
Menschen mit Migrationshinter grund erkennen und<br />
nutzen. Innerhalb kurzer Zeit konnten rheinlandpfälzische<br />
Arbeitgeber für Zielformulierungen gewonnen<br />
wer<strong>den</strong>. <strong>Sie</strong> sollen die Beschäftigungschancen<br />
von Menschen mit Migrationshintergrund in<br />
<strong>den</strong> jeweiligen Unternehmen und Institutionen<br />
nachhaltig verbessern.<br />
15
Nordrhein-Westfalen<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Hessen<br />
Bayern<br />
Ba<strong>den</strong>-Württemberg<br />
Deutschland<br />
Niedersachsen<br />
Hamburg<br />
Schleswig-Holstein<br />
Sachsen-Anhalt<br />
Saarland<br />
Bremen<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
Berlin<br />
Sachsen<br />
Bran<strong>den</strong>burg<br />
Thüringen<br />
16<br />
Ausbildung – Top-Thema der Landesregierung<br />
Allen jungen Menschen einen guten Start ins<br />
Berufsleben zu ermöglichen, ist ein Schwerpunktthema<br />
der Landespolitik. Nicht alle Schülerinnen<br />
und Schüler bringen gleich gute Voraussetzungen<br />
mit. Jugendliche mit schlechteren Startchancen<br />
erhalten von der Landesregierung deshalb durch<br />
eine groß angelegte Arbeitsmarktinitiative intensive<br />
Unterstützung. Am „Ovalen Tisch“ des Ministerpräsi<strong>den</strong>ten<br />
entwickeln die Ressorts für Arbeit,<br />
<strong>Wir</strong>tschaft und Bildung mit der Regional direktion<br />
der Bundesagentur für Arbeit, <strong>den</strong> <strong>Wir</strong>tschaftskammern,<br />
<strong>den</strong> Unternehmerverbän<strong>den</strong> und <strong>den</strong><br />
Gewerkschaften gemeinsame Strategien. Es ist das<br />
Ziel dieser Aktivitäten, <strong>den</strong> Übergang von der Schule<br />
in <strong>den</strong> Beruf für die Jugendlichen in Rheinland-Pfalz<br />
erfolgreich zu gestalten.<br />
Die speziellen Angebote bündelt das Land im Jugendteil<br />
der Arbeitsmarktinitiative „Neue Chancen:<br />
6.000 plus für Jung und Alt“. Die Projekte wer<strong>den</strong><br />
gemeinsam mit Partnern umgesetzt und jährlich<br />
der aktuellen Ausbildungsmarktsituation angepasst.<br />
Jugendliche erhalten die Möglichkeit, ihren<br />
Schulabschluss nachzuholen oder <strong>sich</strong> auf eine<br />
Ausbildung vorzubereiten. Bei Schwierigkeiten in der<br />
Einstiegsqualifi zierung oder Ausbildung wer<strong>den</strong> sie<br />
unterstützt. In <strong>den</strong> Jahren 2007 und 2008 wur<strong>den</strong><br />
z. B. besondere Fördermaßnahmen für jugendliche<br />
Gute Perspektiven für junge Menschen<br />
Neu abgeschlossene Ausbildungsverträge im Ländervergleich:<br />
Veränderung 2007 gegenüber 2006 in Prozent<br />
-5,5<br />
-5,5<br />
-10 -5 0 5 10 15 20<br />
Quelle: Bundesinstitut für Berufsbildung, 2007<br />
10,0<br />
9,9<br />
9,8<br />
8,6<br />
8,4<br />
7,7<br />
7,5<br />
6,7<br />
6,7<br />
6,6<br />
5,1<br />
3,7<br />
1,7<br />
14,1<br />
13,6<br />
Migrantinnen und Migranten entwic kelt. Ein<br />
weiterer aktueller Schwerpunkt ist, jungen Menschen<br />
zu helfen, die <strong>sich</strong> schon mehrere Jahre<br />
erfolglos um einen Ausbildungsplatz be werben.<br />
Mit der Arbeitsmarkt politik für junge Menschen<br />
wer<strong>den</strong> in über 400 Einzelprojekten jährlich über<br />
17.000 Jugendliche erreicht.<br />
Diese vielfältigen Aktivitäten der Landesregierung<br />
und aller beteiligten Partner haben mit dazu<br />
beigetragen, dass in Rheinland-Pfalz in <strong>den</strong> vergangenen<br />
Jahren ein kontinuierlicher Aufwärtstrend<br />
auf dem Ausbildungsmarkt zu verzeichnen war. So<br />
konnte zum Stichtag Ende September 2008 erneut<br />
eine Steigerung der Zahl der neu abgeschlossenen<br />
Ausbildungsverträge erreicht wer<strong>den</strong>: Die rheinland-pfälzischen<br />
Industrie- und Handelskammern<br />
sowie die Handwerkskammern registrierten einen<br />
Zuwachs in Höhe von 2,2 % verglichen mit dem<br />
Stichtag 2007. Diese positive Entwicklung dokumentiert<br />
<strong>sich</strong> auch darin, dass die Anzahl der noch<br />
freien Ausbildungsplätze die Zahl der noch unversorgten<br />
Bewerberinnen und Bewerber übertrifft.<br />
Arbeitsbegleitendes Lernen ausbauen –<br />
Chancen für Beschäftigte und Betriebe nutzen<br />
Die berufl iche Erstqualifi kation ist eine entschei<strong>den</strong>de<br />
Voraussetzung für ein erfolgreiches Berufsleben.<br />
Doch auch nach Abschluss<br />
der Berufsausbildung ist es wichtig,<br />
seine berufl ichen Kenntnisse immer<br />
auf <strong>den</strong> neuesten Stand zu bringen.<br />
Arbeitsbegleitendes Lernen und<br />
betriebliche Weiterbildung tragen in<br />
hohem Maße dazu bei, dass Beschäftigte<br />
an ihrem Arbeitsplatz mit<br />
neuen technischen Anwendungen<br />
und Arbeitsmetho<strong>den</strong> vertraut wer<strong>den</strong>.<br />
Diese Qualifi kationen <strong>sich</strong>ern<br />
Arbeitsplätze – Beschäftigte und<br />
Betriebe profi tieren gemeinsam.<br />
Für die Landesregierung ist es deshalb<br />
ein wichtiges Ziel, die Motivation<br />
zur Weiterbildung in <strong>den</strong> Betrieben<br />
und bei allen Beschäftigten zu<br />
steigern.
Die Landesregierung fördert mit mehreren Programmen<br />
Betriebe, die ihre Weiterbildungsaktivitäten<br />
steigern wollen. Nach entsprechen<strong>den</strong><br />
Analysen wer<strong>den</strong> <strong>den</strong> Betrieben Vorschläge zum<br />
Ausbau von Weiterbildung und Personalentwicklung<br />
gemacht. Dazu gehört die Altersstrukturanalyse,<br />
die kleinen und mittleren Unternehmen landes weit<br />
angeboten wird. Ebenfalls können <strong>sich</strong> Betriebsräte<br />
schulen lassen, um Entwicklungen und Potenziale<br />
im eigenen Unternehmen früh zeitig zu erkennen<br />
und Weiterbildungsangebote zu initiieren. Um die<br />
Bereitschaft bereits erfahrener Arbeitnehmerinnen<br />
und Arbeitnehmer zur Weiterbildung zu stärken, hat<br />
die Landesregierung für <strong>den</strong> Beginn des Jahres 2009<br />
die Einführung einer berufl ichen Qualifi zierungsförderung<br />
für die Altersgruppe der Beschäftigten<br />
„45plus“ konzipiert.<br />
Gute Arbeitsbedingungen<br />
Sichere und gesunde Arbeitsbedingungen tragen<br />
maßgeblich dazu bei, die Arbeitszufrie<strong>den</strong>heit<br />
der Beschäftigten zu erhöhen und die Qualität ihrer<br />
Arbeit zu steigern. <strong>Sie</strong> sind ein wichtiger Wettbewerbsfaktor.<br />
Im Schwerpunkt „Humane Gestal<strong>tun</strong>g<br />
der Arbeitswelt“ fördert das Land Unternehmen und<br />
Beschäftigte durch Projekte zum „alternsgerechten“<br />
Arbeiten, betrieblichen Gesundheitsmanagement<br />
und zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Eine<br />
zentrale Rolle wird dabei das Kompetenzzentrum<br />
„Zukunftsfähige Arbeit in Rheinland-Pfalz“ erhalten,<br />
das in diesem Jahr mit seinen Kooperationspartnern<br />
die Arbeit aufgenommen hat. Es berät und informiert<br />
kleine und mittlere Unternehmen, Betriebsvertre<strong>tun</strong>gen<br />
sowie Beschäftigte zu Fragen der demographischen<br />
Entwicklung.<br />
Beruf und Familie vereinbaren –<br />
die Landesregierung hilft<br />
Der Ausbau der Bildungs- und Betreuungsangebote<br />
für unter Dreijährige im Rahmen des Projekts<br />
„Zukunftschance Kinder – Bildung von Anfang an“ ist<br />
ein wichtiger Beitrag der Landesregierung zur Verbesserung<br />
der Vereinbarkeit von Beruf und Familie.<br />
Gleiches gilt auch für das Netz der Ganztagsschulen<br />
mit derzeit 458 Standorten, die neben hochwertiger<br />
Bildung die ganztägige Betreuung von Kindern<br />
berufstätiger Eltern <strong>sich</strong>erstellen. Weitere Angebote<br />
verbessern die Vereinbarkeit von Beruf und Familie:<br />
zum Beispiel die Bera<strong>tun</strong>gsstellen „Frau & Beruf“,<br />
das arbeitsmarktpolitische Programm für Berufsrückkehrerinnen,<br />
das Informationsangebot der Internetplattform<br />
„Frauennetz-Aktiv“ und „ZeitZeichen“, die<br />
Informationsstelle für innovative Arbeitszeitmodelle.<br />
Mit 107 <strong>als</strong> familienfreundlich zertifi zierten Unternehmen<br />
und Verwal<strong>tun</strong>gen steht Rheinland-Pfalz bei<br />
der Förderung einer familienbewussten Arbeitswelt<br />
auf Platz 1 im Ländervergleich. Die fi nanzielle Förderung<br />
der Zertifi zierung durch das „Audit Beruf und<br />
Familie“, das von der Gemeinnützigen Hertie-Stif<strong>tun</strong>g<br />
ins Leben gerufen wurde, hat zum Ziel, einen<br />
Prozess familienorientierter Maßnahmen in Unternehmen<br />
oder Verwal<strong>tun</strong>gen anzustoßen.<br />
Gutes Entgelt, stabile<br />
betriebliche Interessenvertre<strong>tun</strong>g<br />
Die Arbeit der Betriebs- und Personalräte <strong>als</strong> Interessenvertre<strong>tun</strong>g<br />
der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer<br />
ist elementarer Bestandteil guter und zukunftsfähiger<br />
Unternehmenspolitik. Über die 2006<br />
gegründete „Kooperationsstelle Gewerkschaften“<br />
unterstützt das Land betriebliche Interessenvertre<strong>tun</strong>gen<br />
und setzt <strong>sich</strong> für die Stärkung tarifl icher, sozial-<br />
und arbeits rechtlicher Standards ein. Gefördert<br />
wur<strong>den</strong> über 20 Projekte zum Chancen- und Risikomanage<br />
ment für Betriebs rätinnen und Betriebsräte.<br />
Hervorzuheben ist das ebenfalls 2006 gestartete<br />
Projekt „Risiko- und Chancen management“ der<br />
Technologiebera<strong>tun</strong>gsstellen. Betriebsrätinnen und<br />
Betriebsräte können in Workshops ihre Kenntnisse<br />
über regionale Arbeitsförderungsmöglichkeiten<br />
erweitern und in einen Informationsaustausch mit<br />
der Landes regierung treten.<br />
Wettbewerb und Innovation stärken die <strong>Wir</strong>tschaft<br />
Die Landesregierung schafft positive Rahmenbedingungen<br />
für die Wettbewerbsfähigkeit: <strong>Sie</strong><br />
beschleunigt Genehmigungsverfahren und verhilft<br />
Innovationen schneller zur Marktreife.<br />
17
18<br />
Schnelle Genehmigungen –<br />
<strong>Wir</strong> machen’s einfach<br />
Bereits jetzt zählt Rheinland-Pfalz zu <strong>den</strong> Ländern<br />
mit <strong>den</strong> kürzesten Genehmigungsfristen.<br />
Die Mitte 2007 ins Leben gerufene rheinlandpfälzische<br />
Initiative „Bürokratieabbau konkret“<br />
soll besonders <strong>den</strong> Mittelstand durch eine weitere<br />
Verkürzung der Verfahren sowie eine Reduzierung<br />
des Verfahrensaufwandes noch einmal spürbar<br />
entlasten. In zentralen Handlungsfeldern, für die<br />
unmittelbare Einfl ussmöglich keiten des Landes<br />
bestehen, wird es folgende Erleichterungen für die<br />
Unternehmen geben:<br />
■<br />
■<br />
■<br />
Einführung von Genehmigungsfiktionen, d. h.<br />
automatische Genehmigungen nach Überschrei<strong>tun</strong>g<br />
einer bestimmten Frist,<br />
Vereinfachung verschie<strong>den</strong>er baurechtlicher<br />
Verfahren, z. B. die Abschaffung der Baugenehmigungspflicht<br />
für Imbiss- und Verkaufswagen<br />
in bestimmten Fällen, und Verfahrensvereinfachungen<br />
für die Umnutzung bisher privat<br />
genutzter Räume für gewerbliche Zwecke,<br />
Festlegung von maximalen Bearbei<strong>tun</strong>gsfristen<br />
der Verwal<strong>tun</strong>g. Unterstützend sollen regionale<br />
Mittelstandslotsen flächendeckend in der<br />
Verwal<strong>tun</strong>g etabliert und das Instrument der<br />
Antragskonferenzen eingeführt wer<strong>den</strong>.<br />
Moderne Unternehmen benötigen digitale Kommunikation.<br />
Auch die Bürgerinnen und Bürger wollen<br />
auf die Möglichkeiten, die Internet und elektronischer<br />
Postverkehr bieten, nicht verzichten. Die<br />
Landesregierung führt deshalb gezielt elektronische<br />
Verfahren in der Landesverwal<strong>tun</strong>g ein. <strong>Sie</strong> machen<br />
Verwal<strong>tun</strong>gsverfahren für Bürgerinnen und Bürger<br />
und die Unternehmen einfacher, schneller und kostengünstiger.<br />
Rheinland-Pfalz verfolgt konsequent<br />
<strong>den</strong> Ansatz des branchen- und nutzenorientierten<br />
eGovernments. <strong>Wir</strong> führen eGovernment-Anwendungen<br />
zunächst dort ein, wo sie am häufi gsten bei<br />
<strong>den</strong> Verwal<strong>tun</strong>gen abgerufen wer<strong>den</strong>.<br />
In <strong>den</strong> letzten bei<strong>den</strong> Jahren wur<strong>den</strong> in der Landesverwal<strong>tun</strong>g<br />
zahlreiche Anwendungen aufgebaut.<br />
Dazu zählen:<br />
■<br />
■<br />
■<br />
■<br />
■<br />
Elektronischer Rechtsverkehr in der Justiz (in der<br />
öffentlich-rechtlichen Fachgerichtsbarkeit, bei <strong>den</strong><br />
Registergerichten, beim zentralen Mahngericht),<br />
Registerein<strong>sich</strong>t über das Internet in das Handels-,<br />
Genossenschafts-, Partnerschafts- und<br />
das Vereinsregister,<br />
„Gewerbe-Online“ für Gewerbeanmeldungen,<br />
Geoportal der Vermessungs- und Katasterverwal<strong>tun</strong>g<br />
mit zahlreichen Informationen für Verwal <strong>tun</strong>g<br />
und <strong>Wir</strong>tschaft sowie Bürgerinnen und Bürger.<br />
Auch etliche statistische <strong>Bericht</strong>spflichten<br />
können jetzt elektronisch abgewickelt wer<strong>den</strong>.<br />
Kooperationen mit Wissenschaft<br />
machen die <strong>Wir</strong>tschaft fi t<br />
Mehr <strong>als</strong> in der Vergangenheit ist die Wissenschaft<br />
Ideengeber und Ausbildungsstätte für hochqualifi<br />
zierte Fachkräfte und wichtig für die Entwicklung<br />
der regionalen <strong>Wir</strong>tschaft. Der Auf- und Ausbau<br />
von Netzwerken und Verbün<strong>den</strong> auf der Ebene der<br />
Universitäten und Fachhochschulen mit Unternehmen<br />
und Unternehmensverbün<strong>den</strong> ist ein wichtiger<br />
Motor für die wirtschaftliche Entwicklung von<br />
Rheinland-Pfalz. Die Landesregierung unterstützt<br />
diesen Prozess maßgeblich. <strong>Sie</strong> fördert die Finanzierung<br />
des Transfers von Wissen der Hochschulen<br />
in die Unternehmen. Eine neue Forschungs- und<br />
Technologiedatenbank soll die Angebote der<br />
Hochschulen in Forschung und Technologie abbil<strong>den</strong><br />
und öffentlich zugänglich machen.<br />
Regionale Verbünde zwischen Hochschulen und<br />
außeruniversitären Forschungseinrich<strong>tun</strong>gen verstärken<br />
<strong>den</strong> Ideenaustausch und die Kooperation<br />
am Standort. Beispiele in der Region sind:<br />
■<br />
Bereits 2007 erfolgte in Kaiserslautern die<br />
Gründung des regionalen Verbunds der Hochschulen<br />
und außeruniversitärer Einrich<strong>tun</strong>gen<br />
<strong>als</strong> „Science Alliance“.
■<br />
■<br />
■<br />
■<br />
Am Wissenschaftsstandort Mainz entstand mit<br />
der Mainzer Wissenschaftsallianz ein ähnlicher<br />
Verbund im März 2008.<br />
Um <strong>den</strong> Transfer „über Köpfe“ von Anfang an zu<br />
fördern, gibt es seit 2008 ein Gründungsbüro<br />
für beide Hochschulen in Kaiserslautern, das<br />
alle gründungsrelevanten Aktivitäten der bei<strong>den</strong><br />
Hochschulen koordiniert und bündelt.<br />
Die fünf Technologiezentren mit Landesbeteiligung<br />
wer<strong>den</strong> im Zeitraum von 2008 bis 2013 zu<br />
regionalen Innovationszentren weiterentwickelt.<br />
Der Wissenstransfer wird durch die zielgerichtete<br />
Förderung von technologieorientierten<br />
Gründungen (FiTOUR) aktiv unterstützt.<br />
Der Neubau des „TechnologieZentrums<br />
Koblenz“ wurde in unmittelbarer Nähe zur Universität<br />
errichtet. Seit dem Umzug im Frühjahr<br />
2008 hält das Zentrum Büro- und Gemeinschaftsflächen<br />
sowie Laborräume von rund<br />
2.200 m² vor, weitere 1.000 m² sind in einem<br />
zweiten Bauabschnitt projektiert.<br />
Einzelbetriebliche Programme zur Verstärkung<br />
von technologieorientierten Gründungen und zur<br />
Förderung von Forschung und Entwicklung legt<br />
das Land weiterhin auf. Die schnelle Umsetzung<br />
von neuen Erkenntnissen und Erfi ndungen in<br />
marktgängige Produkte stärkt die Wettbewerbsfähigkeit<br />
und <strong>sich</strong>ert Arbeitsplätze.<br />
Damit dieses Know-how auch kleine und mittlere<br />
Unternehmen anwen<strong>den</strong> können, hilft das<br />
Land durch die Investitions- und Strukturbank. So<br />
wur<strong>den</strong> aus dem Technologieförderprogramm von<br />
Anfang 2006 bis September 2008 92 Projekte<br />
gefördert mit einem Zuschussvolumen von rund<br />
11 Mio. Euro bei Gesamtkosten von mehr <strong>als</strong> 33 Mio.<br />
Der im September 2008 gestartete neue Innovationsfonds<br />
Rheinland-Pfalz stellt Beteiligungskapital<br />
für Technologieunternehmen zur Verfügung,<br />
die nicht älter <strong>als</strong> sechs Jahre sind und weniger<br />
<strong>als</strong> 50 Beschäftigte haben. Das Volumen von 20<br />
Mio. Euro wird je zur Hälfte aus EU- und Landesmitteln<br />
fi nanziert. Außerdem unterstützt das<br />
Land weiterhin Forscherinnen und Forscher sowie<br />
Unternehmen und Existenzgründerinnen und<br />
Existenzgründer. Dies geschieht bei der Patentierung<br />
und Vermark<strong>tun</strong>g von Erfi ndungen durch das<br />
Programm „Patentverbund Forschung Rheinland-<br />
Pfalz“. Zusammen mit dem Bund wer<strong>den</strong> ab 2008<br />
jährlich 615.000 Euro eingesetzt.<br />
Ressourcen- und Energieeffi zienz steigern<br />
Für die Zukunft des <strong>Wir</strong>tschaftsstandortes Rheinland-Pfalz<br />
spielt die Förderung der Ressourcen-<br />
und Energieeffi zienz ange<strong>sich</strong>ts massiv steigender<br />
Rohstoff- und Energiepreise eine immer bedeutendere<br />
Rolle. Produktionsintegrierter Umweltschutz<br />
ist keine Belas<strong>tun</strong>g für die Unternehmen,<br />
sondern ein positiver Wettbewerbsaspekt. In einem<br />
„Effi zienznetz Rheinland-Pfalz“ hat die Landesregierung<br />
die im Land vorhan<strong>den</strong>en Bera<strong>tun</strong>gskapazitäten<br />
gebündelt. Eine gemeinsame Plattform ist<br />
entstan<strong>den</strong>, die rheinland-pfälzische Unternehmen<br />
zielgenau und effi zient berät.<br />
Das Effi zienznetz Rheinland-Pfalz fördert seit 2007<br />
„Effi zienzchecks“ in ausgewählten rheinlandpfälzischen<br />
Betrieben. Die Firmen setzen rohstoff-<br />
und energiesparende Techniken ein, deren Kosten<br />
oft schon nach wenigen Jahren amortisiert sind.<br />
Die Landesregierung unterstützt die heimische<br />
<strong>Wir</strong>tschaft und die öffentlich-rechtlichen<br />
Ent sorgungsträger gezielt beim Aufbau eines<br />
Stoffstrommanagements, bei dem der größte<br />
Teil der Abfälle recycelt oder <strong>als</strong> Energieträger<br />
genutzt wer<strong>den</strong> kann. Von <strong>den</strong> Haushalts ab fällen<br />
wer<strong>den</strong> sogar rund zwei Drittel wiederverwertet.<br />
Rheinland-Pfalz befi ndet <strong>sich</strong> damit in der<br />
Spitzengruppe der Länder. Zur internationalen<br />
Positionierung dieser neuen Technologien bietet<br />
das Land <strong>den</strong> Unternehmen Bera<strong>tun</strong>g und Vermittlung<br />
an. Rheinland-pfälzische Unternehmen<br />
exportieren ihre Effi zienz- und Umwelttechnologien<br />
inzwischen verstärkt innerhalb Europas<br />
(z. B. Frankreich und Polen), in die Türkei, nach<br />
Marokko und bis nach China.<br />
19
20<br />
BILDUNG FÜR ALLE
Chancengleichheit und Leis<strong>tun</strong>gsfähigkeit sind Eckpfeiler der Bildungspolitik der<br />
Landesregierung. Alle Kinder in Rheinland-Pfalz sollen die Chance auf gute Bildung,<br />
Betreuung und Erziehung haben, unabhängig von Herkunft und Wohnort. Dabei geht<br />
es gleichermaßen um Persönlichkeitsentwicklung und gesellschaftliche Teilhabe.<br />
Mit früher und kostenfreier Bildung und Betreuung in <strong>den</strong> Kindertagesstätten bietet<br />
Rheinland-Pfalz allen Kindern bestmögliche Voraussetzungen für <strong>den</strong> Einstieg in das<br />
Leben. Mit einem aufstiegsorientierten Schulangebot in <strong>den</strong> Regionen, mit vielen<br />
Ganztagsschulen und umfassender Berufs- und Studienorientierung <strong>sich</strong>ert die<br />
Landesregierung Chancengleichheit in allen Altersstufen. Damit sind wir bundesweit<br />
Vorreiter.<br />
<strong>Wir</strong> bieten im ganzen Land gebührenfreie Studienplätze an. Spitzenforschung fördern<br />
wir und unseren Talenten wer<strong>den</strong> im internationalen Umfeld Chancen eröffnet.<br />
Kulturpolitik bedeutet für uns kulturelle Bildung und vielfältige Angebote im ganzen Land.<br />
GLEICHE CHANCEN,<br />
EXZELLENTE WISSENSCHAFT,<br />
KULTURELLE VIELFALT<br />
Zukunftschance Kinder –<br />
Bildung von Anfang an<br />
Bildung wird in <strong>den</strong> rheinland-pfälzischen Kindertagesstätten<br />
(Kita) ein zentraler Platz eingeräumt.<br />
Mit dem landesweiten Kitaprogramm „Zukunftschance<br />
Kinder – Bildung von Anfang an“ ist<br />
Rheinland-Pfalz Vorbild für andere Länder.<br />
Drei Dinge sind der Landesregierung besonders<br />
wichtig: immer mehr Plätze für die Kleinen, gute<br />
Qualität der Bildung und Betreuung und Beitragsfreiheit.<br />
Seit 2005 hat <strong>sich</strong> die Zahl der Betreuungs -<br />
plätze für Kinder unter drei Jahren bis 2008<br />
auf rund 16.000 mehr <strong>als</strong> verdoppelt. Die<br />
Qualität in <strong>den</strong> Kindertageseinrich<strong>tun</strong>gen wird<br />
konti nuierlich verbessert. <strong>Wir</strong> unterstützen jährlich<br />
die Fortbildung der Erzieherinnen und Erzieher<br />
mit 2 Mio. Euro.<br />
Es ist beeindruckend, mit wie viel Engagement<br />
<strong>sich</strong> das Kitapersonal beteiligt. Die Qualität der<br />
Arbeit der Erzieherinnen und Erzieher ist hervor-<br />
Die „Kleinen“<br />
wer<strong>den</strong> in<br />
Rheinland-Pfalz<br />
großgeschrieben.<br />
ragend. Aktuelle Studien<br />
des Deutschen Jugendinstituts<br />
und der Bertelsmann-<br />
Stif<strong>tun</strong>g belegen: Die<br />
Kindertagesstätten im<br />
21
Thüringen<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Saarland<br />
Bran<strong>den</strong>burg<br />
Sachsen<br />
Ba<strong>den</strong>-Württemberg<br />
Sachsen-Anhalt<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
Berlin<br />
Hessen<br />
Deutschland<br />
Bayern<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
Bremen<br />
Niedersachsen<br />
Schleswig-Holstein<br />
Hamburg<br />
22<br />
Frühe Förderung für alle Kinder<br />
Versorgungsquoten in Kindertageseinrich<strong>tun</strong>gen 2007 im<br />
Ländervergleich je 100 Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren<br />
0 20 40 60 80 100<br />
Land verfügen über eine hervorragende Personalausstat<strong>tun</strong>g.<br />
Rheinland-Pfalz nimmt eine<br />
Spitzenposition ein. Gezielte Sprachförderung in<br />
der Kita ist für alle Kinder, mit und ohne Migrationshintergrund,<br />
sehr wichtig. 6 Mio. Euro fl ießen in die<br />
Programme, die ein Viertel eines je<strong>den</strong> Jahrgangs<br />
vor der Einschu lung erreichen und gut auf die<br />
Schule vorbereiten.<br />
Kinder mit Behinderungen erhalten in Rheinland-<br />
Pfalz viele Förder- und Integrationshilfen. Gemeinsames<br />
Spielen und Lernen sind wichtige Erfahrungen<br />
für Kinder mit und ohne Behin derung. Unter dem<br />
Motto „Jedes Kind hat das Recht anders zu sein<br />
und dazuzugehören“ setzt das Land <strong>den</strong> Aufbau<br />
eines fl ächendecken<strong>den</strong> Angebots an integrativen<br />
Einrich<strong>tun</strong>gen und <strong>den</strong> Ausbau der Einzelintegration<br />
in <strong>den</strong> Kitas fort. Die Zahl der Einzelintegrationen<br />
konnte von 2006 auf 2007 fast verdoppelt wer<strong>den</strong><br />
(2006: 164 Kinder in 27 Kommunen und 2007:<br />
289 Kinder in 32 Kommunen).<br />
Schulpolitik in Rheinland-Pfalz –<br />
allen Kindern eine Chance<br />
Allen Schülerinnen und Schülern gleiche Chancen<br />
und gute Perspektiven zu <strong>sich</strong>ern, ist das Ziel der<br />
Schulpolitik der Landesregierung. Kinder sollen<br />
95,9<br />
94,6<br />
93,7<br />
93,6<br />
93,6<br />
93,1<br />
92,9<br />
91,3<br />
91,1<br />
90,9<br />
88,7<br />
87,5<br />
85,6<br />
84,6<br />
83,5<br />
82,6<br />
78,9<br />
Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Ein Ländervergleich in Zahlen, 2008<br />
nach ihren Begabungen gefördert<br />
wer<strong>den</strong>. Bildung ist ein Grundrecht<br />
für alle, sie darf nicht vom<br />
Woh nort oder dem Einkommen<br />
der Eltern abhängig sein.<br />
Eine gute Unterrichtsversorgung<br />
ist und bleibt eine zentrale<br />
bildungspolitische Aufgabe.<br />
In <strong>den</strong> letzten Jahren liegt der<br />
Versorgungsgrad an <strong>den</strong> allgemeinbil<strong>den</strong><strong>den</strong><br />
Schulen bei<br />
mehr <strong>als</strong> 98%. 460 zusätzliche<br />
Lehrerstellen hat das Land in<br />
2007 und 2008 geschaffen,<br />
trotz rückläufi ger Schüler zahlen.<br />
Um <strong>den</strong> Fachlehrer mangel zu<br />
beheben, weitet das Land seine<br />
Bemühungen aus, auch qualifi zierte Kräfte ohne<br />
Lehramtsstudium für <strong>den</strong> Schuldienst auszubil<strong>den</strong>.<br />
Mit der 2007 begonnenen Reform der Lehrerinnen-<br />
und Lehrerausbildung richtet das Land<br />
das Lehramts studium noch stärker auf die neuen<br />
Anforderungen in <strong>den</strong> Schulen aus. So ist im<br />
Rahmen des „Dualen Studien- und Ausbildungskonzeptes“<br />
von Beginn an eine enge Verbindung<br />
zwischen Studium und schulpraktischer Ausbildung<br />
über <strong>den</strong> <strong>gesamten</strong> Studienverlauf vorgesehen.<br />
Inzwischen liegen erste positive Erfahrungen<br />
mit <strong>den</strong> Schulpraktika vor. Alle lehramtsbezogenen<br />
Studien angebote der Landes universitäten<br />
erfüllen hohe Qualitätsstandards.<br />
<strong>Wir</strong> gehen neue Wege<br />
Die Landesregierung bringt eine neue Schulstruktur<br />
auf <strong>den</strong> Weg. Neben <strong>den</strong> Gymnasien und<br />
Integrierten Gesamtschulen soll es künftig die<br />
Re<strong>als</strong>chule plus geben. <strong>Sie</strong> führt die Bildungsgänge<br />
Haupt- und<br />
Re<strong>als</strong>chule plus Re<strong>als</strong>chule zusammen.<br />
Diese Schulform ist die<br />
rheinland-pfälzische Antwort auf die sinkende<br />
Akzeptanz der Hauptschulen bei Eltern und bei<br />
Ausbildungsbetrieben.
BEITRAGSFREI DABEI – KOSTENLOSE FRÜHE FÖRDERUNG FÜR ALLE<br />
Die ersten Jahre sind für Kinder prägend. Frühe Förderung ist die beste Basis für eine erfolgreiche<br />
Schullaufbahn und ein erfolgreiches Leben. Rheinland-Pfalz baut deshalb die frühe Betreuung und<br />
Bildung aus und <strong>sich</strong>ert bis 2010 für alle Kinder ab dem zweiten Lebensjahr <strong>den</strong> kostenlosen Besuch<br />
einer Kindertagesstätte. Damit wird der Zugang zu frühzeitiger Förderung und sozialer Integration<br />
unabhängig von der Finanzsituation der Eltern.<br />
Bundesweit einmalig: Eltern in Rheinland-Pfalz wer<strong>den</strong> ab 2010 keine Beiträge mehr für <strong>den</strong><br />
Kitabesuch bezahlen.<br />
Nach und nach übernimmt das Land sämtliche Kosten:<br />
■<br />
■<br />
■<br />
■<br />
Seit 1. September 2006 für das letzte Kitajahr.<br />
Seit 1. September 2008 für das letzte und vorletzte Kitajahr.<br />
Ab 1. September 2009 für die gesamte Kitazeit, d. h. für alle Dreijährigen.<br />
Ab 1. September 2010 auch für alle Zweijährigen, die ab dann in Rheinland-Pfalz einen Rechtsanspruch<br />
haben. Das sind bis zu 58 Mio. Euro pro Jahr.<br />
Durchschnittlich wer<strong>den</strong> Eltern im aktuellen Kindergartenjahr um 740 Euro je Kind entlastet.<br />
Das entspricht einer rechnerischen Erhöhung des Kindergeldes um 40%.<br />
23
24<br />
MEHR BILDUNGSCHANCEN DURCH GANZTAGSSCHULEN<br />
Ganztagsschulen sind ein Markenzeichen der<br />
Bildungspolitik des Landes. Rheinland-Pfalz ist<br />
<strong>hier</strong>bei bundesweit Vorreiter.<br />
Zu <strong>den</strong> 360 Ganztagsschulen in Angebotsform,<br />
die in der letzten Wahlperiode geschaffen wur<strong>den</strong>,<br />
kommen von 2006 bis 2011 noch weitere 200<br />
hinzu. Die Nachfrage ist weiterhin groß. Eltern und<br />
Kommunen ziehen kräftig mit. 2011 wird mehr <strong>als</strong><br />
jede dritte Schule in Rheinland-Pfalz ein attraktives<br />
schulisches Ganztagsangebot an vier Tagen<br />
von 8 bis 16 Uhr besitzen. Für das Ganztagsschulprogramm<br />
gilt weiterhin: Das Land übernimmt für<br />
das gesamte pädagogische Personal die Kosten<br />
zu 100%. Außerdem wer<strong>den</strong> die Bezuschussung<br />
von Baumaßnahmen für die Ganztagsschule und<br />
die Pauschalförderung zugunsten der Kommunen<br />
fortgesetzt. Das gibt es in keinem anderen Land.<br />
■<br />
■<br />
Mit einer verbindlichen gemeinsamen Orientierungsstufe<br />
in der Re<strong>als</strong>chule plus wird der<br />
Wunsch vieler Eltern nach längerem gemeinsamem<br />
Lernen erfüllt.<br />
Durch die Einrich<strong>tun</strong>g des Projekts „Keiner ohne<br />
Abschluss“ an ausgewählten Standorten der<br />
Re<strong>als</strong>chule plus soll die Schulabbrecherquote<br />
weiter reduziert wer<strong>den</strong>.<br />
■<br />
Entwicklung der Ganztagsschulen seit 2002/2003<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
Anzahl der Ganztagsschulen<br />
81<br />
2002/<br />
2003<br />
163<br />
2003/<br />
2004<br />
234<br />
2004/<br />
2005<br />
304<br />
2005/<br />
2006<br />
360<br />
2006/<br />
2007<br />
Quelle: Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur<br />
Die Re<strong>als</strong>chulen plus erhalten die Option,<br />
durch Angliederung einer Fachoberschule an<br />
bestimmten Standorten die Schülerinnen und<br />
Schüler bis zur Fachhochschulreife zu führen.<br />
2007/<br />
2008<br />
Mit diesem aufstiegsorientierten Angebot erhöht<br />
die Landesregierung die Chancen der Schülerinnen<br />
und Schüler auf einen qualifi zierten Abschluss. Dazu<br />
unterstützen wir die <strong>Wir</strong>tschaft bei der Sicherung<br />
403<br />
458<br />
2008/<br />
2009
des zukünftigen Fachkräftebedarfs. Damit sind<br />
gleiche Chancen für alle, gute Perspektiven und<br />
klare Wege die Merkmale unserer Bildungspolitik.<br />
Im Schuljahr 2008/2009 sind in Rheinland-Pfalz<br />
die ersten neun Gymnasien mit auf acht Jahre<br />
verkürzter Schulzeit an <strong>den</strong> Start gegangen. Das<br />
Land Rheinland-Pfalz hat bei der Verkürzung der<br />
gymnasialen Schulzeit einen eigenen Weg beschritten.<br />
Viele Länder sind wegen einer überhasteten<br />
Einführung der Schulzeitverkürzung mit<br />
Problemen konfrontiert. Eltern haben rebelliert,<br />
Wissenschaftler gewarnt. Das ist in Rheinland-<br />
Pfalz nicht passiert. Eine Verkürzung der Schulzeit<br />
bis zum Abitur kann Chancen bieten, wenn Schülerinnen<br />
und Schüler sowie ihre Eltern nicht überfahren<br />
und überfordert wer<strong>den</strong>. In Rheinland-Pfalz<br />
Schneller zum<br />
Abitur in Ganztagsschulen<br />
gibt es <strong>hier</strong>zu ein verlässliches<br />
päda gogisches<br />
Gesamtkonzept, das die<br />
bestmögliche Förderung<br />
aller Schülerinnen und<br />
Schüler in <strong>den</strong> Mittelpunkt stellt. Es bewirkt, dass<br />
verantwor<strong>tun</strong>gsvoll mit der Lern- und Lebenszeit<br />
von jungen Menschen umgegangen wird und<br />
eine breite Akzeptanz bei Eltern, Schülerinnen,<br />
Schülern, Lehrkräften und Schulträgern vorhan<strong>den</strong><br />
ist. Ein achtjähriges Gymnasium (G8) ist in<br />
Rheinland-Pfalz immer mit einer Ganztagsschule<br />
verbun<strong>den</strong> (G8GTS). Schülerinnen und Schüler<br />
brauchen einen vernünftigen Tagesrhythmus, um<br />
effektiv lernen zu können.<br />
In Rheinland-Pfalz können Schülerinnen und<br />
Schüler mit und ohne Behinderung gemeinsam<br />
lernen. Schwerpunktschulen ermöglichen<br />
eine gezielte Förderung. Mit dem Ausbau der<br />
Schwerpunkt schulen hat die Landesregierung dem<br />
Wunsch der Eltern nach wohnortnaher Integration<br />
noch stärker entsprochen. Ab dem Schuljahr<br />
2008/2009 gibt es landesweit 157 Schwerpunkt-<br />
schulen, davon 85 Grundschulen und 72 Schulen<br />
der Sekundarstufe I. Die Zahl der Integrationsschülerinnen<br />
und -schüler hat <strong>sich</strong> gegenüber<br />
dem Schuljahr 2005/2006 mehr <strong>als</strong> verdoppelt.<br />
Moderne Zeiten<br />
Schule hat die Aufgabe, Kinder und Jugendliche<br />
dabei zu unterstützen, <strong>den</strong> Umgang mit modernen<br />
Medien zu erlernen. Die Entwicklung<br />
der neuen, digitalen Medien verläuft rasant und<br />
beschleunigt <strong>sich</strong> ständig. Kinder, Eltern und<br />
Lehrkräfte sind häufi g überfordert oder überrascht<br />
über diese Entwicklung. <strong>Sie</strong> birgt neben vielen<br />
Chancen auch Risiken. Das Erlernen eines verantwor<strong>tun</strong>gsbewussten<br />
und kompetenten Umgangs<br />
mit dem Internet, <strong>den</strong> Web 2.0-Plattformen oder<br />
anderen modernen Kommunikationsmedien wie<br />
E-Mail, Chat und E-Learning ist aus unserer Sicht<br />
für Kinder ein Bildungsziel. Die Landesregierung<br />
investiert deshalb von 2007 bis 2011 10 Mio. Euro<br />
zusätzlich in die Förderung der Medienkompetenz<br />
an rheinland-pfälzischen Schulen.<br />
Das Programm „Medienkompetenz macht Schule“<br />
sensibilisiert Jugendliche zum verantwor<strong>tun</strong>gsvollen<br />
Umgang mit ihren persönlichen Daten im<br />
Medienkompetenz<br />
macht Schule<br />
■<br />
■<br />
■<br />
Netz. Auch unterstützen<br />
wir die Eltern bei<br />
ihrer Medien erziehung.<br />
Insgesamt 58.000 PCs stehen <strong>den</strong> Schülerinnen<br />
und Schülern in <strong>den</strong> Schulen zur Verfügung.<br />
Mit einem Verhältnis von zehn Schülerinnen<br />
und Schülern pro PC steht Rheinland-Pfalz im<br />
Ländervergleich sehr gut da.<br />
200 weiterführende Schulen sollen bis 2011<br />
mit Laptopwagen ausgestattet wer<strong>den</strong>.<br />
10.000 Lehrkräfte nehmen im Rahmen dieses<br />
Programms an Aus- und Fortbildungen im<br />
Umgang mit <strong>den</strong> neuen Medien teil. Über<br />
16.000 Lehrerinnen und Lehrer bildeten <strong>sich</strong><br />
bereits in <strong>den</strong> Jahren 2000 bis 2007 in dieser<br />
Hin<strong>sich</strong>t fort.<br />
25
26<br />
■<br />
■<br />
Der Jugendmedienschutz konnte u. a. mit der<br />
Einrich<strong>tun</strong>g des Internetangebots „jugendschutz.net“,<br />
der bundesweiten Federführung<br />
bei „Klicksafe“ sowie mit <strong>den</strong> Arbeitsschwerpunkten<br />
der Landeszentrale für Medien und<br />
Kommunikation im Bereich Medienkompetenz<br />
gestärkt wer<strong>den</strong>.<br />
Zehn Modellschulen erproben bereits die<br />
entwickelten Konzepte seit dem Schuljahr<br />
2007/2008 – und das mit großem Erfolg.<br />
Die Anbindung der Schulen an Breitbandnetze<br />
zur Nutzung des Internets schreitet weiter<br />
voran. Der Bildungsserver Rheinland-Pfalz wird<br />
bis 2011 zu einer umfassen<strong>den</strong> Lern- und Fortbildungsplattform<br />
ausgebaut. Die Zusammenarbeit<br />
von Schule, <strong>Wir</strong>tschaft, Medien und Wissenschaft<br />
– wie beispielsweise im Verbund „Schulen<br />
ans Netz“ – wird intensiviert und der Ausbau der<br />
Medienkompetenznetzwerke vorangetrieben.<br />
Bildungschancen sozial gestalten<br />
Um Kindern und Jugendlichen gute und gerechte<br />
Bildungschancen zu verschaffen, sind soziale<br />
Hilfen notwendig. Deshalb ist jeder zusätzliche<br />
Euro gut angelegt, der die Situation von Kindern<br />
aus Familien mit geringem Einkommen<br />
oder aus schwierigeren Lebenssituationen<br />
verbessert.<br />
■<br />
■<br />
Damit die soziale Situation der Eltern die<br />
Kinder nicht vom Mittagessen in Ganztagsschulen<br />
ausschließt, hat das Land<br />
2006 einen Sozialfonds von jährlich 1 Mio.<br />
Euro eingerichtet. Daraus erhalten Kinder,<br />
deren Eltern auf soziale Transferleis<strong>tun</strong>gen<br />
angewiesen sind, einen Zuschuss<br />
zum Essensgeld. Der Sozialfonds ist eine<br />
rheinland-pfälzische Initiative, die inzwischen<br />
bundesweit Schule macht.<br />
Die Landesregierung hat ab 2006 in nur<br />
zwei Jahren <strong>den</strong> flächendecken<strong>den</strong> Ausbau<br />
der Schulsozialarbeit an allen Haupt-<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
■<br />
■<br />
schulen vorangetrieben. Sozialarbeiterinnen<br />
und Sozialarbeiter können jetzt Kinder und Jugendliche<br />
gezielt unterstützen und zusammen<br />
mit <strong>den</strong> Lehrkräften und <strong>den</strong> Eltern Probleme<br />
lösen. Dadurch wird die schulische Entwicklung<br />
der Kinder verbessert. Seit 2007 wer<strong>den</strong> jährlich<br />
über 4 Mio. Euro dafür eingesetzt.<br />
Als weiteren Beitrag für mehr Chancengleichheit<br />
hat die Landesregierung die Mittel<br />
für Lernmittelfreiheit in Rheinland-Pfalz mit<br />
dem Landeshaushalt 2007/2008 um 50%<br />
auf jetzt rund 13,2 Mio. Euro erhöht. <strong>Wir</strong><br />
haben <strong>den</strong> Zugang zu wichtigen Unterrichtsmaterialien<br />
für viele Kinder und Jugendliche<br />
erleichtert.<br />
Anfang 2008 wurde die trägerübergreifende<br />
Rahmenvereinbarung zum Einsatz und zur<br />
Qualifizierung von Sprachförderkräften in<br />
Kindertagesstätten unterzeichnet. Für die<br />
Schulen gilt seit 2007 die Verwal<strong>tun</strong>gsvorschrift<br />
zum Unterricht von Schülerinnen und<br />
Schülern mit Migrationshintergrund. <strong>Sie</strong><br />
sieht u. a. die Möglichkeit einer besonderen<br />
Sprachförderung vor. <strong>Sie</strong> ist mit einem schulischen<br />
Förderkonzept und einem individuellen<br />
Fördernachweis verbun<strong>den</strong>.<br />
Höhere Schulabschlüsse verbessern die Chancen<br />
Absolventen der allgemein- und berufsbil<strong>den</strong><strong>den</strong> Schulen mit<br />
Hochschulreife in Tausend<br />
15,2<br />
17,2<br />
15,9 16,6 16,9 16,9<br />
17,6<br />
19,9<br />
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />
allgemeinbil<strong>den</strong>de Schulen berufsbil<strong>den</strong>de Schulen<br />
Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, Schulstatistik
Optimale Übergänge von der<br />
Schule in die Ausbildung<br />
Die Landesregierung will Schülerinnen und Schüler<br />
optimal auf <strong>den</strong> Beruf vorbereiten. Eine gute<br />
Berufsorientierung in der Schule und ein problemloser<br />
Übergang von der Schule in <strong>den</strong> Beruf sind<br />
zentrale Anliegen der rheinland-pfälzischen<br />
Bildungspolitik. Erste positive Erfahrungen in der<br />
Arbeitswelt durch längerfristige Praktika führen<br />
bei <strong>den</strong> Jugendlichen zu einem enormen Motivationsschub<br />
und zu Leis<strong>tun</strong>gssteigerungen, die<br />
die Schulabschlüsse verbessern.<br />
Seit 2007 wird die Berufsorientierung in <strong>den</strong><br />
Schulen deutlich ausgeweitet. Im Jahr 2008 hat<br />
die Landesregierung eine Rahmenvereinbarung mit<br />
der Arbeitsverwal<strong>tun</strong>g abgeschlossen. <strong>Sie</strong> ermöglicht<br />
erstmalig, Projekte zur Berufsorientierung in<br />
<strong>den</strong> Schulen in enger Zusammenarbeit mit <strong>den</strong><br />
Agenturen für Arbeit vor Ort durchzuführen. Eine<br />
noch engere Zusammenarbeit zwischen Schule<br />
und Berufsbera<strong>tun</strong>g ist möglich. Dafür stellen<br />
Arbeitsverwal<strong>tun</strong>g und Land bis 2010 je 5,5 Mio.<br />
Euro in Form von Fördermitteln bzw. Lehrerwochens<strong>tun</strong><strong>den</strong><br />
zur Verfügung. Modell projekte zu<br />
einem wöchentlichen Praxistag im Betrieb haben<br />
im Schuljahr 2007/2008 in Trier und Koblenz<br />
begonnen. Der Erfolg stellte <strong>sich</strong> unmittelbar ein:<br />
Viele Schülerinnen und Schüler konnten sofort<br />
nach dem Schulabschluss Ausbildungsverträge<br />
unterzeichnen. Die Betriebe schätzen diesen frühen<br />
Kontakt und suchen gezielt nach ihrem Fachkräftenachwuchs.<br />
In diesem Schuljahr führen bereits<br />
75 Schulen <strong>den</strong> Praxistag durch. Es ist das Ziel, <strong>den</strong><br />
Praxistag auf alle Schulen mit dem Hauptschulbildungsgang<br />
auszuweiten.<br />
Wichtige und bewährte Bausteine in einem Konzept<br />
zur Erweiterung des Berufswahlspektrums<br />
von Mädchen sind der vom Land durchgeführte<br />
„Girls’ Day“ sowie das längerfristig angelegte<br />
„Ada-Lovelace-Projekt“.<br />
■<br />
Von 2002 bis 2008 nahmen im Rahmen des<br />
„Girls’ Day“ insgesamt über 35.000 Mädchen<br />
an 2.180 Aktionen teil. In 2008 hat <strong>sich</strong> die<br />
■<br />
Zahl der Aktionen im Vergleich zum Jahr 2002<br />
versiebenfacht.<br />
Das „Ada-Lovelace-Projekt“, nach der berühmten<br />
britischen Mathematikerin des 19. Jahrhunderts<br />
benannt, ist ein bundesweit einmaliges<br />
Mentoring-Projekt für Mädchen. Zur Information<br />
über naturwissenschaftlich-technische<br />
Studiengänge und Ausbildungsberufe wur<strong>den</strong><br />
von 1997 bis 2007 weit über 65.000 Schüler<br />
innen angesprochen. Tatsächlich gibt es eine<br />
positive Resonanz bei <strong>den</strong> Schülerinnen und eine<br />
Steigerung der Zahl von Stu<strong>den</strong>tinnen naturwissenschaftlicher<br />
und mathematischer Fächer.<br />
Ein besonderes Zeichen setzt die Landesregierung<br />
bei der Unterstützung von jungen<br />
Menschen mit schwierigen Startchancen.<br />
Mehr fach jährlich tagt unter Lei<strong>tun</strong>g des Ministerpräsi<strong>den</strong>ten<br />
der „Ovale Tisch für Ausbildung“.<br />
Ihm gehören die Ressorts für Arbeit, <strong>Wir</strong>tschaft<br />
und Bildung, die Spitzen der Arbeitsverwal<strong>tun</strong>g,<br />
der <strong>Wir</strong>tschaftskammern, der Unternehmerverbände<br />
und der Gewerkschaften an. Dort wer<strong>den</strong><br />
Strategien und gemeinsame Projekte für junge<br />
Menschen und Ausbildungsbetriebe abgestimmt.<br />
Ein besonders erfolgreiches Beispiel für<br />
Ovaler Tisch –<br />
gut für Ausbildungschancen<br />
diese Zusammenarbeit<br />
ist die Arbeitsmarktinitiative<br />
„Neue<br />
Chancen: 6.000 plus<br />
für Jung und Alt“. Mit<br />
<strong>den</strong> vielfältigen Angeboten wer<strong>den</strong> pro Jahr ca.<br />
7.000 junge Menschen erreicht, die ohne das<br />
Programm nur geringe Chancen zur Aufnahme<br />
einer Ausbildung hätten. Schlechte Noten oder<br />
ein fehlender Schulabschluss sind <strong>hier</strong>für die<br />
häufi gsten Gründe. Jugendliche mit schlechten<br />
Einstiegschancen erhalten Hilfen, die auf ihre<br />
jeweilige Problemsituation zugeschnitten sind.<br />
27
28<br />
GEBÜHRENFREIES ERSTSTUDIUM – DER KOPF, NICHT<br />
DER GELDBEUTEL SOLL ÜBER DIE ZUKUNFT ENTSCHEIDEN<br />
<strong>Wir</strong> brauchen mehr akademisch ausgebildete junge<br />
Frauen und Männer. Studiengebühren einzuführen,<br />
ist das f<strong>als</strong>che Signal. Die Landesregierung steht<br />
dazu, dass das Erststudium in Rheinland-Pfalz – im<br />
Gegensatz zu vielen anderen Ländern – gebührenfrei<br />
bleibt. Dadurch entfällt eine durchschnittliche<br />
Belas<strong>tun</strong>g von mindestens 1.000 Euro im Jahr, wie<br />
sie in anderen Ländern Eltern und Studierende auf-<br />
Wissen schafft Zukunft<br />
Im „Hochschulpakt“ wur<strong>den</strong> zwischen dem Bund<br />
und allen Ländern Verabredungen zur Steigerung<br />
der Studienplatzzahlen getroffen. Rheinland-Pfalz<br />
hat sie <strong>als</strong> einziges westdeutsches Flächenland<br />
bereits im ersten Jahr übertroffen. <strong>Wir</strong> haben<br />
30% der bis 2010 zu erreichen<strong>den</strong> Studienplätze<br />
bereits im Studienjahr 2007 geschaffen.<br />
Duale Studiengänge bieten erhebliche Vorteile für<br />
Studierende, Unternehmen und Hochschulen. Die<br />
Studieren<strong>den</strong> erhalten zwei anerkannte berufsqualifi<br />
zierende Abschlüsse in kürzerer Gesamtausbildungszeit.<br />
Die ausbil<strong>den</strong><strong>den</strong> Unternehmen<br />
bin<strong>den</strong> die jungen Fachkräfte frühzeitig an <strong>sich</strong>.<br />
bringen müssen. Wer <strong>den</strong> Anteil der Studieren<strong>den</strong><br />
steigern möchte, darf keine Hür<strong>den</strong> beim Hochschulzugang<br />
durch Einführung von Studiengebühren<br />
aufbauen. Positive Anreize können auch anders<br />
gesetzt wer<strong>den</strong>: Rheinland-Pfalz hat im Wintersemester<br />
2004/2005 Studienkonten eingeführt; sie<br />
sind ein Anreiz, das Studium zügig zu absolvieren,<br />
ohne durch Gebühren vom Studium abzuschrecken.<br />
<strong>Sie</strong> profi tieren von der Verzahnung von akademischem<br />
Wissen und praxisnaher, betrieblicher<br />
Ausbildung. Zehn neue duale Studiengänge gehen<br />
an <strong>den</strong> staatlichen Fachhochschulen an <strong>den</strong><br />
Start. Die Studiengänge <strong>Wir</strong>tschaftsinformatik<br />
und Produktionstechnologie haben im Wintersemester<br />
2008/2009 begonnen. In <strong>den</strong> Bereichen<br />
Weinbau, Logistik, Prozess- und Versorgungstechnik<br />
und Betriebswirtschaft wer<strong>den</strong> in <strong>den</strong> kommen<strong>den</strong><br />
Jahren neue Angebote entstehen. Diese<br />
Entwicklung wird die Anzahl der Studieren<strong>den</strong><br />
in dualen Studiengängen deutlich steigern. Im<br />
Herbst 2008 hat das Land am Standort der Fachhochschule<br />
Koblenz die Geschäftsstelle „Duale
Hochschule Rheinland-Pfalz“ eingerichtet. <strong>Sie</strong> ist<br />
zentrale Anlauf- und Bera<strong>tun</strong>gsstelle für Unternehmen<br />
sowie Bewerberinnen und Bewerber.<br />
Mit Unterstützung aus dem Europäischen Sozialfonds<br />
hat die Landesregierung frauenspezifi sche<br />
Mentoring-Programme an <strong>den</strong> verschie<strong>den</strong>en<br />
Hochschulen eingerichtet. Ein aktuelles Beispiel<br />
ist das 2008 gestartete „Edith-Heischkel-Programm“.<br />
Benannt nach der ersten Medizinhistorikerin<br />
an der Universität Mainz, wer<strong>den</strong> in diesem<br />
Jahr Wissenschaftlerinnen im Fachbereich Medizin<br />
betreut. Nächstes Jahr wird das Projekt auch auf<br />
Geisteswissenschaftlerinnen und Naturwissenschaftlerinnen<br />
ausgedehnt.<br />
Hochschulbau – Investitionen<br />
in die Zukunft des Landes<br />
Gute Bedingungen für Lehre und Forschung – das<br />
heißt auch: Das Raumangebot von Hochschulen<br />
und Forschungseinrich<strong>tun</strong>gen wird verbessert.<br />
Maßgabe der Landesregierung ist und bleibt:<br />
Wer an rheinland-pfälzischen Hochschulen studiert,<br />
lehrt oder forscht, soll dies unter qualitativ<br />
guten Rahmenbedingungen <strong>tun</strong>.<br />
■<br />
■<br />
■<br />
■<br />
Allein für die Fachhochschulen des Landes sind<br />
während der vergangenen bei<strong>den</strong> Jahre<br />
173 Mio. Euro in Baumaßnahmen geflossen.<br />
An der Johannes Gutenberg-Universität in<br />
Mainz entstehen momentan größere Neubauten<br />
mit einem Gesamtvolumen von etwa<br />
62 Mio. Euro, Bauprojekte im Umfang von<br />
rund 65 Mio. Euro folgen unmittelbar.<br />
2007 wurde der Neubau der Konservativen<br />
Medizin im Universitätsklinikum in Mainz mit<br />
einem Bauvolumen von über 100 Mio. Euro in<br />
Betrieb genommen.<br />
An der stark nachgefragten Universität<br />
Koblenz-Landau, Campus Landau, startet 2008<br />
ein Neubauprojekt mit einem Bau volumen von<br />
rund 10 Mio. Euro.<br />
<strong>Wir</strong> fördern <strong>den</strong> Nachwuchs<br />
für die Spitzenforschung<br />
Mit einer neuen, 2007 begonnenen Forschungsinitiative<br />
wer<strong>den</strong> Forschungsaktivitäten mit<br />
außeruniversitären Partnern angestoßen – beispielsweise<br />
in <strong>den</strong> großen Forschungsgesellschaften<br />
wie der Fraunhofer-Gesellschaft oder der<br />
Max-Planck-Gesellschaft oder mit Unternehmen.<br />
Die Landesregierung hat damit einen zentralen<br />
Beitrag zur Steigerung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit<br />
der Universitäten gestartet.<br />
Durch gezielte Förderung von Spitzenforschung<br />
und wissenschaftlichem Nachwuchs wird die<br />
Profi lbildung der Universitäten weiter vorangetrieben.<br />
Die Landesregierung baut zugleich<br />
die Hochschulautonomie weiter aus. Denn die<br />
Forschungsinitiative fördert Bereiche, die unsere<br />
Universitäten selbst <strong>als</strong> ihre Zukunftspotenziale<br />
i<strong>den</strong>tifi ziert haben. Hierfür stellt das Land von<br />
2008 bis 2011 zusätzlich zur Grundfi nanzierung<br />
insgesamt mehr <strong>als</strong> 64 Mio. Euro zur Verfügung;<br />
mit <strong>den</strong> vier Universitäten im Land haben wir<br />
bereits konkrete Zielvereinbarungen verabredet.<br />
Die Stärke der rheinland-pfälzischen Wissenschaftslandschaft<br />
wird an der materialwissenschaftlichen<br />
Graduiertenschule der Universität<br />
Mainz deutlich, in der das Design neuer<br />
funktionaler Materialien erforscht wird. Dieses<br />
Projekt war auch in der „Exzellenzinitiative“<br />
des Bundes und der Länder erfolgreich. Auch<br />
Einrich<strong>tun</strong>gen wie das Max Planck Graduate<br />
Center in Mainz sind ein deutlicher Beleg für die<br />
Innovationsfähigkeit der rheinland-pfälzischen<br />
Wissenschaftslandschaft. <strong>Wir</strong> haben es Anfang<br />
2008 gemeinsam mit der Max Planck Gesellschaft<br />
und der Universität in Mainz aus der Taufe<br />
gehoben. Erstmalig in Deutschland haben <strong>sich</strong> in<br />
Rheinland-Pfalz eine außeruniversitäre Forschungseinrich<strong>tun</strong>g<br />
und eine Universität auf eine<br />
institutionalisierte Kooperation in der Dokto -<br />
r an<strong>den</strong> ausbildung verständigt. Das macht deutlich:<br />
Im Wettbewerb um die besten Köpfe wollen<br />
wir uns behaupten.<br />
29
30<br />
Umwelt- und Energieforschung voranbringen<br />
An der Entwicklung nachhaltiger Strategien für<br />
<strong>den</strong> Klimaschutz und effi ziente Ressourcennutzung<br />
sind die Hochschulen des Landes mit einem<br />
breiten Ansatz in der Forschungs- und Technologiepolitik<br />
beteiligt. Viele innovative Strategien<br />
entstehen <strong>hier</strong>. Ein Beispiel ist das mit Unterstützung<br />
der Lande sregierung an der TransfersteIle<br />
der Fachhochschule Bingen entwickelte „virtuelle<br />
Kraftwerk“. Es verbindet zahlreiche kleine,<br />
dezentrale Anlagen zur Produktion von Strom<br />
und Wärme, um eine bedarfsgerechte Versorgung<br />
<strong>sich</strong>erzustellen. Die ersten Anlagen sind<br />
seit 2006 in Betrieb.<br />
Rheinland-Pfalz verfügt auch über eine leis<strong>tun</strong>gsfähige<br />
wissenschaftliche Kompetenz im Bereich<br />
der Energie. Zentren sind <strong>hier</strong>:<br />
■<br />
■<br />
■<br />
die Fachhochschule und die<br />
TransfersteIle Bingen,<br />
der Umweltcampus Birkenfeld,<br />
das dortige Institut für angewandtes<br />
Stoffstrommanagement,<br />
WISSEN SCHAFFT ZUKUNFT – HOCHSCHULEN STÄRKEN<br />
Um die Studienbedingungen zu verbessern,<br />
steigen die Ausgaben des Landes für Lehre und<br />
Forschung ständig. In 2008 wurde die Förderung<br />
der Hochschulen durch das Sonderprogramm<br />
„Wissen schafft Zukunft“ um 50% auf 37,5 Mio.<br />
Euro erhöht. Ab 2009 erhalten die Hochschulen<br />
40 Mio. Euro jährlich. Das Programm stellt <strong>den</strong><br />
Hochschulen neben <strong>den</strong> Grundmitteln zusätzliche<br />
Mittel zur Verfügung. Darüber hinaus wurde in<br />
2008 ein Sondervermögen „Wissen schafft Zukunft<br />
II“ in Höhe von 200 Mio. Euro eingerichtet,<br />
■<br />
■<br />
■<br />
die Universität und die Fachhochschule<br />
Kaiserslautern,<br />
die Effizienz-Offensive Rheinland-Pfalz<br />
in Kaiserslautern sowie<br />
die Universität Mainz mit dem Institut für<br />
geothermisches Ressourcenmanagement.<br />
Als Brücke zwischen Forschung und Lehre fungiert<br />
an der Universität Kaiserslautern die rheinlandpfälzische<br />
Energieagentur. Die Landesregierung<br />
hat in <strong>den</strong> Jahren 2006, 2007 und 2008 die<br />
Forschung und Weiterentwicklung in <strong>den</strong> Energietechnologien<br />
mit institutioneller Förderung und<br />
gezielter Projektförderung in Höhe von jeweils<br />
rund 2 Mio. Euro unterstützt. In <strong>den</strong> nächsten<br />
fünf Jahren wer<strong>den</strong> 20 Mio. Euro mit Unterstützung<br />
der Europäischen Union in die Bereiche der<br />
anwendungsnahen Forschung, Entwicklung und<br />
Innovation fl ießen.<br />
aus dem Hochschulen und Forschungseinrich<strong>tun</strong>gen<br />
im Land ab 2009 bis 2013 jährlich weitere<br />
40 Mio. Euro erhalten sollen. Damit stehen bis<br />
2013 insgesamt 400 Mio. Euro zusätzlich für<br />
Wissenschaft und Hochschulen zur Verfügung. Das<br />
Sondervermögen wird mit 200 zusätzlichen Stellen<br />
die Studienbedingungen an <strong>den</strong> vier staatlichen<br />
Universitäten und sieben Fachhochschulen verbessern<br />
und stärkt exzellente, zukunftsträchtige<br />
Forschungsschwerpunkte in <strong>den</strong> Hochschulen und<br />
der außeruniversitären Forschungsinfrastruktur.
Schönes Rheinland-Pfalz –<br />
Kunst, Kultur und Lebensfreude<br />
Kultureller Reichtum<br />
Rheinland-Pfalz ist ein Kulturland im Zentrum<br />
Europas. <strong>Wir</strong> besitzen sowohl ein reiches historisches<br />
Erbe <strong>als</strong> auch eine kreative Kulturszene.<br />
Das kulturelle Erbe und die Weinlandschaften<br />
sind wich tige Bestandteile des Tourismus und<br />
locken national und international viele Gäste<br />
an. Am Erhalt und der Weiterentwicklung des<br />
Kultur- und Weinlandes Rheinland-Pfalz hat<br />
die Landes regierung mit vielen Förderprojekten<br />
und landeseigenen Stif<strong>tun</strong>gen maßgeblichen<br />
Anteil.<br />
Seit Anfang 2007 gibt es die „Generaldirektion<br />
Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz“. <strong>Sie</strong> optimiert<br />
die Zusammenarbeit der für Kulturgüter<br />
Verant wortlichen. Durch die Entwicklung einer<br />
über g reifen<strong>den</strong> Sammlungsstrategie und eines<br />
zentralen Marketings mit Tourismusbezug wird<br />
die kultur touristische Dachmarke „Römer-<br />
Ritter-Roman tiker“ im Land und in Deutschland<br />
noch bekannter wer<strong>den</strong>.<br />
Bei der touristischen Erschließung des Weltkultur<br />
erbes in Rheinland-Pfalz steht die<br />
Vernetzung der Weltkulturerbestätten im Mittelpunkt.<br />
Es besteht seit 2007 ein komplettes<br />
UNESCO-<br />
Weltkulturerbe<br />
Internetangebot für alle<br />
Welterbestätten einschließlich<br />
einer Port<strong>als</strong>eite. Jede<br />
und jeder kann <strong>sich</strong> umfas-<br />
send informieren. <strong>Wir</strong> wollen die Neugierde auf<br />
diese wunderschöne Kulturlandschaft wecken.<br />
Zur 175. Wiederkehr des Hambacher Festes von<br />
1832 wurde das Hambacher Schloss nach Abschluss<br />
der ersten Bauphase mit einem Festakt<br />
und einem Bürgerfest Pfi ngsten 2007 wiedereröffnet.<br />
In einer ersten Bauphase wurde der<br />
Zugang im Schloss und zur Ausstellung barrierefrei<br />
gestaltet. Die zweite Bauphase ist im November<br />
2008 mit der Eröffnung der neu gestalteten<br />
Dauerausstellung abgeschlossen. Das Hambacher<br />
Schloss wird damit national und international<br />
zur herausragen<strong>den</strong> Erinnerungsstätte für die<br />
Entwicklung der deutschen Demokratie und <strong>als</strong><br />
attraktiver Veranstal<strong>tun</strong>gsort positioniert.<br />
Zu <strong>den</strong> historisch bedeutsamen Orten gehören<br />
auch die alten jüdischen<br />
„SchUM-Städte“ Mainz, Worms<br />
und Speyer. Im Mittelalter<br />
bildeten diese drei jüdischen<br />
Tradition und<br />
Moderne<br />
verbin<strong>den</strong><br />
Gemein<strong>den</strong><br />
einen religiös<br />
sehr bedeutsamen<br />
Bund<br />
(genannt<br />
„SchUM“ nach <strong>den</strong> hebräischen<br />
Anfangsbuchstaben der Städte).<br />
Gemeinsam mit <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong><br />
in Mainz und Speyer hat<br />
die Landesregierung 2008 die<br />
Neuerrich<strong>tun</strong>g der Synagogen in<br />
bei<strong>den</strong> Städten vereinbart. Das<br />
Land wird dafür rund 6 Mio. Euro<br />
zur Verfügung stellen.<br />
31
32<br />
Im Jahr 2007 wurde das Arp Museum Bahnhof<br />
Rolandseck in Remagen feierlich eröffnet. Das<br />
Museum präsentiert das Werk von Hans Arp und<br />
Sophie Taeuber-Arp und anderer Künstlerinnen<br />
und Künstler, sowohl international renommierter<br />
wie solcher, die es noch zu entdecken gilt. Ziel des<br />
Landes ist es, das Arp Museum Bahnhof Rolandseck<br />
zu einem lebendigen Kulturzentrum und einer<br />
vitalen Stätte künstlerischer Begegnung zu machen<br />
und es national und international zu etablieren.<br />
Mit der im Sommer 2008 gegründeten landeseigenen<br />
Stif<strong>tun</strong>g <strong>sich</strong>ert das Land die Finanzierung des<br />
Museums. Geplant sind Zuweisungen im Umfang<br />
von rund 3,2 Mio. Euro aus Landesmitteln sowie<br />
weitere 600.000 Euro aus Mitteln der Stif<strong>tun</strong>g<br />
Rheinland-Pfalz für Kultur.<br />
Lust und Begeisterung für Kunst und Kultur will<br />
die Landesregierung schon bei Kindern und Jugendlichen<br />
fördern. Künstlerische Kreativität darf keine<br />
Frage des Geldes sein. So hat die intensive Förderung<br />
der Kinder- und Jugendkultur einen wichtigen<br />
Platz in der Politik der Landesregierung erhalten.<br />
Neben der Förderung der Musikschulen hat die<br />
Landesregierung mit der fi nanziellen Unterstützung<br />
der Arbeit der „Jugendkunstschulen“ in<br />
diesem Jahr begonnen. Insgesamt 34 rheinlandpfälzische<br />
Institutionen erhielten Landesmittel.<br />
Damit wer<strong>den</strong> Schulen auf- oder ausgebaut und<br />
Angebotsstrukturen sowohl im städtischen <strong>als</strong><br />
auch im ländlichen Raum gefördert.<br />
Tourismusland Rheinland-Pfalz<br />
Kultur und Tourismus verbin<strong>den</strong> <strong>sich</strong> in Rheinland-<br />
Pfalz auf ideale Weise. Das attraktive touristische<br />
Angebot in Rheinland-Pfalz steigert maßgeblich<br />
die Lebensqualität. Es hat auch Auswirkungen<br />
auf das positive Standort image. Rheinland-Pfalz
ist eines der beliebtesten Urlaubs- und Naherholungsländer.<br />
Dies belegen die 7,7 Mio. Gäste mit<br />
über 22 Mio. Übernach<strong>tun</strong>gen im Jahr 2007. Allein<br />
190 Mio. Tagesgäste besuchen Rheinland-Pfalz<br />
jedes Jahr. <strong>Sie</strong> bewirken zusammen mit <strong>den</strong> Übernach<strong>tun</strong>gsgästen<br />
ein Umsatzvolumen von rund<br />
6,2 Mrd. Euro pro Jahr.<br />
Mit der vom Land initiierten und 2008 beschlossenen<br />
„Tourismusstrategie 2015“ wird die Wettbewerbsfähigkeit<br />
der touristischen Angebote in<br />
<strong>den</strong> Regionen noch weiter verbessert. Tourismus<br />
ist ein umkämpfter Markt: Die richtigen Angebote<br />
und gezieltes Marketing müssen mit positiven<br />
Images der Regionen verbun<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>. Mit der<br />
„Tourismusstrategie<br />
Lebensqualität pur 2015“ wer<strong>den</strong> neue<br />
Schwerpunkte gesetzt<br />
wie Wein und Weinkulturlandschaft, Wandern,<br />
Radtourismus, Gesundheit (Medical Wellness,<br />
Prävention und Entschleunigung) – alles in Kombination<br />
mit Kultur. Auf diesen Feldern sind die<br />
wirtschaftlichen Chancen am größten. Das Land<br />
beteiligt <strong>sich</strong> an der Finanzierung des Marketings<br />
für Zielgruppen und auf Auslandsmärkten. <strong>Wir</strong><br />
setzen Akzente bei der Verbesserung der Ortsbilder,<br />
damit reizvolle Landschaften auch mit<br />
attraktiven Orten verbun<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>.<br />
Einheimische und Gäste können bereits jetzt auf<br />
ein abwechslungsreiches Angebot an Rad- und<br />
Wanderwegen, Wein- und Gesundheitsprodukten<br />
sowie auf ein breites Spektrum kultureller Sehenswürdigkeiten<br />
und Veranstal<strong>tun</strong>gen zurückgreifen.<br />
Dieses wird fortwährend verbessert:<br />
■<br />
In <strong>den</strong> vergangenen Jahren wur<strong>den</strong> zahlreiche<br />
neue Radwege errichtet und Lücken im Radwegenetz<br />
geschlossen. Mit dem 2008 erstellten<br />
interaktiven Radroutenplaner haben wir die<br />
Vermark<strong>tun</strong>g des radtouristischen Angebotes<br />
weiter verbessert.<br />
■<br />
■<br />
■<br />
Durch die Vielfalt seiner Landschaften ist<br />
Rheinland-Pfalz deutschlandweit <strong>als</strong> hervorragendes<br />
Wanderland bekannt. Mit <strong>den</strong> neu<br />
ausgezeichneten Prädikatswanderwegen<br />
Rheinsteig (2005), dem Saar-Hunsrück-Steig<br />
(2007) und dem Westerwaldsteig (2008) wird<br />
das Angebot enorm bereichert. Weitere<br />
Prädikatswanderwege befin<strong>den</strong> <strong>sich</strong> in der<br />
Umsetzungsphase.<br />
Als Weinland Nr. 1 bietet Rheinland-Pfalz mit<br />
seinen zahlreichen Weinfesten, qualifizierten<br />
Weinerlebnis führungen und attraktiven Winzerhöfen<br />
ein authentisches und unvergleichliches<br />
Weinerlebnis.<br />
Auch im Bereich des Gesundheitstourismus<br />
kann Rheinland-Pfalz mit 23 Heilbädern und<br />
Kurorten sowie mit zahlreichen professionellen<br />
Wellness- und Gesundheitsangeboten privater<br />
Anbieter punkten.<br />
Die „Tourismusstrategie 2015“ setzt auf Gesundheitstourismus.<br />
Mit seinen Heilbädern und<br />
Kurorten verfügt Rheinland-Pfalz über vielseitige<br />
Angebote dank einer reichen Bäderkultur und<br />
natürlicher Heilmittel. Auszeichnungen und<br />
Gütesiegel belegen die hohen Qualitätsans<br />
prüche. Zusätzlich zu <strong>den</strong> 23 Heilbädern und<br />
Kurorten in Rheinland-Pfalz gibt es eine Vielzahl<br />
von Wellness-Hotels mit Wohlfühlangeboten.<br />
Diese herausragen<strong>den</strong> Angebote nutzen immer<br />
mehr Menschen, so dass <strong>sich</strong> auch für Rheinland-<br />
Pfalz erhebliches Potenzial im neuen Marktsegment<br />
Gesundheits tourismus eröffnet.<br />
33
34<br />
ZUSAMMENLEBEN UND<br />
LEBENSQUALITÄT
<strong>Wir</strong> leben in einem sozialen Land, in dem gegenseitige Unterstützung und ein hoher<br />
Grad an bürgerschaftlichem Engagement tragende Elemente des Zusammenlebens sind.<br />
Ziel der Landesregierung ist, durch gesundheitliche und soziale Angebote im ganzen<br />
Land Lebensqualität für die Bürgerinnen und Bürger zu <strong>sich</strong>ern. <strong>Wir</strong> fördern <strong>den</strong> Ausbau<br />
familiärer, ehrenamtlicher und professioneller Hilfestrukturen. Unsere Gesundheits-<br />
und Pfl egepolitik stärkt die Prävention und <strong>sich</strong>ert eine qualitativ hochwertige,<br />
wohnortnahe Versorgung.<br />
<strong>Wir</strong> fördern barrierefreies Wohnen und Leben, um Familien, älteren und behinderten<br />
Menschen <strong>den</strong> Alltag zu erleichtern.<br />
Die wirtschaftliche, kulturelle und gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit<br />
Migrationshintergrund ist ein weiteres Politikziel der Landesregierung.<br />
SOZIALES RHEINLAND-PFALZ<br />
Bürgerschaftliches Engagement –<br />
Das Miteinander schreiben wir groß<br />
Bürgerschaftliches Engagement ist klassisches<br />
Ehrenamt und mehr. Es verbindet ganz unterschiedliche<br />
Formen von freiwilligen, unentgeltlichen und<br />
gemeinwohlorientierten Tätigkeiten. <strong>Sie</strong> reichen vom<br />
traditionellen Ehrenamt in Vereinen, Verbän<strong>den</strong> und<br />
Kirchen über Bürgerinitiativen und Selbsthilfe bis zu<br />
politischer Beteiligung und Mitbestimmung.<br />
Die Landesregierung pfl egt in Rheinland-Pfalz die<br />
Kultur des gesellschaftlichen Dialogs und fördert<br />
39% ehren -<br />
amtlich aktiv<br />
bundesweit in herausragender<br />
Weise Ehrenamt und bürgerschaftliches<br />
Engagement.<br />
Die vielen ehrenamtlich und<br />
bürgerschaftlich engagierten Menschen in Rheinland-Pfalz<br />
leisten unentgeltlich Entschei<strong>den</strong>des für<br />
die Gesellschaft und die Gemeinschaft. <strong>Sie</strong><br />
übernehmen Verantwor<strong>tun</strong>g, engagieren und<br />
beteiligen <strong>sich</strong>.<br />
Die im Jahr 2006 eingerichtete „Leitstelle Bürgergesellschaft<br />
und Ehrenamt“ berät interessierte<br />
Bürgerinnen und Bürger und ist Ansprechpartner<br />
für alle Vereine, bündelt Aktivitäten der Ministerien<br />
und hat vielfältige Ansätze zur Anerkennung, Stärkung<br />
und Aktivierung bürgerschaftlichen Engagements<br />
entwickelt.<br />
■<br />
Im Frühjahr 2006 wurde der „Engagement- und<br />
Kompetenznachweis“ eingeführt. Bisher wur<strong>den</strong><br />
über 650 Zertifikate ausgestellt.<br />
35
36<br />
■<br />
■<br />
■<br />
Seit 2007 ist das „Landesnetzwerk Bürgerschaftliches<br />
Engagement“ im Aufbau. Es<br />
organisiert Austausch, Bera<strong>tun</strong>g und Abstimmung<br />
zwischen engagierten Bürgerinnen und<br />
Bürgern, Vereinen und der Landesregierung.<br />
Ab 2008 wer<strong>den</strong> in Fachveranstal<strong>tun</strong>gen<br />
zu Rechtsfragen im Ehrenamt Vereine und<br />
Engagierte in verschie<strong>den</strong>en Landesteilen<br />
in relevanten Rechtsthemen geschult.<br />
In 2008 wurde erstm<strong>als</strong> der „Engagement-Preis“<br />
ausgelobt, <strong>den</strong> der Minister präsi<strong>den</strong>t vergibt.<br />
Zur Förderung des bürgerschaftlichen Engagements<br />
gehört auch der Ausbau von Beteiligungsmöglichkeiten<br />
der Bürgerinnen und Bürger an<br />
politischen Entscheidungen. Im Rahmen der<br />
aktuellen Kommunal- und Verwal<strong>tun</strong>gsreform ist<br />
die seit 2007 breit angelegte Bürger betei ligung<br />
ein entschei<strong>den</strong>des Reformelement.<br />
Die Aktivitäten der Landesregierung zur Förderung<br />
von Bürgerbeteiligung und Bürgerengagement fi n<strong>den</strong><br />
breite Anerkennung im parlamentarischen Raum. In<br />
einem fraktionsübergeifen<strong>den</strong> Beschluss des rheinland-pfälzischen<br />
Landtages wurde im Herbst 2007<br />
die Politik der Landesregierung zur Förderung und<br />
Unterstützung des bürgerschaftlichen Engagements<br />
vom Parlament ausdrücklich unterstützt.<br />
Familie unterstützen –<br />
Zusammenleben fördern<br />
Familie leben können – das will die Landesregierung<br />
unterstützen, wie immer <strong>sich</strong> die Familie<br />
zusammensetzt. Dazu gehört die Unterstützung<br />
von Familie in all ihren Formen und der Einsatz<br />
für alle Generationen: Unsere Lebenswelt muss<br />
kinderfreundlich und auch „alternsgerecht“ sein.<br />
<strong>Sie</strong> muss Familie und Beruf zusammen ermöglichen.<br />
Deshalb regt die Landesregierung viele<br />
entsprechende Projekte auf der kommunalen<br />
Ebene an und fördert sie.<br />
Der Familienatlas der Bundesregierung von 2007<br />
belegt, wie erfolgreich Familienpolitik in Rheinland-Pfalz<br />
ist. Der Landkreis Bernkastel-Wittlich<br />
und die Stadt Landau gehören zu <strong>den</strong> zwölf Top-<br />
Regionen für Familien in Deutschland. Rund zwei<br />
Drittel der übrigen Landkreise und kreisfreien<br />
Städte in Rheinland-Pfalz fi n<strong>den</strong> <strong>sich</strong> in <strong>den</strong><br />
Kategorien „etablierte, stabile oder aufstrebende“<br />
Regionen wieder.<br />
Maßgebliche Unterstützung bei der Betreuung,<br />
Erziehung und frühen Bildung erhalten Familien<br />
in Rheinland-Pfalz. Die Kindertagesstätten<br />
sind für Zweijährige geöffnet, die Qualität der<br />
Bildungs- und Betreuungsangebote wurde<br />
ausgebaut. Ab 2010 sind alle Kindergartenjahre<br />
Kinderfreundliches<br />
Rheinland-Pfalz<br />
beitragsfrei. Durch die<br />
Übernahme der Beitragskosten<br />
durch das Land<br />
können Familien und<br />
Alleinerziehende mit einer deutlichen Entlas<strong>tun</strong>g<br />
von derzeit durchschnittlich 740 Euro jährlich<br />
rechnen. Vor allem für Kinder aus sozial benachteiligten<br />
Familien soll damit die Chance erhöht<br />
wer<strong>den</strong>, in der Kinder tagesstätte frühkindliche<br />
Förderung zu erhalten.<br />
Das schon seit vielen Jahren erfolgreiche Aktionsprogramm<br />
„Kinderfreundliches Rheinland-<br />
Pfalz“ steht unter dem Motto „Demokratische<br />
Beteiligung von klein auf!“. Arbeitsschwerpunkt<br />
ist die Partizipation von Kindern im Sinne einer<br />
Politik für und mit Kindern. Im Landeshaushalt<br />
stehen jährlich ca. 530.000 Euro zur Verfügung,<br />
um Projekte zu unterstützen, die auf Landes-<br />
oder kommunaler Ebene konkrete Beiträge zur<br />
Verbesserung der Lebenswelten von Kindern<br />
leisten, wie beispielsweise die Spielleitplanung<br />
oder Kinderstadtpläne.<br />
Unter dem Titel „Viva Familia“ bündeln <strong>sich</strong> in<br />
Rheinland-Pfalz die Angebote des Landes für<br />
Eltern bei ihrem erzieherischen, sozialen, wirtschaftlichen<br />
und gesundheitlichen Handeln.
LANDESGESETZ ZUM SCHUTZ VON KINDESWOHL<br />
UND KINDERGESUNDHEIT<br />
Kinder zu schützen und ihre Entwicklung zu<br />
fördern – das ist zuerst die Aufgabe der Eltern,<br />
aber es ist auch eine gesamtgesellschaftliche<br />
Verpfl ich<strong>tun</strong>g. Der Staat und die Gemeinschaft<br />
können ihre Hilfen und die enge Beglei<strong>tun</strong>g von<br />
Familien mit Kindern verbessern. Dies ist das Ziel<br />
des im Frühjahr 2008 in Kraft getretenen „Gesetzes<br />
zum Schutz von Kindeswohl und Kindergesundheit“.<br />
Kinder haben ein ureigenes Recht auf<br />
Entfal<strong>tun</strong>g und Schutz ihrer Würde. Um <strong>sich</strong> zu<br />
verantwor<strong>tun</strong>gs vollen, selbstbestimmten Menschen<br />
zu entwickeln, haben sie Anspruch auf ein<br />
gesundes, förderndes Umfeld. Das Kinderschutzgesetz<br />
<strong>sich</strong>ert Bera<strong>tun</strong>g und Unterstützung für<br />
die Eltern und regelt ein verbindliches Einladungswesen<br />
für die Früherkennungsuntersuchungen<br />
für Kinder.<br />
In <strong>den</strong> gesetzlich vorgesehenen „lokalen Netzwerken“<br />
arbeiten auf kommunaler Ebene unter<br />
Lei<strong>tun</strong>g des Jugendamts verschie<strong>den</strong>e Dienste<br />
und Einrich<strong>tun</strong>gen, besonders der Jugendhilfe, des<br />
Gesundheitswesens, der Schulen und Familiengerichte,<br />
zusammen. Eltern sollen so frühzeitiger<br />
erreicht und durch die verstärkte Nutzung und<br />
Weiterentwicklung der vorhan<strong>den</strong>en Angebote<br />
umfassender unterstützt wer<strong>den</strong>.<br />
Das neue Landesgesetz regelt ein verbindliches<br />
Einladungswesen für die Früherkennungsuntersuchungen.<br />
Reagieren die Eltern trotz Erinnerung<br />
nicht, schalten <strong>sich</strong> die Gesundheits- und<br />
Jugend ämter ein. Für ihre Leis<strong>tun</strong>gen erhalten die<br />
Jugend ämter jährlich rund 1,4 Mio. Euro und die<br />
Gesundheitsämter rund 600.000 Euro.<br />
37
38<br />
Bundesweiten Vorbildcharakter hat das neue rheinland-pfälzische<br />
Landesgesetz zum Schutz von Kindeswohl<br />
und Kindergesundheit.<br />
Viva Familia Auch mit der fl ächendecken<strong>den</strong><br />
Einrich<strong>tun</strong>g von „Häusern der<br />
Familien“ geht das Land im Ländervergleich voran.<br />
<strong>Sie</strong> verbessern die familienfreundliche Infrastruktur<br />
der Kommunen in Rheinland-Pfalz entschei<strong>den</strong>d.<br />
Um Kindern die bestmöglichen Chancen für ein<br />
gesundes Aufwachsen und eine gute Erziehung<br />
in der Familie zu geben, sind in Viva Familia viele<br />
hilfreiche Angebote enthalten. Familien nehmen<br />
sie sehr gut an.<br />
■<br />
Das Fortbildungsprogramm „Hebammen beraten<br />
Familien“ befähigt diese, Eltern frühzeitig<br />
bei Alltagsproblemen vor und nach der Geburt<br />
■<br />
eines Kindes zu unterstützen. Vom Start der<br />
Kurse im Jahr 2006 bis Mitte 2008 wur<strong>den</strong><br />
220 Hebammen und Kinderkrankenschwestern<br />
geschult.<br />
In <strong>den</strong> vom Land initiierten „Lokalen Bündnissen<br />
für Familien“ entwickeln Vereine, Verbände und<br />
Ämter Unterstützungsangebote für die Familien<br />
in <strong>den</strong> Regionen. Die von der Landeszentrale für<br />
Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e. V.<br />
mit Landesmitteln eingerichtete Servicestelle<br />
unterstützt <strong>den</strong> Aufbau dieser lokalen Bündnisse.<br />
<strong>Sie</strong> berät die handeln<strong>den</strong> Personen und arbeitet<br />
eng mit Kommunen, Unternehmen, Wohlfahrtsverbän<strong>den</strong>,<br />
Gewerkschaften, Familienbildungsstätten<br />
und Kirchen zusammen. Im Zeitraum<br />
von 2006 bis 2008 hat <strong>sich</strong> die Zahl der lokalen<br />
Bündnisse von 24 auf 34 erhöht.<br />
HÄUSER DER FAMILIEN<br />
Zu Beginn dieser Wahlperiode hat die Landesregierung<br />
angekündigt, mindestens ein „Haus der<br />
Familie“ in jedem Landkreis und jeder kreisfreien<br />
Stadt einzurichten. Das ist mit inzwischen 32 Einrich<strong>tun</strong>gen<br />
nahezu gelungen. Für die Häuser der<br />
Familien stellt das Land insgesamt 720.000 Euro<br />
zur Verfügung. Das 2006 gestartete Landesprogramm<br />
wird in einigen Regionen mit dem Bundesprogramm<br />
„Mehrgenerationenhäuser“ verbun<strong>den</strong>,<br />
d. h., auch die Begegnung der Generationen<br />
unter einander wird gefördert. Durch verschie<strong>den</strong>e<br />
Bil dungs-, Bera<strong>tun</strong>gs- und Unterstützungsangebote<br />
erhalten Familien in Rheinland-Pfalz dort<br />
konkrete Hilfen bei kleinen und großen Anliegen.<br />
<strong>Sie</strong> sind je nach örtlichen Gegeben heiten an<br />
Kindertagesstätten, Gemeindezentren, Familienbildungsstätten,<br />
Bera<strong>tun</strong>gsstellen oder Seniorenzentren<br />
ange schlossen. Die Einrich<strong>tun</strong>gen<br />
befi n<strong>den</strong> <strong>sich</strong> in kommunaler oder kirchlicher<br />
Trägerschaft oder wer<strong>den</strong> von freien Trägern der<br />
Jugend-, Familien- oder Altenhilfe geführt.
■<br />
Um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu<br />
fördern, unterstützt das Land besonders kleine<br />
und mittelständische Unternehmen dabei, ihre<br />
Familienfreundlichkeit zu verbessern. Die Kosten<br />
für die Auditierung durch die Gemeinnützige<br />
Hertie-Stif<strong>tun</strong>g bei Unternehmen mit bis zu 25<br />
Beschäftigten wer<strong>den</strong> ganz, von Unternehmen<br />
mit 26 bis 500 Beschäftigten zu 50% vom Land<br />
übernommen.<br />
Verschie<strong>den</strong>e Herkunft mit gemeinsamer<br />
Zukunft – Integration wird vor Ort gelebt<br />
Die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund<br />
bedeutet für die Landesregierung,<br />
dass diese gleichberechtigt am wirtschaftlichen,<br />
kulturellen und gesellschaftlichen Leben in<br />
unserem Land teilnehmen. Im Jahr 2007 verabschiedete<br />
die Landesregierung ihr Integrationskonzept<br />
„Verschie<strong>den</strong>e Kulturen – Leben gemeinsam<br />
gestalten!“. Dieses legt die Strategien<br />
zur Stärkung des Integrationsprozesses fest. Der<br />
ebenfalls 2007 gebildete Landesbeirat für Migration<br />
und Integration war an der Entwicklung des<br />
Konzeptes beteiligt und ist wichtigster Partner<br />
Interkulturelles<br />
Miteinander<br />
der Landes regierung bei<br />
dessen Umsetzung. Im<br />
Herbst 2008 hat erstm<strong>als</strong><br />
der „Kommunale<br />
Gipfel – Integrationsforum Rheinland-Pfalz“<br />
stattgefun<strong>den</strong>, der <strong>den</strong> Austausch und die<br />
Erarbei<strong>tun</strong>g von Strategien zur Integrationsarbeit<br />
befördert und alle Akteure vor Ort in einen<br />
offenen Dialog über die Herausforderungen und<br />
Lösungsmöglichkeiten einbezieht. Beispielhafte<br />
Integrationsprojekte wer<strong>den</strong> im zweijährigen<br />
Turnus mit dem „Preis für vorbildliches interkulturelles<br />
Miteinander“ ausgezeichnet. In 2008<br />
wurde der Preis erstm<strong>als</strong> an die Städte Koblenz,<br />
Ludwigshafen und Rennerod vergeben.<br />
Wohnen und Bauen –<br />
sozial und barrierefrei<br />
Ziel der rheinland-pfälzischen Wohnungsbaupolitik<br />
ist es, Menschen, die es <strong>sich</strong> sonst nicht<br />
leisten könnten, beim Kauf oder Bau eines eigenen<br />
Hauses oder einer Wohnung zu unterstützen.<br />
Das sind besonders Familien mit Kindern,<br />
Haushalte mit schwer behinderten Menschen<br />
und Alleinerziehende, die bestimmte Einkommensgrenzen<br />
nicht überschreiten. Diese Grenzen<br />
sind nach Haushaltsgröße gestaffelt. Das Programm<br />
wird vor allem von kinderreichen Familien<br />
erfreulich stark in Anspruch genommen. Das<br />
Land leistet damit auch einen wirksamen Beitrag<br />
zur Stärkung der Ortskerne, da über 70% der<br />
geförderten Objekte Bestandsimmobilien sind.<br />
Allein im Jahr 2007 wur<strong>den</strong> Kauf und Bau von<br />
Wohn eigentum mit einem Kreditvolumen von<br />
60,6 Mio. Euro gefördert.<br />
Die rasant steigen<strong>den</strong> Energiepreise machen<br />
die Nebenkostenabrechnung zur zweiten Miete.<br />
Energiesparen und Umweltschutz haben heutzutage<br />
beim Bauen und Sanieren Priorität, auch<br />
bei der Modernisierungsförderung des Landes.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt des Förderprogramms<br />
ist die Umgestal<strong>tun</strong>g und Anpassung von<br />
Wohnungen an die Bedürfnisse von älteren und<br />
mobilitätseingeschränkten Menschen. Das Land<br />
Rheinland-Pfalz hat im Jahr 2007 Modernisierungen<br />
in einem Umfang gefördert wie noch<br />
nie zuvor. Das Kreditvolumen in <strong>den</strong> Modernisierungsprogrammen<br />
der sozialen Wohnraumförderung<br />
lag bei rund 32 Mio. Euro.<br />
In Rheinland-Pfalz gibt es umfassende Regelungen<br />
zur Barrierefreiheit in öffentlichen und<br />
größeren privaten Wohnanlagen. Die Landesbera<strong>tun</strong>gsstelle<br />
„Barrierefrei Bauen und Wohnen“<br />
berät seit 13 Jahren<br />
Barrieren abbauen in zehn Region<strong>als</strong>tellen<br />
kostenfrei bei der<br />
Anpassung der eigenen Wohnung. Im Herbst<br />
2006 haben <strong>sich</strong> alle Stellen im „Bera<strong>tun</strong>gsnetzwerk<br />
Barrierefreies Wohnen“ vernetzt, um<br />
ihr qualifi ziertes Angebot für Bürgerinnen und<br />
39
40<br />
Bürger auszubauen. An der Entstehung und <strong>den</strong><br />
Kooperationsverein barungen der Bera<strong>tun</strong>gsstellen<br />
ist das Land beteiligt. Die Landesleitstelle<br />
„Älter wer<strong>den</strong> in Rheinland-Pfalz“ berät zusätzlich<br />
bei einzelnen Projekten für ältere Menschen.<br />
Bisher gibt es 16 realisierte gemeinschaftliche<br />
Wohnprojekte in Rheinland-Pfalz, zudem drei<br />
Wohnprojekte in der Umsetzungsphase und 15<br />
Projekte in der Planung. Im Kooperationsforum<br />
„Gemeinschaftlich Wohnen in einer Gesellschaft<br />
des längeren Lebens“ arbeitet das Land mit<br />
Partnern zusammen und fördert das Zusammen-<br />
PERSÖNLICHES BUDGET<br />
Das „Persönliche Budget“ überlässt Menschen<br />
mit Behinderungen selbst zu entschei<strong>den</strong>, welche<br />
Hilfen sie wann, wie und durch wen in Anspruch<br />
nehmen – <strong>als</strong> „Experten in eigener Sache“. Heute<br />
nutzen über 3.300 Menschen mit Behinderungen<br />
ein Persönliches Budget. Vor zehn Jahren führte<br />
Rheinland-Pfalz diese Form der Unterstützung<br />
behinderter Menschen mit dem Projekt „Selbst<br />
bestimmen – Hilfe nach Maß“ <strong>als</strong> erstes Land<br />
modellhaft ein. Mittlerweile ist das Persönliche<br />
Budget nach rheinland-pfälzischem Vorbild sogar<br />
im Bundesrecht verankert. Es kann seitdem auch<br />
trägerübergreifend gewährt wer<strong>den</strong> und setzt<br />
<strong>sich</strong> dann aus Geldleis<strong>tun</strong>gen verschie<strong>den</strong>er<br />
Leis<strong>tun</strong>gsträger, z. B. der Rentenver<strong>sich</strong>erung und<br />
der Sozialhilfe, zusammen. Seit dem 1. Januar<br />
2008 gibt es einen Rechtsanspruch auf das<br />
Persönliche Budget.<br />
wohnen unterschiedlicher Generationen. Erste<br />
Ergebnisse sind das 2007 angelaufene Förderprogramm<br />
„Wohnen im Zentrum – Wohnungsbau<br />
in Orts- und Stadtkernen“ und die fi nanzielle<br />
Förderung von Gemeinschaftsräumen. Im<br />
Rahmen des Bundesmodellprogramms „Neues<br />
Wohnen – Bera<strong>tun</strong>g und Kooperation für mehr<br />
Lebensqualität im Alter“ wollen wir in 2009 und<br />
2010 interessierte Menschen zu ehrenamtlichen<br />
Tutoren für die Bera<strong>tun</strong>g zu gemeinschaftlichem<br />
Wohnen qualifi zieren.
Selbstbestimmt leben – Politik für<br />
Menschen mit Behinderungen<br />
Menschen mit und ohne Behinderungen sollen<br />
in unserem Land gemeinsam leben, arbeiten und<br />
ihren Alltag gestalten. Damit behinderte Menschen<br />
in allen Lebens bereichen gleichberechtigt<br />
handeln können, hat das Land besonders innovative<br />
Lösungen entwickelt. Rheinland-Pfalz ist<br />
in vielen Bereichen bundesweit führend.<br />
Besonders erfolgreich ist der Budgetansatz, <strong>den</strong><br />
Rheinland-Pfalz <strong>als</strong> „Persönliches Budget“ und<br />
<strong>als</strong> „Budget für Arbeit“ eingeführt hat. Mit einem<br />
Teilhabe,<br />
Gleichstellung,<br />
Selbstbestimmung<br />
Budget für Arbeit hat<br />
Rheinland-Pfalz <strong>als</strong><br />
erstes Land in der Bundesrepublik<br />
ein Instrument<br />
geschaffen, mit<br />
dem Menschen mit Behinderungen der Zugang zu<br />
Arbeit erleichtert wird. Seit dem Modellstart 2006<br />
konnten über 70 Menschen aus einer Werkstatt für<br />
behinderte Menschen auf <strong>den</strong> allgemeinen Arbeitsmarkt<br />
wechseln. Dies wird auch dadurch möglich,<br />
dass immer mehr Betriebe integrierend arbeiten.<br />
Ihr Angebot, Arbeitsplätze für behinderte Menschen<br />
zu schaffen, wird mit einem Lohnzuschuss<br />
honoriert.<br />
In Rheinland-Pfalz sinkt die Zahl arbeitsloser behinderter<br />
Menschen, während sie bundesweit angestiegen<br />
ist. 1998 waren 9.502 schwerbehinderte<br />
Menschen arbeitslos, Anfang 2006 noch 7.026 und<br />
Anfang 2008 lediglich 6.156. Einen Beitrag dazu<br />
leisten die Integrationsfi rmen, in <strong>den</strong>en behinderte<br />
und nicht behinderte Menschen zusammen<br />
beschäftigt sind. <strong>Wir</strong> haben mit Mitteln des Landes<br />
<strong>den</strong> Ausbau forciert. Von 2006 bis 2008 konnten<br />
elf neue Firmen gegründet und zahlreiche Betriebe<br />
erweitert wer<strong>den</strong>. Damit wur<strong>den</strong> 217 Arbeitsplätze<br />
für behinderte Frauen und Männer geschaffen.<br />
Integration wird auch in <strong>den</strong> rheinland-pfälzischen<br />
Kindertagesstätten und Schulen mehr und mehr<br />
zur Selbstverständlichkeit. Die Zahl der Förderkindergärten<br />
konnte in <strong>den</strong> letzten bei<strong>den</strong> Jahren<br />
reduziert wer<strong>den</strong>, dafür nahm das Angebot an<br />
integrativen Kindertagesstätten zu. Schüler innen<br />
und Schüler mit Behinderungen können in<br />
Rheinland-Pfalz gemeinsam mit nicht behinderten<br />
Schülerinnen und Schülern dieselben Schulen<br />
besuchen. Durch <strong>den</strong> Ausbau der Schwerpunktschulen<br />
hat die Landesregierung dem Wunsch von<br />
Eltern nach wohnortnaher Integration noch stärker<br />
entsprochen. An diesen Schulen ist die sonder-<br />
und sozialpädagogische Unterstützung dauerhaft<br />
vorhan<strong>den</strong>. Ab dem Schuljahr 2008/2009 gibt es<br />
157 Schulstandorte landesweit, davon 85 Grundschulen<br />
und 72 Schulen der Sekundarstufe I.<br />
Die Zahl der Integrations schülerinnen und<br />
-schüler hat <strong>sich</strong> damit gegenüber dem Schuljahr<br />
2005/2006 mehr <strong>als</strong> verdoppelt.<br />
Auch in punkto Wohnen konnte das Land Selbstbestimmung<br />
und Teilhabe durch das Angebot des<br />
„Betreuten Wohnens“ ausweiten. Es ermöglicht<br />
Menschen mit Behinderungen ein hohes Maß an<br />
Selbstbestimmung bei gleichzeitiger Sicherheit<br />
durch ambulante Unterstützung. Rheinland-<br />
Pfalz fördert das Betreute Wohnen für Menschen<br />
mit Behinderungen. <strong>Wir</strong> übernehmen die<br />
Hälfte der dem Träger des Betreuten Wohnens<br />
ent stehen<strong>den</strong> Personalkosten. In 2006 wur<strong>den</strong><br />
2.150 Plätze mit ca. 4,1 Mio. Euro gefördert, aktuell<br />
sind es 2.244 Plätze mit ca. 4,6 Mio. Euro.<br />
Für die Landesregierung ist Barrierefreiheit im<br />
umfassen<strong>den</strong> Sinne, <strong>als</strong>o für Menschen mit unterschiedlichen<br />
Einschränkungen und Behinderungen,<br />
ein wichtiger politischer Schwerpunkt. <strong>Wir</strong> fördern<br />
Barrierefrei<br />
ist mehr <strong>als</strong><br />
stufenlos<br />
barrierefreie Internet angebote,<br />
die Verwendung von „leichter<br />
Sprache“ und haben uns erfolgreich<br />
für <strong>den</strong> barriere freien<br />
Zugang zu öffentlichen Ver-<br />
kehrsmitteln eingesetzt. Auf Initiative des Landesbeauftragten<br />
für die Belange behinderter Menschen<br />
konnten Zielvereinbarungen zur Herstellung<br />
von Barrierefreiheit zwischen <strong>den</strong> Organisationen<br />
behinderter Menschen und <strong>Wir</strong>tschaftsunternehmen<br />
oder deren Verbän<strong>den</strong> abgeschlossen wer<strong>den</strong>,<br />
z. B. im Einzelhandel, Verkehr, Gesundheitswesen<br />
und mit Sparkassen.<br />
41
42<br />
Gesundheit und Pfl ege –<br />
gute Versorgung im ganzen Land<br />
Ein Schwerpunkt der Gesundheitspolitik ist und<br />
bleibt die Stärkung der Prävention und Gesundheitsförderung.<br />
In <strong>den</strong> Jahren 2005 bis 2008<br />
wur<strong>den</strong> dafür mehr <strong>als</strong> 10 Mio. Euro zur Verfügung<br />
gestellt. Dabei setzen wir mit unseren Maßnahmen<br />
möglichst früh im Kindesalter an.<br />
Die Landesregierung hat zu sammen mit einer<br />
Vielzahl von Partnern, z. B. mit der Landeszentrale<br />
für gesundheitliche Aufklärung, Initiativen zur<br />
Kindergesundheit<br />
Präven tion und Gesundheitsförderung,<br />
besonders bei<br />
Kindern und Jugen dlichen,<br />
angestoßen und unterstützt.<br />
Diese sollen Risiken senken, Gesundheitschancen<br />
verbessern und Familien in ihrer Gesundheits- und<br />
Erziehungskompetenz stärken. Viele erfolgreiche<br />
Projekte bestätigen das große Interesse und <strong>den</strong><br />
Bedarf an Präventions angeboten. Beispiele <strong>hier</strong>für<br />
sind:<br />
■<br />
■<br />
■<br />
die Elternschule für eine gesunde Familie,<br />
die zahnmedizinische Prophylaxe bei Kindern und<br />
Jugendlichen und<br />
die „Folsäureinitiative Rheinland-Pfalz“ zur<br />
Vermeidung von frühkindlichen Schä<strong>den</strong>.<br />
Ein besonders wichtiger Beitrag<br />
zur Verbes serung der Kindergesundheit<br />
sind die Früherkennungsuntersuchungen,<br />
die mit dem<br />
2008 in Kraft getretenen „Landesgesetz<br />
zum Schutz von Kindeswohl<br />
und Kindergesundheit“<br />
verpfl ichtend sind. Inzwischen<br />
ist der Aufbau eines zentralen<br />
Einladungs-, Erinnerungs- und<br />
Rückmeldesystems für die<br />
Früherkennungsunter suchungen<br />
abgeschlossen.<br />
180<br />
170<br />
160<br />
150<br />
140<br />
130<br />
120<br />
Zurzeit arbeiten in Rheinland-Pfalz so viele<br />
Ärztinnen und Ärzte in Arztpraxen und Krankenhäusern<br />
wie noch nie zuvor. Die zukünftige<br />
Sicher stellung der gesundheitlichen Versorgung<br />
mit praktizieren<strong>den</strong> Haus- und Fachärzten in <strong>den</strong><br />
Regionen des Landes ist eine wichtige Aufgabe. Die<br />
Landes r egierung hat deshalb, gemeinsam mit <strong>den</strong><br />
verantwortlichen Ärzteorganisationen, Lösungsstrategien<br />
entwickelt.<br />
Ende 2007 wurde der „Masterplan zur Stärkung der<br />
ambulanten Versorgung“ unterzeichnet. Das Land<br />
hat ihn gemeinsam mit der Kassenärztlichen Vereinigung<br />
Rheinland-Pfalz, der Landesärzte kammer<br />
Rheinland-Pfalz und dem Hausärzteverband<br />
Rheinland-Pfalz erarbeitet. Er leitet Maßnahmen in<br />
die Wege, um regionalen Versorgungsengpässen,<br />
besonders im hausärztlichen Bereich, möglichst<br />
frühzeitig zu begegnen.<br />
Rheinland-Pfalz verfügt über ein gutes Angebot an<br />
hochqualifi zierten Krankenhäusern in allen Landesteilen.<br />
Das Land Rheinland-Pfalz hat <strong>den</strong> Krankenhäusern<br />
in <strong>den</strong> Jahren 2006 und 2007 jeweils 118,8<br />
Mio. Euro zur Verfügung gestellt; der gleiche Betrag<br />
ist im Haushalt für das Jahr 2008 ausgewiesen. Mit<br />
<strong>den</strong> Fördermitteln trägt das Land maßgeblich dazu<br />
bei, dass <strong>sich</strong> die Krankenhäuser in Rheinland-Pfalz<br />
in einem baulich guten Zustand befi n<strong>den</strong>.<br />
Mehr Ärztinnen und Ärzte in Rheinland-Pfalz<br />
Quelle: Bundesärztekammer<br />
Ambulante und stationäre Ärztinnen und Ärzte in<br />
Rheinland-Pfalz je hunderttausend Einwohner<br />
152 153 154 154 155<br />
150 157 156 160 159 162 165<br />
160<br />
162<br />
147<br />
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />
ambulant stationär<br />
169
Außerdem verfügen sie über eine Ausstat<strong>tun</strong>g auf<br />
hohem medizinischem, technischem und pfl egerischem<br />
Niveau. Die Versorgung der Bevölkerung<br />
wird durch insgesamt 96 Plankrankenhäuser ge<strong>sich</strong>ert.<br />
Durch die Zusammenführung von Krankenhäusern<br />
zu Krankenhausverbün<strong>den</strong> ist es gelungen,<br />
auch kleinere Häuser in der Fläche zu erhalten. <strong>Wir</strong><br />
haben ein orts- und bürgernahes Versorgungsangebot<br />
ge<strong>sich</strong>ert.<br />
Zwei herausragende gesundheitspolitische Schwer -<br />
punkte der Landesregierung sind die Sicherung einer<br />
schnellen Versorgung bei Schlaganfällen und die<br />
Krebsfrüherkennung.<br />
Im ganzen Land erhalten Patientinnen und Patienten<br />
in <strong>den</strong> Schlaganfalleinheiten an Krankenhäusern,<br />
<strong>den</strong> so genannten Stroke Units, durch<br />
speziell geschultes Personal und umfangreiche<br />
technische Möglichkeiten eine hervorragende<br />
Akutversorgung und Behandlung. Derzeit gibt<br />
es fl ächendeckend 29 Einheiten mit 148 Plätzen.<br />
Damit verfügt Rheinland-Pfalz im Länderver gleich<br />
über eine hohe Zahl an Behandlungsplätzen für<br />
Schlaganfallpatientinnen und -patienten.<br />
Herz-Kreislauferkrankungen sind die häufi gste<br />
Todesursache bei Frauen. Immer noch gibt es Aufklärungsbedarf.<br />
Erste Symptome wer<strong>den</strong> bei Frauen<br />
häufi g nicht richtig erkannt. Frauen benötigen eine<br />
Aufklärung und<br />
Prävention<br />
andere Diagnostik und<br />
andere Medikamente <strong>als</strong><br />
Männer. Zusammen mit<br />
zahlreichen Akteuren hat<br />
das Land im Herbst 2008 mit einer Aufklärungsinitiative<br />
für Frauen und medizinisches Fach personal<br />
begonnen. Ziel ist, bei der Entstehung von Herzinfarkt<br />
und Schlaganfall über die frauenspezifi schen<br />
Beschwer<strong>den</strong> zu informieren, um damit die frühzeitige<br />
Vor sorge, Diagnostik und rechtzeitige Behandlung<br />
zu verbessern.<br />
Ein besonderer gesundheitspolitischer Schwerpunkt<br />
der Landesregierung ist und bleibt die Verbesserung<br />
der Versorgung krebskranker Menschen. Brustkrebs<br />
ist heute immer noch die häufi gste Krebserkrankung<br />
bei Frauen. Das Land hat mit seiner Initiative „Brustlife“<br />
die Früherkennung erheblich verbessert.<br />
Mit der außeror<strong>den</strong>tlich guten Qualität seiner fünf<br />
auf das Land verteilten Brustzentren, die jeweils<br />
mehrere Krankenhäuser umfassen, belegt Rheinland-Pfalz<br />
im Ländervergleich einen Spitzenplatz.<br />
Die landesweite Etablierung des Mammographie-<br />
Screenings in <strong>den</strong> Jahren 2007 und 2008 ist ein<br />
weiterer wichtiger Meilenstein im Kampf gegen <strong>den</strong><br />
Brustkrebs. Alle Frauen im Alter von 50 bis 69 Jahren<br />
erhalten jetzt eine Einladung zu einer kostenlosen<br />
Früherkennungsuntersuchung, auf die alle zwei Jahre<br />
ein Anspruch für ver<strong>sich</strong>erte Frauen der gesetzlichen<br />
und privaten Krankenver<strong>sich</strong>erungen besteht.<br />
„Menschen pfl egen“ erfolgreich fortführen<br />
Älter wer<strong>den</strong> bedeutet oft, <strong>als</strong> pfl egebedürftiger<br />
Mensch ohne die Unterstützung anderer nicht<br />
mehr zurechtkommen zu können. Pfl ege im Alter<br />
oder nach Krankheit ist eine Leis<strong>tun</strong>g in der Familie<br />
und in <strong>den</strong> ambulanten und stationären Einrich<strong>tun</strong>gen,<br />
die Kraft und Zeit voraussetzt und auch<br />
einer entsprechen<strong>den</strong> Qualifi zierung bedarf. Die<br />
Pfl egebedürftigen und die sie betreuen<strong>den</strong> Angehörigen<br />
und Fachkräfte stehen im Zentrum unseres<br />
Schwerpunktes „Menschen pfl egen“.<br />
<strong>Wir</strong> wollen Pfl egebedürftigen ermöglichen,<br />
längstmöglich in ihrer gewohnten Umgebung<br />
zu leben. Der Schwerpunkt der Pfl egepolitik<br />
des Landes liegt auf der Stärkung der ambulanten<br />
Sozial aktiv<br />
vor Ort<br />
Pfl ege. Das Land förderte<br />
beispielsweise im Jahr 2007<br />
niedrigschwellige Betreuungsangebote<br />
und ehrenamtliche<br />
Besuchs- und Begleitdienste mit einem Fördervolumen<br />
von 439.000 Euro. Es unterstützt sieben<br />
Modellprojekte zur Strukturentwicklung in der<br />
43
44<br />
Pfl ege dementer Menschen. <strong>Wir</strong> haben außerdem<br />
eine landesweite Schulungsinitiative für Angehörige<br />
von Menschen mit Demenz ins Leben gerufen.<br />
„Menschen pfl egen“ will auch die Rahmenbedingungen<br />
für berufl ich Pfl egende verbessern.<br />
Deshalb laufen verschie<strong>den</strong>e Modellprojekte zur<br />
Stärkung des Gesundheitsschutzes und der Organisationsentwicklung<br />
in Einrich<strong>tun</strong>gen der Pfl ege.<br />
Die Weiterentwicklung von Aus- und Fortbildung<br />
waren zusätzliche wichtige Schritte zur Optimierung<br />
der Rahmenbedingungen für Pfl egekräfte.<br />
Im Rahmen der „Werkstatt Pfl egestützpunkt“,<br />
einem Modellvorhaben des Bundesgesundheitsministeriums,<br />
wird die Bera<strong>tun</strong>gs- und Koordinierungsstelle<br />
Ingelheim zum Modell-Pfl egestützpunkt<br />
ausgebaut.<br />
Es ist ein wichtiges Anliegen der Landesregierung,<br />
dass Menschen in ihrer vertrauten Umgebung<br />
sterben können. Viele ambulante Hospizangebote<br />
ergänzen die Arbeit der Ärzte und Pfl egedienste.<br />
Darüber hinaus gibt es in Rheinland-Pfalz auch<br />
einige stationäre Hospize. Das 2006 im Rahmen<br />
der Initiative „Menschen pfl egen“ initiierte<br />
Projekt „Palliative-Care-Teams“ trägt dazu bei.<br />
Die Palliativ medizin hat das Ziel, körperliche und<br />
seelische Beschwer<strong>den</strong> in der letzten Lebensphase<br />
eines Menschen zu lindern und Patienten sowie<br />
ihre Angehörigen zu begleiten.
Prüm<br />
Bitburg<br />
Trier<br />
Saarburg<br />
Daun<br />
Bad Neuenahr-<br />
Ahrweiler<br />
Wittlich<br />
Zweibrücken<br />
Mayen<br />
Cochem<br />
Bernkastel-Kues<br />
Birkenfeld<br />
BERATUNGS- UND KOORDINIERUNGSSTELLEN IM GANZEN LAND<br />
135 Bera<strong>tun</strong>gs- und Koordinierungsstellen (BeKo)<br />
sind ein bedeutender Bestandteil der innovativen<br />
und zukunftsweisen<strong>den</strong> Pfl egestruktur unseres<br />
Landes. Die BeKos bieten ein kostenloses Bera<strong>tun</strong>gs-<br />
und Unterstützungsangebot für Rat und<br />
Hilfe suchende pfl egebedürftige Menschen und<br />
ihre Angehörigen. Durch das „Informations- und<br />
Beschwerdetelefon Pfl ege“ stärken sie in Kooperation<br />
mit der Verbraucherzentrale <strong>den</strong> Verbraucherschutz.<br />
<strong>Sie</strong> fördern das bürgerschaftliche<br />
Kusel<br />
Quelle: Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen<br />
Montabaur<br />
Koblenz<br />
Simmern Mainz<br />
Pirmasens<br />
Wissen<br />
Westerburg<br />
St. Goarshausen<br />
Grünstadt<br />
Kaiserslautern<br />
Diez<br />
Bad-Kreuznach<br />
Alzey<br />
Neustadt<br />
a. d. Weinstraße<br />
Worms<br />
Landau i. d. Pfalz<br />
Ludwigshafen<br />
am Rhein<br />
Engagement und beraten in Fragen der Wohnraumanpassung.<br />
Das ist bundesweit einmalig. In keinem<br />
anderen Land stehen <strong>den</strong> Betroffenen und Angehörigen<br />
vergleichbare Bera<strong>tun</strong>gsangebote für die<br />
Pfl ege zur Verfügung. Die fl ächendeckende und<br />
wohnortnahe Struktur der BeKos war auch Vorbild<br />
für das Pfl ege-Weiterentwicklungsgesetz, das<br />
<strong>den</strong> Aufbau von Pfl egestützpunkten bundesweit<br />
vorsieht. Aufgrund dieses Gesetzes wer<strong>den</strong> die 135<br />
BeKos zu Pfl egestützpunkten weiterentwickelt.<br />
45
23 46<br />
LEBENDIGES<br />
RHEINLAND-PFALZ
Ein elementares Ziel der rheinland-pfälzischen Landespolitik ist, die Gleichwertigkeit<br />
der Lebensbedingungen in <strong>den</strong> verschie <strong>den</strong>en Landesteilen <strong>sich</strong>erzustellen. Gemeinsam<br />
mit <strong>den</strong> Kommunen richten wir unsere Landes- und Regionalplanung daran aus.<br />
<strong>Wir</strong> <strong>sich</strong>ern Mobilität in ihren verschie<strong>den</strong>en Facetten durch einen landesweit gut<br />
ausgebauten Personennahverkehr, <strong>den</strong> Erhalt und die Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur<br />
sowie einen schnellen Zugang zu „Datenautobahnen“.<br />
Durch eine effi ziente Polizei sowie vielfältige Präventionsmaßnahmen machen wir<br />
Rheinland-Pfalz zu einem <strong>sich</strong>eren Land. Unsere Justiz arbeitet schnell, effektiv und<br />
bürgernah.<br />
<strong>Wir</strong> verfolgen ehrgeizige Ziele beim Hoch<strong>was</strong>ser-, Umwelt- und Klimaschutz. Durch<br />
die Förderung regenerativer und alternativer Energiequellen unterstützen wir eine<br />
nachhaltige Energieversorgung.<br />
INFRASTRUKTUR, SICHERHEIT,<br />
NACHHALTIGKEIT<br />
Mobilität, Infrastruktur, Service<br />
Für die Menschen in Rheinland-Pfalz ist eine gute<br />
Verkehrsinfrastruktur besonders wichtig: Mobilität<br />
ist für die Erwerbstätigen in unserem Land<br />
existenziell. <strong>Sie</strong> ist für die wachsende Zahl älterer<br />
Menschen erforderlich, um ihren Alltag zu organisieren.<br />
Viele Freizeitaktivitäten hängen davon ab.<br />
Unser Ziel ist es, Mobilität für alle Menschen in<br />
Rheinland-Pfalz zu ermöglichen und gleichzeitig<br />
<strong>den</strong> Klimaschutz zu unterstützen. Deshalb richtet<br />
die Landes regierung ihre Förderung ausgewogen<br />
an <strong>den</strong> Anforderungen des öffentlichen und des<br />
Individual verkehrs aus.<br />
Der bundesweit anerkannte Rheinland-Pfalz-<br />
Takt <strong>sich</strong>ert in <strong>den</strong> ländlichen Räumen die Verkehrsanbindungen<br />
mit Bahn und Bus auf hohem<br />
Niveau. Das im Sommer 2008 vorgestellte Kon-<br />
Rheinland-Pfalz-<br />
Takt 2015<br />
zept „Rheinland-Pfalz-Takt<br />
2015“ wird ein qualitativ<br />
noch höher wertiges<br />
Angebot mit landesweit<br />
mehr Direkt verbindungen und verbesserten Anschlüssen<br />
bieten. Angestrebt wird, das Angebot<br />
an Zugkilometern gegenüber heute um 20% zu<br />
steigern.<br />
47
48<br />
Rheinland-Pfalz verfügt über das dichteste Straßennetz<br />
in Deutschland. Die Geographie des Landes<br />
erfordert eine solche Ausstat<strong>tun</strong>g. Für seine<br />
Instandhal<strong>tun</strong>g und <strong>den</strong> Bau von Ortsumgehungen<br />
gibt das Land jährlich zwischen 90 und 95 Mio.<br />
Euro aus. Schneller Zugang zu <strong>den</strong> großen überregionalen<br />
Verkehrsachsen ist ein wesentlicher<br />
Faktor, wenn es um die Ansiedlung von Unternehmen<br />
und damit um die Schaffung und Sicherung<br />
von Arbeitsplätzen geht. Unter anderem mit dem<br />
Lückenschluss der A 1 in der Eifel, dem Neu- und<br />
Ausbau der B 50 <strong>als</strong> Ost-West-Verbindung und<br />
dem Ausbau der B 10 in der Pfalz leistet die Landesregierung<br />
<strong>hier</strong>zu einen großen Beitrag. Gleich zeitig<br />
unternimmt sie alles in ihrer Verantwor<strong>tun</strong>g<br />
Stehende, die mit zunehmendem Verkehr auf der<br />
Straße und Schiene verbun<strong>den</strong>e Belästigung der<br />
Menschen durch Lärm und Abgase zu begrenzen.<br />
Eine vorausschauende Politik für Mobilität darf <strong>sich</strong><br />
aber heute nicht mehr nur auf Straße und Schiene<br />
beschränken. Schnelle Datenautobahnen sind<br />
inzwischen ebenso wie eine gut ausgebaute Verkehrsinfrastruktur<br />
Voraussetzung für die Teil habe<br />
am gesellschaftlichen Geschehen. <strong>Sie</strong> sind elementar<br />
für die wirtschaftliche Leis<strong>tun</strong>gsfähigkeit der<br />
ländlichen Räume in Rheinland-Pfalz. Das erklärte<br />
Ziel der Landesregierung ist es, bis zum Jahr 2012<br />
eine fl ächendeckende breitbandige Internetversorgung<br />
mit mindestens 1 Mbit/s (Basisversorgung)<br />
<strong>sich</strong>erzustellen. Dazu wer<strong>den</strong> mit einem Sonderprogramm<br />
über fünf Jahre die Erschließungsmaßnahmen<br />
in Gewerbegebieten, in landwirtschaftlichen<br />
Betrieben, in Privathaushalten und in<br />
Unternehmen im ländlichen Raum unterstützt.<br />
Zukunftsgerechte Entwicklung –<br />
Unterstützung durch Förderprogramme<br />
Mit strukturierter Städtebauförderung und einer<br />
gezielten Förderung des ländlichen Raums begegnen<br />
wir dem demographischen Wandel konstruktiv.<br />
Die Landesregierung unterstützt deshalb<br />
die Kommunen bei der Entwicklung tragfähiger<br />
Konzepte sowie zukunftsweisender Perspektiven.<br />
Im Rahmen der Dorferneuerung haben wir zur<br />
Stärkung und Wiederbelebung der Ortskerne <strong>den</strong><br />
Kommunen von 1991 bis 2007 364 Mio. Euro<br />
an Fördermitteln bereitgestellt. Mehr <strong>als</strong> 80%<br />
der Gemein<strong>den</strong> haben mittlerweile ein Konzept<br />
erarbeitet. Die Dorferneuerung hat <strong>sich</strong> damit zu<br />
einer der größten Bürgerinitiativen des Landes<br />
entwickelt.<br />
Städtebauförderung ist für das Land das zentrale<br />
Förderinstrument, um die Entwicklung von Innenstädten,<br />
Schwerpunktgebieten, Brachfl ächen und<br />
besonderen Einzelprojekten voranzubringen. Von<br />
1991 bis 2007 hat das Land über 980 Mio. Euro<br />
bewilligt. Größtes Teilprogramm ist die Sanierung<br />
von Orts- und Stadtkernen. Neu sind die Bund-<br />
Länder-Programme „Aktive Stadtzentren“ und<br />
„Investitionspakt 2008“.<br />
Die Landesregierung ist für die Kommunen Partner.<br />
<strong>Wir</strong> helfen, eine zukunftsfähige Energieversorgung<br />
in <strong>den</strong> Bebauungsplänen zu entwickeln und<br />
umzusetzen.<br />
Viele Kommunen haben mittlerweile klimaverträgliche<br />
Projekte und Konzepte realisiert. Hierzu<br />
zählen in <strong>den</strong> Jahren 2006 bis 2008:<br />
■<br />
■<br />
■<br />
Holzhackschnitzelanlagen zum Heizen in<br />
Schwimmbädern, wie z. B. in Cochem, und<br />
an Schulen, wie z. B. in Bad Hönningen und<br />
Rheinbrohl,<br />
Wärmenetze auf Holz- und Biogasbasis wie<br />
in Wörth und Konken oder mit industrieller<br />
Abwärme wie in Mayen,<br />
das 100%-regenerative Freibad in Bruchmühlbach<br />
oder die Energielandschaft Morbach.<br />
Sportstätten sind ein bedeutsamer Teil der Lebensqualität<br />
in <strong>den</strong> Kommunen. <strong>Sie</strong> sind wichtig für die<br />
Arbeit der Vereine, die zentrale gesellschaftliche<br />
und auch präventive Funktionen wahrnehmen. In<br />
der Jugend- und Seniorenarbeit ist das vielfältige<br />
Engagement der Sportvereine unverzichtbar. Die<br />
Landesregierung fördert Sportanlagen al lgemein<br />
und seit dem Jahr 2006 mit einem Sonderprogramm
kommunale Schwimmbäder. Das Schwimmbadprogramm<br />
hat die Modernisierung der Bäderlandschaft<br />
angestoßen. Bei <strong>den</strong> allgemeinen<br />
Zuwendungen ist jetzt wieder Spielraum zur<br />
Förderung von anderen Sport stätten. Mit dem<br />
Son derprogramm wer<strong>den</strong> insgesamt 45 Schwimmbäder<br />
saniert. Rund 50 Mio. Euro stehen dafür zur<br />
Verfügung. Im Jahr 2007 konnten bereits 13 Bäder<br />
gefördert wer<strong>den</strong>. In <strong>den</strong> Jahren 2008 und 2009<br />
sollen jeweils weitere 16 Bäder hinzukommen.<br />
Bürgernah und zukunftsfest<br />
Die Altersstruktur unserer Gesellschaft ändert<br />
<strong>sich</strong>, ebenso die Bedeu<strong>tun</strong>g von Verwal<strong>tun</strong>gsaufgaben.<br />
Dies führt dazu, dass kommunale<br />
Strukturen angepasst wer<strong>den</strong> müssen. Verwal<strong>tun</strong>gsebenen<br />
und -aufgaben sollen effektiv und<br />
zukunftsfest gemacht wer<strong>den</strong>. Die Landesregierung<br />
hat <strong>sich</strong> entschie<strong>den</strong>, in dieser Legislaturperiode<br />
eine Kommunal- und Verwal<strong>tun</strong>gsreform<br />
durchzuführen. An <strong>den</strong> bewährten Kommun<strong>als</strong>trukturen<br />
– einschließlich der rechtlich eigenständigen<br />
Ortsgemein<strong>den</strong> und der Ebene der<br />
Verbandsgemein<strong>den</strong> – wer<strong>den</strong> wir festhalten.<br />
Eine intakte, leis<strong>tun</strong>gsfähige und bürgernahe<br />
Kommun<strong>als</strong>truktur ist unverzichtbar, damit <strong>sich</strong><br />
die Menschen in ihrer Heimat verwurzelt fühlen<br />
und an politischen Entscheidungsprozessen<br />
teilnehmen können. Im Frühjahr 2008 hat die<br />
Landesregierung einen Katalog zur Übertragung<br />
von Aufgaben von der Landesverwal<strong>tun</strong>g auf die<br />
kommunale Ebene vorgelegt, der <strong>als</strong> Diskussionsgrundlage<br />
für die weiteren Reformbera<strong>tun</strong>gen<br />
dient. Dabei wird <strong>den</strong> Kriterien der Orts-, Sach-<br />
und Bürgernähe sowie der Einheitlichkeit des<br />
Verwal<strong>tun</strong>gshandelns große Bedeu<strong>tun</strong>g beigemessen.<br />
Alle Aufgabenübertragungen vom Land<br />
auf die kommunalen Ebenen wird die Landesregierung<br />
unter Beach<strong>tun</strong>g des Konnexitätsprinzips<br />
und unter Berück<strong>sich</strong>tigung der Interessen der<br />
Beschäftigten vornehmen. Des Weiteren ist es<br />
ein Ziel der Landesregierung, eine Optimierung<br />
der kommunalen Gebietsstrukturen ganz überwiegend<br />
auf freiwilliger Basis herbeizuführen und<br />
solche Vorhaben fi nanziell zu fördern.<br />
Die kommunalen Ausländerbeiräte will die<br />
Landes regierung 2009 zu „Beiräten für Migration<br />
und Integration“ weiterentwickeln. Die 1994<br />
geschaffenen Gremien tragen mit ihrer Sachkenntnis<br />
und Erfahrung zur politischen Willensbildung<br />
und Integration in <strong>den</strong> Kommunen bei.<br />
Die Beiratsmitglieder wollen wir um Eingebürgerte,<br />
Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler<br />
erweitern. Die Mindestwahlbeteiligung von 10%<br />
soll durch eine Mindestzahl von erforderlichen<br />
Kandidatinnen und Kandidaten abgelöst wer<strong>den</strong>.<br />
Die Kommunen erhalten mehr Flexibilität, um<br />
die Wahl zu vereinfachen. Die Beiräte können<br />
<strong>sich</strong> entsprechend ihren spezifi schen Bedürfnissen<br />
zu Fachgremien für Migration und Integration<br />
weiterentwickeln.<br />
„Nichts über uns – ohne uns“ ist einer der<br />
Leitsätze in der Politik für behinderte Menschen<br />
in Rheinland-Pfalz. Die Interessenvertre<strong>tun</strong>gen<br />
49
50<br />
behinderter Menschen bringen <strong>sich</strong> im „Landesbeirat<br />
zur Teilhabe behinderter Menschen“ und<br />
in weiteren Fachgremien des Landes ein. Regelmäßig<br />
fi n<strong>den</strong> Treffen zwischen Landesregierung,<br />
Heimbeiräten und Werkstatträten statt. Mittlerweile<br />
gibt es in Rheinland-Pfalz 34 Beauftragte<br />
„Meine Meinung zählt“ ist das Motto unseres<br />
Bürger beteiligungsprozesses zur geplanten Kommunal-<br />
und Verwal<strong>tun</strong>gsreform. Die Bürgerinnen<br />
und Bürger sind aufgefordert, ihre Meinung,<br />
ihre Ideen und Erwar<strong>tun</strong>gen an eine moderne<br />
kommunale Verwal<strong>tun</strong>g in die Diskussion um<br />
die Kommunal- und Verwal<strong>tun</strong>gsreform einzubringen.<br />
Diese Beteiligung ist in der Bundesrepublik<br />
einmalig. <strong>Sie</strong> geht über bisherige kommunale<br />
Beteiligungsformen, wie z. B. Bürgeranhörungen,<br />
hinaus. Viel fältige und kreative Metho<strong>den</strong> wur<strong>den</strong><br />
und wer<strong>den</strong> eingesetzt, um möglichst viele<br />
und 19 Beiräte und vergleichbare Arbeitskreise<br />
für die Belange behinderter Menschen auf Kreis-,<br />
Stadt- oder Gemeindeebene. Ziel für Rheinland-<br />
Pfalz ist, eine fl ächendeckende Struktur kommunaler<br />
Beiräte und Beauftragter zu schaffen.<br />
MEINE MEINUNG ZÄHLT – BÜRGERBETEILIGUNG IN RHEINLAND-PFALZ<br />
Menschen zu er reichen. Fast 1.000 Bürgerinnen<br />
und Bürger setzten <strong>sich</strong> 2008 im Rahmen von<br />
Bürgerkongressen und Planungszellen in <strong>den</strong> verschie<strong>den</strong>en<br />
Landes teilen intensiv mit dem Thema<br />
auseinander. In mehrtägigen Workshops wur<strong>den</strong><br />
die Teilnehmen<strong>den</strong> zu „Experten in eigener<br />
Sache“, sammelten Vorschläge und formulierten<br />
klar ihre Vorstellungen von einer guten und<br />
ortsnahen Verwal<strong>tun</strong>g. Die Vorschläge liegen <strong>als</strong><br />
„Bürgergutachten“ vor und wer<strong>den</strong> in die Reformbera<strong>tun</strong>gen<br />
der Landesregierung einfl ießen.
Mediation –<br />
Neue Wege in der Streitschlich<strong>tun</strong>g<br />
Nicht jeder Streit muss vor Gericht ausgetragen<br />
wer<strong>den</strong>. Bei <strong>den</strong> Bürgerinnen und Bürgern nimmt<br />
bei Rechtsstreitigkeiten die Bereitschaft zur vorgerichtlichen<br />
Schlich<strong>tun</strong>g zu. Dem kommt das Land<br />
entgegen. <strong>Wir</strong> wollen in allen Gerichtsbarkeiten<br />
und möglichst an allen Gerichtsstandorten bis<br />
Anfang 2009 ein Angebot der gerichtsinternen<br />
Mediation einrichten. Damit wird im Sinne einer<br />
bürgerfreundlichen, dienstleis<strong>tun</strong>gsorientierten<br />
und modernen Justiz eine weitere Konfl iktlösungsmöglichkeit<br />
angeboten. Bei der Mediation wird<br />
nicht entschie<strong>den</strong>, wer Recht und wer Unrecht<br />
hat. <strong>Sie</strong> zeigt <strong>den</strong> Weg zu einer eigenverantwortlichen<br />
Lösung auf.<br />
Das in Kürze in Kraft tretende Landesschlich<strong>tun</strong>gsgesetz<br />
soll die Chance auf eine Streitschlich<strong>tun</strong>g<br />
erhöhen. Durch ein obligatorisches vorgerichtliches<br />
Schlich<strong>tun</strong>gsverfahren bei bestimmten<br />
bürgerlichen Rechtsstreitigkeiten sollen die Möglichkeiten<br />
ausgelotet wer<strong>den</strong>, wie <strong>sich</strong> die Parteien<br />
ohne Prozess einigen können. Dieses Schlich<strong>tun</strong>gsverfahren<br />
bei nachbarrechtlichen Streitigkeiten und<br />
Streitigkeiten über Ansprüche bei Verletzung der<br />
persönlichen Ehre soll nun vor der Klageerhebung<br />
eingesetzt wer<strong>den</strong>. Nach der Schiedsamtsordnung<br />
bestellte Schiedspersonen oder andere Gütestellen<br />
sollen die Schlich<strong>tun</strong>gsverfahren durchführen.<br />
Schnelle und effi ziente Justiz<br />
durch Informations technologie<br />
Rheinland-Pfalz führt in großen Verbün<strong>den</strong> entwickelte<br />
moderne IT-Fachanwendungen bei <strong>den</strong><br />
or<strong>den</strong>tlichen Gerichten, bei <strong>den</strong> Staatsanwaltschaften<br />
und neuerdings auch beim Justizvollzug<br />
ein. So kommt das Zivilmodul „forumSTAR“ Ende<br />
2008 bei 48 Amtsgerichten zum Einsatz. Alle<br />
Hauptmodule sollen fl ächendeckend bis Ende<br />
2011 eingeführt sein. Die Fachanwendung<br />
„web.sta 3.0“ konnte bei sieben Staatsanwaltschaften<br />
und einer Gener<strong>als</strong>taatsanwaltschaft eingeführt<br />
wer<strong>den</strong>. Die fl ächendeckende Einführung<br />
soll bis Anfang 2009 abgeschlossen wer<strong>den</strong>. Der<br />
Pilotbetrieb mit „BASIS-Web“ hat im Herbst 2008<br />
begonnen; der Rollout soll bis Ende 2011 abgeschlossen<br />
sein.<br />
Die Zusammenarbeit aller Landesjustizverwal<strong>tun</strong>gen<br />
führte zudem zu einer erheblichen Auswei<strong>tun</strong>g<br />
der Serviceleis<strong>tun</strong>gen für die Bürgerinnen<br />
und Bürger sowie für die Unternehmen. So konnten<br />
neben anderen zentralen Service-Angeboten<br />
vor allem die in <strong>den</strong> Ländern abrufbaren Register<br />
(Grundbuch, Handels-, Genossenschafts- und<br />
Vereinsregister) zu zentralen Gesamtportalen<br />
umgewandelt wer<strong>den</strong>. <strong>Sie</strong> sind rund um die Uhr<br />
erreichbar.<br />
Durch <strong>den</strong> elektronischen Rechtsverkehr wird die<br />
Justiz für alle im Land schneller erreichbar <strong>als</strong> je<br />
zuvor. Bei <strong>den</strong> Verwal<strong>tun</strong>gsgerichten, Sozialgerichten<br />
und beim Finanzgericht wurde im Jahr<br />
2006 der elektronische Rechtsverkehr inklusive<br />
Verfahrensstandsabfrage und Internet-Aktenein<strong>sich</strong>t<br />
fl ächendeckend etabliert. Mit mittlerweile<br />
ca. 9.500 Verfahren, in <strong>den</strong>en rechtswirksam<br />
elektronisch kommuniziert wurde, nimmt der<br />
elektronische Rechtsverkehr mit der öffentlichrechtlichen<br />
Fachgerichtsbarkeit in Rheinland-Pfalz<br />
bundesweit eine Spitzenstellung ein.<br />
Zudem ist seit 2007 die elektronische Kommunikation<br />
mit <strong>den</strong> Handelsregistern, <strong>den</strong> Genossenschaftsregistern<br />
und <strong>den</strong> Partnerschaftsregistern<br />
des Landes vorgeschrieben. Schließlich ist der<br />
elek tronische Rechtsverkehr auch zu dem zentralen<br />
Mahngericht der Länder Rheinland-Pfalz<br />
und Saarland eröffnet.<br />
Verbraucher<strong>sich</strong>erheit durch Bera<strong>tun</strong>g<br />
Verbraucherschutz genießt bei <strong>den</strong> Bürgerinnen<br />
und Bürgern einen hohen Stellenwert.<br />
Die Bera<strong>tun</strong>g durch unabhängige Stellen wie die<br />
Verbraucher zentralen, die Fragen von der Alters<strong>sich</strong>erung<br />
bis zu Energiepreisen beantworten<br />
können, stärkt die Verbraucherkompetenz. Das<br />
Land fördert daher die Verbraucherzentralen mit<br />
51
52<br />
1,5 Mio. Euro jährlich. Zusätzlich wer<strong>den</strong> die 50<br />
Energiebera<strong>tun</strong>gsstellen mit jährlich etwa 85.000<br />
Euro unterstützt. Die landesweite kostenfreie<br />
Erstbera<strong>tun</strong>g zum Thema Energie ist für die Bürgerinnen<br />
und Bürger gewährleistet.<br />
Schutz vor Gewalt und<br />
Kriminalität – aber <strong>sich</strong>er!<br />
Sich <strong>sich</strong>er zu fühlen und ohne Angst vor Gewalt<br />
und Kriminalität in Freiheit zu leben, ist mehr <strong>als</strong><br />
nur ein Stück Lebensqualität. Rheinland-Pfalz<br />
ist ein <strong>sich</strong>eres Land. Das Sicherheitsniveau ist<br />
hoch. Gemessen an <strong>den</strong> begangenen Straftaten<br />
im Verhältnis zu <strong>den</strong> Einwohnern lag das Land<br />
mit 7.116 Fällen auf 100.000 Einwohnerinnen und<br />
Einwohner im Ländervergleich auf dem sechsten<br />
Platz. Durch die her vorragende Arbeit der Polizeibeamtinnen<br />
und -beamten weist das Land eine<br />
überdurchschnittlich hohe Aufklärungsquote auf.<br />
Diese Zahlen zeigen: Die Menschen können <strong>sich</strong><br />
in Rheinland-Pfalz <strong>sich</strong>er fühlen.<br />
<strong>Wir</strong> erleben eine rasante technologische Entwicklung<br />
der Informations- und Kommunikationsmärkte.<br />
Deshalb stehen die Anpassung der<br />
Überwachungs technik sowie die Einführung des<br />
Digitalfunks für alle Behör<strong>den</strong> und Organisationen<br />
mit Sicherheitsaufgaben in der zweiten Hälfte<br />
der Wahl periode an. Auch die Modernisierung des<br />
polizeilichen Fuhrparks und<br />
der Bootsfl otte sowie die<br />
Beschaffung neuer Dienstwaffen<br />
für die Polizei wer<strong>den</strong><br />
umgesetzt. Das Personalniveau<br />
bei der Polizei wird<br />
bedarfsgerecht ausgebaut<br />
und langfristig ge<strong>sich</strong>ert.<br />
Der Person<strong>als</strong>tand der ausgebildeten<br />
Polizistinnen und<br />
Polizisten hat <strong>sich</strong> in <strong>den</strong><br />
Jahren 2000 bis 2008 um<br />
etwa 400 auf 9.400 Beamtinnen<br />
und Beamte erhöht.<br />
Zur Optimierung der Verbrechensbekämpfung<br />
haben wir ein Spezialistenprogramm aufgelegt.<br />
Bisher konnten <strong>hier</strong>für 32 extern ausgebildete<br />
Kräfte gewonnen wer<strong>den</strong>. <strong>Sie</strong> bearbeiten <strong>Wir</strong>tschaftsstraftaten,<br />
werten Datenverarbei<strong>tun</strong>gs-Anlagen<br />
aus und unterstützen bei der DNA-Analytik.<br />
P.R.O. Sicherheit in Rheinland-Pfalz<br />
Prävention – Reaktion – Opferhilfe<br />
Mit der Sicherheitsstrategie „P.R.O. Sicherheit<br />
in Rheinland-Pfalz“ hat die rheinland-pfälzische<br />
Landesregierung 2008 ein umfassendes Sicherheitskonzept<br />
vorgelegt, das Kriminalität nicht nur<br />
bekämpft, sondern auch auf Prävention durch die<br />
Verknüpfung der Polizeiarbeit mit <strong>den</strong> Bereichen<br />
Bildung, Erziehung und soziale Hilfen setzt. Es<br />
umfasst u. a. erhebliche Personalverstärkungen<br />
bei Justiz und Polizei, Zeugenkontaktstellen sowie<br />
„Häuser des Jugendrechts“. Beteiligte Behör<strong>den</strong>,<br />
Institu tionen und Vereine in <strong>den</strong> Bereichen der<br />
Verbraucher stärken<br />
Verbraucherschutzindex 2008 im Ländervergleich<br />
in Punkten<br />
Hamburg<br />
495<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
469<br />
Rheinland-Pfalz<br />
447<br />
Bran<strong>den</strong>burg<br />
441<br />
Hessen<br />
432<br />
Berlin<br />
430<br />
Bayern<br />
420<br />
Niedersachsen<br />
404<br />
Ba<strong>den</strong>-Württemberg<br />
403<br />
Deutschland<br />
399<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
397<br />
Saarland<br />
372<br />
Sachsen<br />
366<br />
Thüringen<br />
349<br />
Bremen<br />
335<br />
Sachsen-Anhalt<br />
325<br />
Schleswig-Holstein<br />
292<br />
0 100 200 300 400 500 600<br />
Quelle: Verbraucherzentrale Bundesverband e. V., Berlin
Kriminalitätsvorbeugung und der Reaktion auf<br />
Straftaten sowie der Opferhilfe sollen besser und<br />
schneller zusammenarbeiten. Zu <strong>den</strong> Maßnahmen<br />
im präventiven Bereich gehören unter anderem ein<br />
verbesserter Schutz vor Gewalt- und Sexu<strong>als</strong>traftätern<br />
sowie Projekte zur Konfl iktlösung und Persönlichkeitsstabilisierung<br />
in <strong>den</strong> Schulen.<br />
Bürgernahe Polizei und Justiz<br />
Die rheinland-pfälzische Polizei und Justiz legen<br />
großen Wert auf Bürgernähe und Ansprechbarkeit.<br />
Daher richten wir Polizeilä<strong>den</strong> ein, die<br />
Bürgerinnen und Bürgern schnell Information und<br />
Hilfe bieten. In Ludwigshafen und Mainz gibt es<br />
diese Bera<strong>tun</strong>gszentren bereits. Neu eröffnet ist<br />
der Polizei la<strong>den</strong> in Kaiserslautern. Bis 2011 soll in<br />
allen fünf rheinland-pfälzischen Großstädten ein<br />
solches Angebot bereitstehen.<br />
Sicheres Rheinland-Pfalz dank guter Polizeiarbeit<br />
Bayern<br />
Thüringen<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
Ba<strong>den</strong>-Württemberg<br />
Sachsen<br />
Sachsen-Anhalt<br />
Bran<strong>den</strong>burg<br />
Niedersachsen<br />
Hessen<br />
Deutschland<br />
Saarland<br />
Berlin<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
Schleswig-Holstein<br />
Hamburg<br />
Bremen<br />
Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz<br />
Aufklärungsquote begangener Straftaten im<br />
Ländervergleich 2007 in Prozent<br />
0 10 20 30 40 50 60 70<br />
Ein besonderes Augenmerk legt die rheinlandpfälzische<br />
Polizei auch auf die Sicherheit von<br />
Seniorinnen und Senioren. Die Polizei versucht<br />
sie noch besser gegen Kriminalität zu schützen.<br />
Ein Beispiel <strong>hier</strong>für sind die so genannten ehrenamtlichen<br />
Sicherheitsberater für Seniorinnen und<br />
Senioren. <strong>Sie</strong> wer<strong>den</strong> von der Polizei in Zusammenarbeit<br />
mit <strong>den</strong> kriminalpräventiven Räten in<br />
<strong>den</strong> Kommunen ausgebildet. 600 Seniorinnen und<br />
Senioren sind zurzeit aktiv, helfen und beraten<br />
Menschen in ihrer Altersgruppe und sind Bindeglied<br />
zur Polizei vor Ort.<br />
Mit der für das Frühjahr 2009 geplanten Einrich<strong>tun</strong>g<br />
von „Zeugenkontaktstellen“ will die Landesregierung<br />
das Hilfsangebot für Zeuginnen und<br />
Zeugen verbessern, dazu zählen auch die Opfer.<br />
Aufgabe dieser Stellen wird sein, Zeuginnen und<br />
Zeugen im Sinne einer ersten Hilfe durch Rat und<br />
Tat vor Ort zu unterstützen. Hierbei dienen sie sowohl<br />
<strong>den</strong> Interessen von ratsuchen<strong>den</strong> Zeuginnen<br />
oder Zeugen <strong>als</strong> auch dem Interesse der Justiz<br />
an einer effi zienten Verfahrensgestal<strong>tun</strong>g und<br />
Ablauforganisation. Vorgesehen ist ein fl ächendeckendes<br />
Netz von Zeugenkontaktstellen bei <strong>den</strong><br />
Gerichten und Staatsanwaltschaften.<br />
Kurze<br />
Wege<br />
zur Justiz<br />
64,3<br />
64,2<br />
61,4<br />
59,9<br />
59,5<br />
58,4<br />
57,6<br />
57,4<br />
56,9<br />
55,9<br />
55,0<br />
52,7<br />
50,4<br />
49,2<br />
46,8<br />
45,9<br />
40,6<br />
Das neue Justizzentrum Koblenz<br />
wird in unmittelbarer Nähe zu <strong>den</strong><br />
übrigen Justizbehör<strong>den</strong> geschaffen.<br />
Der Verfassungsgerichtshof, das<br />
Oberverwal<strong>tun</strong>gsgericht<br />
und das Verwal<strong>tun</strong>gsgericht<br />
Koblenz wer<strong>den</strong><br />
voraus<strong>sich</strong>tlich 2010 in<br />
dem neuen Gebäude sein.<br />
Dazu kommen die Gene-<br />
r<strong>als</strong>taatsanwaltschaft, die<br />
Staatsanwaltschaft sowie<br />
das Arbeitsgericht und<br />
das Sozialgericht Koblenz.<br />
53
54<br />
HÄUSER DES JUGENDRECHTS<br />
Neu in der Vermeidung und Bekämpfung von<br />
Jugendkriminalität sind die „Häuser des Jugendrechts“.<br />
Zentrales Anliegen des Konzepts ist die<br />
Optimierung der Verfahrensabläufe bei der Verfolgung<br />
und Verhü<strong>tun</strong>g von Jugendkriminali tät.<br />
Dies geschieht durch die Zusammenführung von<br />
Polizei, Staatsanwaltschaft, Jugendgerichtshilfe<br />
sowie freien Trägern unter einem Dach. Die so<br />
geschaffenen kurzen Informationswege ermöglichen<br />
ein zeitnahes und individuell auf <strong>den</strong> je-<br />
Hilfe bei Gewalt in engen<br />
sozialen Beziehungen<br />
Um Gewalt in engen sozialen Beziehungen konsequent<br />
zu bekämpfen und <strong>den</strong> Opfern zu helfen,<br />
hat das Land im Jahr 2000 ein groß angelegtes<br />
Projekt begonnen. Das „Rheinland-pfälzische Interventionsprojekt<br />
gegen Gewalt in engen sozialen<br />
Beziehungen (RIGG)“ entwickelt Anstöße für neue<br />
Gesetze, Informationshilfen und niederschwellige<br />
Hilfsangebote für Betroffene. Das Projekt befi ndet<br />
<strong>sich</strong> seit 2004 in der Umsetzungsphase, die<br />
überregional durch einen landesweiten „Run<strong>den</strong><br />
Tisch“ und regional durch 22 regionale „Runde Tische“<br />
gesteuert wird. Zur engeren Vernetzung des<br />
Anti-Gewaltbereichs mit dem Gesundheitsbereich<br />
wer<strong>den</strong> seit Anfang 2008 Ärztinnen und Ärzte<br />
zum Thema Beziehungsgewalt fortgebildet. Das<br />
Land fördert 17 Frauenhäuser und zwölf Notrufe<br />
für vergewaltigte Frauen und Mädchen. Zusätzlich<br />
erhöhte <strong>sich</strong> die Zahl der Interventionsstellen<br />
zwischen 2006 und 2008 von fünf auf zwölf. Die<br />
Interventionsstellen verfolgen in enger Kooperation<br />
mit der Polizei einen Bera<strong>tun</strong>gsansatz, um<br />
Frauen zu erreichen, die trotz langjähriger Gewalterfahrung<br />
bisher keine Bera<strong>tun</strong>gsstelle aufgesucht<br />
haben. Bis 2007 richtete das Land acht Täterarbeitseinrich<strong>tun</strong>gen<br />
„Contra häusliche Gewalt“ ein.<br />
Dort wird in Einzelbera<strong>tun</strong>gen und Gruppenangeboten<br />
mit Tätern, die <strong>sich</strong> selbst gemeldet haben<br />
weiligen Erziehungsbedarf junger Straftäter und<br />
Straf täterinnen abgestimmtes staatliches Handeln.<br />
Die se Vorgehensweise wurde in einem Modellprojekt<br />
in Ludwigshafen erprobt. <strong>Sie</strong> wird nun dort und<br />
in anderen Landesteilen dauerhaft umgesetzt. Im<br />
Frühjahr 2008 nahm das „Haus des Jugendrechts“<br />
in Mainz seine Arbeit auf, weitere wer<strong>den</strong> an <strong>den</strong><br />
Standorten der übrigen Polizeipräsidien (Kaiserslautern,<br />
Koblenz und Trier) folgen. Dieses Projekt<br />
ist in seiner Größenordnung bundesweit einmalig.<br />
oder die durch die Staatsanwaltschaften und Gerichte<br />
zugewiesen wur<strong>den</strong>, ein so genanntes Täterprogramm<br />
absolviert. Ziel ist, eine Verhaltensänderung<br />
zu bewirken.<br />
Keine Toleranz gegenüber Intoleranz –<br />
Extremismus bekämpfen<br />
Die Landesregierung wird <strong>den</strong> Kampf gegen <strong>den</strong><br />
politischen Extremismus entschie<strong>den</strong> fortführen:<br />
Keine Toleranz gegenüber Intoleranz. Die Werte<br />
unserer Verfassung wer<strong>den</strong> mit <strong>den</strong> Mitteln, die<br />
der Rechtsstaat zur Verfügung stellt, geschützt.<br />
In Rheinland-Pfalz gibt es in allen Bereichen ein<br />
geringes extremistisches Potenzial.<br />
In Rheinland-Pfalz spielen Rechtsextremisten<br />
mit einem Potenzial von ca. 1.050 Personen<br />
im Jahr 2007 im bundesweiten Vergleich keine<br />
bedeutsame Rolle. Es ist das erklärte politische<br />
Ziel, bereits <strong>den</strong> Anfängen zu wehren, Jugendliche<br />
gegen demokratie feindliches, rassistisches<br />
Gedankengut stark zu machen und Kommunen<br />
bei der Abwehr von rechtsextremistischen<br />
Aktionen zu unterstützen. Dazu ist es wichtig,<br />
dass <strong>sich</strong> die demokratischen gesellschaftlichen
Kräfte gemeinsam gegen Rechtsextremismus<br />
aussprechen und damit Vorbilder sind.<br />
Ein deutliches Signal hat das Land mit der in<br />
diesem Jahr unterzeichneten „Gemeinsamen<br />
Erklärung gegen Rechtsextremismus“ gesetzt.<br />
Darin hat eine Vielzahl gesellschaftlicher Verbände,<br />
Vereine und Organisationen zusammen<br />
mit der Landesregierung ihren Willen bekundet,<br />
gegen rechtsextremistische Ten<strong>den</strong>zen aktiv zu<br />
sein. Die Landesregierung hat im Sommer 2008<br />
die „Präventionsagentur gegen Rechtsextremismus“<br />
auf <strong>den</strong> Weg gebracht. <strong>Sie</strong> wird die vielfäl-<br />
Rheinland-Pfalz<br />
aktiv gegen<br />
Rechtsextremismus<br />
tigen Maßnahmen im<br />
Bereich Sicherheit,<br />
Justiz, Bildung, Soziales<br />
etc. noch besser<br />
koordinieren. Die<br />
Zusammenarbeit aller Ministerien und Behör<strong>den</strong><br />
untereinander wird dadurch nachhaltig verbessert.<br />
Besonders die Kommunen wer<strong>den</strong> durch<br />
die Präventionsagentur noch stärker bei der Bekämpfung<br />
des Rechtsextremismus eingebun<strong>den</strong><br />
und unterstützt.<br />
Mit einem Handlungsleitfa<strong>den</strong>, der 2008 aktualisiert<br />
wurde, erhalten Kommunen Informationen<br />
über das Versammlungsrecht und seine praktischen<br />
Anwendungen. Listen mit rechts extremistischen<br />
Musikgruppen, verbotenen Zeichen und verbotenen<br />
Organisationen helfen dabei.<br />
Geringes rechtsextremistisches Potenzial in Rheinland-Pfalz<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Bayern<br />
Ba<strong>den</strong>-Württemberg<br />
Hamburg<br />
Niedersachsen<br />
Bremen<br />
Deutschland<br />
Saarland<br />
Hessen<br />
Bran<strong>den</strong>burg<br />
Schleswig-Holstein<br />
Thüringen<br />
Sachsen-Anhalt<br />
Berlin<br />
Sachsen<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
Anzahl der Rechtsextremisten je 100.000 Einwohner<br />
im Ländervergleich 2007<br />
0 10 20 30 40 50 60 70 80<br />
Quelle: Ministerium des Innern und für Sport<br />
23<br />
26<br />
27<br />
28<br />
31<br />
35<br />
40<br />
40<br />
43<br />
46<br />
48<br />
50<br />
Feuerwehr und Katastrophenschutz stärken<br />
Durch die örtlichen Feuerwehren wird ein unverzichtbarer<br />
Beitrag zur Sicherheit der Bürgerinnen<br />
und Bürger geleistet. Rund 60.000 Männer und<br />
Frauen in ca. 2.400 Feuerwehreinheiten leisten<br />
unentgeltlich ihren schützen<strong>den</strong> Dienst für die<br />
Allgemeinheit. Er geht schon längst über klassische<br />
Feuerbekämpfung hinaus und wird immer<br />
anspruchsvoller. Dieser Einsatz setzt – zu dem<br />
Engagement und der Organisationsfähigkeit der<br />
Feuerwehrmänner und -frauen – eine adäquate<br />
technische Ausstat<strong>tun</strong>g voraus. Dabei unterstützt<br />
das Land die Kommunen kontinuierlich. Bei der<br />
Einführung des Digitalfunks fördern wir die<br />
Kommunen durch die Übernahme des Unterhalts<br />
für die Netzinfrastruktur zu 100% und bei der<br />
Anschaffung digitaler Endgeräte mit 50%. Das<br />
verursacht Kosten in Höhe von ca. 10 Mio. Euro<br />
im Zeitraum von vier Jahren (2009 bis 2012).<br />
Derzeit wird eine pauschalierte Förderung beim<br />
Bau von Feuerwehrgerätehäusern eingeführt. <strong>Sie</strong><br />
bewirkt vereinfachte und beschleunigte Verfahren<br />
und mehr Planungs<strong>sich</strong>erheit bei <strong>den</strong> Kommunen.<br />
Neben <strong>den</strong> Feuerwehren sind auch die Katastrophenschutzeinheiten<br />
der Sani tätsorganisationen<br />
unverzichtbarer Bestandteil der Gefahrenabwehr<br />
zum Schutz der Bevölkerung. Hier engagieren<br />
<strong>sich</strong> hochmotivierte Freiwillige. <strong>Sie</strong> riskieren ihre<br />
Gesundheit und ihr Leben bei <strong>den</strong> Einsätzen zum<br />
Wohl anderer. Mit einem<br />
57<br />
59<br />
59<br />
70<br />
76<br />
Förderprogramm von 500.000<br />
Euro jährlich stärkt das Land in<br />
<strong>den</strong> Jahren 2007 bis 2010 <strong>den</strong><br />
Katastrophenschutz und kompensiert<br />
damit <strong>den</strong> teilweisen<br />
Rückzug des Bundes aus dem<br />
Zivilschutz.<br />
55
56<br />
Sicherheit vor Umweltgefahren<br />
Für viele Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-<br />
Pfälzer, die an Rhein, Mosel, Nahe, Lahn und <strong>den</strong><br />
vielen kleinen Gewässern leben, ist der Hoch<strong>was</strong>serschutz<br />
eine wichtige Voraussetzung für Sicherheit<br />
und Lebensqualität. Seit Anfang der 90er Jahre<br />
setzt das Land ein ehrgeiziges Hoch<strong>was</strong>serschutzkonzept<br />
um. Die Schwerpunkte sind die Förderung<br />
des natürlichen Wasserrückhaltes, der technische<br />
Hoch<strong>was</strong>serschutz und die Hoch<strong>was</strong>servorsorge.<br />
Im Zeitraum von 1991 bis 2007 wur<strong>den</strong> dafür über<br />
540 Mio. Euro in einen zukunftsfähigen Hoch<strong>was</strong>serschutz<br />
investiert. Weitere 315 Mio. Euro sind allein<br />
bis 2011 eingeplant. Bislang sind fünf von zehn<br />
Rückhal<strong>tun</strong>gen in Rheinland-Pfalz mit insgesamt<br />
62 Mio. m³ Retentionsraum fertiggestellt (Daxlander<br />
Au, Flotzgrün, Kollerinsel, Worms Mittlerer<br />
Busch und Ingelheim). Zwei weitere Rückhal<strong>tun</strong>gen<br />
mit 23 Mio. m³ (Wörth/Jockgrim, Bo<strong>den</strong>heim/<br />
Laubenheim) befi n<strong>den</strong> <strong>sich</strong> im Bau.<br />
Diesen Herbst ist ein landesweites Hoch<strong>was</strong>serfrühwarnsystem<br />
gestartet, das auch kurzzeitige<br />
Starkregenereignisse berück<strong>sich</strong>tigt.<br />
Laufende und zugesagte Hoch<strong>was</strong>serschutzmaßnahmen<br />
Hoch<strong>was</strong>serrückhal<strong>tun</strong>gen<br />
an Oberrhein/Nahe<br />
Hoch<strong>was</strong>serschutzmaßnahmen<br />
seit 2006 fertiggestellt,<br />
in Umsetzung, zugesagt<br />
Kesten (2008)<br />
Nahedeiche (ab 2006)<br />
Hochstetten (ab 2008)<br />
Trier<br />
Koblenz<br />
Quelle: Ministerium für Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz<br />
Die Landesregierung verbindet die Investitionen<br />
in Hoch<strong>was</strong>serschutz und Renaturierung mit<br />
Maßnahmen der Stadt- und Dorferneuerung, des<br />
Naturschutzes und der Infrastruktur verbesserung<br />
für <strong>den</strong> Tourismus. Dies gilt besonders für die<br />
UNESCO-Welterbestätte Oberes Mittelrheintal.<br />
Der Klimawandel führt zu Veränderungen, die für<br />
die Menschen spürbar sind. <strong>Sie</strong> zu analysieren und<br />
aus <strong>den</strong> Erkenntnissen eine mittelfristige Planung<br />
abzuleiten, ist für Kommunen, Landnutzer und<br />
die <strong>Wir</strong>tschaft besonders wichtig. Diesen Prozess<br />
unterstützt das Land durch die Förderung von<br />
wissenschaftlichen Projekten und länderübergreifen<strong>den</strong><br />
Untersuchungen:<br />
■<br />
Gemeinsam mit dem Potsdamer Institut für<br />
Klimafolgenforschung, <strong>den</strong> Universitäten Trier<br />
und Mainz und dem Institut für Agroökologie<br />
(RLP Agro Science) analysiert das Land die<br />
Folgen des Klimawandels in Rheinland-Pfalz. <strong>Wir</strong><br />
entwickeln Anpassungsstrategien und Handlungsoptionen.<br />
Das interdisziplinäre Forschungsprojekt<br />
wird vom Land mit 1,8 Mio. Euro finanziert<br />
und soll bis Ende 2011 abgeschlossen wer<strong>den</strong>.<br />
Mainz<br />
Ludwigshafen<br />
Neustadt<br />
Kaiserslautern<br />
Speyer<br />
Andernach (2006)<br />
Neuwied (2008 – 2009)<br />
Koblenz-Neuendorf (ab 2009)<br />
Braubach-Neustadt (in Bau)<br />
Polder Ingelheim (2006)<br />
Polder Bo<strong>den</strong>heim/Laubenheim (bis 2009)<br />
Polder Planig (2006)<br />
Reserveraum/Deichrückverlegung bei Eich<br />
(in Planung)<br />
Deichrückverlegung Worms<br />
Mittlerer Busch (2007)<br />
Deichrückverlegung Petersau (bis 2012)<br />
Deichrückverlegung/Polder Waldsee<br />
Altrip/Neuhofen (Planfeststellungsbeschluss)<br />
Polder Mechtersheim (bis 2012)<br />
Reserveraum Hördt (in Planung)<br />
Deichrückverlegung/Polder Wörth<br />
Jockgrim (bis 2011)
■ Seit 2007 ist Rheinland-Pfalz zusammen mit hat 2007 – ergänzend zu <strong>den</strong> Förderprogrammen<br />
Bayern, Ba<strong>den</strong>-Württemberg und dem Deut- des Bundes – ein Programm mit einem Volumen<br />
schen Wetterdienst Mitglied in dem Projekt von 2 Mio. Euro aufgelegt. Es soll die Einführung<br />
„Klimaveränderungen und Konsequenzen für die von Passiv- und Energiegewinnhäusern forcieren.<br />
Wasserwirtschaft“. Die regionalen Auswirkungen 500 bis 600 Wohnungen in Passiv- oder Energiege-<br />
des Klimawandels auf die Wasserwirtschaft – winnhäusern können mit einer Förderung von<br />
auch im Blick auf Hoch<strong>was</strong>serereignisse – wer<strong>den</strong> jeweils bis zu 5.000 Euro unterstützt wer<strong>den</strong>. Über<br />
näher untersucht, um zukunftsorientierte und<br />
nachhaltige Handlungs strategien zu entwickeln.<br />
400 Wohnungen haben wir damit bisher gefördert.<br />
Das Land will mit seinen Liegenschaften Vorbild<br />
sein: Eine interne Baurichtlinie von 2006 schreibt<br />
Rheinland-Pfalz – Land voller Energien<br />
für Gebäude in Landesbesitz Effi zienzstandards vor,<br />
die mindestens 30% besser sein<br />
Energiepolitik gewinnt zunehmend an Bedeu<strong>tun</strong>g. Das Land müssen <strong>als</strong> die nationale Energie-<br />
Die energiepolitischen Ziele der Landesregie- <strong>als</strong> Vorbild einsparverordnung. Beispiele<br />
rung lauten: Klima schützen, Energie <strong>sich</strong>ern,<br />
<strong>hier</strong>für sind das Energiegewinn-<br />
Energie rechnungen reduzieren und Arbeitsplätze gebäude an der Forschungsanstalt für Waldöko-<br />
schaffen. Die vier Pfeiler unserer Energiestrategie logie und Forstwirtschaft in Trippstadt und der<br />
sind: Energie einsparen, Energieeffi zienz steigern, fertiggestellte Passivhausanbau des Finanzamts<br />
erneuerbare Energien ausbauen und eigene Ener- Kaiserslautern. Auch die Solarenergie wird schon<br />
gieversorgung im Land stärken.<br />
auf zahlreichen landeseigenen Gebäu<strong>den</strong> genutzt.<br />
Weitere Anlagen wer<strong>den</strong> hinzukommen.<br />
Dazu hat die Landesregierung 2007 ein integriertes<br />
Energie- und Klimaschutzkonzept vorgelegt,<br />
in dem Handlungsschwerpunkte und<br />
Strategien beschrieben sind. Klimaschutzziele und<br />
die Verteuerung fossiler Brennstoffe bewirken<br />
inzwischen eine enorme Nachfrage auch nach erneuerbarer<br />
Energie. Energetische Sanierungen und<br />
anspruchsvolle Standards bei Neubauten bedeuten<br />
auch Aufträge für klein- und mittelständische<br />
Unternehmen. Der Einsatz klimafreundlicher<br />
Technologien wird so auch zu einem Konjunkturprogramm<br />
und <strong>sich</strong>ert heimische Arbeitsplätze.<br />
Energetische Altbausanierung<br />
und energie effi zienter Neubau<br />
Die Landesregierung will Rheinland-Pfalz zum<br />
ener gieeffi zientesten Land machen. Häuser, die<br />
gänzlich ohne fossile Brennstoffe auskommen,<br />
sollen bis 2020 Standard beim Neubau sein. Noch<br />
ist der Gebäudesektor für 34% der klimaschädlichen<br />
CO 2 -Emissionen verantwortlich. 41% des<br />
<strong>gesamten</strong> Energiebedarfs wer<strong>den</strong> allein für Heizung<br />
und Versorgung von Gebäu<strong>den</strong> gebraucht. Das Land<br />
Unser Ener – Unsere Energiesparkampagne<br />
Im Jahr 2007 hat die Landesregierung mit zahlreichen<br />
Partnern eine Energiesparkampagne initiiert<br />
unter dem Motto „Unser Ener macht mit – Unsere<br />
beste Energie ist gesparte Energie“. <strong>Sie</strong> bietet an:<br />
■<br />
■<br />
■<br />
eine landesweit kostenlose Energie erstbera<strong>tun</strong>g,<br />
einen Berater- und Förderatlas,<br />
ein Partnernetzwerk, bestehend aus 26 Partnern<br />
aus Handwerk, Industrie, Architekten und<br />
Ingenieuren, der Wissenschaft, der Zukunftsinitiative<br />
Rheinland-Pfalz u. v. a.<br />
Bei Veranstal<strong>tun</strong>gen, auf <strong>den</strong>en die Kampagne<br />
präsentiert wurde, hatten bislang 325.000<br />
Besucherinnen und Besucher Gelegenheit, <strong>sich</strong> zu<br />
informieren. Das Informationsangebot der rheinland-pfälzischen<br />
Energieagenturen wurde erheblich<br />
ausgeweitet. Seit Herbst 2008 informiert ein<br />
Info-Mobil im ganzen Land über die Kampagne.<br />
57
58<br />
Ausbau erneuerbarer Energien<br />
Ziel bis 2020 ist, <strong>den</strong> Anteil des Stroms, der aus<br />
erneuerbaren Energien wie Sonne, Wind, Biomasse,<br />
Wasserkraft oder Erdwärme gewonnen wird,<br />
auf 30% zu steigern. Bei Wärme aus erneuerbaren<br />
Energien strebt die Landesregierung gegenüber<br />
2005 eine Verdreifachung des heutigen Anteils<br />
bis 2020 an. Genutzt wer<strong>den</strong> dazu die heimischen<br />
Ressourcen wie Erdwärme, Biomasse, Umweltwärme<br />
und Sonnenenergie. Darüber hinaus legen<br />
wir im Herbst 2008 ein Konzept für <strong>den</strong> weiteren<br />
Einsatz und <strong>den</strong> Ausbau der erneuerbaren Energien<br />
im Land vor. <strong>Wir</strong> unterstützen ebenfalls die<br />
Nutzung erneuerbarer Energien in Privathaushalten,<br />
Unternehmen und Verwal<strong>tun</strong>gen.<br />
Die im Jahr 2006 im Land erzeugte Menge an<br />
Strom aus erneuerbaren Energien deckte rund<br />
10% der verbrauchten Gesamtstrommenge von<br />
28,4 Mrd. Kilowatts<strong>tun</strong><strong>den</strong> ab. Dabei wur<strong>den</strong> aus<br />
Windkraft rund 1,3 Mrd. Kilowatts<strong>tun</strong><strong>den</strong> Strom<br />
ins öffentliche Netz eingespeist, mehr <strong>als</strong> doppelt<br />
so viel wie im Jahr 2002. Wasserkraft lieferte im<br />
Jahr 2006 etwa 1,1 Mrd. Kilowatts<strong>tun</strong><strong>den</strong> Strom.<br />
Fast 12.000 Photovoltaikanlagen produzierten<br />
im Jahr 2006 Strom, zehnmal so viele wie im Jahr<br />
2002. Dabei wur<strong>den</strong> knapp 100 Mio. Kilowatts<strong>tun</strong><strong>den</strong><br />
erzeugt – das waren 20-mal so viel wie<br />
im Jahr 2002.<br />
Referenzregion Geothermie<br />
Aufgrund der geologischen Gegebenheiten, vor<br />
allem im Oberrheingraben, verfügt Rheinland-Pfalz<br />
über beachtliche Potenziale an Erdwärme, der<br />
so genannten Geothermie. Zur Erprobung dieser<br />
Technologie wurde diese Region zur bundesweiten<br />
Referenzregion für Geothermie. Schon im Herbst<br />
2007 konnte in Landau das größte deutsche Geothermiekraftwerk<br />
seinen Betrieb aufnehmen. Das<br />
Kraftwerk versorgt 6.000 Haushalte mit Strom.<br />
Circa 300 Haushalte können mit Wärme über ein<br />
Nahwärmenetz versorgt wer<strong>den</strong>. 5.800 Tonnen CO 2<br />
wer<strong>den</strong> damit pro Jahr eingespart. Die Landesregierung<br />
hat das Forschungs- und Entwicklungsvorhaben<br />
bezuschusst. Das Land unterstützt weitere Pro-<br />
jekte zum Ausbau<br />
der Geothermie:<br />
zum Beispiel <strong>den</strong><br />
Geothermieatlas.<br />
Er gibt Auskunft<br />
über geothermische<br />
Ressourcen. Ebenso<br />
fördern wir eine Geopotenzialkarte<br />
zur<br />
Unterstützung der<br />
oberfl ächen nahen<br />
Geothermie mit<br />
Informationen über<br />
mögliche Wärmequellen<br />
für Heiz-<br />
und Kühlzwecke.<br />
Energieeffi zienz steigern<br />
Zahlreiche Einzelprojekte und Maßnahmen dienen<br />
der Steigerung der Energieeffi zienz. Die Landesregierung<br />
strebt eine Verdopplung des Anteils der<br />
Stromerzeugung aus Kraft-Wärme-Anlagen bis<br />
zum Jahr 2020 an. Durch die Förderung von stromerzeugen<strong>den</strong><br />
Heizungen im privaten Bereich, <strong>den</strong><br />
Ausbau der Nah- und Fernwärmenetze und die Förderung<br />
der industriellen Kraft-Wärme-Koppelung<br />
(KWK) können erhebliche Mengen an Brennstoff<br />
und CO 2 eingespart wer<strong>den</strong>. Damit wird die Energieeffi<br />
zienz gesteigert. Gemeinsam mit der Gas-<br />
und Mineralölwirtschaft wurde 2008 die „KWK-<br />
Offensive Rheinland-Pfalz“ auf <strong>den</strong> Weg gebracht.<br />
Bereits heute liegt die Stromerzeugung aus KWK<br />
in Rheinland-Pfalz mit rund 17,5% deutlich über<br />
dem Bundesdurchschnitt von 12,5%. Fernwärmenetze<br />
in Ludwigshafen, Speyer, Trier, Koblenz und<br />
Mayen sorgen für eine effi ziente Wärmeversorgung.<br />
In Ludwigshafen wer<strong>den</strong> durch die gleichzeitige<br />
Erzeugung von Strom und Wärme Brennstoffe<br />
deutlich effektiver genutzt: 70.000 Haushalte<br />
können mit Wärme und 66.000 Haushalte mit<br />
Strom versorgt wer<strong>den</strong>. Begleitend zum Ausbau<br />
der erneuerbaren Energien fördert die Landesregierung<br />
die Einrich<strong>tun</strong>g verschie<strong>den</strong>er Wärmenetze.<br />
Auch eine Reihe von Bio(gas)energieanlagen in<br />
Rheinland-Pfalz wurde gefördert.
Die Wärmepumpentechnologie gilt <strong>als</strong> hocheffi -<br />
ziente Alternative zur konventionellen Verfeuerung<br />
von Brennstoffen. <strong>Sie</strong> nutzt die Energie der<br />
Erde, des Wassers oder der Luft <strong>als</strong> Wärmequelle<br />
zum Heizen. Auch das Sanitär-Heizung-Klimahandwerk<br />
bringt <strong>sich</strong> in diese Offensive ein. In<br />
2007 wur<strong>den</strong> in Rheinland-Pfalz bereits in jedem<br />
sechsten Neubau Wärmepumpen <strong>als</strong> Hauptheizquelle<br />
installiert.<br />
Kleine und mittelständische Unternehmen können<br />
<strong>sich</strong> einem „Energieeffi zienz-Check“ unterziehen.<br />
<strong>Sie</strong> bekommen Einsparpotenziale und<br />
Verbesserungen aufgezeigt. Das „Effi zienznetz<br />
Rheinland-Pfalz“ bündelt <strong>als</strong> fachübergreifende,<br />
zentrale Informations- und Bera<strong>tun</strong>gsplattform<br />
die verschie<strong>den</strong>en Einzelinitiativen des Landes. Für<br />
Privatpersonen bieten die Verbraucherzentralen<br />
Kompetente<br />
Energiebera<strong>tun</strong>g<br />
kompetente und kostenloseEnergieerstbera<strong>tun</strong>gen<br />
an. <strong>Sie</strong> helfen,<br />
Stromfresser im Haushalt<br />
aufzuspüren und über die <strong>Wir</strong>tschaftlichkeit und<br />
Einsatzmöglichkeiten erneuerbarer Energien aufzuklären.<br />
Darüber hinaus wer<strong>den</strong> Bauherrenseminare<br />
zu Neubau und Sanierung und eine Photovoltaik-Spezialbera<strong>tun</strong>g<br />
angeboten. Beide Initiativen<br />
unterstützt die Landesregierung mit Fördermitteln<br />
in Höhe von insgesamt 200.000 Euro jährlich.<br />
Naturschutz und Tierschutz<br />
Biodiversität (Vielfalt der Gene, Arten und Lebensräume)<br />
ist ein bedeutsames Naturkapital. <strong>Sie</strong><br />
ernährt <strong>den</strong> Menschen, liefert Rohstoffe, ist Vorbild<br />
für viele Produkte, Prozesse und Technologien, die<br />
täglich genutzt wer<strong>den</strong>. Die Leis<strong>tun</strong>gen einer vielfältigen<br />
Natur fi n<strong>den</strong> <strong>sich</strong> in der modernen Arzneimittelforschung<br />
oder Biotechnologie. <strong>Sie</strong> fördert<br />
Lebensqualität, I<strong>den</strong>tität und Kultur. Gemeinsam<br />
mit <strong>den</strong> rheinland-pfälzischen Naturschutzverbän<strong>den</strong><br />
hat die Landesregierung das Jahr 2008 zum Jahr<br />
der Biodiversität in Rheinland-Pfalz ausgerufen.<br />
Die Landesregierung hat eine „Biodiversitätsstrategie“<br />
zum Schutz der heimischen Artenvielfalt<br />
entwickelt. Der Naturschutz, die Land-,<br />
Forst- und Fischereiwirtschaft, die kommunalen<br />
Gebiets körperschaften und die <strong>Wir</strong>tschaft stehen<br />
<strong>hier</strong> mit in der Verantwor<strong>tun</strong>g. <strong>Sie</strong> sind vielfach<br />
Projektpartner. Das Ziel „Naturschutz durch Nutzung“<br />
wird von der Landesregierung angestrebt.<br />
Rheinland-Pfalz verfügt über ein großes Schutzgebietsnetz,<br />
das 50% der Landesfl äche umfasst.<br />
Dazu gehören 512 Naturschutzgebiete, 100 Landschaftsschutzgebiete,<br />
sieben Naturparks, ein<br />
Biosphärenreservat, 120 Fauna-Flora-Habitate<br />
und 56 Vogelschutzgebiete. Mit 19,6% der<br />
Landesfl äche <strong>als</strong> Teil des europäischen Schutzgebietsnetzes<br />
„Natura 2000“ liegt Rheinland-<br />
Pfalz bundesweit mit an der Spitze. Zudem wer<strong>den</strong><br />
im Pfälzerwald und in Naturwaldreser vaten<br />
4% der staatlichen Waldfl ächen einer ungestörten<br />
Entwicklung überlassen.<br />
Nicht nur die frei in der Natur leben<strong>den</strong> Tiere<br />
und ihr Lebensraum brauchen Schutz, sondern<br />
auch Nutztiere. Rheinland-Pfalz setzt <strong>sich</strong> landespolitisch<br />
und über <strong>den</strong> Bundesrat für einen aktiven<br />
Tierschutz ein. Im Jahr 2007 hat das Land eine<br />
Klage beim Bundesverfassungsgericht gegen<br />
die Tierschutz-Nutztierhal<strong>tun</strong>gsverordnung des<br />
Bundes eingereicht. <strong>Sie</strong> widerspricht aus erklärter<br />
Sicht der Landesregierung dem Tierschutz bei der<br />
Legehennen hal<strong>tun</strong>g.<br />
Tiertransporte sind auf das notwendige Maß zu<br />
beschränken und Tierversuche sind zu reduzieren.<br />
Um die Anzahl von Tierversuchen in der Forschung<br />
und Wissenschaft auf das unbedingt notwendige<br />
Maß zu begrenzen und Alternativmetho<strong>den</strong> zu<br />
fördern, lobte die Landesregierung im Jahr 2006<br />
erstm<strong>als</strong> einen mit 20.000 Euro dotierten Wissenschaftspreis<br />
aus. Er wird alle zwei Jahre vergeben.<br />
Mit dem Preis wurde 2007 ein Verfahren prämiert,<br />
das Versuche zum Herz-Kreislauf-System ohne<br />
Einsatz von Versuchstieren ermöglicht.<br />
59
60<br />
IN BERLIN,<br />
IN BRÜSSEL UND<br />
INTERNATIONAL AKTIV
Unsere Verantwor<strong>tun</strong>g endet nicht an <strong>den</strong> Landesgrenzen. Rheinland-Pfalz ist<br />
bundespolitisch in vielerlei Hin<strong>sich</strong>t Vorreiter für eine sozial gerechte und innovative<br />
Politik und setzt Impulse auf nationaler Ebene.<br />
Als Kernregion Europas pfl egt das Land viele Kontakte zu seinen Nachbarregionen<br />
und ist dem europäischen Gedanken verpfl ichtet.<br />
<strong>Wir</strong> streben ein Europa der Menschen mit einem modernen Verfassungsvertrag an,<br />
der eine ausgewogene Balance zwischen Wettbewerb, Grundrechten und sozialen<br />
Sicherheiten schafft.<br />
RHEINLAND-PFALZ TRÄGT<br />
VERANTWORTUNG<br />
Bundes- und Europapolitik<br />
gemeinsam gestalten<br />
Die in Rheinland-Pfalz praktizierte Bildungspolitik,<br />
wie der Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz<br />
ab dem zweiten Lebensjahr, die geplante<br />
vollständige Beitragsfreiheit für Kindertagesstätten<br />
und der Ansatz eines verkürzten Abiturs in Kombination<br />
mit Ganztagsschulen: Das alles hat ein<br />
breites Echo und Nachahmer gefun<strong>den</strong>.<br />
Aus Sicht der Landesregierung Rheinland-Pfalz<br />
muss es eine untere Auffanglinie für Löhne geben.<br />
Ohne gesetzlich festgelegte Mindestlöhne gibt<br />
es keine Grenzen für Lohndrückerei. Rheinland-<br />
Pfalz hat deshalb mit einer Bundesratsinitiative<br />
politischen Handlungsdruck aufgebaut und damit<br />
erheblichen Anteil daran, dass in immer mehr<br />
Branchen Mindestlöhne gezahlt wer<strong>den</strong>.<br />
Die Gesundheitsreform der Großen Koalition<br />
enthält wichtige Beiträge aus Rheinland-Pfalz zur<br />
Verbesserung der ärztlichen Honorare und zur<br />
Optimierung der Krankenhausausstat<strong>tun</strong>g. Die<br />
Pfl egestützpunkte <strong>als</strong> ein Kernelement der Pfl egereform<br />
haben wir in Rheinland-Pfalz erfun<strong>den</strong><br />
und erprobt. Vor allem der Kinderschutz ist der<br />
61
62<br />
Landesregierung besonders wichtig. Neben vielen<br />
Angeboten und Hilfen im Land setzt <strong>sich</strong> die Landesregierung<br />
zusätzlich für die Aufnahme von Kinderrechten<br />
in das Grundgesetz ein. Deshalb soll<br />
Bundespolitische<br />
Impulse<br />
dort der eigenständige<br />
Rechtsstatus der Kinder<br />
verankert wer<strong>den</strong>. Auch<br />
zum Thema Datenschutz<br />
hat Rheinland-Pfalz im Bundesrat vorgeschlagen,<br />
auf Bundesebene einen Gesetzentwurf zum<br />
Arbeitnehmerdatenschutz vorzulegen. Mit ihm<br />
wollen wir die Grenzen zulässiger Datenerhebung,<br />
-verarbei<strong>tun</strong>g und -verwendung klar defi nieren<br />
und für alle Beteiligten Rechts<strong>sich</strong>erheit schaffen.<br />
Rheinland-Pfalz ist Koordinator der Länder in der<br />
Medien- und Rundfunkpolitik. Die Medien sind<br />
durch die großen Verwendungsmöglichkeiten<br />
des Internets in einem gewaltigen Umbruch.<br />
Die Landesregierung gestaltet ihn aktiv zugunsten<br />
eines attraktiven, vielfältigen Angebots<br />
der privaten und öffentlich-rechtlichen Fernseh-<br />
und Hörfunkanbieter. Rheinland-Pfalz ist<br />
bundesweit Schrittmacher bei der Vernetzung<br />
von Medienkompetenz. Ein wichtiges Ziel der<br />
rheinland-pfälzischen Rundfunkpolitik ist, dass<br />
<strong>sich</strong> vor allem Schülerinnen, Schüler und Eltern<br />
<strong>sich</strong>er, transparent und selbstbewusst im Netz<br />
bewegen können. Die Optimierung des Jugendschutzes<br />
in <strong>den</strong> elektronischen Medien wird von<br />
Rheinland-Pfalz besonders intensiv verfolgt. Die<br />
Arbeit von „jugendschutz.net“ in Mainz, einer<br />
der maßgeblichen Organisationen im Bereich<br />
des Jugendschutzes bei Telemedien, ist jetzt<br />
fi nanziell abge<strong>sich</strong>ert.<br />
Viele Entscheidungen der Europäischen Union<br />
wirken <strong>sich</strong> direkt auf die Landespolitik aus.<br />
Im Länderkreis hat Rheinland-Pfalz seit Jahren<br />
eine Sprecherrolle in der Europapolitik inne und<br />
konnte entschei<strong>den</strong>d die Länderinteressen in der<br />
Regierungskonferenz zum EU-Reformvertrag,<br />
der am 13. Dezember 2007 in Lissabon unterzeichnet<br />
wurde, vertreten. Durch Initiativen der<br />
Landesregierung ist es gelungen, <strong>den</strong> Ausschuss<br />
der Regionen im überarbeiteten EU-Vertrag zu<br />
verankern. Europa benötigt auch eine demokra-<br />
tische Verfassung, die ein soziales Europa<br />
garantiert. Die Landesregierung unterstützt<br />
deshalb weiterhin <strong>als</strong> wichtigen Schritt zu<br />
diesem Ziel, <strong>den</strong> Vertrag von Lissabon in Kraft<br />
zu setzen. Da EU-Entscheidungen immer öfter<br />
nachhaltig in Länderhoheiten eingreifen, müssen<br />
europäische Regierungen und Parlamente<br />
frühzeitig von der Vorberei<strong>tun</strong>g dieser EU-Entscheidungen<br />
erfahren. Die Landesregierung setzt<br />
<strong>sich</strong> für das im Vertrag von Lissabon enthaltene<br />
„Frühwarn system<br />
Soziales Europa zur Subsidiaritätsüberwachung“<br />
ein, an dem<br />
auch die Landesparlamente beteiligt sein sollen.<br />
Rheinland-Pfalz profi tiert wirtschaftlich erheblich<br />
von EU-Förder mitteln, die in der letzten<br />
Förderperiode vor allem die regionale Wettbewerbsfähigkeit<br />
und Beschäftigung, die Förderung<br />
der Entwicklung des ländlichen Raums sowie<br />
die europäische territoriale Zusammenarbeit<br />
unterstützten. Im Förderzeitraum 2007 bis 2013<br />
wer<strong>den</strong> erneut wichtige Vorhaben mit insgesamt<br />
594,1 Mio. Euro von der EU mitfi nanziert.<br />
Dialog und Kooperation über Grenzen<br />
Rheinland-Pfalz ist eine Kernregion Europas.<br />
Eine aktive Politik beteiligt die Bürgerinnen und<br />
Bürger direkt bei der grenzüberschreiten<strong>den</strong><br />
Zusammenarbeit. Um <strong>den</strong> Aufbau der europäischen<br />
Metropolregion am Oberrhein zu unterstützen,<br />
wird Rheinland-Pfalz in <strong>den</strong> Jahren<br />
2009 und 2010 drei Bürgerforen durchführen.<br />
Erstm<strong>als</strong> fi ndet damit ein über nationale Grenzen<br />
hinausgehendes Beteiligungsverfahren für<br />
die Bürgerinnen und Bürger statt. Für junge<br />
Menschen bietet das Projekt der „Gemischten<br />
Schulklassen“, das unter der rheinland-pfälzischen<br />
Gipfelpräsi<strong>den</strong>tschaft entstand, besondere<br />
Kontaktmöglichkeiten. Bei dem Projekt<br />
wur<strong>den</strong> eine Klasse aus Trier und eine Klasse aus<br />
Metz jeweils aufgeteilt und für 14 Tage zu zwei<br />
neuen Schulklassen zusammengesetzt. Die Auswer<strong>tun</strong>g<br />
der Pilotphase wurde im Frühjahr 2008<br />
abgeschlossen.
Die nächsten Projektphasen, bei <strong>den</strong>en alle Partnerregionen<br />
der Großregion einbezogen wer<strong>den</strong><br />
sollen, sind für das Frühjahr 2009 geplant.<br />
Im Jahr 2007 war Luxemburg und die umliegende<br />
Großregion die erste grenzüberschreitende<br />
europäische Kulturhauptstadt. <strong>Sie</strong> umfasste<br />
über Luxemburg hinaus auch die Wallonie,<br />
Lo thringen, das Saarland und Rheinland-Pfalz.<br />
Konstantin-<br />
Ausstellung<br />
Einer der Höhepunkte der<br />
über 500 Projekte war der<br />
größte rheinland-pfälzische<br />
Beitrag, nämlich die Ausstel-<br />
lung über Konstantin <strong>den</strong> Großen in Trier mit fast<br />
800.000 Besucherinnen und Besuchern. Mit vielen<br />
Akteuren unterschiedlicher Prägung arbeitet<br />
Rheinland-Pfalz auf EU-Ebene im „4er Netzwerk<br />
der Regionalpartner“ mit Burgund, Oppeln und<br />
Mittelböhmen zusammen. Die Themenpalette<br />
reicht von „Clusterbildung und Regionalentwicklung“<br />
über „Forstwesen und Kreislaufwirtschaft“<br />
bis hin zu „Konversion und Entwicklung von<br />
Regionalfl ughäfen“.<br />
Bei ihrem internationalen Engagement achtet<br />
die Landesregierung auf die Menschenrechte,<br />
<strong>den</strong> Aufbau der Demokratie und einen fairen<br />
ökonomischen Umgang. <strong>Wir</strong> engagieren uns<br />
vielfältig außerhalb Europas. So wer<strong>den</strong> zum<br />
Beispiel in der chinesischen Partnerprovinz<br />
Fujian der Aufbau von Strukturen für erneuerbare<br />
Energien und die umweltverträgliche<br />
Abfallbeseitigung gefördert. Ebenso unterstützt<br />
Rheinland-Pfalz im Partnerland Ruanda das<br />
Bildungs- und Gesundheitswesen. Zudem bildet<br />
<strong>hier</strong> der Ausbau der <strong>Wir</strong>tschaft einen neuen<br />
Kooperationsschwerpunkt. Zum 25-jährigen<br />
Jubiläum der Partnerschaft wurde im Jahr 2007<br />
mit rheinland-pfälzischer Unterstützung die<br />
größte Solaranlage Afrikas eingeweiht.<br />
Nach der Tsunami-Katastrophe Ende 2004 beschloss<br />
die rheinland-pfälzische Landesregierung,<br />
zunächst befristet auf einen Zeitraum von 5 Jahren,<br />
<strong>den</strong> Wiederaufbau Sri Lankas mit eigenen Projekten<br />
und dem Schwerpunkt „Hilfe zur Selbsthilfe“ zu<br />
unterstützen. Seit Beginn dieser Hilfsmaßnahmen<br />
wur<strong>den</strong> insgesamt 159 Projekte erfolgreich durchgeführt.<br />
Deren Fokus liegt auf <strong>den</strong> Bereichen<br />
Wiederaufbau von Häusern und Schulen, Gesundheitswesen,<br />
Ausbildung, Jugend, Soziales und<br />
<strong>Wir</strong>tschaftsförderung. Seit Juni 2008 wer<strong>den</strong> die<br />
Projekte in Sri Lanka in Kooperation mit der Handwerkskammer<br />
Koblenz durchgeführt. Die Landesregierung<br />
hat für die Tsunami hilfe 1,58 Mio. Euro<br />
zur Verfügung gestellt. Die großzügige Spen<strong>den</strong>bereitschaft<br />
der rheinland-pfälzischen Bevölkerung<br />
erbrachte bisher 1,63 Mio. Euro.<br />
63
64<br />
DAS KABINETT<br />
Ministerpräsi<strong>den</strong>t<br />
Kurt Beck<br />
Staatskanzlei Rheinland-Pfalz<br />
Peter-Altmeier-Allee 1 · 55116 Mainz<br />
www.stk.rlp.de · poststelle@stk.rlp.de<br />
Telefon 06131 16-4700<br />
Telefax 06131 16-4441<br />
Minister des Innern und für Sport<br />
Stellv. Ministerpräsi<strong>den</strong>t Karl Peter Bruch<br />
Schillerplatz 3–5<br />
55116 Mainz<br />
www.ism.rlp.de · poststelle@ism.rlp.de<br />
Telefon 06131 16-3220<br />
Telefax 06131 16-3720<br />
Minister der Finanzen<br />
Prof. Dr. Ingolf Deubel<br />
Kaiser-Friedrich-Str. 5<br />
55116 Mainz<br />
www.fm.rlp.de · poststelle@fm.rlp.de<br />
Telefon 06131 16-4379<br />
Telefax 06131 16-4141<br />
Minister der Justiz<br />
Dr. Heinz Georg Bamberger<br />
Ernst-Ludwig-Str. 3<br />
55116 Mainz<br />
www.justiz.rlp.de · poststelle@min.jm.rlp.de<br />
Telefon 06131 16-4832<br />
Telefax 06131 16-5875<br />
Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen<br />
Malu Dreyer<br />
Bauhofstr. 9<br />
55116 Mainz<br />
www.masgff.rlp.de · min@masgff.rlp.de<br />
Telefon 06131 16-2027<br />
Telefax 06131 16-2452
Minister für <strong>Wir</strong>tschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau<br />
Hendrik Hering<br />
Stiftsstr. 9<br />
55116 Mainz<br />
www.mwvlw.rlp.de · poststelle@mwvlw.rlp.de<br />
Telefon 06131 16-2201<br />
Telefax 06131 16-2170<br />
Ministerin für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur<br />
Doris Ahnen<br />
Mittlere Bleiche 61<br />
55116 Mainz<br />
www.mbwjk.rlp.de · poststelle@mbwjk.rlp.de<br />
Telefon 06131 16-2994<br />
Telefax 06131 16-4110<br />
Ministerin für Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz<br />
Margit Conrad<br />
Kaiser-Friedrich-Str. 1<br />
55116 Mainz<br />
www.mufv.rlp.de · poststelle@mufv.rlp.de<br />
Telefon 06131 16-2304<br />
Telefax 06131 16-4604<br />
Bevollmächtigter des Landes Rheinland-Pfalz<br />
beim Bund und der Europäischen Union<br />
Staatssekretär Dr. Karl-Heinz Klär<br />
Vertre<strong>tun</strong>g des Landes Rheinland-Pfalz<br />
In <strong>den</strong> Ministergärten 6 · 10117 Berlin<br />
www.landesvertre<strong>tun</strong>g.rlp.de · info@lv.rlp.de<br />
Telefon 030 72629-1101 · Telefax 030 72629-1200<br />
Chef der Staatskanzlei<br />
Staatssekretär Martin Stadelmaier<br />
Staatskanzlei Rheinland-Pfalz<br />
Peter-Altmeier-Allee 1 · 55116 Mainz<br />
www.stk.rlp.de · poststelle@stk.rlp.de<br />
Telefon 06131 16-4703<br />
Telefax 06131 16-2188<br />
65
66<br />
GLOSSAR<br />
4er Netzwerk der Regionalpartner. . . . . . . . . . . . . . . . 63<br />
Ada-Lovelace-Projekt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />
Aktive Bürgergesellschaft . . . . . . . . . . . . . 35, 36, 50, 62<br />
Aktive Stadtzentren, Investitionspakt 2008. . . . . . . . 48<br />
Ältere Menschen . . . . . . . . .8, 14, 38–40, 43–45, 47, 53<br />
Alternsgerecht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17, 36<br />
Ambulante Pflege . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .13, 43<br />
Arbeitsbegleitendes Lernen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />
Arbeitslosenquote. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />
Arbeitsmarktpolitik. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .9, 10, 14, 15<br />
Arp Museum. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />
Ärzte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13, 42–44, 54<br />
Audit Beruf und Familie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17, 39<br />
Aufklärungsquote begangener Straftaten . . . . . .52, 53<br />
Ausbildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7, 14–16, 27, 28<br />
Auslandsmärkte. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .8, 19, 33<br />
Ausschuss der Regionen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62<br />
Außenwirtschaftsförderung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />
Barrierefreiheit. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .39–41<br />
Beiräte für Migration und Integration . . . . . . . . . 39, 49<br />
Beiräte zur Teilhabe behinderter Menschen . . . . . . . . 50<br />
Bera<strong>tun</strong>gs- und Koordinierungsstellen . . . . . . . . 44, 45<br />
Bera<strong>tun</strong>gsnetzwerk Barrierefreies Wohnen . . . . . . . . 39<br />
Bera<strong>tun</strong>gsstellen Frau und Beruf . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />
Berufsorientierung und Praxistage. . . . . . . . . . . . . 16, 27<br />
Betreutes Wohnen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41<br />
Betriebliche Interessenvertre<strong>tun</strong>g.. . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />
Betriebliche Weiterbildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16, 17<br />
Bildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .16, 17, 21–32, 36, 61<br />
Bildungsserver . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />
Biodiversitätsstrategie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59<br />
Budget für Arbeit. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41<br />
Bundesrat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .59, 61, 62<br />
Bürgerbeteiligung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36, 50<br />
Bürgerschaftliches Engagement . . . . . . . . . . . 35, 36, 45<br />
Bürokratieabbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />
Commercial Vehicle Cluster GmbH . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />
Datenschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62<br />
Demenz. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44<br />
Demographischer Wandel . . . . . . . . . . . . . . . . .17, 48, 49<br />
Digitalfunk . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .52, 55<br />
Doktoran<strong>den</strong>ausbildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29<br />
Dorferneuerung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48, 56<br />
Duale Studiengänge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />
Edith-Heischkel-Programm. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29<br />
Effizienznetz Rheinland-Pfalz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />
eGovernment. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />
Ehrenamt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .35, 36<br />
Elektronischer Rechtsverkehr . . . . . . . . . . . . . . . . . 18, 51<br />
Energie- und Klimaschutzkonzept . . . . . . . . . . . . . . . . 57<br />
Energiebera<strong>tun</strong>gsstellen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .52, 59<br />
Energieeffizienz-Check . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19, 59<br />
Energieforschung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />
Energiepolitik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57-59<br />
Energieversorgung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .48, 57<br />
Engagement- und Kompetenznachweis . . . . . . . . . . . 35<br />
Erneuerbare Energien . . . . . . . . . . . . . . . . . 10, 57, 58, 63<br />
Europäischer Fonds für regionale Entwicklung. . . . . . 11<br />
Europäischer Sozialfonds . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .14, 29<br />
Europapolitik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62<br />
Exportquote . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />
Extremismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .54, 55<br />
Exzellenzinitiative . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29<br />
Fachhochschulen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18, 28–30<br />
Familienpolitik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .36-39<br />
Feuerwehr. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55<br />
Flughafen Frankfurt-Hahn . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9, 10, 12<br />
Flughafen Zweibrücken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9, 10<br />
Forschungspolitik . . . . . . . . . . . . . . . . .18, 19, 28–30, 58<br />
Forschungs- und Technologiedatenbank. . . . . . . . . . . 18<br />
Forschungsinitiative . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29<br />
Frauen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14, 15, 27, 29, 43<br />
Frauenhäuser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54<br />
Frauennetz-Aktiv. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />
Früherkennungsuntersuchungen . . . . . . . . . . 37, 42, 43<br />
Frühwarnsystem zur<br />
Subsidiaritätsüberwachung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62<br />
Fujian (China). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63<br />
Ganztagsschulen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17, 24–26, 61<br />
Gebührenfreies Erststudium . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />
Gemeinsame Erklärung<br />
gegen Rechtsextremismus. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55<br />
Generaldirektion Kulturelles Erbe<br />
Rheinland-Pfalz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31<br />
Geothermiekraftwerk Landau. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58<br />
Gesundheitsförderung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38, 42<br />
Gesundheitspolitik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42, 43<br />
Gesundheitstourismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />
Gesundheitswirtschaft. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12, 13<br />
Gewerbe-Online . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8, 18<br />
Girls’ Day . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />
Gute Arbeit. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7, 14–17<br />
Grenzüberschreitende Zusammenarbeit . . . . . . . . . . 62<br />
Gründeroffensive . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />
Gründerzentren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />
Hambacher Schloss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31
Haus der Familie/Häuser der Familien . . . . . . . . . . . . 38<br />
Häuser des Jugendrechts . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .52, 54<br />
Hebammen beraten Familien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38<br />
Heilbäder und Kurorte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />
Hochschulautonomie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29<br />
Hochschulbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29<br />
Hochschulpakt. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />
Hoch<strong>was</strong>serschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .56, 57<br />
Hospiz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44<br />
Informations- und Beschwerdetelefon Pflege . . . . . . 45<br />
Initiative Brustlife . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43<br />
Innovation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7, 17, 19, 30<br />
Innovationscluster Metall & Keramik . . . . . . . . . . 10, 11<br />
Integrationspolitik. . . . . . . . . . . . . .15, 22, 25, 39, 41, 49<br />
Internationale Handelspartner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />
Internet, Breitband . . . . . . . . . . . . . . . . 11, 18, 26, 48, 51<br />
IT-Fachanwendungen in der Justiz . . . . . . . . . . . . . . . . 51<br />
Synagogen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31<br />
Jugendkriminalität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54<br />
Jugendkunstschulen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />
Jugendliche. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .15, 16, 25–27, 32<br />
Jugendmedienschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />
Jugendschutz.net. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .26, 62<br />
Justiz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .18, 51–54<br />
Katastrophenschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55<br />
Keiner ohne Abschluss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />
Kinderfreundliches Rheinland-Pfalz. . . . . . . . . . . . . . . 36<br />
Kindergesundheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37, 38, 42<br />
Kinderrechte. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62<br />
Kinderschutz, Kindeswohl . . . . . . . . . . . . . 37, 38, 42, 61<br />
Kindertagesstätte . . . . . . . . . . . . . . 21–23, 26, 36, 41, 61<br />
Klimaschutzpolitik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .30, 47, 57<br />
Kommunal- und Verwal<strong>tun</strong>gsreform. . . . . . . 36, 49, 50<br />
Kommunal-Kombi. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />
Kommunen. . . . . . . . . . . . . . . . 15, 24, 38, 48–50, 53–56<br />
Kompetenzzentrum Zukunftsfähige<br />
Arbeit in Rheinland-Pfalz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />
Konversion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9, 10, 63<br />
Kooperationsforum Gemeinschaftlich Wohnen<br />
in einer Gesellschaft des längeren Lebens . . . . . . . . .40<br />
Kooperationsstelle Gewerkschaften . . . . . . . . . . . . . . 17<br />
Kraft-Wärme-Kopplungs-Offensive. . . . . . . . . . . . . . . 58<br />
Krankenhäuser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13, 42, 43<br />
Krebsfrüherkennung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43<br />
Kriminalitätsvorbeugung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53<br />
Kunst und Kultur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31, 32<br />
Landesbera<strong>tun</strong>gsstelle Barrierefrei<br />
Bauen und Wohnen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39<br />
Landesgesetz zum Schutz von<br />
Kindeswohl und Kindergesundheit. . . . . . . . . 37, 38, 42<br />
Landesleitstelle Älter wer<strong>den</strong><br />
in Rheinland-Pfalz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40<br />
Landesnetzwerk Bürgerschaftliches<br />
Engagement . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36<br />
Landesschlich<strong>tun</strong>gsgesetz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51<br />
Lehre und Forschung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29, 30<br />
Lehrer/Lehrerstellen/Lehrerausbildung . . . . . . . . .22, 25<br />
Leichte Sprache . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41<br />
Leitstelle Bürgergesellschaft und Ehrenamt. . . . . . . . 35<br />
Lernmittelfreiheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />
Logistikbranche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />
Lokale Bündnisse für Familien. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38<br />
Mammographie-Screening . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43<br />
Masterplan zur Stärkung der<br />
ambulanten Versorgung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42<br />
Mediation/Gerichtsinterne Mediation . . . . . . . . . . . . 51<br />
Medien- und Rundfunkpolitik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62<br />
Medienkompetenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .25, 26<br />
Menschen mit Behinderungen . . . . . . . . . . . . . . . .40, 41<br />
Menschen pflegen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43, 44<br />
Mentoring-Programme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27, 29<br />
Migranten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14–16<br />
Mindestlohn. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61<br />
Mitarbeiterbeteiligungsmodell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />
Mittelstand. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7, 8, 11, 18<br />
Mittelstandslotsen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8, 18<br />
Mobilität. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .47, 48<br />
Moderne Medien. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25<br />
Naturschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .56, 59<br />
Netzwerk- und Clusterstrukturen. . . . . . . . . . . . . . 10, 11<br />
Neue Chance: 6000 plus für Jung und Alt . . .14, 16, 27<br />
Neues Wohnen – Bera<strong>tun</strong>g und Kooperation<br />
für mehr Lebensqualität im Alter . . . . . . . . . . . . . . . . . 40<br />
Opferhilfe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .52, 53<br />
Ovaler Tisch für Ausbildung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16, 27<br />
Palliative-Care-Teams. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44<br />
Passivhäuser und Energiegewinnhäuser . . . . . . . . . . . 57<br />
Patentverbund Forschung Rheinland-Pfalz. . . . . . . . . 19<br />
Person<strong>als</strong>tärke der Polizei . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52<br />
Persönliches Budget . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .40, 41<br />
Pflegepolitik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42–45<br />
Pflegestützpunkte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44, 45, 61<br />
Polizei . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .52–54<br />
Polizeilä<strong>den</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53<br />
Prävention und Gesundheitsförderung . . . . . . . . 42, 43<br />
Präventionsagentur gegen Rechtsextremismus. . . . . 55<br />
67
68<br />
Programm Agrarwirtschaft, Umweltmaßnahmen,<br />
Lan<strong>den</strong>twicklung (PAUL) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />
Re<strong>als</strong>chule plus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .22, 24<br />
Rechtsextremistisches Potenzial . . . . . . . . . . . . . .54, 55<br />
Regionale Vermittlungszentren für<br />
ältere Arbeitslose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />
Retentionsräume. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56<br />
Rheinland-pfälzisches Interventionsprojekt gegen<br />
Gewalt in engen sozialen Beziehungen (RIGG) . . . . . 54<br />
Rheinland-Pfalz-Takt 2015. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47<br />
Römer-Ritter-Romantiker . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31<br />
Ruanda . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63<br />
Schulen ans Netz. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />
Schulpolitik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .22–26<br />
Schulsozialarbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />
SchUM-Städte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31<br />
Schwerpunktschulen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25, 41<br />
Schwimmbadprogramm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48, 49<br />
Sicherheitsberater für Seniorinnen<br />
und Senioren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53<br />
Sicherheitskonzept P.R.O.<br />
Prävention – Reaktion – Opferhilfe . . . . . . . . . . . . . . . 52<br />
Sondervermögen Hochschule. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />
Soziales Europa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62<br />
Sozialfonds Mittagessen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />
Spätaussiedler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49<br />
Sportstätten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48, 49<br />
Sprachförderung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .22, 26<br />
Städtebauförderung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48<br />
Standortkonzeption Logistik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />
Starten mit 50+. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />
Starten@hightech . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />
Stoffstrommanagement . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .19, 30<br />
Straßenbau. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48<br />
Stroke Units . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43<br />
Studienkonten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />
Studienplätze. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21, 28<br />
Täterarbeitseinrich<strong>tun</strong>gen Contra<br />
häusliche Gewalt. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54<br />
Technologieförderprogramm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />
Technologiepolitik. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />
Technologiezentren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />
Technologie-Zentrum für Oberflächentechnik . . . . . 10<br />
Tierschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59<br />
Tierversuche. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59<br />
Tourismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .12, 31–33<br />
Tourismusintensität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />
Tourismusstrategie 2015 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />
Umweltforschung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />
Umweltschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .19, 39<br />
Umwelttechnologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />
Universitäten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .18, 22, 28–30, 56<br />
Unser Ener . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57<br />
Unterrichtsversorgung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />
Verbraucherschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45, 51<br />
Verbraucherschutzindex . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52<br />
Verbraucherzentralen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .45, 51, 59<br />
Vereinbarkeit von Familie und Beruf . . . . . . . .17, 36, 39<br />
Verkehrsinfrastruktur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .47, 48<br />
Verkürzte gymnasiale Schulzeit/G8GTS . . . . . . . . . . . 25<br />
Versorgungsquote in Kindertagesstätten . . . . . . . . . . 22<br />
Virtuelles Kraftwerk . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />
Viva Familia . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36, 38<br />
Wandern/Radwandern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12, 33<br />
Wein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9, 11, 12, 28, 31, 33<br />
Weiterbildung . . . . . . . . . . .14, 16, 17, 21, 25, 26, 38, 44<br />
Welterbestätte Oberes Mittelrheintal. . . . . . . . . . 31, 56<br />
Werkstatt für behinderte Menschen . . . . . . . . . . . . . . 41<br />
Werkstatt Pflegestützpunkte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44<br />
Wettbewerbsfähigkeit . . . . . . . . . . 11, 17, 19, 29, 33, 62<br />
Wissen schafft Zukunft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28, 30<br />
Wissenschaftspolitik. . . . . . . . . . . . . . . . . . 18, 19, 28–30<br />
Wissenstransfer. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10, 19<br />
Wohnen im Zentrum – Wohnungsbau<br />
in Orts- und Stadtkernen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39, 40<br />
Wohnungsbaupolitik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39<br />
ZeitZeichen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />
Zeugenkontaktstellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .52, 53<br />
Zukunftschance Kinder –<br />
Bildung von Anfang an . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17, 21
Herausgeber: Staatskanzlei Rheinland-Pfalz, Walter Schumacher, Regierungssprecher (V.i.S.d.P.)<br />
Redaktionsschluss: 17. Oktober 2008<br />
Redaktion: Bettina Winter<br />
Gesamtkoordination Gestal<strong>tun</strong>g: Andrea Becker<br />
Gesamtherstellung: Zink & Kraemer AG, Trier<br />
Druck: Bastian-Druck GmbH, Föhren<br />
Aufl age: 9.500 Stück<br />
Bildnachweis: dpa; gettyimages, Ministerium des Innern und für Sport; Ministerium für Bildung, Weiterbildung,<br />
Jugend und Kultur; Johannes Gutenberg-Universität Mainz; Stefan Sämmer, Mainz; Rainer Langer<br />
Photographie; Hans-Georg Merkel Photographie<br />
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