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FÜR<br />

UNSER LAND<br />

Familien milien fördern<br />

Arbeitsplätze eitsplätze <strong>sich</strong>ern er<br />

Soziale ziale Gerechtigkeit<br />

Gerechtigkei<br />

Gerech Gerechtigkeit<br />

Sicher leben l<br />

Land voller Energien Energ Energie g<br />

Bildungschancen ngschancen für alle<br />

Kulturelle Vielfalt lfalt<br />

Halbzeitbilanz der Landesregierung<br />

Rheinland-Pfalz 2006 – 2008<br />

<strong>Wir</strong>tschaftskraft stärken


INHALT<br />

Vorwort des Ministerpräsi<strong>den</strong>ten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

1. Menschen prägen <strong>Wir</strong>tschaft –<br />

Arbeit, <strong>Wir</strong>tschaft, Innovation<br />

Rheinland-Pfalz – Starker Standort mit innovativem Potenzial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

Aktive Arbeitsmarktpolitik und gute Arbeitsbedingungen bringen das Land nach vorn . . . . . . . . . . 15<br />

Wettbewerb und Innovation stärken die <strong>Wir</strong>tschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />

2. Bildung für alle –<br />

Gleiche Chancen, exzellente Wissenschaft, kulturelle Vielfalt<br />

Zukunftschance Kinder – Bildung von Anfang an . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />

Schulpolitik in Rheinland-Pfalz – allen Kindern eine Chance . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />

Optimale Übergänge von der Schule in die Ausbildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />

Wissen schafft Zukunft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />

Schönes Rheinland-Pfalz – Kunst, Kultur und Lebensfreude . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31<br />

3. Zusammenleben und Lebensqualität –<br />

Soziales Rheinland-Pfalz<br />

Bürgerschaftliches Engagement . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35<br />

Familie unterstützen – Zusammenleben fördern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36<br />

Wohnen und Bauen – sozial und barrierefrei . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39<br />

Selbstbestimmt leben – Politik für Menschen mit Behinderungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41<br />

Gesundheit und Pfl ege – gute Versorgung im ganzen Land . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42<br />

„Menschen pfl egen“ erfolgreich fortführen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43<br />

4. Lebendiges Rheinland-Pfalz –<br />

Infrastruktur, Sicherheit, Nachhaltigkeit<br />

Mobilität, Infrastruktur, Service . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47<br />

Zukunftsgerechte Entwicklung – Unterstützung durch Förderprogramme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48<br />

Bürgernah und zukunftsfest . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49<br />

Schutz vor Gewalt und Kriminalität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52<br />

Sicherheit vor Umweltgefahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56<br />

Rheinland-Pfalz – Land voller Energien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57<br />

Naturschutz und Tierschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59<br />

5. In Berlin, in Brüssel und international aktiv –<br />

Rheinland-Pfalz trägt Verantwor<strong>tun</strong>g<br />

Bundes- und Europapolitik gemeinsam gestalten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61<br />

Dialog und Kooperation über Grenzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62<br />

Das Kabinett . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64<br />

Glossar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66<br />

3


4<br />

Liebe Rheinland-Pfälzerinnen<br />

und Rheinland-Pfälzer,<br />

die Politik der Landesregierung ist transparent,<br />

nachhaltig und bürgernah. <strong>Wir</strong> streben soziale<br />

Gerechtigkeit und Chancengleichheit in allen<br />

Lebensbereichen an. Dazu verknüpfen wir wirtschaftliche<br />

Dynamik mit sozialer Verantwor<strong>tun</strong>g<br />

und <strong>sich</strong>ern in allen Regionen des Landes eine<br />

hohe Lebensqualität sowie eine gute Infrastruktur.<br />

Rheinland-Pfalz kann auf viele Erfolge blicken. <strong>Wir</strong><br />

können stolz sein auf unsere starke <strong>Wir</strong>tschaft,<br />

geringe Arbeitslosenzahlen, Ganztagsschulen und<br />

vieles andere mehr. <strong>Wir</strong> stellen uns <strong>den</strong> Herausforderungen<br />

unserer Zeit: Demographischer<br />

Wandel, Globalisierung und Klima veränderung<br />

fordern neue Antworten, um das Land auf<br />

hohem Niveau zukunftsfähig zu machen. Dabei<br />

sorgen wir weiterhin dafür, dass <strong>den</strong> Menschen<br />

Aufstieg möglich ist und sie Gerechtigkeit<br />

erfahren.<br />

Am 30. Mai 2006 habe ich in meiner Regierungserklärung<br />

„Im Auftrag der Menschen: Gemeinsam<br />

<strong>den</strong> Aufbruch gestalten“ die Ziele der Landes regierung<br />

bis 2011 vorgestellt. Jetzt, in der Mitte der<br />

Legislaturperiode, ziehen wir eine erste Bilanz.<br />

Gemeinsam mit meinen Kabinettskolleginnen und<br />

-kollegen lege ich Ihnen ein Zwischenergebnis der<br />

Regierungsarbeit vor, das <strong>sich</strong> sehen lassen kann.<br />

Frühzeitig haben wir begonnen, <strong>den</strong> demographischen<br />

Wandel zu gestalten und dabei die<br />

Menschen mitzunehmen. Die Veränderungen<br />

sind bereits in vollem Gang. <strong>Sie</strong> haben weitreichende<br />

Auswirkungen auf das gesamte Feld der<br />

sozialen Sicherung, aber auch auf Bildung,<br />

Wohnen und <strong>Wir</strong>tschaft. <strong>Wir</strong> stellen uns dieser<br />

Herausforderung: <strong>Wir</strong> stärken die Familien,<br />

investieren mehr in Bildung und Qualifi kation,<br />

fördern das Miteinander der Generationen und<br />

unterstützen die Kommunen bei <strong>den</strong> notwendigen<br />

Anpassungen.<br />

Unsere Zukunft hängt in entschei<strong>den</strong>dem Maße<br />

davon ab, ob es uns gelingt, das Potenzial zu<br />

nutzen, das in <strong>den</strong> Menschen steckt. <strong>Wir</strong> müssen<br />

begreifen und beherzigen: Bildungschancen sind<br />

Lebenschancen. Das zentrale Zukunftsversprechen<br />

unserer Gesellschaft muss bleiben, dass sozialer<br />

Aufstieg durch Leis<strong>tun</strong>g möglich ist. Leis<strong>tun</strong>g muss<br />

<strong>sich</strong> für alle lohnen. Deshalb kümmern wir uns verstärkt<br />

um Bildung und Ausbildung, Weiterbildung<br />

und Qualifi kation. Das schafft mehr Sicherheit<br />

und Gerechtigkeit und sorgt gleichzeitig für eine<br />

starke <strong>Wir</strong>tschaft. Ich bin stolz darauf: Rheinland-<br />

Pfalz ist das Land mit der größten Chancengleichheit<br />

für seine Kinder. <strong>Wir</strong> machen einen Kindergartenbesuch<br />

oder ein Studium nicht vom Geld<br />

der Eltern abhängig. Mit Gebührenfreiheit <strong>sich</strong>ern<br />

wir allen <strong>den</strong> Zugang zu Bildung. Gleichzeitig<br />

wer<strong>den</strong> die Eltern fi nanziell real entlastet. Mit<br />

vielen weiteren Hilfen stärken wir Kinder aus allen<br />

Familien. Unsere Hochschulen machen wir fi t<br />

für <strong>den</strong> Wettbewerb um die besten Köpfe. Von


Rheinland-Pfalz gehen Innovationen aus, die für<br />

andere Länder Vorbild sind.<br />

Bei unserer <strong>Wir</strong>tschafts- und Arbeitsmarktpolitik<br />

pfl egen wir einen intensiven Dialog mit Unternehmen,<br />

Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern,<br />

Kommunen und der Arbeitsverwal<strong>tun</strong>g. Mit diesem<br />

rheinland-pfälzischen Politikstil sind wir sehr erfolgreich:<br />

Ein starker und innovativer Mittelstand,<br />

geringe Arbeitslosenzahlen und hohe Exportquoten<br />

belegen dies. Gemeinsam mit unseren Partnern<br />

und der Wissenschaft entwickeln wir neue<br />

zukunftsfähige <strong>Wir</strong>tschaftsbereiche, wie z. B. die<br />

Branchennetzwerke, Cluster genannt, oder die<br />

„Gesundheitswirtschaft“.<br />

Für die Menschen im Flächenland Rheinland-Pfalz<br />

ist die Mobilität besonders wichtig. Um diese für<br />

alle zu <strong>sich</strong>ern und <strong>den</strong> Klimaschutz zu unterstützen,<br />

fördern wir ausgewogen <strong>den</strong> Individualverkehr<br />

und <strong>den</strong> öffentlichen Personennah verkehr.<br />

Der Rheinland-Pfalz-Takt, <strong>den</strong> wir jetzt zum<br />

„Rheinland-Pfalz-Takt 2015“ weiterentwickeln, ist<br />

unser Markenzeichen.<br />

<strong>Wir</strong> leben in einem <strong>sich</strong>eren Land, <strong>den</strong>n wir sorgen<br />

in allen Regionen für Sicherheit. Die rheinlandpfälzischen<br />

Polizistinnen und Polizisten sind gut<br />

ausgebildet und gut ausgerüstet. Eine bürgernahe<br />

Polizei ist unser Markenzeichen. <strong>Wir</strong> arbeiten weiter<br />

daran, um schnelle Hilfen und Informationen<br />

vor Ort anzubieten. Auch die Justiz entwickelt<br />

neue Wege, Verfahren zu beschleunigen. Dabei<br />

setzen wir verstärkt die Informationstechnologie<br />

ein. Neue Schlich<strong>tun</strong>gsformen helfen, manchen<br />

Gang vor Gericht zu vermei<strong>den</strong>.<br />

Die Integration der Menschen mit Migrationshintergrund<br />

in unsere Gesellschaft und in die<br />

Arbeitswelt hat an Bedeu<strong>tun</strong>g zugenommen.<br />

Hierzu wer<strong>den</strong> wesentlich die neu geschaffenen<br />

Beiräte für Migration und Integration in <strong>den</strong><br />

Kommunen beitragen. Außerdem erweitern<br />

wir unsere Angebote und Unterstützungen.<br />

<strong>Wir</strong> wollen Kindern mit Sprachförderung <strong>den</strong><br />

Einstieg in das Schulleben und <strong>den</strong> Übergang von<br />

der Schule in <strong>den</strong> Beruf erleichtern. Migrantinnen<br />

und Migranten helfen in besonderer Weise, die<br />

Leis<strong>tun</strong>gs fähigkeit in Rheinland-Pfalz zu steigern.<br />

<strong>Sie</strong> bereichern unsere kulturelle Vielfalt.<br />

Herausragend sind unser kulturelles Erbe und<br />

die wunderschönen Landschaften. Die Lebensqualität,<br />

die sie vermitteln, zieht jedes Jahr mehr<br />

und mehr Gäste an. Mit einer neuen Tourismusstrategie<br />

haben wir begonnen, unser Wein- und<br />

Wanderland noch attraktiver zu machen.<br />

Im Jahr 2007 hatten wir allen Grund zum Feiern.<br />

Mit einem großen Verfassungsfest haben der<br />

Landtag und die Landesregierung an die Gründung<br />

des Landes vor 60 Jahren erinnert. Außerdem<br />

jährte <strong>sich</strong> das Hambacher Fest zum 175. Mal.<br />

Das renovierte Schloss und die neue Ausstellung<br />

berichten von der langen demokratischen Tradition<br />

in unserem Land. Rheinland-Pfalz, ein Kernland<br />

deutscher Geschichte und Kultur, ist attraktiv. Das<br />

liegt nicht zuletzt an der Offenheit und Lebensfreude<br />

seiner Bewohnerinnen und Bewohner, die<br />

ihre Zukunft in Europa sehen. <strong>Wir</strong> leisten unseren<br />

Beitrag zu einer Zukunft in Frie<strong>den</strong> und Freiheit.<br />

Tradition und Moderne verbin<strong>den</strong>, Bewährtes<br />

erhalten und die Zukunft gestalten, das sind<br />

die Ziele der Landesregierung. Nun beginnt die<br />

zweite Hälfte der Amtsperiode. <strong>Wir</strong> gehen <strong>den</strong><br />

erfolgreichen Weg gemeinsam mit <strong>den</strong> Bürgerinnen<br />

und Bürgern weiter, für ein starkes Land.<br />

Ihr<br />

Kurt Beck<br />

Ministerpräsi<strong>den</strong>t<br />

5


6<br />

MENSCHEN PRÄGEN<br />

WIRTSCHAFT


Mit unserer Politik wollen wir wirtschaftlichen und arbeitsmarktpolitischen Erfolg mit<br />

sozialer Gerechtigkeit und ökologischer Vernunft verbin<strong>den</strong>. Für uns sind diese Ziele<br />

gleichrangig.<br />

<strong>Wir</strong> schaffen Rahmenbedingungen für gute Arbeit und ein wirtschaftsförderndes<br />

Klima. Handlungsprinzip unserer Politik ist dabei der Dialog mit Arbeitnehmerinnen<br />

und Arbeitnehmern, Unternehmen, Betrieben, Kommunen und der Arbeitsverwal<strong>tun</strong>g.<br />

Diesen erfolgreichen Weg haben wir in der ersten Hälfte der Legislaturperiode<br />

weiterverfolgt. Er hat uns auf Spitzenpositionen im Ländervergleich geführt.<br />

<strong>Wir</strong> setzen auf die Chancen des Demographischen Wandels und der Globalisierung,<br />

stärken <strong>den</strong> Mittelstand sowie Unternehmensgründungen und bauen Brücken zwischen<br />

Wissenschaft, Ökologie und Unternehmen. Unsere gezielte Arbeitsmarktpolitik qualifi<br />

ziert Menschen in jedem Alter.<br />

ARBEIT, WIRTSCHAFT,<br />

INNOVATION<br />

Rheinland-Pfalz - Starker<br />

Standort mit innovativem Potenzial<br />

Kleine und mittlere Unternehmen sind die Stützpfeiler<br />

der rheinland-pfälzischen <strong>Wir</strong>tschaft:<br />

<strong>Sie</strong> stellen mehr <strong>als</strong> 70% der Arbeitsplätze in der<br />

privaten <strong>Wir</strong>tschaft. Diese Betriebe verfügen über<br />

regionale Innovationskraft und tragen im Wesentlichen<br />

dazu bei, Ausbildungs- und Arbeitsplätze<br />

zu <strong>sich</strong>ern und auszubauen. Die Landesregierung<br />

fördert das Engagement des Mittelstandes. <strong>Sie</strong> hilft<br />

bei der Standort- und Arbeitsplatz<strong>sich</strong>erung.<br />

Dies geschieht über fi nanzielle Einstiegshilfen und<br />

durch vielfältige Angebote. Damit wer<strong>den</strong> mittelständische<br />

Unternehmen bei ihrer wirtschaftlichen<br />

Entwicklung im Land, in Europa und auch im internationalen<br />

Wettbewerb unterstützt.<br />

<strong>Wir</strong> haben von 2006 bis 2008 Firmenneugründungen<br />

und -ansiedlungen mit rund 170 Mio. Euro<br />

und Erweiterungsvorhaben mit rund 370 Mio. Euro<br />

durch Zuschüsse gefördert. Dadurch entstan<strong>den</strong><br />

über 2.500 dauerhafte Arbeitsplätze und fast 600<br />

Ausbildungsplätze. Rund 1.800 vom Abbau bedrohte<br />

Arbeitsplätze konnten erhalten wer<strong>den</strong>.<br />

Zinsgünstige Darlehen wur<strong>den</strong> für ein Investitionsvolumen<br />

von rund 1 Mrd. Euro zur Verfügung<br />

gestellt. Damit konnten noch einmal rund 3.400<br />

Arbeitsplätze entstehen und über 30.000 gefährdete<br />

Arbeitsplätze blieben erhalten.<br />

7


8<br />

Seit Beginn der neuen Wahlperiode hat die Landesregierung<br />

ihre erfolgreiche Mittelstands politik<br />

kontinuierlich weiterentwickelt:<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

Seit 2006 bietet die Landesregierung eine besondere<br />

Serviceleis<strong>tun</strong>g an: Rheinland-pfälzische<br />

Unternehmen können <strong>sich</strong> mit allen Fragen<br />

unternehmerischen Handelns an die neu geschaffene<br />

Stelle des „Mittelstandslotsen“ wen<strong>den</strong>.<br />

Über 300 Bera<strong>tun</strong>gskontakte, z. B. zu Finanzierung,<br />

Unternehmensnachfolge und Unternehmensansiedlung,<br />

haben zum Erfolg geführt.<br />

Rheinland-Pfalz hat <strong>als</strong> erstes Land speziell für<br />

kleine und mittlere Unternehmen ein Landesprogramm<br />

entwickelt, das die Stärkung der<br />

Eigenkapitalbasis mit einer Mitarbeiterbindung<br />

verknüpft. Seit 2007 gibt ein landesspezifisches<br />

„Mitarbeiter beteiligungsmodell“ auf seriöser<br />

Finanzierungsbasis <strong>den</strong> Beschäftigten Anreize, ihr<br />

Kapital im Betrieb anzulegen.<br />

<strong>Wir</strong> wollen die schon vorhan<strong>den</strong>e hohe Gründungsbereitschaft<br />

in Rheinland-Pfalz verstärkt<br />

fördern und belohnen. Die Landesregierung hat<br />

die Bedingungen für Existenzgründerinnen und<br />

Existenzgründer verbessert: Die Gründeroffensive<br />

2007 „Starten mit 50+“ spricht gezielt bestimmte<br />

Altersgruppen an. Die Gründeroffensive<br />

2008 „Starten@<br />

hightech“ stellt die innovativen<br />

technologie orientierten Gründungen<br />

in <strong>den</strong> Mittelpunkt.<br />

In Rheinland-Pfalz haben <strong>sich</strong><br />

2007 insgesamt fast 42.000<br />

Gewerbe angemeldet. Dies<br />

entspricht einem Zuwachs von<br />

ca. 7.000 Gewerbebetrieben<br />

gegenüber 2006.<br />

Mit dem im Jahr 2007 eingeführten<br />

Formular server<br />

„Gewerbe-Online“ bieten Land<br />

Ba<strong>den</strong>-Württemberg<br />

Rheinland-Pfalz<br />

Bayern<br />

Hessen<br />

Saarland<br />

Deutschland<br />

Niedersachsen<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

Schleswig Holstein<br />

Sachsen<br />

Thüringen<br />

Sachsen-Anhalt<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

Bran<strong>den</strong>burg<br />

und <strong>Wir</strong>tschaftskammern schnelle Bewilligungs-<br />

und Genehmigungswege an. 26 Starterzentren<br />

von Industrie- und Handelskammern sowie<br />

Handwerkskammern weisen eine eindrucksvolle<br />

Leis<strong>tun</strong>gsbilanz vor: Rund 14.500 Gründungswillige<br />

wandten <strong>sich</strong> 2007 an die Starterzentren.<br />

<strong>Sie</strong> erleichtern <strong>den</strong> Zugang zu einem Netzwerk<br />

von Einrich<strong>tun</strong>gen, das Gründungswillige effektiv<br />

unterstützt.<br />

Rheinland-Pfalz auf dem<br />

Weltmarkt gut positioniert<br />

Die rheinland-pfälzische Außenwirtschaft ist weiterhin<br />

auf Expansionskurs. Auch die Außenwirtschaftsförderung<br />

der Landesregierung hat daran ihren Anteil.<br />

Bei der Exportquote – im verarbeiten<strong>den</strong> Gewerbe<br />

seit Jahren um 50% – liegt Rheinland-Pfalz damit<br />

konstant in der Spitzengruppe der Länder.<br />

Auch der Wert rheinland-pfälzischer Exporte konnte<br />

im Jahr 2007 noch einmal deutlich zulegen und stieg<br />

um 11,8% auf 40,7 Mrd. Euro. Damit diese Erfolgsgeschichte<br />

weitergeht, setzt die Außenwirtschaftsförderung<br />

der Landesregierung gezielt auf neue<br />

Märkte wie die Russische Föderation, Kanada,<br />

Brasilien und Indien. Langjährige Schwerpunkte<br />

Rheinland-Pfalz bei Exportquote in Spitzengruppe<br />

Exportquote der Flächenländer im Vergleich 2007 in Prozent*<br />

51,2<br />

50,3<br />

49,6<br />

49,0<br />

48,1<br />

44,9<br />

44,1<br />

43,7<br />

42,6<br />

38,3<br />

33,7<br />

28,2<br />

26,6<br />

25,7<br />

0 10 20 30 40 50 60<br />

* Verarbeitendes Gewerbe sowie Bergbau und Gewinnung von<br />

Steinen und Er<strong>den</strong>; Betriebe mit 50 und mehr Beschäftigten.<br />

Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz


wie die Automobilindustrie, der Maschinen- und<br />

Anlagebau oder die Weinwirtschaft stehen weiterhin<br />

im Fokus. <strong>Sie</strong> wer<strong>den</strong> um neue Branchen in<br />

<strong>den</strong> Bereichen der Gesundheitswirtschaft und der<br />

Zukunftstechnologien verstärkt. Hierzu gehören<br />

u. a. die Umwelttechnik, die erneuer baren Energien<br />

sowie die Energieeffi zienz.<br />

Die Logistikbranche zählt im Land zu <strong>den</strong> wichtigsten<br />

Wachstumstreibern. <strong>Wir</strong> wollen Rheinland-Pfalz<br />

zu einem führen<strong>den</strong> Logistikstandort ausbauen,<br />

um die Globalisierung für die <strong>Wir</strong>tschaft zu nutzen.<br />

Die 2007 vom Land mit vielen Partnern erstellte<br />

„Standortkonzeption Logistik“ wird seit Anfang<br />

dieses Jahres umgesetzt.<br />

Die Flughäfen Frankfurt-Hahn und Zweibrücken beleben<br />

<strong>den</strong> Arbeitsmarkt. Als Miteigentümer schafft<br />

das Land Rahmenbedingungen. <strong>Sie</strong> erhöhen die<br />

Attraktivität der Flughäfen und kurbeln die regionale<br />

<strong>Wir</strong>tschaft an. Mittlerweile haben <strong>sich</strong> auf dem Flughafen<br />

Frankfurt-Hahn mehr <strong>als</strong> 115 Unternehmen<br />

angesiedelt, die rund 3.300 Arbeitnehmerinnen und<br />

Arbeitnehmer beschäftigen. Der Flughafen Frankfurt-<br />

Hahn spielt für die Logistik branche eine zentrale<br />

Rolle. Wachstumsmotor ist der Frachtverkehr. Im<br />

Jahr 2007 wur<strong>den</strong> inklusive des Luftfrachtersatzverkehrs<br />

über 289.000 Tonnen umgeschlagen.<br />

Unsere wichtigsten Handelspartner in Europa und Übersee<br />

Ausfuhr von Waren 2007 in Mrd. Euro<br />

über 0,9 Mrd.<br />

über 0,2 Mrd.<br />

unter 0,2 Mrd.<br />

USA<br />

3,2<br />

CHN<br />

0,9<br />

Irland<br />

Portugal<br />

Im Vergleich zu 2006 bedeutet dies beim <strong>gesamten</strong><br />

Frachtumschlag eine Steigerung von 9%.<br />

Damit hat <strong>sich</strong> Frankfurt-Hahn im bundesdeutschen<br />

Ranking <strong>als</strong> viertgrößter deutscher Frachtfl ughafen<br />

nach Frankfurt, Köln und München etabliert. Die<br />

Passagierzahlen haben <strong>sich</strong> von knapp 21.000 im<br />

Jahr 1997 auf rund 4,1 Mio. in 2007 entwickelt. Am<br />

Flughafen Zweibrücken konnten die Fluggastzahlen<br />

von rund 18.000 im Jahr 2005 auf über 287.000 im<br />

Jahr 2007 ge steigert wer<strong>den</strong>, mit guten Wachstumsaus<strong>sich</strong>ten<br />

in 2008 und darüber hinaus (s. Abb. S. 10).<br />

Mit diesen genannten positiven Entwicklungen sieht<br />

<strong>sich</strong> Rheinland-Pfalz gut aufgestellt, <strong>den</strong> Herausforderungen<br />

der Finanzmarktkrise zu begegnen.<br />

Konversion – eine<br />

rheinland-pfälzische Erfolgsgeschichte<br />

Die Umwandlung ehem<strong>als</strong> militärisch genutzter<br />

Flächen und Liegenschaften für zivile Zwecke ist<br />

seit dem Beginn der Truppenabzüge 1992 eine<br />

andauernde Herausforderung. Aktuell ist die Westpfalz<br />

eine der am stärksten von der militärischen<br />

Konversion betroffenen Regionen Deutschlands.<br />

Deshalb ist sie Schwerpunkt der Aktivitäten der<br />

Vereinigt. Niederlande<br />

Königreich 2,3<br />

Polen<br />

2,9<br />

Belgien<br />

Rheinland- 1,3<br />

2,1<br />

Pfalz<br />

Tschech.<br />

Luxemburg<br />

Republik<br />

Slowakei<br />

Frankreich<br />

4,4<br />

Österreich<br />

Schweiz 1,7 Ungarn<br />

1,1 Slowenien<br />

Italien<br />

Rumänien<br />

Spanien<br />

2,5<br />

Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, Außenhandelsstatistik<br />

Dänemark<br />

Schwe<strong>den</strong><br />

3,2<br />

Malta<br />

Finnland<br />

Litauen<br />

Estland<br />

Bulgarien<br />

Griechenland<br />

Lettland<br />

Zypern<br />

9


350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

10<br />

50<br />

0<br />

Zweibrücken (Passagiere in Tausend)<br />

4<br />

2004<br />

Passagieraufkommen Flughafen Zweibrücken<br />

18<br />

2005<br />

63<br />

2006<br />

Quelle: Flughafen Zweibrücken GmbH<br />

287<br />

2007<br />

320<br />

2008<br />

(Prognose)<br />

Landes regierung. In 2007 sind knapp 46% der Neubewilligungen<br />

für Konversionsprojekte (rund 25<br />

Mio. Euro) in die Westpfalz gefl ossen. <strong>Wir</strong>tschafts-<br />

und arbeitsmarktpolitische Erfolge sind der<br />

Flughafen Zweibrücken sowie die Wissenschafts-,<br />

Technologie- und Gründerzentren in Kaiserslautern<br />

(PRE-Park), in Sembach und in Pirmasens. Mit diesen<br />

neuen Nutzungskonzepten wer<strong>den</strong> Arbeitsplätze<br />

in der Region ge<strong>sich</strong>ert und innovative Betriebsgründungen<br />

gefördert. Allein mit <strong>den</strong> fünf größten<br />

Konversionsprojekten des Landes Rheinland-Pfalz<br />

(<strong>den</strong> Flughäfen Frankfurt-Hahn und Zweibrücken,<br />

dem PRE-Park Kaiserslautern, dem Industriepark<br />

Region Trier und dem Flugplatz Bitburg) konnten<br />

bisher rund 9.600 Vollzeit-Arbeitsplätze geschaffen<br />

wer<strong>den</strong>. Das übertrifft die Zahl der Arbeitsplätze<br />

für deutsche Zivilbeschäftigte an <strong>den</strong> ehemaligen<br />

Militärstandorten. Eine wissenschaftliche Untersuchung<br />

über die Konversionsfl ughäfen ergab: Neben<br />

<strong>den</strong> direkten Arbeitsplatzeffekten ist noch einmal<br />

das Doppelte an Arbeitsplätzen in <strong>den</strong> vor- und<br />

nachgelagerten <strong>Wir</strong>tschaftsbereichen entstan<strong>den</strong>.<br />

Rechnet man diese Angabe auf die Gesamtheit der<br />

Konversionsprojekte in Rheinland-Pfalz hoch, ist<br />

bei vor<strong>sich</strong>tiger Schätzung von mindestens 50.000<br />

Arbeitsverhältnissen auszugehen, die im Rahmen<br />

des Landeskonversionsprogramms geschaffen oder<br />

ge<strong>sich</strong>ert wer<strong>den</strong> konnten.<br />

Militärische Brachfl ächen wer<strong>den</strong> künftig verstärkt<br />

für umweltverträgliche Energieherstellung<br />

genutzt. Schon im Einsatz sind große Photovoltaikanlagen<br />

in Neustadt und in Bad Kreuznach.<br />

Arbeitsplatzentwicklung auf dem Flughafen Hahn<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

Arbeitsplätze auf dem Flughafengelände<br />

1611<br />

1819<br />

2266<br />

2193<br />

2407<br />

2891<br />

3225<br />

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />

Quelle: Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH, Verkehrszahlen<br />

In der Morbacher Energielandschaft wer<strong>den</strong><br />

Nutzungs möglichkeiten für erneuerbare Energien<br />

entwickelt.<br />

Moderne Standortpolitik:<br />

Technologie- und Wissenstransfer durch<br />

Branchennetzwerke und Cluster<br />

Moderne Standortpolitik will zukunftsfähige<br />

Bran chen stärken und an <strong>den</strong> Standort bin<strong>den</strong>.<br />

Außerdem soll sie dazu beitragen, <strong>den</strong> wachsen<strong>den</strong><br />

Fachkräftebedarf zu befriedigen und zukunfts<strong>sich</strong>ere<br />

Arbeitsplätze zu schaffen. Dazu wurde zu<br />

Beginn der Wahlperiode ein neues Konzept zum<br />

Aufbau von Netzwerk- und Clusterstrukturen<br />

entwickelt. Wissenschaft und Forschung wer<strong>den</strong><br />

näher an Unternehmen herangeführt, zukunftsorientierte<br />

Branchen und Technologiefelder<br />

gezielt gestärkt. In Regionen, die nicht über große<br />

Industrie ansiedlungen verfü gen, sollen vorhan<strong>den</strong>e<br />

<strong>Wir</strong>tschaftszweige weiter ausgebaut wer<strong>den</strong>. So<br />

soll <strong>sich</strong> der Westerwald zur Innovationsregion der<br />

Branchen Metall und Keramik in Rheinland-Pfalz<br />

entwickeln. In der Region sind bereits wesentliche<br />

Teile der Feuerfestindustrie in Deutschland angesiedelt.<br />

Das Land unterstützt <strong>den</strong> „Innovationscluster<br />

Metall & Keramik“ zusammen mit <strong>den</strong> regionalen<br />

<strong>Wir</strong>tschaftsfördergesellschaften. Dies geschieht<br />

durch <strong>den</strong> Aufbau des Clustermanagements und<br />

die Einrich<strong>tun</strong>g eines Inkubatoren- und Innovationszentrums<br />

im „Technologie-Zentrum für Oberfl<br />

ächentechnik“ in Rheinbreitbach. Am Standort


Höhr-Grenzhausen wird ein Europäisches Zentrum<br />

für Feuerfest-Technologien entwickelt. Im Kreis<br />

Altenkirchen sollen Maßnahmen im Bereich Metall<br />

mit dem Schwerpunkt „Metall & Engineering“<br />

umgesetzt wer<strong>den</strong>. Für die Projekte im Rahmen des<br />

Innovationsclusters stehen bis 2013 mehr <strong>als</strong> 10 Mio.<br />

Euro an Landes- und EU-Mitteln bereit.<br />

Mit einem beachtlichen Anteil der Produktion von<br />

LKWs sowie Land- und Baumaschinen ist Rheinland-Pfalz<br />

das deutsche „Nutzfahrzeugland“. Rund<br />

25% der bundesweit in dieser Branche Beschäftigten<br />

und mehr <strong>als</strong> 25% des bundesweit erzielten<br />

Branchenumsatzes ent fallen auf Rheinland-Pfalz<br />

und die Metropolregion Rhein-Neckar. Um die<br />

Position der Hersteller und Zulieferer im globalen<br />

Wettbewerb zu stärken und deren Kompetenzen<br />

zukunftsorientiert zu vernetzen, wurde die „Commercial<br />

Vehicle Cluster GmbH“ gegründet. Zum<br />

Innovations cluster gehören die bei<strong>den</strong> Fraunhofer-Institute<br />

in Kaiserslautern (darunter seit<br />

2007 das Fraunhofer-Innovations cluster „Digitale<br />

Nutzfahrzeugtechnologie“). Außerdem zählen dazu<br />

weitere wissenschaftliche Akteure an der Technischen<br />

Universität Kaiserslautern (das Zentrum für<br />

Nutzfahr zeugtechnologie und der Masterstudiengang<br />

„Commercial Vehicle Technology“) sowie<br />

bedeutende Industrieunternehmen.<br />

<strong>Wir</strong>tschaftskraft im ländlichen Raum<br />

stärken und <strong>sich</strong>ern<br />

Durch die neue EU-Strukturförderperiode 2007<br />

bis 2013 wer<strong>den</strong> in Rheinland-Pfalz wirtschaftsnahe<br />

Technologie- und Forschungsvorhaben sowie<br />

einzelbetriebliche Investitionsvorhaben mit einer<br />

klaren Ausrich<strong>tun</strong>g auf die Mittelstandsförderung<br />

unterstützt. Hinzu kommt die Förderung der<br />

wirtschaftsnahen und touristischen Infrastruktur<br />

und der nachhaltigen Stadtentwicklung. Aus dem<br />

Europäischen Fonds für regionale Entwicklung<br />

erhält Rheinland-Pfalz aufgrund des erfolgreichen<br />

Engagements der Landesregierung von 2007 bis<br />

2013 rund 218 Mio. Euro. Das sind 30% mehr <strong>als</strong> in<br />

der Förderperiode 2000 bis 2006.<br />

Ein schneller Internet-Anschluss ist heute für Unternehmen<br />

mindestens genauso wichtig wie ein Autobahnanschluss<br />

in der Nähe. Die Landes regierung<br />

will bis 2012 eine fl ächendeckende Breitband-<br />

Internet versorgung erreichen. Durch ein maßgeblich<br />

von Rheinland-Pfalz mitinitiiertes Förderprogramm<br />

des Bundes wird von 2008 bis 2012 durch<br />

10 Mio. Euro die Internetversorgung im ländlichen<br />

Raum verbessert.<br />

Land- und Weinwirtschaft<br />

marktorientiert weiterentwickeln<br />

Die Landwirtschaft in Rheinland-Pfalz steht in<br />

einem Prozess intensiven Strukturwandels. Anfang<br />

2007 startete das „Entwicklungsprogramm PAUL“<br />

(Programm Agrarwirtschaft, Umweltmaßnahmen,<br />

Lan<strong>den</strong>twicklung). Die Landesregierung hat damit<br />

eine zentrale Grundlage zur Förderung der Weiterentwicklung<br />

der Landwirtschaft und der ländlichen<br />

Räume geschaffen. Insgesamt stehen 877 Mio. Euro<br />

an EU-, Bundes- und Landesmitteln zur Verfügung.<br />

PAUL soll die Wettbewerbsfähigkeit der Land-,<br />

Forst- und Ernährungswirtschaft stärken, aber auch<br />

neue Ziele wie die Förderung einer integrierten,<br />

umweltbewussten ländlichen Entwicklung vorantreiben.<br />

Allein 2007 konnten über 13.000 Anträge<br />

im Bereich Agrar und Umwelt bearbeitet wer<strong>den</strong>.<br />

Die Förderung erhöhte <strong>sich</strong> von 11,1 Mio. Euro in der<br />

Förderperiode 2000 bis 2006 auf 23,9 Mio. Euro in<br />

der Periode 2007 bis 2013.<br />

11


12<br />

Jobmotor Tourismus<br />

Der Tourismus ist mit einem jährlichen Umsatz<br />

von 6,2 Mrd. Euro und etwa 190.000 Arbeitsplätzen<br />

seit Jahren einer der bedeutendsten <strong>Wir</strong>tschaftssektoren<br />

in Rheinland-Pfalz. Im Jahr 2007<br />

besuchten 7,7 Mio. Gäste mit über 21 Mio. Übernach<strong>tun</strong>gen<br />

die touristischen Regionen des Landes.<br />

Hinzu kommen jedes Jahr etwa 190 Mio. Tagestouristen.<br />

Mit ca. fünf Übernach<strong>tun</strong>gen pro Einwohner<br />

liegt Rheinland-Pfalz auf Platz 4 der Flächenländer.<br />

Mit 22% Übernach<strong>tun</strong>gen ausländischer Gäste<br />

liegt das Land bundesweit auf Platz 2 und lässt<br />

damit andere namhafte deutsche Ferienregionen<br />

hinter <strong>sich</strong>.<br />

Rheinland-Pfalz ist wunderschön, doch der<br />

Tourismusmarkt ist heiß umkämpft. Damit<br />

Rheinland-Pfalz touristisch auf <strong>den</strong> Spitzenplätzen<br />

bleibt, hat die Landesregierung mit dem Hotel-<br />

Tourismusintensität im Ländervergleich 2007<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

Schleswig-Holstein<br />

Bayern<br />

Berlin<br />

Rheinland-Pfalz<br />

Niedersachsen<br />

Hessen<br />

Deutschland<br />

Hamburg<br />

Thüringen<br />

Ba<strong>den</strong>-Württemberg<br />

Bran<strong>den</strong>burg<br />

Sachsen<br />

Sachsen-Anhalt<br />

Bremen<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

Saarland<br />

Übernach<strong>tun</strong>gen je 1 000 Einwohner<br />

6104<br />

5078<br />

4920<br />

4495<br />

4425<br />

4394<br />

4220<br />

3955<br />

3949<br />

3899<br />

3777<br />

2671<br />

2306<br />

2241<br />

2191<br />

8325<br />

0 5000 10000 15000 20000<br />

Quelle: Ministerium für <strong>Wir</strong>tschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau<br />

und Gaststättenverband Rheinland-Pfalz, dem<br />

Tourismus- und Heilbäderverband und <strong>den</strong> Industrie-<br />

und Handelskammern 2008 die „Tourismusstrategie<br />

2015“ verabschiedet. Im Marketing, aber<br />

auch in der Förderung touristischer Infrastruktur,<br />

wird <strong>sich</strong> das Land in <strong>den</strong> kommen<strong>den</strong> Jahren auf<br />

die Bereiche Wandern, Wein, Radwandern und<br />

Gesundheit konzen trieren. Dabei kommt der Kulturlandschaft<br />

und <strong>den</strong> Kulturgütern eine besondere<br />

Bedeu<strong>tun</strong>g zu.<br />

Bessere Qualität, z. B. bei der touris tischen Infrastruktur,<br />

im Hotel- und Gaststät tenbereich mit<br />

der Sterneklassifi zierung und beim Service, wird<br />

unterstützt. Der Flughafen Frankfurt-Hahn spielt<br />

eine zentrale Rolle im Wettbewerb mit anderen<br />

Tourismusregionen.<br />

15540<br />

Zukunftsmarkt<br />

Gesundheitswirtschaft<br />

Die touristischen Ansprüche<br />

haben <strong>sich</strong> verändert. Gesundheit<br />

und Wellness stehen immer<br />

häufi ger im Mittelpunkt. So hat<br />

<strong>sich</strong> auch der Gesundheitsmarkt<br />

weiterentwickelt. Angebote zur<br />

Gesund erhal<strong>tun</strong>g, zur Heilung<br />

und zur Prävention sind ein<br />

wachsender Markt mit hohem<br />

Innovations- und Beschäftigungspotenzial<br />

– in Deutschland<br />

wie in Rheinland-Pfalz. Die<br />

„Gesundheitswirtschaft“ hat<br />

<strong>sich</strong> zu einem wichtigen<br />

Zukunftsmarkt entwickelt.<br />

Schon jetzt sind in ihm über<br />

200.000 Beschäftigte tätig. Im<br />

Jahr 2007 hat die Landesregierung<br />

eine Initiative angestoßen,


um die zahlreichen Akteure der Gesundheitswirtschaft<br />

in ihrer Vernetzung und Entwicklung zu<br />

unterstützen.<br />

In sechs Regionalkonferenzen haben rund 1.000<br />

Teilnehmerinnen und Teilnehmer über 100 Projektskizzen<br />

für die Regionen des Landes erar beitet.<br />

Aus diesem Prozess ist ein Masterplan für die Weiterent<br />

wicklung des Zukunftsmarktes Gesundheitswirtschaft<br />

in Rheinland-Pfalz hervor gegangen. Ziel<br />

ist, die Perspektiven der Gesundheitswirtschaft in<br />

GesundheitsbezogenerTourismus,<br />

darunter Wellness-Tourismus<br />

Medizin- und<br />

Umwelttechnologie<br />

Gerontotechnik<br />

Forschungs- und<br />

Biotechnologie<br />

Bera<strong>tun</strong>gseinrich<strong>tun</strong>gen<br />

Private Kranken-<br />

ver<strong>sich</strong>erung<br />

Pharmazeutische<br />

Industrie<br />

Gesundheitsbezogene<br />

Sport- und Freizeitangebote<br />

Medizininformatik/<br />

E-Health<br />

Sozialver<strong>sich</strong>erungs-<br />

träger<br />

Gesundheitsfachberufe<br />

Arzt- und<br />

Zahnarztpraxen<br />

Praxen psych.<br />

Psychotherap.<br />

Med. Versorgungszentren<br />

Rheinland-Pfalz so auszurichten, dass zukunftsorientierte<br />

Arbeitsplätze entstehen und die <strong>Wir</strong>tschaft<br />

gestärkt wird. Dies soll mit dem größtmöglichen<br />

Nutzen für Gesundheit und Gesunderhal<strong>tun</strong>g der<br />

Menschen verbun<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>.<br />

Das Land ist dabei Motor und Koordinator für die<br />

Partner im Gesundheitswesen über das gesamte<br />

Spektrum von Wellnessanbietern bis zu pharmazeutischen<br />

Unternehmen. Außerdem gehört<br />

Rheinland-Pfalz zu <strong>den</strong> Gründungsmitgliedern des<br />

„Netzwerks Deutsche Gesundheitsregionen“.<br />

Branchen und Akteure in der Gesundheitswirtschaft: starke Partner<br />

Vorsorge- u.<br />

Rehabilitationseinrich<strong>tun</strong>gen,<br />

Kur- u. Bäderwesen<br />

Krankenhäuser<br />

Apotheken<br />

Organisationen der<br />

Handel mit<br />

Gesundheitsprodukten<br />

Gesundheitsbezogene<br />

Ernährungsindustrie<br />

Krankentransporte<br />

u. Ret<strong>tun</strong>gsdienste<br />

Ambulante Pfleged.,<br />

sonst. amb. Dienste,<br />

stat. Pflegeeinr.<br />

Leis<strong>tun</strong>gserbringer/Behör<strong>den</strong><br />

(Health-Care-)Logistik<br />

Gesundheits-<br />

Quelle: Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen sowie Ministerium für <strong>Wir</strong>tschaft,<br />

Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau; Masterplan Gesundheitswirtschaft<br />

Arbeitsschutz<br />

Gesundheits- und<br />

Aus- und Weiterbildungs-<br />

einrich<strong>tun</strong>gen<br />

handwerk<br />

Gesundheits-<br />

Bauen und Wohnen<br />

13


14<br />

MEHR BESCHÄFTIGUNG DURCH GEZIELTE ARBEITSMARKTPOLITIK<br />

Gute Arbeit für möglichst viele Menschen ist das<br />

Ziel der Beschäftigungs- und Arbeitsmarktpolitik<br />

der Landesregierung. <strong>Sie</strong> setzt Impulse für eine<br />

zukunftsfähige Ausbildung, für Qualifi kationen<br />

durch kontinuierliche Weiterbildung, für <strong>sich</strong>ere<br />

und gesunde Arbeitsbedingungen sowie für die<br />

Vereinbarkeit von Familie und Beruf. <strong>Wir</strong> unterstützen<br />

besonders Frauen, Ältere sowie Migrantinnen<br />

und Migranten. Ein vorrangiges Ziel ist<br />

die Wiedereingliederung von Arbeitslosen in das<br />

Erwerbsleben.<br />

Das rheinland-pfälzische Erfolgsrezept lautet:<br />

regionale Schwerpunkte setzen, besonders benachteiligte<br />

Zielgruppen fördern und mit allen Partnern<br />

des Arbeitsmarktes intensiv kooperieren. Qualifi<br />

kation ist der beste Schutz vor dem Verlust des<br />

Arbeitsplatzes und der beste Weg aus der Arbeitslosigkeit.<br />

Seit 2006 hat das Land rund 100 Mio.<br />

Euro in die Arbeitsmarktpolitik investiert. Darin<br />

enthalten sind auch die Mittel des Europäischen<br />

Sozialfonds (ESF).<br />

■<br />

Mit jährlich 700 bis 800 arbeitsmarktpolitischen<br />

Projekten für insgesamt etwa 40.000 Menschen<br />

begegnet die Landesregierung der Arbeitslosigkeit<br />

und trägt zur Sicherung von Ausbildungs-<br />

und Arbeitsplätzen bei. Besonderes Augenmerk<br />

wird dabei ebenso auf die Stärkung der Arbeits-<br />

■<br />

■<br />

■<br />

marktchancen junger Menschen gelegt, auf die<br />

Verbesserung der Beschäftigungssituation von<br />

Personen mit Migrationshintergrund und <strong>den</strong><br />

Erhalt bzw. die Wiederherstellung der Beschäftigungschancen<br />

älterer sowie langzeitarbeitsloser<br />

Menschen. In weiteren speziellen Projekten<br />

fördern wir über 5.000 Frauen.<br />

Integriert in die arbeitsmarktpolitischen Förderansätze<br />

der Landesregierung ist die erfolgreiche<br />

Arbeits marktinitiative „Neue Chancen:<br />

6.000 plus für Jung und Alt“. <strong>Sie</strong> trägt dazu<br />

bei, die beruflichen Perspektiven von jungen<br />

Menschen und älteren Arbeitslosen um jährlich<br />

mindestens 6.000 Beschäftigungsmöglichkeiten<br />

zu verbessern.<br />

Seit 2007 gibt es 32 Regionale Vermittlungszentren<br />

für ältere Arbeitslose mit einer Erfolgsrate<br />

von 30%. Es ist bundesweit einmalig,<br />

dass <strong>sich</strong> das Land <strong>hier</strong> engagiert.<br />

In Pirmasens fördert das Land seit Frühjahr<br />

2008 Arbeitsplätze nach dem „Kommunal-<br />

Kombi“. 100 zusätzliche sozial ver<strong>sich</strong>erungspflichtige<br />

Arbeitsplätze wer<strong>den</strong> für Langzeitarbeitslose<br />

in der Stadtentwicklung und in<br />

der sozialen und touristischen Infrastruk tur<br />

geschaffen.


Aktive Arbeitsmarktpolitik und gute Arbeitsbedingungen<br />

bringen das Land nach vorn<br />

Es ist ein wesentliches Ziel der Landesregierung,<br />

dass es Arbeit für alle Menschen gibt. Dieses Ziel<br />

verfolgt sie gemeinsam mit der <strong>Wir</strong>tschaft, der<br />

Bundesagentur für Arbeit, <strong>den</strong> Kommunen und<br />

<strong>den</strong> Gewerkschaften. Mit seiner aktiven Arbeitsmarktpolitik<br />

hält Rheinland-Pfalz seit vielen Jahren<br />

<strong>den</strong> drittbesten Platz im Ländervergleich, auch im<br />

Jahr 2008.<br />

Erfolgreiche Arbeitsmarktpolitik<br />

Bayern<br />

Ba<strong>den</strong>-Württemberg<br />

Rheinland-Pfalz<br />

Hessen<br />

Saarland<br />

Schleswig-Holstein<br />

Niedersachsen<br />

Deutschland<br />

Hamburg<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

Thüringen<br />

Bremen<br />

Sachsen<br />

Bran<strong>den</strong>burg<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

Sachsen-Anhalt<br />

Berlin<br />

Quelle: Bundesagentur für Arbeit<br />

Arbeitslosenquoten im September 2008<br />

bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen in Prozent<br />

3,9<br />

4,0<br />

5,2<br />

6,3<br />

6,8<br />

7,2<br />

7,2<br />

7,4<br />

7,9<br />

8,2<br />

0 5 10 15<br />

Das Land belegt ebenso bei <strong>den</strong> Arbeitslosenquoten<br />

junger Menschen unter 25 Jahren, von Frauen und<br />

Nichtdeutschen einen stabilen 3. Platz. Die Zahl<br />

der Langzeitarbeitslosen konnte gegenüber Anfang<br />

2007 um fast 25% zurückgeführt wer<strong>den</strong>, die Zahl<br />

der älteren Arbeitslosen um fast 14%.<br />

Integration heißt<br />

Beschäftigungschancen eröffnen<br />

Die Integrationsmaßnahmen für Migrantinnen und<br />

Migranten waren bisher sehr erfolgreich. Die Arbeitslosenquote<br />

der Ausländerinnen und Ausländer in<br />

Rheinland-Pfalz sank von 22,5% im Februar 2006<br />

auf 16,3% im Februar 2008 – mehr <strong>als</strong> doppelt so<br />

stark wie die allgemeine Arbeitslosen quote. Bessere<br />

Ausbildungs chancen für Jugendliche mit Migrationshintergrund<br />

und die Förderung der Ausbildungsbereitschaft<br />

ausländischer<br />

Betriebe sind Schwerpunkte<br />

der Ausbildungspolitik.<br />

10,2<br />

10,9<br />

11,9<br />

12,1<br />

12,7<br />

12,8<br />

13,3<br />

Arbeitslosigkeit<br />

vermei<strong>den</strong>,<br />

Qualifi kationen<br />

verbessern<br />

So konnten im Ludwigshafener<br />

Projekt „Integration<br />

durch Ausbildung und<br />

Bera<strong>tun</strong>g“ in weniger <strong>als</strong><br />

einem Jahr 34 neue Ausbildungsplätze<br />

in Betrieben<br />

geschaffen wer<strong>den</strong>, die von<br />

Inhabern mit Migrationshintergrund<br />

geführt wer<strong>den</strong>.<br />

Im Rahmen der Initiative<br />

„Vielfalt bewegt“ wurde<br />

Anfang 2008 die Aktionspartnerschaft<br />

„Vorsprung<br />

durch Vielfalt“ ins Leben<br />

gerufen. Es ist das Ziel dieser<br />

Partnerschaft, dass Unternehmen<br />

und öffentliche<br />

Verwal<strong>tun</strong>gen in Rheinland-<br />

Pfalz die Talente, Kompetenzen und Erfahrungen der<br />

Menschen mit Migrationshinter grund erkennen und<br />

nutzen. Innerhalb kurzer Zeit konnten rheinlandpfälzische<br />

Arbeitgeber für Zielformulierungen gewonnen<br />

wer<strong>den</strong>. <strong>Sie</strong> sollen die Beschäftigungschancen<br />

von Menschen mit Migrationshintergrund in<br />

<strong>den</strong> jeweiligen Unternehmen und Institutionen<br />

nachhaltig verbessern.<br />

15


Nordrhein-Westfalen<br />

Rheinland-Pfalz<br />

Hessen<br />

Bayern<br />

Ba<strong>den</strong>-Württemberg<br />

Deutschland<br />

Niedersachsen<br />

Hamburg<br />

Schleswig-Holstein<br />

Sachsen-Anhalt<br />

Saarland<br />

Bremen<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

Berlin<br />

Sachsen<br />

Bran<strong>den</strong>burg<br />

Thüringen<br />

16<br />

Ausbildung – Top-Thema der Landesregierung<br />

Allen jungen Menschen einen guten Start ins<br />

Berufsleben zu ermöglichen, ist ein Schwerpunktthema<br />

der Landespolitik. Nicht alle Schülerinnen<br />

und Schüler bringen gleich gute Voraussetzungen<br />

mit. Jugendliche mit schlechteren Startchancen<br />

erhalten von der Landesregierung deshalb durch<br />

eine groß angelegte Arbeitsmarktinitiative intensive<br />

Unterstützung. Am „Ovalen Tisch“ des Ministerpräsi<strong>den</strong>ten<br />

entwickeln die Ressorts für Arbeit,<br />

<strong>Wir</strong>tschaft und Bildung mit der Regional direktion<br />

der Bundesagentur für Arbeit, <strong>den</strong> <strong>Wir</strong>tschaftskammern,<br />

<strong>den</strong> Unternehmerverbän<strong>den</strong> und <strong>den</strong><br />

Gewerkschaften gemeinsame Strategien. Es ist das<br />

Ziel dieser Aktivitäten, <strong>den</strong> Übergang von der Schule<br />

in <strong>den</strong> Beruf für die Jugendlichen in Rheinland-Pfalz<br />

erfolgreich zu gestalten.<br />

Die speziellen Angebote bündelt das Land im Jugendteil<br />

der Arbeitsmarktinitiative „Neue Chancen:<br />

6.000 plus für Jung und Alt“. Die Projekte wer<strong>den</strong><br />

gemeinsam mit Partnern umgesetzt und jährlich<br />

der aktuellen Ausbildungsmarktsituation angepasst.<br />

Jugendliche erhalten die Möglichkeit, ihren<br />

Schulabschluss nachzuholen oder <strong>sich</strong> auf eine<br />

Ausbildung vorzubereiten. Bei Schwierigkeiten in der<br />

Einstiegsqualifi zierung oder Ausbildung wer<strong>den</strong> sie<br />

unterstützt. In <strong>den</strong> Jahren 2007 und 2008 wur<strong>den</strong><br />

z. B. besondere Fördermaßnahmen für jugendliche<br />

Gute Perspektiven für junge Menschen<br />

Neu abgeschlossene Ausbildungsverträge im Ländervergleich:<br />

Veränderung 2007 gegenüber 2006 in Prozent<br />

-5,5<br />

-5,5<br />

-10 -5 0 5 10 15 20<br />

Quelle: Bundesinstitut für Berufsbildung, 2007<br />

10,0<br />

9,9<br />

9,8<br />

8,6<br />

8,4<br />

7,7<br />

7,5<br />

6,7<br />

6,7<br />

6,6<br />

5,1<br />

3,7<br />

1,7<br />

14,1<br />

13,6<br />

Migrantinnen und Migranten entwic kelt. Ein<br />

weiterer aktueller Schwerpunkt ist, jungen Menschen<br />

zu helfen, die <strong>sich</strong> schon mehrere Jahre<br />

erfolglos um einen Ausbildungsplatz be werben.<br />

Mit der Arbeitsmarkt politik für junge Menschen<br />

wer<strong>den</strong> in über 400 Einzelprojekten jährlich über<br />

17.000 Jugendliche erreicht.<br />

Diese vielfältigen Aktivitäten der Landesregierung<br />

und aller beteiligten Partner haben mit dazu<br />

beigetragen, dass in Rheinland-Pfalz in <strong>den</strong> vergangenen<br />

Jahren ein kontinuierlicher Aufwärtstrend<br />

auf dem Ausbildungsmarkt zu verzeichnen war. So<br />

konnte zum Stichtag Ende September 2008 erneut<br />

eine Steigerung der Zahl der neu abgeschlossenen<br />

Ausbildungsverträge erreicht wer<strong>den</strong>: Die rheinland-pfälzischen<br />

Industrie- und Handelskammern<br />

sowie die Handwerkskammern registrierten einen<br />

Zuwachs in Höhe von 2,2 % verglichen mit dem<br />

Stichtag 2007. Diese positive Entwicklung dokumentiert<br />

<strong>sich</strong> auch darin, dass die Anzahl der noch<br />

freien Ausbildungsplätze die Zahl der noch unversorgten<br />

Bewerberinnen und Bewerber übertrifft.<br />

Arbeitsbegleitendes Lernen ausbauen –<br />

Chancen für Beschäftigte und Betriebe nutzen<br />

Die berufl iche Erstqualifi kation ist eine entschei<strong>den</strong>de<br />

Voraussetzung für ein erfolgreiches Berufsleben.<br />

Doch auch nach Abschluss<br />

der Berufsausbildung ist es wichtig,<br />

seine berufl ichen Kenntnisse immer<br />

auf <strong>den</strong> neuesten Stand zu bringen.<br />

Arbeitsbegleitendes Lernen und<br />

betriebliche Weiterbildung tragen in<br />

hohem Maße dazu bei, dass Beschäftigte<br />

an ihrem Arbeitsplatz mit<br />

neuen technischen Anwendungen<br />

und Arbeitsmetho<strong>den</strong> vertraut wer<strong>den</strong>.<br />

Diese Qualifi kationen <strong>sich</strong>ern<br />

Arbeitsplätze – Beschäftigte und<br />

Betriebe profi tieren gemeinsam.<br />

Für die Landesregierung ist es deshalb<br />

ein wichtiges Ziel, die Motivation<br />

zur Weiterbildung in <strong>den</strong> Betrieben<br />

und bei allen Beschäftigten zu<br />

steigern.


Die Landesregierung fördert mit mehreren Programmen<br />

Betriebe, die ihre Weiterbildungsaktivitäten<br />

steigern wollen. Nach entsprechen<strong>den</strong><br />

Analysen wer<strong>den</strong> <strong>den</strong> Betrieben Vorschläge zum<br />

Ausbau von Weiterbildung und Personalentwicklung<br />

gemacht. Dazu gehört die Altersstrukturanalyse,<br />

die kleinen und mittleren Unternehmen landes weit<br />

angeboten wird. Ebenfalls können <strong>sich</strong> Betriebsräte<br />

schulen lassen, um Entwicklungen und Potenziale<br />

im eigenen Unternehmen früh zeitig zu erkennen<br />

und Weiterbildungsangebote zu initiieren. Um die<br />

Bereitschaft bereits erfahrener Arbeitnehmerinnen<br />

und Arbeitnehmer zur Weiterbildung zu stärken, hat<br />

die Landesregierung für <strong>den</strong> Beginn des Jahres 2009<br />

die Einführung einer berufl ichen Qualifi zierungsförderung<br />

für die Altersgruppe der Beschäftigten<br />

„45plus“ konzipiert.<br />

Gute Arbeitsbedingungen<br />

Sichere und gesunde Arbeitsbedingungen tragen<br />

maßgeblich dazu bei, die Arbeitszufrie<strong>den</strong>heit<br />

der Beschäftigten zu erhöhen und die Qualität ihrer<br />

Arbeit zu steigern. <strong>Sie</strong> sind ein wichtiger Wettbewerbsfaktor.<br />

Im Schwerpunkt „Humane Gestal<strong>tun</strong>g<br />

der Arbeitswelt“ fördert das Land Unternehmen und<br />

Beschäftigte durch Projekte zum „alternsgerechten“<br />

Arbeiten, betrieblichen Gesundheitsmanagement<br />

und zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Eine<br />

zentrale Rolle wird dabei das Kompetenzzentrum<br />

„Zukunftsfähige Arbeit in Rheinland-Pfalz“ erhalten,<br />

das in diesem Jahr mit seinen Kooperationspartnern<br />

die Arbeit aufgenommen hat. Es berät und informiert<br />

kleine und mittlere Unternehmen, Betriebsvertre<strong>tun</strong>gen<br />

sowie Beschäftigte zu Fragen der demographischen<br />

Entwicklung.<br />

Beruf und Familie vereinbaren –<br />

die Landesregierung hilft<br />

Der Ausbau der Bildungs- und Betreuungsangebote<br />

für unter Dreijährige im Rahmen des Projekts<br />

„Zukunftschance Kinder – Bildung von Anfang an“ ist<br />

ein wichtiger Beitrag der Landesregierung zur Verbesserung<br />

der Vereinbarkeit von Beruf und Familie.<br />

Gleiches gilt auch für das Netz der Ganztagsschulen<br />

mit derzeit 458 Standorten, die neben hochwertiger<br />

Bildung die ganztägige Betreuung von Kindern<br />

berufstätiger Eltern <strong>sich</strong>erstellen. Weitere Angebote<br />

verbessern die Vereinbarkeit von Beruf und Familie:<br />

zum Beispiel die Bera<strong>tun</strong>gsstellen „Frau & Beruf“,<br />

das arbeitsmarktpolitische Programm für Berufsrückkehrerinnen,<br />

das Informationsangebot der Internetplattform<br />

„Frauennetz-Aktiv“ und „ZeitZeichen“, die<br />

Informationsstelle für innovative Arbeitszeitmodelle.<br />

Mit 107 <strong>als</strong> familienfreundlich zertifi zierten Unternehmen<br />

und Verwal<strong>tun</strong>gen steht Rheinland-Pfalz bei<br />

der Förderung einer familienbewussten Arbeitswelt<br />

auf Platz 1 im Ländervergleich. Die fi nanzielle Förderung<br />

der Zertifi zierung durch das „Audit Beruf und<br />

Familie“, das von der Gemeinnützigen Hertie-Stif<strong>tun</strong>g<br />

ins Leben gerufen wurde, hat zum Ziel, einen<br />

Prozess familienorientierter Maßnahmen in Unternehmen<br />

oder Verwal<strong>tun</strong>gen anzustoßen.<br />

Gutes Entgelt, stabile<br />

betriebliche Interessenvertre<strong>tun</strong>g<br />

Die Arbeit der Betriebs- und Personalräte <strong>als</strong> Interessenvertre<strong>tun</strong>g<br />

der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer<br />

ist elementarer Bestandteil guter und zukunftsfähiger<br />

Unternehmenspolitik. Über die 2006<br />

gegründete „Kooperationsstelle Gewerkschaften“<br />

unterstützt das Land betriebliche Interessenvertre<strong>tun</strong>gen<br />

und setzt <strong>sich</strong> für die Stärkung tarifl icher, sozial-<br />

und arbeits rechtlicher Standards ein. Gefördert<br />

wur<strong>den</strong> über 20 Projekte zum Chancen- und Risikomanage<br />

ment für Betriebs rätinnen und Betriebsräte.<br />

Hervorzuheben ist das ebenfalls 2006 gestartete<br />

Projekt „Risiko- und Chancen management“ der<br />

Technologiebera<strong>tun</strong>gsstellen. Betriebsrätinnen und<br />

Betriebsräte können in Workshops ihre Kenntnisse<br />

über regionale Arbeitsförderungsmöglichkeiten<br />

erweitern und in einen Informationsaustausch mit<br />

der Landes regierung treten.<br />

Wettbewerb und Innovation stärken die <strong>Wir</strong>tschaft<br />

Die Landesregierung schafft positive Rahmenbedingungen<br />

für die Wettbewerbsfähigkeit: <strong>Sie</strong><br />

beschleunigt Genehmigungsverfahren und verhilft<br />

Innovationen schneller zur Marktreife.<br />

17


18<br />

Schnelle Genehmigungen –<br />

<strong>Wir</strong> machen’s einfach<br />

Bereits jetzt zählt Rheinland-Pfalz zu <strong>den</strong> Ländern<br />

mit <strong>den</strong> kürzesten Genehmigungsfristen.<br />

Die Mitte 2007 ins Leben gerufene rheinlandpfälzische<br />

Initiative „Bürokratieabbau konkret“<br />

soll besonders <strong>den</strong> Mittelstand durch eine weitere<br />

Verkürzung der Verfahren sowie eine Reduzierung<br />

des Verfahrensaufwandes noch einmal spürbar<br />

entlasten. In zentralen Handlungsfeldern, für die<br />

unmittelbare Einfl ussmöglich keiten des Landes<br />

bestehen, wird es folgende Erleichterungen für die<br />

Unternehmen geben:<br />

■<br />

■<br />

■<br />

Einführung von Genehmigungsfiktionen, d. h.<br />

automatische Genehmigungen nach Überschrei<strong>tun</strong>g<br />

einer bestimmten Frist,<br />

Vereinfachung verschie<strong>den</strong>er baurechtlicher<br />

Verfahren, z. B. die Abschaffung der Baugenehmigungspflicht<br />

für Imbiss- und Verkaufswagen<br />

in bestimmten Fällen, und Verfahrensvereinfachungen<br />

für die Umnutzung bisher privat<br />

genutzter Räume für gewerbliche Zwecke,<br />

Festlegung von maximalen Bearbei<strong>tun</strong>gsfristen<br />

der Verwal<strong>tun</strong>g. Unterstützend sollen regionale<br />

Mittelstandslotsen flächendeckend in der<br />

Verwal<strong>tun</strong>g etabliert und das Instrument der<br />

Antragskonferenzen eingeführt wer<strong>den</strong>.<br />

Moderne Unternehmen benötigen digitale Kommunikation.<br />

Auch die Bürgerinnen und Bürger wollen<br />

auf die Möglichkeiten, die Internet und elektronischer<br />

Postverkehr bieten, nicht verzichten. Die<br />

Landesregierung führt deshalb gezielt elektronische<br />

Verfahren in der Landesverwal<strong>tun</strong>g ein. <strong>Sie</strong> machen<br />

Verwal<strong>tun</strong>gsverfahren für Bürgerinnen und Bürger<br />

und die Unternehmen einfacher, schneller und kostengünstiger.<br />

Rheinland-Pfalz verfolgt konsequent<br />

<strong>den</strong> Ansatz des branchen- und nutzenorientierten<br />

eGovernments. <strong>Wir</strong> führen eGovernment-Anwendungen<br />

zunächst dort ein, wo sie am häufi gsten bei<br />

<strong>den</strong> Verwal<strong>tun</strong>gen abgerufen wer<strong>den</strong>.<br />

In <strong>den</strong> letzten bei<strong>den</strong> Jahren wur<strong>den</strong> in der Landesverwal<strong>tun</strong>g<br />

zahlreiche Anwendungen aufgebaut.<br />

Dazu zählen:<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

Elektronischer Rechtsverkehr in der Justiz (in der<br />

öffentlich-rechtlichen Fachgerichtsbarkeit, bei <strong>den</strong><br />

Registergerichten, beim zentralen Mahngericht),<br />

Registerein<strong>sich</strong>t über das Internet in das Handels-,<br />

Genossenschafts-, Partnerschafts- und<br />

das Vereinsregister,<br />

„Gewerbe-Online“ für Gewerbeanmeldungen,<br />

Geoportal der Vermessungs- und Katasterverwal<strong>tun</strong>g<br />

mit zahlreichen Informationen für Verwal <strong>tun</strong>g<br />

und <strong>Wir</strong>tschaft sowie Bürgerinnen und Bürger.<br />

Auch etliche statistische <strong>Bericht</strong>spflichten<br />

können jetzt elektronisch abgewickelt wer<strong>den</strong>.<br />

Kooperationen mit Wissenschaft<br />

machen die <strong>Wir</strong>tschaft fi t<br />

Mehr <strong>als</strong> in der Vergangenheit ist die Wissenschaft<br />

Ideengeber und Ausbildungsstätte für hochqualifi<br />

zierte Fachkräfte und wichtig für die Entwicklung<br />

der regionalen <strong>Wir</strong>tschaft. Der Auf- und Ausbau<br />

von Netzwerken und Verbün<strong>den</strong> auf der Ebene der<br />

Universitäten und Fachhochschulen mit Unternehmen<br />

und Unternehmensverbün<strong>den</strong> ist ein wichtiger<br />

Motor für die wirtschaftliche Entwicklung von<br />

Rheinland-Pfalz. Die Landesregierung unterstützt<br />

diesen Prozess maßgeblich. <strong>Sie</strong> fördert die Finanzierung<br />

des Transfers von Wissen der Hochschulen<br />

in die Unternehmen. Eine neue Forschungs- und<br />

Technologiedatenbank soll die Angebote der<br />

Hochschulen in Forschung und Technologie abbil<strong>den</strong><br />

und öffentlich zugänglich machen.<br />

Regionale Verbünde zwischen Hochschulen und<br />

außeruniversitären Forschungseinrich<strong>tun</strong>gen verstärken<br />

<strong>den</strong> Ideenaustausch und die Kooperation<br />

am Standort. Beispiele in der Region sind:<br />

■<br />

Bereits 2007 erfolgte in Kaiserslautern die<br />

Gründung des regionalen Verbunds der Hochschulen<br />

und außeruniversitärer Einrich<strong>tun</strong>gen<br />

<strong>als</strong> „Science Alliance“.


■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

Am Wissenschaftsstandort Mainz entstand mit<br />

der Mainzer Wissenschaftsallianz ein ähnlicher<br />

Verbund im März 2008.<br />

Um <strong>den</strong> Transfer „über Köpfe“ von Anfang an zu<br />

fördern, gibt es seit 2008 ein Gründungsbüro<br />

für beide Hochschulen in Kaiserslautern, das<br />

alle gründungsrelevanten Aktivitäten der bei<strong>den</strong><br />

Hochschulen koordiniert und bündelt.<br />

Die fünf Technologiezentren mit Landesbeteiligung<br />

wer<strong>den</strong> im Zeitraum von 2008 bis 2013 zu<br />

regionalen Innovationszentren weiterentwickelt.<br />

Der Wissenstransfer wird durch die zielgerichtete<br />

Förderung von technologieorientierten<br />

Gründungen (FiTOUR) aktiv unterstützt.<br />

Der Neubau des „TechnologieZentrums<br />

Koblenz“ wurde in unmittelbarer Nähe zur Universität<br />

errichtet. Seit dem Umzug im Frühjahr<br />

2008 hält das Zentrum Büro- und Gemeinschaftsflächen<br />

sowie Laborräume von rund<br />

2.200 m² vor, weitere 1.000 m² sind in einem<br />

zweiten Bauabschnitt projektiert.<br />

Einzelbetriebliche Programme zur Verstärkung<br />

von technologieorientierten Gründungen und zur<br />

Förderung von Forschung und Entwicklung legt<br />

das Land weiterhin auf. Die schnelle Umsetzung<br />

von neuen Erkenntnissen und Erfi ndungen in<br />

marktgängige Produkte stärkt die Wettbewerbsfähigkeit<br />

und <strong>sich</strong>ert Arbeitsplätze.<br />

Damit dieses Know-how auch kleine und mittlere<br />

Unternehmen anwen<strong>den</strong> können, hilft das<br />

Land durch die Investitions- und Strukturbank. So<br />

wur<strong>den</strong> aus dem Technologieförderprogramm von<br />

Anfang 2006 bis September 2008 92 Projekte<br />

gefördert mit einem Zuschussvolumen von rund<br />

11 Mio. Euro bei Gesamtkosten von mehr <strong>als</strong> 33 Mio.<br />

Der im September 2008 gestartete neue Innovationsfonds<br />

Rheinland-Pfalz stellt Beteiligungskapital<br />

für Technologieunternehmen zur Verfügung,<br />

die nicht älter <strong>als</strong> sechs Jahre sind und weniger<br />

<strong>als</strong> 50 Beschäftigte haben. Das Volumen von 20<br />

Mio. Euro wird je zur Hälfte aus EU- und Landesmitteln<br />

fi nanziert. Außerdem unterstützt das<br />

Land weiterhin Forscherinnen und Forscher sowie<br />

Unternehmen und Existenzgründerinnen und<br />

Existenzgründer. Dies geschieht bei der Patentierung<br />

und Vermark<strong>tun</strong>g von Erfi ndungen durch das<br />

Programm „Patentverbund Forschung Rheinland-<br />

Pfalz“. Zusammen mit dem Bund wer<strong>den</strong> ab 2008<br />

jährlich 615.000 Euro eingesetzt.<br />

Ressourcen- und Energieeffi zienz steigern<br />

Für die Zukunft des <strong>Wir</strong>tschaftsstandortes Rheinland-Pfalz<br />

spielt die Förderung der Ressourcen-<br />

und Energieeffi zienz ange<strong>sich</strong>ts massiv steigender<br />

Rohstoff- und Energiepreise eine immer bedeutendere<br />

Rolle. Produktionsintegrierter Umweltschutz<br />

ist keine Belas<strong>tun</strong>g für die Unternehmen,<br />

sondern ein positiver Wettbewerbsaspekt. In einem<br />

„Effi zienznetz Rheinland-Pfalz“ hat die Landesregierung<br />

die im Land vorhan<strong>den</strong>en Bera<strong>tun</strong>gskapazitäten<br />

gebündelt. Eine gemeinsame Plattform ist<br />

entstan<strong>den</strong>, die rheinland-pfälzische Unternehmen<br />

zielgenau und effi zient berät.<br />

Das Effi zienznetz Rheinland-Pfalz fördert seit 2007<br />

„Effi zienzchecks“ in ausgewählten rheinlandpfälzischen<br />

Betrieben. Die Firmen setzen rohstoff-<br />

und energiesparende Techniken ein, deren Kosten<br />

oft schon nach wenigen Jahren amortisiert sind.<br />

Die Landesregierung unterstützt die heimische<br />

<strong>Wir</strong>tschaft und die öffentlich-rechtlichen<br />

Ent sorgungsträger gezielt beim Aufbau eines<br />

Stoffstrommanagements, bei dem der größte<br />

Teil der Abfälle recycelt oder <strong>als</strong> Energieträger<br />

genutzt wer<strong>den</strong> kann. Von <strong>den</strong> Haushalts ab fällen<br />

wer<strong>den</strong> sogar rund zwei Drittel wiederverwertet.<br />

Rheinland-Pfalz befi ndet <strong>sich</strong> damit in der<br />

Spitzengruppe der Länder. Zur internationalen<br />

Positionierung dieser neuen Technologien bietet<br />

das Land <strong>den</strong> Unternehmen Bera<strong>tun</strong>g und Vermittlung<br />

an. Rheinland-pfälzische Unternehmen<br />

exportieren ihre Effi zienz- und Umwelttechnologien<br />

inzwischen verstärkt innerhalb Europas<br />

(z. B. Frankreich und Polen), in die Türkei, nach<br />

Marokko und bis nach China.<br />

19


20<br />

BILDUNG FÜR ALLE


Chancengleichheit und Leis<strong>tun</strong>gsfähigkeit sind Eckpfeiler der Bildungspolitik der<br />

Landesregierung. Alle Kinder in Rheinland-Pfalz sollen die Chance auf gute Bildung,<br />

Betreuung und Erziehung haben, unabhängig von Herkunft und Wohnort. Dabei geht<br />

es gleichermaßen um Persönlichkeitsentwicklung und gesellschaftliche Teilhabe.<br />

Mit früher und kostenfreier Bildung und Betreuung in <strong>den</strong> Kindertagesstätten bietet<br />

Rheinland-Pfalz allen Kindern bestmögliche Voraussetzungen für <strong>den</strong> Einstieg in das<br />

Leben. Mit einem aufstiegsorientierten Schulangebot in <strong>den</strong> Regionen, mit vielen<br />

Ganztagsschulen und umfassender Berufs- und Studienorientierung <strong>sich</strong>ert die<br />

Landesregierung Chancengleichheit in allen Altersstufen. Damit sind wir bundesweit<br />

Vorreiter.<br />

<strong>Wir</strong> bieten im ganzen Land gebührenfreie Studienplätze an. Spitzenforschung fördern<br />

wir und unseren Talenten wer<strong>den</strong> im internationalen Umfeld Chancen eröffnet.<br />

Kulturpolitik bedeutet für uns kulturelle Bildung und vielfältige Angebote im ganzen Land.<br />

GLEICHE CHANCEN,<br />

EXZELLENTE WISSENSCHAFT,<br />

KULTURELLE VIELFALT<br />

Zukunftschance Kinder –<br />

Bildung von Anfang an<br />

Bildung wird in <strong>den</strong> rheinland-pfälzischen Kindertagesstätten<br />

(Kita) ein zentraler Platz eingeräumt.<br />

Mit dem landesweiten Kitaprogramm „Zukunftschance<br />

Kinder – Bildung von Anfang an“ ist<br />

Rheinland-Pfalz Vorbild für andere Länder.<br />

Drei Dinge sind der Landesregierung besonders<br />

wichtig: immer mehr Plätze für die Kleinen, gute<br />

Qualität der Bildung und Betreuung und Beitragsfreiheit.<br />

Seit 2005 hat <strong>sich</strong> die Zahl der Betreuungs -<br />

plätze für Kinder unter drei Jahren bis 2008<br />

auf rund 16.000 mehr <strong>als</strong> verdoppelt. Die<br />

Qualität in <strong>den</strong> Kindertageseinrich<strong>tun</strong>gen wird<br />

konti nuierlich verbessert. <strong>Wir</strong> unterstützen jährlich<br />

die Fortbildung der Erzieherinnen und Erzieher<br />

mit 2 Mio. Euro.<br />

Es ist beeindruckend, mit wie viel Engagement<br />

<strong>sich</strong> das Kitapersonal beteiligt. Die Qualität der<br />

Arbeit der Erzieherinnen und Erzieher ist hervor-<br />

Die „Kleinen“<br />

wer<strong>den</strong> in<br />

Rheinland-Pfalz<br />

großgeschrieben.<br />

ragend. Aktuelle Studien<br />

des Deutschen Jugendinstituts<br />

und der Bertelsmann-<br />

Stif<strong>tun</strong>g belegen: Die<br />

Kindertagesstätten im<br />

21


Thüringen<br />

Rheinland-Pfalz<br />

Saarland<br />

Bran<strong>den</strong>burg<br />

Sachsen<br />

Ba<strong>den</strong>-Württemberg<br />

Sachsen-Anhalt<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

Berlin<br />

Hessen<br />

Deutschland<br />

Bayern<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

Bremen<br />

Niedersachsen<br />

Schleswig-Holstein<br />

Hamburg<br />

22<br />

Frühe Förderung für alle Kinder<br />

Versorgungsquoten in Kindertageseinrich<strong>tun</strong>gen 2007 im<br />

Ländervergleich je 100 Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren<br />

0 20 40 60 80 100<br />

Land verfügen über eine hervorragende Personalausstat<strong>tun</strong>g.<br />

Rheinland-Pfalz nimmt eine<br />

Spitzenposition ein. Gezielte Sprachförderung in<br />

der Kita ist für alle Kinder, mit und ohne Migrationshintergrund,<br />

sehr wichtig. 6 Mio. Euro fl ießen in die<br />

Programme, die ein Viertel eines je<strong>den</strong> Jahrgangs<br />

vor der Einschu lung erreichen und gut auf die<br />

Schule vorbereiten.<br />

Kinder mit Behinderungen erhalten in Rheinland-<br />

Pfalz viele Förder- und Integrationshilfen. Gemeinsames<br />

Spielen und Lernen sind wichtige Erfahrungen<br />

für Kinder mit und ohne Behin derung. Unter dem<br />

Motto „Jedes Kind hat das Recht anders zu sein<br />

und dazuzugehören“ setzt das Land <strong>den</strong> Aufbau<br />

eines fl ächendecken<strong>den</strong> Angebots an integrativen<br />

Einrich<strong>tun</strong>gen und <strong>den</strong> Ausbau der Einzelintegration<br />

in <strong>den</strong> Kitas fort. Die Zahl der Einzelintegrationen<br />

konnte von 2006 auf 2007 fast verdoppelt wer<strong>den</strong><br />

(2006: 164 Kinder in 27 Kommunen und 2007:<br />

289 Kinder in 32 Kommunen).<br />

Schulpolitik in Rheinland-Pfalz –<br />

allen Kindern eine Chance<br />

Allen Schülerinnen und Schülern gleiche Chancen<br />

und gute Perspektiven zu <strong>sich</strong>ern, ist das Ziel der<br />

Schulpolitik der Landesregierung. Kinder sollen<br />

95,9<br />

94,6<br />

93,7<br />

93,6<br />

93,6<br />

93,1<br />

92,9<br />

91,3<br />

91,1<br />

90,9<br />

88,7<br />

87,5<br />

85,6<br />

84,6<br />

83,5<br />

82,6<br />

78,9<br />

Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Ein Ländervergleich in Zahlen, 2008<br />

nach ihren Begabungen gefördert<br />

wer<strong>den</strong>. Bildung ist ein Grundrecht<br />

für alle, sie darf nicht vom<br />

Woh nort oder dem Einkommen<br />

der Eltern abhängig sein.<br />

Eine gute Unterrichtsversorgung<br />

ist und bleibt eine zentrale<br />

bildungspolitische Aufgabe.<br />

In <strong>den</strong> letzten Jahren liegt der<br />

Versorgungsgrad an <strong>den</strong> allgemeinbil<strong>den</strong><strong>den</strong><br />

Schulen bei<br />

mehr <strong>als</strong> 98%. 460 zusätzliche<br />

Lehrerstellen hat das Land in<br />

2007 und 2008 geschaffen,<br />

trotz rückläufi ger Schüler zahlen.<br />

Um <strong>den</strong> Fachlehrer mangel zu<br />

beheben, weitet das Land seine<br />

Bemühungen aus, auch qualifi zierte Kräfte ohne<br />

Lehramtsstudium für <strong>den</strong> Schuldienst auszubil<strong>den</strong>.<br />

Mit der 2007 begonnenen Reform der Lehrerinnen-<br />

und Lehrerausbildung richtet das Land<br />

das Lehramts studium noch stärker auf die neuen<br />

Anforderungen in <strong>den</strong> Schulen aus. So ist im<br />

Rahmen des „Dualen Studien- und Ausbildungskonzeptes“<br />

von Beginn an eine enge Verbindung<br />

zwischen Studium und schulpraktischer Ausbildung<br />

über <strong>den</strong> <strong>gesamten</strong> Studienverlauf vorgesehen.<br />

Inzwischen liegen erste positive Erfahrungen<br />

mit <strong>den</strong> Schulpraktika vor. Alle lehramtsbezogenen<br />

Studien angebote der Landes universitäten<br />

erfüllen hohe Qualitätsstandards.<br />

<strong>Wir</strong> gehen neue Wege<br />

Die Landesregierung bringt eine neue Schulstruktur<br />

auf <strong>den</strong> Weg. Neben <strong>den</strong> Gymnasien und<br />

Integrierten Gesamtschulen soll es künftig die<br />

Re<strong>als</strong>chule plus geben. <strong>Sie</strong> führt die Bildungsgänge<br />

Haupt- und<br />

Re<strong>als</strong>chule plus Re<strong>als</strong>chule zusammen.<br />

Diese Schulform ist die<br />

rheinland-pfälzische Antwort auf die sinkende<br />

Akzeptanz der Hauptschulen bei Eltern und bei<br />

Ausbildungsbetrieben.


BEITRAGSFREI DABEI – KOSTENLOSE FRÜHE FÖRDERUNG FÜR ALLE<br />

Die ersten Jahre sind für Kinder prägend. Frühe Förderung ist die beste Basis für eine erfolgreiche<br />

Schullaufbahn und ein erfolgreiches Leben. Rheinland-Pfalz baut deshalb die frühe Betreuung und<br />

Bildung aus und <strong>sich</strong>ert bis 2010 für alle Kinder ab dem zweiten Lebensjahr <strong>den</strong> kostenlosen Besuch<br />

einer Kindertagesstätte. Damit wird der Zugang zu frühzeitiger Förderung und sozialer Integration<br />

unabhängig von der Finanzsituation der Eltern.<br />

Bundesweit einmalig: Eltern in Rheinland-Pfalz wer<strong>den</strong> ab 2010 keine Beiträge mehr für <strong>den</strong><br />

Kitabesuch bezahlen.<br />

Nach und nach übernimmt das Land sämtliche Kosten:<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

Seit 1. September 2006 für das letzte Kitajahr.<br />

Seit 1. September 2008 für das letzte und vorletzte Kitajahr.<br />

Ab 1. September 2009 für die gesamte Kitazeit, d. h. für alle Dreijährigen.<br />

Ab 1. September 2010 auch für alle Zweijährigen, die ab dann in Rheinland-Pfalz einen Rechtsanspruch<br />

haben. Das sind bis zu 58 Mio. Euro pro Jahr.<br />

Durchschnittlich wer<strong>den</strong> Eltern im aktuellen Kindergartenjahr um 740 Euro je Kind entlastet.<br />

Das entspricht einer rechnerischen Erhöhung des Kindergeldes um 40%.<br />

23


24<br />

MEHR BILDUNGSCHANCEN DURCH GANZTAGSSCHULEN<br />

Ganztagsschulen sind ein Markenzeichen der<br />

Bildungspolitik des Landes. Rheinland-Pfalz ist<br />

<strong>hier</strong>bei bundesweit Vorreiter.<br />

Zu <strong>den</strong> 360 Ganztagsschulen in Angebotsform,<br />

die in der letzten Wahlperiode geschaffen wur<strong>den</strong>,<br />

kommen von 2006 bis 2011 noch weitere 200<br />

hinzu. Die Nachfrage ist weiterhin groß. Eltern und<br />

Kommunen ziehen kräftig mit. 2011 wird mehr <strong>als</strong><br />

jede dritte Schule in Rheinland-Pfalz ein attraktives<br />

schulisches Ganztagsangebot an vier Tagen<br />

von 8 bis 16 Uhr besitzen. Für das Ganztagsschulprogramm<br />

gilt weiterhin: Das Land übernimmt für<br />

das gesamte pädagogische Personal die Kosten<br />

zu 100%. Außerdem wer<strong>den</strong> die Bezuschussung<br />

von Baumaßnahmen für die Ganztagsschule und<br />

die Pauschalförderung zugunsten der Kommunen<br />

fortgesetzt. Das gibt es in keinem anderen Land.<br />

■<br />

■<br />

Mit einer verbindlichen gemeinsamen Orientierungsstufe<br />

in der Re<strong>als</strong>chule plus wird der<br />

Wunsch vieler Eltern nach längerem gemeinsamem<br />

Lernen erfüllt.<br />

Durch die Einrich<strong>tun</strong>g des Projekts „Keiner ohne<br />

Abschluss“ an ausgewählten Standorten der<br />

Re<strong>als</strong>chule plus soll die Schulabbrecherquote<br />

weiter reduziert wer<strong>den</strong>.<br />

■<br />

Entwicklung der Ganztagsschulen seit 2002/2003<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

Anzahl der Ganztagsschulen<br />

81<br />

2002/<br />

2003<br />

163<br />

2003/<br />

2004<br />

234<br />

2004/<br />

2005<br />

304<br />

2005/<br />

2006<br />

360<br />

2006/<br />

2007<br />

Quelle: Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur<br />

Die Re<strong>als</strong>chulen plus erhalten die Option,<br />

durch Angliederung einer Fachoberschule an<br />

bestimmten Standorten die Schülerinnen und<br />

Schüler bis zur Fachhochschulreife zu führen.<br />

2007/<br />

2008<br />

Mit diesem aufstiegsorientierten Angebot erhöht<br />

die Landesregierung die Chancen der Schülerinnen<br />

und Schüler auf einen qualifi zierten Abschluss. Dazu<br />

unterstützen wir die <strong>Wir</strong>tschaft bei der Sicherung<br />

403<br />

458<br />

2008/<br />

2009


des zukünftigen Fachkräftebedarfs. Damit sind<br />

gleiche Chancen für alle, gute Perspektiven und<br />

klare Wege die Merkmale unserer Bildungspolitik.<br />

Im Schuljahr 2008/2009 sind in Rheinland-Pfalz<br />

die ersten neun Gymnasien mit auf acht Jahre<br />

verkürzter Schulzeit an <strong>den</strong> Start gegangen. Das<br />

Land Rheinland-Pfalz hat bei der Verkürzung der<br />

gymnasialen Schulzeit einen eigenen Weg beschritten.<br />

Viele Länder sind wegen einer überhasteten<br />

Einführung der Schulzeitverkürzung mit<br />

Problemen konfrontiert. Eltern haben rebelliert,<br />

Wissenschaftler gewarnt. Das ist in Rheinland-<br />

Pfalz nicht passiert. Eine Verkürzung der Schulzeit<br />

bis zum Abitur kann Chancen bieten, wenn Schülerinnen<br />

und Schüler sowie ihre Eltern nicht überfahren<br />

und überfordert wer<strong>den</strong>. In Rheinland-Pfalz<br />

Schneller zum<br />

Abitur in Ganztagsschulen<br />

gibt es <strong>hier</strong>zu ein verlässliches<br />

päda gogisches<br />

Gesamtkonzept, das die<br />

bestmögliche Förderung<br />

aller Schülerinnen und<br />

Schüler in <strong>den</strong> Mittelpunkt stellt. Es bewirkt, dass<br />

verantwor<strong>tun</strong>gsvoll mit der Lern- und Lebenszeit<br />

von jungen Menschen umgegangen wird und<br />

eine breite Akzeptanz bei Eltern, Schülerinnen,<br />

Schülern, Lehrkräften und Schulträgern vorhan<strong>den</strong><br />

ist. Ein achtjähriges Gymnasium (G8) ist in<br />

Rheinland-Pfalz immer mit einer Ganztagsschule<br />

verbun<strong>den</strong> (G8GTS). Schülerinnen und Schüler<br />

brauchen einen vernünftigen Tagesrhythmus, um<br />

effektiv lernen zu können.<br />

In Rheinland-Pfalz können Schülerinnen und<br />

Schüler mit und ohne Behinderung gemeinsam<br />

lernen. Schwerpunktschulen ermöglichen<br />

eine gezielte Förderung. Mit dem Ausbau der<br />

Schwerpunkt schulen hat die Landesregierung dem<br />

Wunsch der Eltern nach wohnortnaher Integration<br />

noch stärker entsprochen. Ab dem Schuljahr<br />

2008/2009 gibt es landesweit 157 Schwerpunkt-<br />

schulen, davon 85 Grundschulen und 72 Schulen<br />

der Sekundarstufe I. Die Zahl der Integrationsschülerinnen<br />

und -schüler hat <strong>sich</strong> gegenüber<br />

dem Schuljahr 2005/2006 mehr <strong>als</strong> verdoppelt.<br />

Moderne Zeiten<br />

Schule hat die Aufgabe, Kinder und Jugendliche<br />

dabei zu unterstützen, <strong>den</strong> Umgang mit modernen<br />

Medien zu erlernen. Die Entwicklung<br />

der neuen, digitalen Medien verläuft rasant und<br />

beschleunigt <strong>sich</strong> ständig. Kinder, Eltern und<br />

Lehrkräfte sind häufi g überfordert oder überrascht<br />

über diese Entwicklung. <strong>Sie</strong> birgt neben vielen<br />

Chancen auch Risiken. Das Erlernen eines verantwor<strong>tun</strong>gsbewussten<br />

und kompetenten Umgangs<br />

mit dem Internet, <strong>den</strong> Web 2.0-Plattformen oder<br />

anderen modernen Kommunikationsmedien wie<br />

E-Mail, Chat und E-Learning ist aus unserer Sicht<br />

für Kinder ein Bildungsziel. Die Landesregierung<br />

investiert deshalb von 2007 bis 2011 10 Mio. Euro<br />

zusätzlich in die Förderung der Medienkompetenz<br />

an rheinland-pfälzischen Schulen.<br />

Das Programm „Medienkompetenz macht Schule“<br />

sensibilisiert Jugendliche zum verantwor<strong>tun</strong>gsvollen<br />

Umgang mit ihren persönlichen Daten im<br />

Medienkompetenz<br />

macht Schule<br />

■<br />

■<br />

■<br />

Netz. Auch unterstützen<br />

wir die Eltern bei<br />

ihrer Medien erziehung.<br />

Insgesamt 58.000 PCs stehen <strong>den</strong> Schülerinnen<br />

und Schülern in <strong>den</strong> Schulen zur Verfügung.<br />

Mit einem Verhältnis von zehn Schülerinnen<br />

und Schülern pro PC steht Rheinland-Pfalz im<br />

Ländervergleich sehr gut da.<br />

200 weiterführende Schulen sollen bis 2011<br />

mit Laptopwagen ausgestattet wer<strong>den</strong>.<br />

10.000 Lehrkräfte nehmen im Rahmen dieses<br />

Programms an Aus- und Fortbildungen im<br />

Umgang mit <strong>den</strong> neuen Medien teil. Über<br />

16.000 Lehrerinnen und Lehrer bildeten <strong>sich</strong><br />

bereits in <strong>den</strong> Jahren 2000 bis 2007 in dieser<br />

Hin<strong>sich</strong>t fort.<br />

25


26<br />

■<br />

■<br />

Der Jugendmedienschutz konnte u. a. mit der<br />

Einrich<strong>tun</strong>g des Internetangebots „jugendschutz.net“,<br />

der bundesweiten Federführung<br />

bei „Klicksafe“ sowie mit <strong>den</strong> Arbeitsschwerpunkten<br />

der Landeszentrale für Medien und<br />

Kommunikation im Bereich Medienkompetenz<br />

gestärkt wer<strong>den</strong>.<br />

Zehn Modellschulen erproben bereits die<br />

entwickelten Konzepte seit dem Schuljahr<br />

2007/2008 – und das mit großem Erfolg.<br />

Die Anbindung der Schulen an Breitbandnetze<br />

zur Nutzung des Internets schreitet weiter<br />

voran. Der Bildungsserver Rheinland-Pfalz wird<br />

bis 2011 zu einer umfassen<strong>den</strong> Lern- und Fortbildungsplattform<br />

ausgebaut. Die Zusammenarbeit<br />

von Schule, <strong>Wir</strong>tschaft, Medien und Wissenschaft<br />

– wie beispielsweise im Verbund „Schulen<br />

ans Netz“ – wird intensiviert und der Ausbau der<br />

Medienkompetenznetzwerke vorangetrieben.<br />

Bildungschancen sozial gestalten<br />

Um Kindern und Jugendlichen gute und gerechte<br />

Bildungschancen zu verschaffen, sind soziale<br />

Hilfen notwendig. Deshalb ist jeder zusätzliche<br />

Euro gut angelegt, der die Situation von Kindern<br />

aus Familien mit geringem Einkommen<br />

oder aus schwierigeren Lebenssituationen<br />

verbessert.<br />

■<br />

■<br />

Damit die soziale Situation der Eltern die<br />

Kinder nicht vom Mittagessen in Ganztagsschulen<br />

ausschließt, hat das Land<br />

2006 einen Sozialfonds von jährlich 1 Mio.<br />

Euro eingerichtet. Daraus erhalten Kinder,<br />

deren Eltern auf soziale Transferleis<strong>tun</strong>gen<br />

angewiesen sind, einen Zuschuss<br />

zum Essensgeld. Der Sozialfonds ist eine<br />

rheinland-pfälzische Initiative, die inzwischen<br />

bundesweit Schule macht.<br />

Die Landesregierung hat ab 2006 in nur<br />

zwei Jahren <strong>den</strong> flächendecken<strong>den</strong> Ausbau<br />

der Schulsozialarbeit an allen Haupt-<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

■<br />

■<br />

schulen vorangetrieben. Sozialarbeiterinnen<br />

und Sozialarbeiter können jetzt Kinder und Jugendliche<br />

gezielt unterstützen und zusammen<br />

mit <strong>den</strong> Lehrkräften und <strong>den</strong> Eltern Probleme<br />

lösen. Dadurch wird die schulische Entwicklung<br />

der Kinder verbessert. Seit 2007 wer<strong>den</strong> jährlich<br />

über 4 Mio. Euro dafür eingesetzt.<br />

Als weiteren Beitrag für mehr Chancengleichheit<br />

hat die Landesregierung die Mittel<br />

für Lernmittelfreiheit in Rheinland-Pfalz mit<br />

dem Landeshaushalt 2007/2008 um 50%<br />

auf jetzt rund 13,2 Mio. Euro erhöht. <strong>Wir</strong><br />

haben <strong>den</strong> Zugang zu wichtigen Unterrichtsmaterialien<br />

für viele Kinder und Jugendliche<br />

erleichtert.<br />

Anfang 2008 wurde die trägerübergreifende<br />

Rahmenvereinbarung zum Einsatz und zur<br />

Qualifizierung von Sprachförderkräften in<br />

Kindertagesstätten unterzeichnet. Für die<br />

Schulen gilt seit 2007 die Verwal<strong>tun</strong>gsvorschrift<br />

zum Unterricht von Schülerinnen und<br />

Schülern mit Migrationshintergrund. <strong>Sie</strong><br />

sieht u. a. die Möglichkeit einer besonderen<br />

Sprachförderung vor. <strong>Sie</strong> ist mit einem schulischen<br />

Förderkonzept und einem individuellen<br />

Fördernachweis verbun<strong>den</strong>.<br />

Höhere Schulabschlüsse verbessern die Chancen<br />

Absolventen der allgemein- und berufsbil<strong>den</strong><strong>den</strong> Schulen mit<br />

Hochschulreife in Tausend<br />

15,2<br />

17,2<br />

15,9 16,6 16,9 16,9<br />

17,6<br />

19,9<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />

allgemeinbil<strong>den</strong>de Schulen berufsbil<strong>den</strong>de Schulen<br />

Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, Schulstatistik


Optimale Übergänge von der<br />

Schule in die Ausbildung<br />

Die Landesregierung will Schülerinnen und Schüler<br />

optimal auf <strong>den</strong> Beruf vorbereiten. Eine gute<br />

Berufsorientierung in der Schule und ein problemloser<br />

Übergang von der Schule in <strong>den</strong> Beruf sind<br />

zentrale Anliegen der rheinland-pfälzischen<br />

Bildungspolitik. Erste positive Erfahrungen in der<br />

Arbeitswelt durch längerfristige Praktika führen<br />

bei <strong>den</strong> Jugendlichen zu einem enormen Motivationsschub<br />

und zu Leis<strong>tun</strong>gssteigerungen, die<br />

die Schulabschlüsse verbessern.<br />

Seit 2007 wird die Berufsorientierung in <strong>den</strong><br />

Schulen deutlich ausgeweitet. Im Jahr 2008 hat<br />

die Landesregierung eine Rahmenvereinbarung mit<br />

der Arbeitsverwal<strong>tun</strong>g abgeschlossen. <strong>Sie</strong> ermöglicht<br />

erstmalig, Projekte zur Berufsorientierung in<br />

<strong>den</strong> Schulen in enger Zusammenarbeit mit <strong>den</strong><br />

Agenturen für Arbeit vor Ort durchzuführen. Eine<br />

noch engere Zusammenarbeit zwischen Schule<br />

und Berufsbera<strong>tun</strong>g ist möglich. Dafür stellen<br />

Arbeitsverwal<strong>tun</strong>g und Land bis 2010 je 5,5 Mio.<br />

Euro in Form von Fördermitteln bzw. Lehrerwochens<strong>tun</strong><strong>den</strong><br />

zur Verfügung. Modell projekte zu<br />

einem wöchentlichen Praxistag im Betrieb haben<br />

im Schuljahr 2007/2008 in Trier und Koblenz<br />

begonnen. Der Erfolg stellte <strong>sich</strong> unmittelbar ein:<br />

Viele Schülerinnen und Schüler konnten sofort<br />

nach dem Schulabschluss Ausbildungsverträge<br />

unterzeichnen. Die Betriebe schätzen diesen frühen<br />

Kontakt und suchen gezielt nach ihrem Fachkräftenachwuchs.<br />

In diesem Schuljahr führen bereits<br />

75 Schulen <strong>den</strong> Praxistag durch. Es ist das Ziel, <strong>den</strong><br />

Praxistag auf alle Schulen mit dem Hauptschulbildungsgang<br />

auszuweiten.<br />

Wichtige und bewährte Bausteine in einem Konzept<br />

zur Erweiterung des Berufswahlspektrums<br />

von Mädchen sind der vom Land durchgeführte<br />

„Girls’ Day“ sowie das längerfristig angelegte<br />

„Ada-Lovelace-Projekt“.<br />

■<br />

Von 2002 bis 2008 nahmen im Rahmen des<br />

„Girls’ Day“ insgesamt über 35.000 Mädchen<br />

an 2.180 Aktionen teil. In 2008 hat <strong>sich</strong> die<br />

■<br />

Zahl der Aktionen im Vergleich zum Jahr 2002<br />

versiebenfacht.<br />

Das „Ada-Lovelace-Projekt“, nach der berühmten<br />

britischen Mathematikerin des 19. Jahrhunderts<br />

benannt, ist ein bundesweit einmaliges<br />

Mentoring-Projekt für Mädchen. Zur Information<br />

über naturwissenschaftlich-technische<br />

Studiengänge und Ausbildungsberufe wur<strong>den</strong><br />

von 1997 bis 2007 weit über 65.000 Schüler<br />

innen angesprochen. Tatsächlich gibt es eine<br />

positive Resonanz bei <strong>den</strong> Schülerinnen und eine<br />

Steigerung der Zahl von Stu<strong>den</strong>tinnen naturwissenschaftlicher<br />

und mathematischer Fächer.<br />

Ein besonderes Zeichen setzt die Landesregierung<br />

bei der Unterstützung von jungen<br />

Menschen mit schwierigen Startchancen.<br />

Mehr fach jährlich tagt unter Lei<strong>tun</strong>g des Ministerpräsi<strong>den</strong>ten<br />

der „Ovale Tisch für Ausbildung“.<br />

Ihm gehören die Ressorts für Arbeit, <strong>Wir</strong>tschaft<br />

und Bildung, die Spitzen der Arbeitsverwal<strong>tun</strong>g,<br />

der <strong>Wir</strong>tschaftskammern, der Unternehmerverbände<br />

und der Gewerkschaften an. Dort wer<strong>den</strong><br />

Strategien und gemeinsame Projekte für junge<br />

Menschen und Ausbildungsbetriebe abgestimmt.<br />

Ein besonders erfolgreiches Beispiel für<br />

Ovaler Tisch –<br />

gut für Ausbildungschancen<br />

diese Zusammenarbeit<br />

ist die Arbeitsmarktinitiative<br />

„Neue<br />

Chancen: 6.000 plus<br />

für Jung und Alt“. Mit<br />

<strong>den</strong> vielfältigen Angeboten wer<strong>den</strong> pro Jahr ca.<br />

7.000 junge Menschen erreicht, die ohne das<br />

Programm nur geringe Chancen zur Aufnahme<br />

einer Ausbildung hätten. Schlechte Noten oder<br />

ein fehlender Schulabschluss sind <strong>hier</strong>für die<br />

häufi gsten Gründe. Jugendliche mit schlechten<br />

Einstiegschancen erhalten Hilfen, die auf ihre<br />

jeweilige Problemsituation zugeschnitten sind.<br />

27


28<br />

GEBÜHRENFREIES ERSTSTUDIUM – DER KOPF, NICHT<br />

DER GELDBEUTEL SOLL ÜBER DIE ZUKUNFT ENTSCHEIDEN<br />

<strong>Wir</strong> brauchen mehr akademisch ausgebildete junge<br />

Frauen und Männer. Studiengebühren einzuführen,<br />

ist das f<strong>als</strong>che Signal. Die Landesregierung steht<br />

dazu, dass das Erststudium in Rheinland-Pfalz – im<br />

Gegensatz zu vielen anderen Ländern – gebührenfrei<br />

bleibt. Dadurch entfällt eine durchschnittliche<br />

Belas<strong>tun</strong>g von mindestens 1.000 Euro im Jahr, wie<br />

sie in anderen Ländern Eltern und Studierende auf-<br />

Wissen schafft Zukunft<br />

Im „Hochschulpakt“ wur<strong>den</strong> zwischen dem Bund<br />

und allen Ländern Verabredungen zur Steigerung<br />

der Studienplatzzahlen getroffen. Rheinland-Pfalz<br />

hat sie <strong>als</strong> einziges westdeutsches Flächenland<br />

bereits im ersten Jahr übertroffen. <strong>Wir</strong> haben<br />

30% der bis 2010 zu erreichen<strong>den</strong> Studienplätze<br />

bereits im Studienjahr 2007 geschaffen.<br />

Duale Studiengänge bieten erhebliche Vorteile für<br />

Studierende, Unternehmen und Hochschulen. Die<br />

Studieren<strong>den</strong> erhalten zwei anerkannte berufsqualifi<br />

zierende Abschlüsse in kürzerer Gesamtausbildungszeit.<br />

Die ausbil<strong>den</strong><strong>den</strong> Unternehmen<br />

bin<strong>den</strong> die jungen Fachkräfte frühzeitig an <strong>sich</strong>.<br />

bringen müssen. Wer <strong>den</strong> Anteil der Studieren<strong>den</strong><br />

steigern möchte, darf keine Hür<strong>den</strong> beim Hochschulzugang<br />

durch Einführung von Studiengebühren<br />

aufbauen. Positive Anreize können auch anders<br />

gesetzt wer<strong>den</strong>: Rheinland-Pfalz hat im Wintersemester<br />

2004/2005 Studienkonten eingeführt; sie<br />

sind ein Anreiz, das Studium zügig zu absolvieren,<br />

ohne durch Gebühren vom Studium abzuschrecken.<br />

<strong>Sie</strong> profi tieren von der Verzahnung von akademischem<br />

Wissen und praxisnaher, betrieblicher<br />

Ausbildung. Zehn neue duale Studiengänge gehen<br />

an <strong>den</strong> staatlichen Fachhochschulen an <strong>den</strong><br />

Start. Die Studiengänge <strong>Wir</strong>tschaftsinformatik<br />

und Produktionstechnologie haben im Wintersemester<br />

2008/2009 begonnen. In <strong>den</strong> Bereichen<br />

Weinbau, Logistik, Prozess- und Versorgungstechnik<br />

und Betriebswirtschaft wer<strong>den</strong> in <strong>den</strong> kommen<strong>den</strong><br />

Jahren neue Angebote entstehen. Diese<br />

Entwicklung wird die Anzahl der Studieren<strong>den</strong><br />

in dualen Studiengängen deutlich steigern. Im<br />

Herbst 2008 hat das Land am Standort der Fachhochschule<br />

Koblenz die Geschäftsstelle „Duale


Hochschule Rheinland-Pfalz“ eingerichtet. <strong>Sie</strong> ist<br />

zentrale Anlauf- und Bera<strong>tun</strong>gsstelle für Unternehmen<br />

sowie Bewerberinnen und Bewerber.<br />

Mit Unterstützung aus dem Europäischen Sozialfonds<br />

hat die Landesregierung frauenspezifi sche<br />

Mentoring-Programme an <strong>den</strong> verschie<strong>den</strong>en<br />

Hochschulen eingerichtet. Ein aktuelles Beispiel<br />

ist das 2008 gestartete „Edith-Heischkel-Programm“.<br />

Benannt nach der ersten Medizinhistorikerin<br />

an der Universität Mainz, wer<strong>den</strong> in diesem<br />

Jahr Wissenschaftlerinnen im Fachbereich Medizin<br />

betreut. Nächstes Jahr wird das Projekt auch auf<br />

Geisteswissenschaftlerinnen und Naturwissenschaftlerinnen<br />

ausgedehnt.<br />

Hochschulbau – Investitionen<br />

in die Zukunft des Landes<br />

Gute Bedingungen für Lehre und Forschung – das<br />

heißt auch: Das Raumangebot von Hochschulen<br />

und Forschungseinrich<strong>tun</strong>gen wird verbessert.<br />

Maßgabe der Landesregierung ist und bleibt:<br />

Wer an rheinland-pfälzischen Hochschulen studiert,<br />

lehrt oder forscht, soll dies unter qualitativ<br />

guten Rahmenbedingungen <strong>tun</strong>.<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

Allein für die Fachhochschulen des Landes sind<br />

während der vergangenen bei<strong>den</strong> Jahre<br />

173 Mio. Euro in Baumaßnahmen geflossen.<br />

An der Johannes Gutenberg-Universität in<br />

Mainz entstehen momentan größere Neubauten<br />

mit einem Gesamtvolumen von etwa<br />

62 Mio. Euro, Bauprojekte im Umfang von<br />

rund 65 Mio. Euro folgen unmittelbar.<br />

2007 wurde der Neubau der Konservativen<br />

Medizin im Universitätsklinikum in Mainz mit<br />

einem Bauvolumen von über 100 Mio. Euro in<br />

Betrieb genommen.<br />

An der stark nachgefragten Universität<br />

Koblenz-Landau, Campus Landau, startet 2008<br />

ein Neubauprojekt mit einem Bau volumen von<br />

rund 10 Mio. Euro.<br />

<strong>Wir</strong> fördern <strong>den</strong> Nachwuchs<br />

für die Spitzenforschung<br />

Mit einer neuen, 2007 begonnenen Forschungsinitiative<br />

wer<strong>den</strong> Forschungsaktivitäten mit<br />

außeruniversitären Partnern angestoßen – beispielsweise<br />

in <strong>den</strong> großen Forschungsgesellschaften<br />

wie der Fraunhofer-Gesellschaft oder der<br />

Max-Planck-Gesellschaft oder mit Unternehmen.<br />

Die Landesregierung hat damit einen zentralen<br />

Beitrag zur Steigerung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit<br />

der Universitäten gestartet.<br />

Durch gezielte Förderung von Spitzenforschung<br />

und wissenschaftlichem Nachwuchs wird die<br />

Profi lbildung der Universitäten weiter vorangetrieben.<br />

Die Landesregierung baut zugleich<br />

die Hochschulautonomie weiter aus. Denn die<br />

Forschungsinitiative fördert Bereiche, die unsere<br />

Universitäten selbst <strong>als</strong> ihre Zukunftspotenziale<br />

i<strong>den</strong>tifi ziert haben. Hierfür stellt das Land von<br />

2008 bis 2011 zusätzlich zur Grundfi nanzierung<br />

insgesamt mehr <strong>als</strong> 64 Mio. Euro zur Verfügung;<br />

mit <strong>den</strong> vier Universitäten im Land haben wir<br />

bereits konkrete Zielvereinbarungen verabredet.<br />

Die Stärke der rheinland-pfälzischen Wissenschaftslandschaft<br />

wird an der materialwissenschaftlichen<br />

Graduiertenschule der Universität<br />

Mainz deutlich, in der das Design neuer<br />

funktionaler Materialien erforscht wird. Dieses<br />

Projekt war auch in der „Exzellenzinitiative“<br />

des Bundes und der Länder erfolgreich. Auch<br />

Einrich<strong>tun</strong>gen wie das Max Planck Graduate<br />

Center in Mainz sind ein deutlicher Beleg für die<br />

Innovationsfähigkeit der rheinland-pfälzischen<br />

Wissenschaftslandschaft. <strong>Wir</strong> haben es Anfang<br />

2008 gemeinsam mit der Max Planck Gesellschaft<br />

und der Universität in Mainz aus der Taufe<br />

gehoben. Erstmalig in Deutschland haben <strong>sich</strong> in<br />

Rheinland-Pfalz eine außeruniversitäre Forschungseinrich<strong>tun</strong>g<br />

und eine Universität auf eine<br />

institutionalisierte Kooperation in der Dokto -<br />

r an<strong>den</strong> ausbildung verständigt. Das macht deutlich:<br />

Im Wettbewerb um die besten Köpfe wollen<br />

wir uns behaupten.<br />

29


30<br />

Umwelt- und Energieforschung voranbringen<br />

An der Entwicklung nachhaltiger Strategien für<br />

<strong>den</strong> Klimaschutz und effi ziente Ressourcennutzung<br />

sind die Hochschulen des Landes mit einem<br />

breiten Ansatz in der Forschungs- und Technologiepolitik<br />

beteiligt. Viele innovative Strategien<br />

entstehen <strong>hier</strong>. Ein Beispiel ist das mit Unterstützung<br />

der Lande sregierung an der TransfersteIle<br />

der Fachhochschule Bingen entwickelte „virtuelle<br />

Kraftwerk“. Es verbindet zahlreiche kleine,<br />

dezentrale Anlagen zur Produktion von Strom<br />

und Wärme, um eine bedarfsgerechte Versorgung<br />

<strong>sich</strong>erzustellen. Die ersten Anlagen sind<br />

seit 2006 in Betrieb.<br />

Rheinland-Pfalz verfügt auch über eine leis<strong>tun</strong>gsfähige<br />

wissenschaftliche Kompetenz im Bereich<br />

der Energie. Zentren sind <strong>hier</strong>:<br />

■<br />

■<br />

■<br />

die Fachhochschule und die<br />

TransfersteIle Bingen,<br />

der Umweltcampus Birkenfeld,<br />

das dortige Institut für angewandtes<br />

Stoffstrommanagement,<br />

WISSEN SCHAFFT ZUKUNFT – HOCHSCHULEN STÄRKEN<br />

Um die Studienbedingungen zu verbessern,<br />

steigen die Ausgaben des Landes für Lehre und<br />

Forschung ständig. In 2008 wurde die Förderung<br />

der Hochschulen durch das Sonderprogramm<br />

„Wissen schafft Zukunft“ um 50% auf 37,5 Mio.<br />

Euro erhöht. Ab 2009 erhalten die Hochschulen<br />

40 Mio. Euro jährlich. Das Programm stellt <strong>den</strong><br />

Hochschulen neben <strong>den</strong> Grundmitteln zusätzliche<br />

Mittel zur Verfügung. Darüber hinaus wurde in<br />

2008 ein Sondervermögen „Wissen schafft Zukunft<br />

II“ in Höhe von 200 Mio. Euro eingerichtet,<br />

■<br />

■<br />

■<br />

die Universität und die Fachhochschule<br />

Kaiserslautern,<br />

die Effizienz-Offensive Rheinland-Pfalz<br />

in Kaiserslautern sowie<br />

die Universität Mainz mit dem Institut für<br />

geothermisches Ressourcenmanagement.<br />

Als Brücke zwischen Forschung und Lehre fungiert<br />

an der Universität Kaiserslautern die rheinlandpfälzische<br />

Energieagentur. Die Landesregierung<br />

hat in <strong>den</strong> Jahren 2006, 2007 und 2008 die<br />

Forschung und Weiterentwicklung in <strong>den</strong> Energietechnologien<br />

mit institutioneller Förderung und<br />

gezielter Projektförderung in Höhe von jeweils<br />

rund 2 Mio. Euro unterstützt. In <strong>den</strong> nächsten<br />

fünf Jahren wer<strong>den</strong> 20 Mio. Euro mit Unterstützung<br />

der Europäischen Union in die Bereiche der<br />

anwendungsnahen Forschung, Entwicklung und<br />

Innovation fl ießen.<br />

aus dem Hochschulen und Forschungseinrich<strong>tun</strong>gen<br />

im Land ab 2009 bis 2013 jährlich weitere<br />

40 Mio. Euro erhalten sollen. Damit stehen bis<br />

2013 insgesamt 400 Mio. Euro zusätzlich für<br />

Wissenschaft und Hochschulen zur Verfügung. Das<br />

Sondervermögen wird mit 200 zusätzlichen Stellen<br />

die Studienbedingungen an <strong>den</strong> vier staatlichen<br />

Universitäten und sieben Fachhochschulen verbessern<br />

und stärkt exzellente, zukunftsträchtige<br />

Forschungsschwerpunkte in <strong>den</strong> Hochschulen und<br />

der außeruniversitären Forschungsinfrastruktur.


Schönes Rheinland-Pfalz –<br />

Kunst, Kultur und Lebensfreude<br />

Kultureller Reichtum<br />

Rheinland-Pfalz ist ein Kulturland im Zentrum<br />

Europas. <strong>Wir</strong> besitzen sowohl ein reiches historisches<br />

Erbe <strong>als</strong> auch eine kreative Kulturszene.<br />

Das kulturelle Erbe und die Weinlandschaften<br />

sind wich tige Bestandteile des Tourismus und<br />

locken national und international viele Gäste<br />

an. Am Erhalt und der Weiterentwicklung des<br />

Kultur- und Weinlandes Rheinland-Pfalz hat<br />

die Landes regierung mit vielen Förderprojekten<br />

und landeseigenen Stif<strong>tun</strong>gen maßgeblichen<br />

Anteil.<br />

Seit Anfang 2007 gibt es die „Generaldirektion<br />

Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz“. <strong>Sie</strong> optimiert<br />

die Zusammenarbeit der für Kulturgüter<br />

Verant wortlichen. Durch die Entwicklung einer<br />

über g reifen<strong>den</strong> Sammlungsstrategie und eines<br />

zentralen Marketings mit Tourismusbezug wird<br />

die kultur touristische Dachmarke „Römer-<br />

Ritter-Roman tiker“ im Land und in Deutschland<br />

noch bekannter wer<strong>den</strong>.<br />

Bei der touristischen Erschließung des Weltkultur<br />

erbes in Rheinland-Pfalz steht die<br />

Vernetzung der Weltkulturerbestätten im Mittelpunkt.<br />

Es besteht seit 2007 ein komplettes<br />

UNESCO-<br />

Weltkulturerbe<br />

Internetangebot für alle<br />

Welterbestätten einschließlich<br />

einer Port<strong>als</strong>eite. Jede<br />

und jeder kann <strong>sich</strong> umfas-<br />

send informieren. <strong>Wir</strong> wollen die Neugierde auf<br />

diese wunderschöne Kulturlandschaft wecken.<br />

Zur 175. Wiederkehr des Hambacher Festes von<br />

1832 wurde das Hambacher Schloss nach Abschluss<br />

der ersten Bauphase mit einem Festakt<br />

und einem Bürgerfest Pfi ngsten 2007 wiedereröffnet.<br />

In einer ersten Bauphase wurde der<br />

Zugang im Schloss und zur Ausstellung barrierefrei<br />

gestaltet. Die zweite Bauphase ist im November<br />

2008 mit der Eröffnung der neu gestalteten<br />

Dauerausstellung abgeschlossen. Das Hambacher<br />

Schloss wird damit national und international<br />

zur herausragen<strong>den</strong> Erinnerungsstätte für die<br />

Entwicklung der deutschen Demokratie und <strong>als</strong><br />

attraktiver Veranstal<strong>tun</strong>gsort positioniert.<br />

Zu <strong>den</strong> historisch bedeutsamen Orten gehören<br />

auch die alten jüdischen<br />

„SchUM-Städte“ Mainz, Worms<br />

und Speyer. Im Mittelalter<br />

bildeten diese drei jüdischen<br />

Tradition und<br />

Moderne<br />

verbin<strong>den</strong><br />

Gemein<strong>den</strong><br />

einen religiös<br />

sehr bedeutsamen<br />

Bund<br />

(genannt<br />

„SchUM“ nach <strong>den</strong> hebräischen<br />

Anfangsbuchstaben der Städte).<br />

Gemeinsam mit <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong><br />

in Mainz und Speyer hat<br />

die Landesregierung 2008 die<br />

Neuerrich<strong>tun</strong>g der Synagogen in<br />

bei<strong>den</strong> Städten vereinbart. Das<br />

Land wird dafür rund 6 Mio. Euro<br />

zur Verfügung stellen.<br />

31


32<br />

Im Jahr 2007 wurde das Arp Museum Bahnhof<br />

Rolandseck in Remagen feierlich eröffnet. Das<br />

Museum präsentiert das Werk von Hans Arp und<br />

Sophie Taeuber-Arp und anderer Künstlerinnen<br />

und Künstler, sowohl international renommierter<br />

wie solcher, die es noch zu entdecken gilt. Ziel des<br />

Landes ist es, das Arp Museum Bahnhof Rolandseck<br />

zu einem lebendigen Kulturzentrum und einer<br />

vitalen Stätte künstlerischer Begegnung zu machen<br />

und es national und international zu etablieren.<br />

Mit der im Sommer 2008 gegründeten landeseigenen<br />

Stif<strong>tun</strong>g <strong>sich</strong>ert das Land die Finanzierung des<br />

Museums. Geplant sind Zuweisungen im Umfang<br />

von rund 3,2 Mio. Euro aus Landesmitteln sowie<br />

weitere 600.000 Euro aus Mitteln der Stif<strong>tun</strong>g<br />

Rheinland-Pfalz für Kultur.<br />

Lust und Begeisterung für Kunst und Kultur will<br />

die Landesregierung schon bei Kindern und Jugendlichen<br />

fördern. Künstlerische Kreativität darf keine<br />

Frage des Geldes sein. So hat die intensive Förderung<br />

der Kinder- und Jugendkultur einen wichtigen<br />

Platz in der Politik der Landesregierung erhalten.<br />

Neben der Förderung der Musikschulen hat die<br />

Landesregierung mit der fi nanziellen Unterstützung<br />

der Arbeit der „Jugendkunstschulen“ in<br />

diesem Jahr begonnen. Insgesamt 34 rheinlandpfälzische<br />

Institutionen erhielten Landesmittel.<br />

Damit wer<strong>den</strong> Schulen auf- oder ausgebaut und<br />

Angebotsstrukturen sowohl im städtischen <strong>als</strong><br />

auch im ländlichen Raum gefördert.<br />

Tourismusland Rheinland-Pfalz<br />

Kultur und Tourismus verbin<strong>den</strong> <strong>sich</strong> in Rheinland-<br />

Pfalz auf ideale Weise. Das attraktive touristische<br />

Angebot in Rheinland-Pfalz steigert maßgeblich<br />

die Lebensqualität. Es hat auch Auswirkungen<br />

auf das positive Standort image. Rheinland-Pfalz


ist eines der beliebtesten Urlaubs- und Naherholungsländer.<br />

Dies belegen die 7,7 Mio. Gäste mit<br />

über 22 Mio. Übernach<strong>tun</strong>gen im Jahr 2007. Allein<br />

190 Mio. Tagesgäste besuchen Rheinland-Pfalz<br />

jedes Jahr. <strong>Sie</strong> bewirken zusammen mit <strong>den</strong> Übernach<strong>tun</strong>gsgästen<br />

ein Umsatzvolumen von rund<br />

6,2 Mrd. Euro pro Jahr.<br />

Mit der vom Land initiierten und 2008 beschlossenen<br />

„Tourismusstrategie 2015“ wird die Wettbewerbsfähigkeit<br />

der touristischen Angebote in<br />

<strong>den</strong> Regionen noch weiter verbessert. Tourismus<br />

ist ein umkämpfter Markt: Die richtigen Angebote<br />

und gezieltes Marketing müssen mit positiven<br />

Images der Regionen verbun<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>. Mit der<br />

„Tourismusstrategie<br />

Lebensqualität pur 2015“ wer<strong>den</strong> neue<br />

Schwerpunkte gesetzt<br />

wie Wein und Weinkulturlandschaft, Wandern,<br />

Radtourismus, Gesundheit (Medical Wellness,<br />

Prävention und Entschleunigung) – alles in Kombination<br />

mit Kultur. Auf diesen Feldern sind die<br />

wirtschaftlichen Chancen am größten. Das Land<br />

beteiligt <strong>sich</strong> an der Finanzierung des Marketings<br />

für Zielgruppen und auf Auslandsmärkten. <strong>Wir</strong><br />

setzen Akzente bei der Verbesserung der Ortsbilder,<br />

damit reizvolle Landschaften auch mit<br />

attraktiven Orten verbun<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>.<br />

Einheimische und Gäste können bereits jetzt auf<br />

ein abwechslungsreiches Angebot an Rad- und<br />

Wanderwegen, Wein- und Gesundheitsprodukten<br />

sowie auf ein breites Spektrum kultureller Sehenswürdigkeiten<br />

und Veranstal<strong>tun</strong>gen zurückgreifen.<br />

Dieses wird fortwährend verbessert:<br />

■<br />

In <strong>den</strong> vergangenen Jahren wur<strong>den</strong> zahlreiche<br />

neue Radwege errichtet und Lücken im Radwegenetz<br />

geschlossen. Mit dem 2008 erstellten<br />

interaktiven Radroutenplaner haben wir die<br />

Vermark<strong>tun</strong>g des radtouristischen Angebotes<br />

weiter verbessert.<br />

■<br />

■<br />

■<br />

Durch die Vielfalt seiner Landschaften ist<br />

Rheinland-Pfalz deutschlandweit <strong>als</strong> hervorragendes<br />

Wanderland bekannt. Mit <strong>den</strong> neu<br />

ausgezeichneten Prädikatswanderwegen<br />

Rheinsteig (2005), dem Saar-Hunsrück-Steig<br />

(2007) und dem Westerwaldsteig (2008) wird<br />

das Angebot enorm bereichert. Weitere<br />

Prädikatswanderwege befin<strong>den</strong> <strong>sich</strong> in der<br />

Umsetzungsphase.<br />

Als Weinland Nr. 1 bietet Rheinland-Pfalz mit<br />

seinen zahlreichen Weinfesten, qualifizierten<br />

Weinerlebnis führungen und attraktiven Winzerhöfen<br />

ein authentisches und unvergleichliches<br />

Weinerlebnis.<br />

Auch im Bereich des Gesundheitstourismus<br />

kann Rheinland-Pfalz mit 23 Heilbädern und<br />

Kurorten sowie mit zahlreichen professionellen<br />

Wellness- und Gesundheitsangeboten privater<br />

Anbieter punkten.<br />

Die „Tourismusstrategie 2015“ setzt auf Gesundheitstourismus.<br />

Mit seinen Heilbädern und<br />

Kurorten verfügt Rheinland-Pfalz über vielseitige<br />

Angebote dank einer reichen Bäderkultur und<br />

natürlicher Heilmittel. Auszeichnungen und<br />

Gütesiegel belegen die hohen Qualitätsans<br />

prüche. Zusätzlich zu <strong>den</strong> 23 Heilbädern und<br />

Kurorten in Rheinland-Pfalz gibt es eine Vielzahl<br />

von Wellness-Hotels mit Wohlfühlangeboten.<br />

Diese herausragen<strong>den</strong> Angebote nutzen immer<br />

mehr Menschen, so dass <strong>sich</strong> auch für Rheinland-<br />

Pfalz erhebliches Potenzial im neuen Marktsegment<br />

Gesundheits tourismus eröffnet.<br />

33


34<br />

ZUSAMMENLEBEN UND<br />

LEBENSQUALITÄT


<strong>Wir</strong> leben in einem sozialen Land, in dem gegenseitige Unterstützung und ein hoher<br />

Grad an bürgerschaftlichem Engagement tragende Elemente des Zusammenlebens sind.<br />

Ziel der Landesregierung ist, durch gesundheitliche und soziale Angebote im ganzen<br />

Land Lebensqualität für die Bürgerinnen und Bürger zu <strong>sich</strong>ern. <strong>Wir</strong> fördern <strong>den</strong> Ausbau<br />

familiärer, ehrenamtlicher und professioneller Hilfestrukturen. Unsere Gesundheits-<br />

und Pfl egepolitik stärkt die Prävention und <strong>sich</strong>ert eine qualitativ hochwertige,<br />

wohnortnahe Versorgung.<br />

<strong>Wir</strong> fördern barrierefreies Wohnen und Leben, um Familien, älteren und behinderten<br />

Menschen <strong>den</strong> Alltag zu erleichtern.<br />

Die wirtschaftliche, kulturelle und gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit<br />

Migrationshintergrund ist ein weiteres Politikziel der Landesregierung.<br />

SOZIALES RHEINLAND-PFALZ<br />

Bürgerschaftliches Engagement –<br />

Das Miteinander schreiben wir groß<br />

Bürgerschaftliches Engagement ist klassisches<br />

Ehrenamt und mehr. Es verbindet ganz unterschiedliche<br />

Formen von freiwilligen, unentgeltlichen und<br />

gemeinwohlorientierten Tätigkeiten. <strong>Sie</strong> reichen vom<br />

traditionellen Ehrenamt in Vereinen, Verbän<strong>den</strong> und<br />

Kirchen über Bürgerinitiativen und Selbsthilfe bis zu<br />

politischer Beteiligung und Mitbestimmung.<br />

Die Landesregierung pfl egt in Rheinland-Pfalz die<br />

Kultur des gesellschaftlichen Dialogs und fördert<br />

39% ehren -<br />

amtlich aktiv<br />

bundesweit in herausragender<br />

Weise Ehrenamt und bürgerschaftliches<br />

Engagement.<br />

Die vielen ehrenamtlich und<br />

bürgerschaftlich engagierten Menschen in Rheinland-Pfalz<br />

leisten unentgeltlich Entschei<strong>den</strong>des für<br />

die Gesellschaft und die Gemeinschaft. <strong>Sie</strong><br />

übernehmen Verantwor<strong>tun</strong>g, engagieren und<br />

beteiligen <strong>sich</strong>.<br />

Die im Jahr 2006 eingerichtete „Leitstelle Bürgergesellschaft<br />

und Ehrenamt“ berät interessierte<br />

Bürgerinnen und Bürger und ist Ansprechpartner<br />

für alle Vereine, bündelt Aktivitäten der Ministerien<br />

und hat vielfältige Ansätze zur Anerkennung, Stärkung<br />

und Aktivierung bürgerschaftlichen Engagements<br />

entwickelt.<br />

■<br />

Im Frühjahr 2006 wurde der „Engagement- und<br />

Kompetenznachweis“ eingeführt. Bisher wur<strong>den</strong><br />

über 650 Zertifikate ausgestellt.<br />

35


36<br />

■<br />

■<br />

■<br />

Seit 2007 ist das „Landesnetzwerk Bürgerschaftliches<br />

Engagement“ im Aufbau. Es<br />

organisiert Austausch, Bera<strong>tun</strong>g und Abstimmung<br />

zwischen engagierten Bürgerinnen und<br />

Bürgern, Vereinen und der Landesregierung.<br />

Ab 2008 wer<strong>den</strong> in Fachveranstal<strong>tun</strong>gen<br />

zu Rechtsfragen im Ehrenamt Vereine und<br />

Engagierte in verschie<strong>den</strong>en Landesteilen<br />

in relevanten Rechtsthemen geschult.<br />

In 2008 wurde erstm<strong>als</strong> der „Engagement-Preis“<br />

ausgelobt, <strong>den</strong> der Minister präsi<strong>den</strong>t vergibt.<br />

Zur Förderung des bürgerschaftlichen Engagements<br />

gehört auch der Ausbau von Beteiligungsmöglichkeiten<br />

der Bürgerinnen und Bürger an<br />

politischen Entscheidungen. Im Rahmen der<br />

aktuellen Kommunal- und Verwal<strong>tun</strong>gsreform ist<br />

die seit 2007 breit angelegte Bürger betei ligung<br />

ein entschei<strong>den</strong>des Reformelement.<br />

Die Aktivitäten der Landesregierung zur Förderung<br />

von Bürgerbeteiligung und Bürgerengagement fi n<strong>den</strong><br />

breite Anerkennung im parlamentarischen Raum. In<br />

einem fraktionsübergeifen<strong>den</strong> Beschluss des rheinland-pfälzischen<br />

Landtages wurde im Herbst 2007<br />

die Politik der Landesregierung zur Förderung und<br />

Unterstützung des bürgerschaftlichen Engagements<br />

vom Parlament ausdrücklich unterstützt.<br />

Familie unterstützen –<br />

Zusammenleben fördern<br />

Familie leben können – das will die Landesregierung<br />

unterstützen, wie immer <strong>sich</strong> die Familie<br />

zusammensetzt. Dazu gehört die Unterstützung<br />

von Familie in all ihren Formen und der Einsatz<br />

für alle Generationen: Unsere Lebenswelt muss<br />

kinderfreundlich und auch „alternsgerecht“ sein.<br />

<strong>Sie</strong> muss Familie und Beruf zusammen ermöglichen.<br />

Deshalb regt die Landesregierung viele<br />

entsprechende Projekte auf der kommunalen<br />

Ebene an und fördert sie.<br />

Der Familienatlas der Bundesregierung von 2007<br />

belegt, wie erfolgreich Familienpolitik in Rheinland-Pfalz<br />

ist. Der Landkreis Bernkastel-Wittlich<br />

und die Stadt Landau gehören zu <strong>den</strong> zwölf Top-<br />

Regionen für Familien in Deutschland. Rund zwei<br />

Drittel der übrigen Landkreise und kreisfreien<br />

Städte in Rheinland-Pfalz fi n<strong>den</strong> <strong>sich</strong> in <strong>den</strong><br />

Kategorien „etablierte, stabile oder aufstrebende“<br />

Regionen wieder.<br />

Maßgebliche Unterstützung bei der Betreuung,<br />

Erziehung und frühen Bildung erhalten Familien<br />

in Rheinland-Pfalz. Die Kindertagesstätten<br />

sind für Zweijährige geöffnet, die Qualität der<br />

Bildungs- und Betreuungsangebote wurde<br />

ausgebaut. Ab 2010 sind alle Kindergartenjahre<br />

Kinderfreundliches<br />

Rheinland-Pfalz<br />

beitragsfrei. Durch die<br />

Übernahme der Beitragskosten<br />

durch das Land<br />

können Familien und<br />

Alleinerziehende mit einer deutlichen Entlas<strong>tun</strong>g<br />

von derzeit durchschnittlich 740 Euro jährlich<br />

rechnen. Vor allem für Kinder aus sozial benachteiligten<br />

Familien soll damit die Chance erhöht<br />

wer<strong>den</strong>, in der Kinder tagesstätte frühkindliche<br />

Förderung zu erhalten.<br />

Das schon seit vielen Jahren erfolgreiche Aktionsprogramm<br />

„Kinderfreundliches Rheinland-<br />

Pfalz“ steht unter dem Motto „Demokratische<br />

Beteiligung von klein auf!“. Arbeitsschwerpunkt<br />

ist die Partizipation von Kindern im Sinne einer<br />

Politik für und mit Kindern. Im Landeshaushalt<br />

stehen jährlich ca. 530.000 Euro zur Verfügung,<br />

um Projekte zu unterstützen, die auf Landes-<br />

oder kommunaler Ebene konkrete Beiträge zur<br />

Verbesserung der Lebenswelten von Kindern<br />

leisten, wie beispielsweise die Spielleitplanung<br />

oder Kinderstadtpläne.<br />

Unter dem Titel „Viva Familia“ bündeln <strong>sich</strong> in<br />

Rheinland-Pfalz die Angebote des Landes für<br />

Eltern bei ihrem erzieherischen, sozialen, wirtschaftlichen<br />

und gesundheitlichen Handeln.


LANDESGESETZ ZUM SCHUTZ VON KINDESWOHL<br />

UND KINDERGESUNDHEIT<br />

Kinder zu schützen und ihre Entwicklung zu<br />

fördern – das ist zuerst die Aufgabe der Eltern,<br />

aber es ist auch eine gesamtgesellschaftliche<br />

Verpfl ich<strong>tun</strong>g. Der Staat und die Gemeinschaft<br />

können ihre Hilfen und die enge Beglei<strong>tun</strong>g von<br />

Familien mit Kindern verbessern. Dies ist das Ziel<br />

des im Frühjahr 2008 in Kraft getretenen „Gesetzes<br />

zum Schutz von Kindeswohl und Kindergesundheit“.<br />

Kinder haben ein ureigenes Recht auf<br />

Entfal<strong>tun</strong>g und Schutz ihrer Würde. Um <strong>sich</strong> zu<br />

verantwor<strong>tun</strong>gs vollen, selbstbestimmten Menschen<br />

zu entwickeln, haben sie Anspruch auf ein<br />

gesundes, förderndes Umfeld. Das Kinderschutzgesetz<br />

<strong>sich</strong>ert Bera<strong>tun</strong>g und Unterstützung für<br />

die Eltern und regelt ein verbindliches Einladungswesen<br />

für die Früherkennungsuntersuchungen<br />

für Kinder.<br />

In <strong>den</strong> gesetzlich vorgesehenen „lokalen Netzwerken“<br />

arbeiten auf kommunaler Ebene unter<br />

Lei<strong>tun</strong>g des Jugendamts verschie<strong>den</strong>e Dienste<br />

und Einrich<strong>tun</strong>gen, besonders der Jugendhilfe, des<br />

Gesundheitswesens, der Schulen und Familiengerichte,<br />

zusammen. Eltern sollen so frühzeitiger<br />

erreicht und durch die verstärkte Nutzung und<br />

Weiterentwicklung der vorhan<strong>den</strong>en Angebote<br />

umfassender unterstützt wer<strong>den</strong>.<br />

Das neue Landesgesetz regelt ein verbindliches<br />

Einladungswesen für die Früherkennungsuntersuchungen.<br />

Reagieren die Eltern trotz Erinnerung<br />

nicht, schalten <strong>sich</strong> die Gesundheits- und<br />

Jugend ämter ein. Für ihre Leis<strong>tun</strong>gen erhalten die<br />

Jugend ämter jährlich rund 1,4 Mio. Euro und die<br />

Gesundheitsämter rund 600.000 Euro.<br />

37


38<br />

Bundesweiten Vorbildcharakter hat das neue rheinland-pfälzische<br />

Landesgesetz zum Schutz von Kindeswohl<br />

und Kindergesundheit.<br />

Viva Familia Auch mit der fl ächendecken<strong>den</strong><br />

Einrich<strong>tun</strong>g von „Häusern der<br />

Familien“ geht das Land im Ländervergleich voran.<br />

<strong>Sie</strong> verbessern die familienfreundliche Infrastruktur<br />

der Kommunen in Rheinland-Pfalz entschei<strong>den</strong>d.<br />

Um Kindern die bestmöglichen Chancen für ein<br />

gesundes Aufwachsen und eine gute Erziehung<br />

in der Familie zu geben, sind in Viva Familia viele<br />

hilfreiche Angebote enthalten. Familien nehmen<br />

sie sehr gut an.<br />

■<br />

Das Fortbildungsprogramm „Hebammen beraten<br />

Familien“ befähigt diese, Eltern frühzeitig<br />

bei Alltagsproblemen vor und nach der Geburt<br />

■<br />

eines Kindes zu unterstützen. Vom Start der<br />

Kurse im Jahr 2006 bis Mitte 2008 wur<strong>den</strong><br />

220 Hebammen und Kinderkrankenschwestern<br />

geschult.<br />

In <strong>den</strong> vom Land initiierten „Lokalen Bündnissen<br />

für Familien“ entwickeln Vereine, Verbände und<br />

Ämter Unterstützungsangebote für die Familien<br />

in <strong>den</strong> Regionen. Die von der Landeszentrale für<br />

Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e. V.<br />

mit Landesmitteln eingerichtete Servicestelle<br />

unterstützt <strong>den</strong> Aufbau dieser lokalen Bündnisse.<br />

<strong>Sie</strong> berät die handeln<strong>den</strong> Personen und arbeitet<br />

eng mit Kommunen, Unternehmen, Wohlfahrtsverbän<strong>den</strong>,<br />

Gewerkschaften, Familienbildungsstätten<br />

und Kirchen zusammen. Im Zeitraum<br />

von 2006 bis 2008 hat <strong>sich</strong> die Zahl der lokalen<br />

Bündnisse von 24 auf 34 erhöht.<br />

HÄUSER DER FAMILIEN<br />

Zu Beginn dieser Wahlperiode hat die Landesregierung<br />

angekündigt, mindestens ein „Haus der<br />

Familie“ in jedem Landkreis und jeder kreisfreien<br />

Stadt einzurichten. Das ist mit inzwischen 32 Einrich<strong>tun</strong>gen<br />

nahezu gelungen. Für die Häuser der<br />

Familien stellt das Land insgesamt 720.000 Euro<br />

zur Verfügung. Das 2006 gestartete Landesprogramm<br />

wird in einigen Regionen mit dem Bundesprogramm<br />

„Mehrgenerationenhäuser“ verbun<strong>den</strong>,<br />

d. h., auch die Begegnung der Generationen<br />

unter einander wird gefördert. Durch verschie<strong>den</strong>e<br />

Bil dungs-, Bera<strong>tun</strong>gs- und Unterstützungsangebote<br />

erhalten Familien in Rheinland-Pfalz dort<br />

konkrete Hilfen bei kleinen und großen Anliegen.<br />

<strong>Sie</strong> sind je nach örtlichen Gegeben heiten an<br />

Kindertagesstätten, Gemeindezentren, Familienbildungsstätten,<br />

Bera<strong>tun</strong>gsstellen oder Seniorenzentren<br />

ange schlossen. Die Einrich<strong>tun</strong>gen<br />

befi n<strong>den</strong> <strong>sich</strong> in kommunaler oder kirchlicher<br />

Trägerschaft oder wer<strong>den</strong> von freien Trägern der<br />

Jugend-, Familien- oder Altenhilfe geführt.


■<br />

Um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu<br />

fördern, unterstützt das Land besonders kleine<br />

und mittelständische Unternehmen dabei, ihre<br />

Familienfreundlichkeit zu verbessern. Die Kosten<br />

für die Auditierung durch die Gemeinnützige<br />

Hertie-Stif<strong>tun</strong>g bei Unternehmen mit bis zu 25<br />

Beschäftigten wer<strong>den</strong> ganz, von Unternehmen<br />

mit 26 bis 500 Beschäftigten zu 50% vom Land<br />

übernommen.<br />

Verschie<strong>den</strong>e Herkunft mit gemeinsamer<br />

Zukunft – Integration wird vor Ort gelebt<br />

Die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund<br />

bedeutet für die Landesregierung,<br />

dass diese gleichberechtigt am wirtschaftlichen,<br />

kulturellen und gesellschaftlichen Leben in<br />

unserem Land teilnehmen. Im Jahr 2007 verabschiedete<br />

die Landesregierung ihr Integrationskonzept<br />

„Verschie<strong>den</strong>e Kulturen – Leben gemeinsam<br />

gestalten!“. Dieses legt die Strategien<br />

zur Stärkung des Integrationsprozesses fest. Der<br />

ebenfalls 2007 gebildete Landesbeirat für Migration<br />

und Integration war an der Entwicklung des<br />

Konzeptes beteiligt und ist wichtigster Partner<br />

Interkulturelles<br />

Miteinander<br />

der Landes regierung bei<br />

dessen Umsetzung. Im<br />

Herbst 2008 hat erstm<strong>als</strong><br />

der „Kommunale<br />

Gipfel – Integrationsforum Rheinland-Pfalz“<br />

stattgefun<strong>den</strong>, der <strong>den</strong> Austausch und die<br />

Erarbei<strong>tun</strong>g von Strategien zur Integrationsarbeit<br />

befördert und alle Akteure vor Ort in einen<br />

offenen Dialog über die Herausforderungen und<br />

Lösungsmöglichkeiten einbezieht. Beispielhafte<br />

Integrationsprojekte wer<strong>den</strong> im zweijährigen<br />

Turnus mit dem „Preis für vorbildliches interkulturelles<br />

Miteinander“ ausgezeichnet. In 2008<br />

wurde der Preis erstm<strong>als</strong> an die Städte Koblenz,<br />

Ludwigshafen und Rennerod vergeben.<br />

Wohnen und Bauen –<br />

sozial und barrierefrei<br />

Ziel der rheinland-pfälzischen Wohnungsbaupolitik<br />

ist es, Menschen, die es <strong>sich</strong> sonst nicht<br />

leisten könnten, beim Kauf oder Bau eines eigenen<br />

Hauses oder einer Wohnung zu unterstützen.<br />

Das sind besonders Familien mit Kindern,<br />

Haushalte mit schwer behinderten Menschen<br />

und Alleinerziehende, die bestimmte Einkommensgrenzen<br />

nicht überschreiten. Diese Grenzen<br />

sind nach Haushaltsgröße gestaffelt. Das Programm<br />

wird vor allem von kinderreichen Familien<br />

erfreulich stark in Anspruch genommen. Das<br />

Land leistet damit auch einen wirksamen Beitrag<br />

zur Stärkung der Ortskerne, da über 70% der<br />

geförderten Objekte Bestandsimmobilien sind.<br />

Allein im Jahr 2007 wur<strong>den</strong> Kauf und Bau von<br />

Wohn eigentum mit einem Kreditvolumen von<br />

60,6 Mio. Euro gefördert.<br />

Die rasant steigen<strong>den</strong> Energiepreise machen<br />

die Nebenkostenabrechnung zur zweiten Miete.<br />

Energiesparen und Umweltschutz haben heutzutage<br />

beim Bauen und Sanieren Priorität, auch<br />

bei der Modernisierungsförderung des Landes.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt des Förderprogramms<br />

ist die Umgestal<strong>tun</strong>g und Anpassung von<br />

Wohnungen an die Bedürfnisse von älteren und<br />

mobilitätseingeschränkten Menschen. Das Land<br />

Rheinland-Pfalz hat im Jahr 2007 Modernisierungen<br />

in einem Umfang gefördert wie noch<br />

nie zuvor. Das Kreditvolumen in <strong>den</strong> Modernisierungsprogrammen<br />

der sozialen Wohnraumförderung<br />

lag bei rund 32 Mio. Euro.<br />

In Rheinland-Pfalz gibt es umfassende Regelungen<br />

zur Barrierefreiheit in öffentlichen und<br />

größeren privaten Wohnanlagen. Die Landesbera<strong>tun</strong>gsstelle<br />

„Barrierefrei Bauen und Wohnen“<br />

berät seit 13 Jahren<br />

Barrieren abbauen in zehn Region<strong>als</strong>tellen<br />

kostenfrei bei der<br />

Anpassung der eigenen Wohnung. Im Herbst<br />

2006 haben <strong>sich</strong> alle Stellen im „Bera<strong>tun</strong>gsnetzwerk<br />

Barrierefreies Wohnen“ vernetzt, um<br />

ihr qualifi ziertes Angebot für Bürgerinnen und<br />

39


40<br />

Bürger auszubauen. An der Entstehung und <strong>den</strong><br />

Kooperationsverein barungen der Bera<strong>tun</strong>gsstellen<br />

ist das Land beteiligt. Die Landesleitstelle<br />

„Älter wer<strong>den</strong> in Rheinland-Pfalz“ berät zusätzlich<br />

bei einzelnen Projekten für ältere Menschen.<br />

Bisher gibt es 16 realisierte gemeinschaftliche<br />

Wohnprojekte in Rheinland-Pfalz, zudem drei<br />

Wohnprojekte in der Umsetzungsphase und 15<br />

Projekte in der Planung. Im Kooperationsforum<br />

„Gemeinschaftlich Wohnen in einer Gesellschaft<br />

des längeren Lebens“ arbeitet das Land mit<br />

Partnern zusammen und fördert das Zusammen-<br />

PERSÖNLICHES BUDGET<br />

Das „Persönliche Budget“ überlässt Menschen<br />

mit Behinderungen selbst zu entschei<strong>den</strong>, welche<br />

Hilfen sie wann, wie und durch wen in Anspruch<br />

nehmen – <strong>als</strong> „Experten in eigener Sache“. Heute<br />

nutzen über 3.300 Menschen mit Behinderungen<br />

ein Persönliches Budget. Vor zehn Jahren führte<br />

Rheinland-Pfalz diese Form der Unterstützung<br />

behinderter Menschen mit dem Projekt „Selbst<br />

bestimmen – Hilfe nach Maß“ <strong>als</strong> erstes Land<br />

modellhaft ein. Mittlerweile ist das Persönliche<br />

Budget nach rheinland-pfälzischem Vorbild sogar<br />

im Bundesrecht verankert. Es kann seitdem auch<br />

trägerübergreifend gewährt wer<strong>den</strong> und setzt<br />

<strong>sich</strong> dann aus Geldleis<strong>tun</strong>gen verschie<strong>den</strong>er<br />

Leis<strong>tun</strong>gsträger, z. B. der Rentenver<strong>sich</strong>erung und<br />

der Sozialhilfe, zusammen. Seit dem 1. Januar<br />

2008 gibt es einen Rechtsanspruch auf das<br />

Persönliche Budget.<br />

wohnen unterschiedlicher Generationen. Erste<br />

Ergebnisse sind das 2007 angelaufene Förderprogramm<br />

„Wohnen im Zentrum – Wohnungsbau<br />

in Orts- und Stadtkernen“ und die fi nanzielle<br />

Förderung von Gemeinschaftsräumen. Im<br />

Rahmen des Bundesmodellprogramms „Neues<br />

Wohnen – Bera<strong>tun</strong>g und Kooperation für mehr<br />

Lebensqualität im Alter“ wollen wir in 2009 und<br />

2010 interessierte Menschen zu ehrenamtlichen<br />

Tutoren für die Bera<strong>tun</strong>g zu gemeinschaftlichem<br />

Wohnen qualifi zieren.


Selbstbestimmt leben – Politik für<br />

Menschen mit Behinderungen<br />

Menschen mit und ohne Behinderungen sollen<br />

in unserem Land gemeinsam leben, arbeiten und<br />

ihren Alltag gestalten. Damit behinderte Menschen<br />

in allen Lebens bereichen gleichberechtigt<br />

handeln können, hat das Land besonders innovative<br />

Lösungen entwickelt. Rheinland-Pfalz ist<br />

in vielen Bereichen bundesweit führend.<br />

Besonders erfolgreich ist der Budgetansatz, <strong>den</strong><br />

Rheinland-Pfalz <strong>als</strong> „Persönliches Budget“ und<br />

<strong>als</strong> „Budget für Arbeit“ eingeführt hat. Mit einem<br />

Teilhabe,<br />

Gleichstellung,<br />

Selbstbestimmung<br />

Budget für Arbeit hat<br />

Rheinland-Pfalz <strong>als</strong><br />

erstes Land in der Bundesrepublik<br />

ein Instrument<br />

geschaffen, mit<br />

dem Menschen mit Behinderungen der Zugang zu<br />

Arbeit erleichtert wird. Seit dem Modellstart 2006<br />

konnten über 70 Menschen aus einer Werkstatt für<br />

behinderte Menschen auf <strong>den</strong> allgemeinen Arbeitsmarkt<br />

wechseln. Dies wird auch dadurch möglich,<br />

dass immer mehr Betriebe integrierend arbeiten.<br />

Ihr Angebot, Arbeitsplätze für behinderte Menschen<br />

zu schaffen, wird mit einem Lohnzuschuss<br />

honoriert.<br />

In Rheinland-Pfalz sinkt die Zahl arbeitsloser behinderter<br />

Menschen, während sie bundesweit angestiegen<br />

ist. 1998 waren 9.502 schwerbehinderte<br />

Menschen arbeitslos, Anfang 2006 noch 7.026 und<br />

Anfang 2008 lediglich 6.156. Einen Beitrag dazu<br />

leisten die Integrationsfi rmen, in <strong>den</strong>en behinderte<br />

und nicht behinderte Menschen zusammen<br />

beschäftigt sind. <strong>Wir</strong> haben mit Mitteln des Landes<br />

<strong>den</strong> Ausbau forciert. Von 2006 bis 2008 konnten<br />

elf neue Firmen gegründet und zahlreiche Betriebe<br />

erweitert wer<strong>den</strong>. Damit wur<strong>den</strong> 217 Arbeitsplätze<br />

für behinderte Frauen und Männer geschaffen.<br />

Integration wird auch in <strong>den</strong> rheinland-pfälzischen<br />

Kindertagesstätten und Schulen mehr und mehr<br />

zur Selbstverständlichkeit. Die Zahl der Förderkindergärten<br />

konnte in <strong>den</strong> letzten bei<strong>den</strong> Jahren<br />

reduziert wer<strong>den</strong>, dafür nahm das Angebot an<br />

integrativen Kindertagesstätten zu. Schüler innen<br />

und Schüler mit Behinderungen können in<br />

Rheinland-Pfalz gemeinsam mit nicht behinderten<br />

Schülerinnen und Schülern dieselben Schulen<br />

besuchen. Durch <strong>den</strong> Ausbau der Schwerpunktschulen<br />

hat die Landesregierung dem Wunsch von<br />

Eltern nach wohnortnaher Integration noch stärker<br />

entsprochen. An diesen Schulen ist die sonder-<br />

und sozialpädagogische Unterstützung dauerhaft<br />

vorhan<strong>den</strong>. Ab dem Schuljahr 2008/2009 gibt es<br />

157 Schulstandorte landesweit, davon 85 Grundschulen<br />

und 72 Schulen der Sekundarstufe I.<br />

Die Zahl der Integrations schülerinnen und<br />

-schüler hat <strong>sich</strong> damit gegenüber dem Schuljahr<br />

2005/2006 mehr <strong>als</strong> verdoppelt.<br />

Auch in punkto Wohnen konnte das Land Selbstbestimmung<br />

und Teilhabe durch das Angebot des<br />

„Betreuten Wohnens“ ausweiten. Es ermöglicht<br />

Menschen mit Behinderungen ein hohes Maß an<br />

Selbstbestimmung bei gleichzeitiger Sicherheit<br />

durch ambulante Unterstützung. Rheinland-<br />

Pfalz fördert das Betreute Wohnen für Menschen<br />

mit Behinderungen. <strong>Wir</strong> übernehmen die<br />

Hälfte der dem Träger des Betreuten Wohnens<br />

ent stehen<strong>den</strong> Personalkosten. In 2006 wur<strong>den</strong><br />

2.150 Plätze mit ca. 4,1 Mio. Euro gefördert, aktuell<br />

sind es 2.244 Plätze mit ca. 4,6 Mio. Euro.<br />

Für die Landesregierung ist Barrierefreiheit im<br />

umfassen<strong>den</strong> Sinne, <strong>als</strong>o für Menschen mit unterschiedlichen<br />

Einschränkungen und Behinderungen,<br />

ein wichtiger politischer Schwerpunkt. <strong>Wir</strong> fördern<br />

Barrierefrei<br />

ist mehr <strong>als</strong><br />

stufenlos<br />

barrierefreie Internet angebote,<br />

die Verwendung von „leichter<br />

Sprache“ und haben uns erfolgreich<br />

für <strong>den</strong> barriere freien<br />

Zugang zu öffentlichen Ver-<br />

kehrsmitteln eingesetzt. Auf Initiative des Landesbeauftragten<br />

für die Belange behinderter Menschen<br />

konnten Zielvereinbarungen zur Herstellung<br />

von Barrierefreiheit zwischen <strong>den</strong> Organisationen<br />

behinderter Menschen und <strong>Wir</strong>tschaftsunternehmen<br />

oder deren Verbän<strong>den</strong> abgeschlossen wer<strong>den</strong>,<br />

z. B. im Einzelhandel, Verkehr, Gesundheitswesen<br />

und mit Sparkassen.<br />

41


42<br />

Gesundheit und Pfl ege –<br />

gute Versorgung im ganzen Land<br />

Ein Schwerpunkt der Gesundheitspolitik ist und<br />

bleibt die Stärkung der Prävention und Gesundheitsförderung.<br />

In <strong>den</strong> Jahren 2005 bis 2008<br />

wur<strong>den</strong> dafür mehr <strong>als</strong> 10 Mio. Euro zur Verfügung<br />

gestellt. Dabei setzen wir mit unseren Maßnahmen<br />

möglichst früh im Kindesalter an.<br />

Die Landesregierung hat zu sammen mit einer<br />

Vielzahl von Partnern, z. B. mit der Landeszentrale<br />

für gesundheitliche Aufklärung, Initiativen zur<br />

Kindergesundheit<br />

Präven tion und Gesundheitsförderung,<br />

besonders bei<br />

Kindern und Jugen dlichen,<br />

angestoßen und unterstützt.<br />

Diese sollen Risiken senken, Gesundheitschancen<br />

verbessern und Familien in ihrer Gesundheits- und<br />

Erziehungskompetenz stärken. Viele erfolgreiche<br />

Projekte bestätigen das große Interesse und <strong>den</strong><br />

Bedarf an Präventions angeboten. Beispiele <strong>hier</strong>für<br />

sind:<br />

■<br />

■<br />

■<br />

die Elternschule für eine gesunde Familie,<br />

die zahnmedizinische Prophylaxe bei Kindern und<br />

Jugendlichen und<br />

die „Folsäureinitiative Rheinland-Pfalz“ zur<br />

Vermeidung von frühkindlichen Schä<strong>den</strong>.<br />

Ein besonders wichtiger Beitrag<br />

zur Verbes serung der Kindergesundheit<br />

sind die Früherkennungsuntersuchungen,<br />

die mit dem<br />

2008 in Kraft getretenen „Landesgesetz<br />

zum Schutz von Kindeswohl<br />

und Kindergesundheit“<br />

verpfl ichtend sind. Inzwischen<br />

ist der Aufbau eines zentralen<br />

Einladungs-, Erinnerungs- und<br />

Rückmeldesystems für die<br />

Früherkennungsunter suchungen<br />

abgeschlossen.<br />

180<br />

170<br />

160<br />

150<br />

140<br />

130<br />

120<br />

Zurzeit arbeiten in Rheinland-Pfalz so viele<br />

Ärztinnen und Ärzte in Arztpraxen und Krankenhäusern<br />

wie noch nie zuvor. Die zukünftige<br />

Sicher stellung der gesundheitlichen Versorgung<br />

mit praktizieren<strong>den</strong> Haus- und Fachärzten in <strong>den</strong><br />

Regionen des Landes ist eine wichtige Aufgabe. Die<br />

Landes r egierung hat deshalb, gemeinsam mit <strong>den</strong><br />

verantwortlichen Ärzteorganisationen, Lösungsstrategien<br />

entwickelt.<br />

Ende 2007 wurde der „Masterplan zur Stärkung der<br />

ambulanten Versorgung“ unterzeichnet. Das Land<br />

hat ihn gemeinsam mit der Kassenärztlichen Vereinigung<br />

Rheinland-Pfalz, der Landesärzte kammer<br />

Rheinland-Pfalz und dem Hausärzteverband<br />

Rheinland-Pfalz erarbeitet. Er leitet Maßnahmen in<br />

die Wege, um regionalen Versorgungsengpässen,<br />

besonders im hausärztlichen Bereich, möglichst<br />

frühzeitig zu begegnen.<br />

Rheinland-Pfalz verfügt über ein gutes Angebot an<br />

hochqualifi zierten Krankenhäusern in allen Landesteilen.<br />

Das Land Rheinland-Pfalz hat <strong>den</strong> Krankenhäusern<br />

in <strong>den</strong> Jahren 2006 und 2007 jeweils 118,8<br />

Mio. Euro zur Verfügung gestellt; der gleiche Betrag<br />

ist im Haushalt für das Jahr 2008 ausgewiesen. Mit<br />

<strong>den</strong> Fördermitteln trägt das Land maßgeblich dazu<br />

bei, dass <strong>sich</strong> die Krankenhäuser in Rheinland-Pfalz<br />

in einem baulich guten Zustand befi n<strong>den</strong>.<br />

Mehr Ärztinnen und Ärzte in Rheinland-Pfalz<br />

Quelle: Bundesärztekammer<br />

Ambulante und stationäre Ärztinnen und Ärzte in<br />

Rheinland-Pfalz je hunderttausend Einwohner<br />

152 153 154 154 155<br />

150 157 156 160 159 162 165<br />

160<br />

162<br />

147<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />

ambulant stationär<br />

169


Außerdem verfügen sie über eine Ausstat<strong>tun</strong>g auf<br />

hohem medizinischem, technischem und pfl egerischem<br />

Niveau. Die Versorgung der Bevölkerung<br />

wird durch insgesamt 96 Plankrankenhäuser ge<strong>sich</strong>ert.<br />

Durch die Zusammenführung von Krankenhäusern<br />

zu Krankenhausverbün<strong>den</strong> ist es gelungen,<br />

auch kleinere Häuser in der Fläche zu erhalten. <strong>Wir</strong><br />

haben ein orts- und bürgernahes Versorgungsangebot<br />

ge<strong>sich</strong>ert.<br />

Zwei herausragende gesundheitspolitische Schwer -<br />

punkte der Landesregierung sind die Sicherung einer<br />

schnellen Versorgung bei Schlaganfällen und die<br />

Krebsfrüherkennung.<br />

Im ganzen Land erhalten Patientinnen und Patienten<br />

in <strong>den</strong> Schlaganfalleinheiten an Krankenhäusern,<br />

<strong>den</strong> so genannten Stroke Units, durch<br />

speziell geschultes Personal und umfangreiche<br />

technische Möglichkeiten eine hervorragende<br />

Akutversorgung und Behandlung. Derzeit gibt<br />

es fl ächendeckend 29 Einheiten mit 148 Plätzen.<br />

Damit verfügt Rheinland-Pfalz im Länderver gleich<br />

über eine hohe Zahl an Behandlungsplätzen für<br />

Schlaganfallpatientinnen und -patienten.<br />

Herz-Kreislauferkrankungen sind die häufi gste<br />

Todesursache bei Frauen. Immer noch gibt es Aufklärungsbedarf.<br />

Erste Symptome wer<strong>den</strong> bei Frauen<br />

häufi g nicht richtig erkannt. Frauen benötigen eine<br />

Aufklärung und<br />

Prävention<br />

andere Diagnostik und<br />

andere Medikamente <strong>als</strong><br />

Männer. Zusammen mit<br />

zahlreichen Akteuren hat<br />

das Land im Herbst 2008 mit einer Aufklärungsinitiative<br />

für Frauen und medizinisches Fach personal<br />

begonnen. Ziel ist, bei der Entstehung von Herzinfarkt<br />

und Schlaganfall über die frauenspezifi schen<br />

Beschwer<strong>den</strong> zu informieren, um damit die frühzeitige<br />

Vor sorge, Diagnostik und rechtzeitige Behandlung<br />

zu verbessern.<br />

Ein besonderer gesundheitspolitischer Schwerpunkt<br />

der Landesregierung ist und bleibt die Verbesserung<br />

der Versorgung krebskranker Menschen. Brustkrebs<br />

ist heute immer noch die häufi gste Krebserkrankung<br />

bei Frauen. Das Land hat mit seiner Initiative „Brustlife“<br />

die Früherkennung erheblich verbessert.<br />

Mit der außeror<strong>den</strong>tlich guten Qualität seiner fünf<br />

auf das Land verteilten Brustzentren, die jeweils<br />

mehrere Krankenhäuser umfassen, belegt Rheinland-Pfalz<br />

im Ländervergleich einen Spitzenplatz.<br />

Die landesweite Etablierung des Mammographie-<br />

Screenings in <strong>den</strong> Jahren 2007 und 2008 ist ein<br />

weiterer wichtiger Meilenstein im Kampf gegen <strong>den</strong><br />

Brustkrebs. Alle Frauen im Alter von 50 bis 69 Jahren<br />

erhalten jetzt eine Einladung zu einer kostenlosen<br />

Früherkennungsuntersuchung, auf die alle zwei Jahre<br />

ein Anspruch für ver<strong>sich</strong>erte Frauen der gesetzlichen<br />

und privaten Krankenver<strong>sich</strong>erungen besteht.<br />

„Menschen pfl egen“ erfolgreich fortführen<br />

Älter wer<strong>den</strong> bedeutet oft, <strong>als</strong> pfl egebedürftiger<br />

Mensch ohne die Unterstützung anderer nicht<br />

mehr zurechtkommen zu können. Pfl ege im Alter<br />

oder nach Krankheit ist eine Leis<strong>tun</strong>g in der Familie<br />

und in <strong>den</strong> ambulanten und stationären Einrich<strong>tun</strong>gen,<br />

die Kraft und Zeit voraussetzt und auch<br />

einer entsprechen<strong>den</strong> Qualifi zierung bedarf. Die<br />

Pfl egebedürftigen und die sie betreuen<strong>den</strong> Angehörigen<br />

und Fachkräfte stehen im Zentrum unseres<br />

Schwerpunktes „Menschen pfl egen“.<br />

<strong>Wir</strong> wollen Pfl egebedürftigen ermöglichen,<br />

längstmöglich in ihrer gewohnten Umgebung<br />

zu leben. Der Schwerpunkt der Pfl egepolitik<br />

des Landes liegt auf der Stärkung der ambulanten<br />

Sozial aktiv<br />

vor Ort<br />

Pfl ege. Das Land förderte<br />

beispielsweise im Jahr 2007<br />

niedrigschwellige Betreuungsangebote<br />

und ehrenamtliche<br />

Besuchs- und Begleitdienste mit einem Fördervolumen<br />

von 439.000 Euro. Es unterstützt sieben<br />

Modellprojekte zur Strukturentwicklung in der<br />

43


44<br />

Pfl ege dementer Menschen. <strong>Wir</strong> haben außerdem<br />

eine landesweite Schulungsinitiative für Angehörige<br />

von Menschen mit Demenz ins Leben gerufen.<br />

„Menschen pfl egen“ will auch die Rahmenbedingungen<br />

für berufl ich Pfl egende verbessern.<br />

Deshalb laufen verschie<strong>den</strong>e Modellprojekte zur<br />

Stärkung des Gesundheitsschutzes und der Organisationsentwicklung<br />

in Einrich<strong>tun</strong>gen der Pfl ege.<br />

Die Weiterentwicklung von Aus- und Fortbildung<br />

waren zusätzliche wichtige Schritte zur Optimierung<br />

der Rahmenbedingungen für Pfl egekräfte.<br />

Im Rahmen der „Werkstatt Pfl egestützpunkt“,<br />

einem Modellvorhaben des Bundesgesundheitsministeriums,<br />

wird die Bera<strong>tun</strong>gs- und Koordinierungsstelle<br />

Ingelheim zum Modell-Pfl egestützpunkt<br />

ausgebaut.<br />

Es ist ein wichtiges Anliegen der Landesregierung,<br />

dass Menschen in ihrer vertrauten Umgebung<br />

sterben können. Viele ambulante Hospizangebote<br />

ergänzen die Arbeit der Ärzte und Pfl egedienste.<br />

Darüber hinaus gibt es in Rheinland-Pfalz auch<br />

einige stationäre Hospize. Das 2006 im Rahmen<br />

der Initiative „Menschen pfl egen“ initiierte<br />

Projekt „Palliative-Care-Teams“ trägt dazu bei.<br />

Die Palliativ medizin hat das Ziel, körperliche und<br />

seelische Beschwer<strong>den</strong> in der letzten Lebensphase<br />

eines Menschen zu lindern und Patienten sowie<br />

ihre Angehörigen zu begleiten.


Prüm<br />

Bitburg<br />

Trier<br />

Saarburg<br />

Daun<br />

Bad Neuenahr-<br />

Ahrweiler<br />

Wittlich<br />

Zweibrücken<br />

Mayen<br />

Cochem<br />

Bernkastel-Kues<br />

Birkenfeld<br />

BERATUNGS- UND KOORDINIERUNGSSTELLEN IM GANZEN LAND<br />

135 Bera<strong>tun</strong>gs- und Koordinierungsstellen (BeKo)<br />

sind ein bedeutender Bestandteil der innovativen<br />

und zukunftsweisen<strong>den</strong> Pfl egestruktur unseres<br />

Landes. Die BeKos bieten ein kostenloses Bera<strong>tun</strong>gs-<br />

und Unterstützungsangebot für Rat und<br />

Hilfe suchende pfl egebedürftige Menschen und<br />

ihre Angehörigen. Durch das „Informations- und<br />

Beschwerdetelefon Pfl ege“ stärken sie in Kooperation<br />

mit der Verbraucherzentrale <strong>den</strong> Verbraucherschutz.<br />

<strong>Sie</strong> fördern das bürgerschaftliche<br />

Kusel<br />

Quelle: Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen<br />

Montabaur<br />

Koblenz<br />

Simmern Mainz<br />

Pirmasens<br />

Wissen<br />

Westerburg<br />

St. Goarshausen<br />

Grünstadt<br />

Kaiserslautern<br />

Diez<br />

Bad-Kreuznach<br />

Alzey<br />

Neustadt<br />

a. d. Weinstraße<br />

Worms<br />

Landau i. d. Pfalz<br />

Ludwigshafen<br />

am Rhein<br />

Engagement und beraten in Fragen der Wohnraumanpassung.<br />

Das ist bundesweit einmalig. In keinem<br />

anderen Land stehen <strong>den</strong> Betroffenen und Angehörigen<br />

vergleichbare Bera<strong>tun</strong>gsangebote für die<br />

Pfl ege zur Verfügung. Die fl ächendeckende und<br />

wohnortnahe Struktur der BeKos war auch Vorbild<br />

für das Pfl ege-Weiterentwicklungsgesetz, das<br />

<strong>den</strong> Aufbau von Pfl egestützpunkten bundesweit<br />

vorsieht. Aufgrund dieses Gesetzes wer<strong>den</strong> die 135<br />

BeKos zu Pfl egestützpunkten weiterentwickelt.<br />

45


23 46<br />

LEBENDIGES<br />

RHEINLAND-PFALZ


Ein elementares Ziel der rheinland-pfälzischen Landespolitik ist, die Gleichwertigkeit<br />

der Lebensbedingungen in <strong>den</strong> verschie <strong>den</strong>en Landesteilen <strong>sich</strong>erzustellen. Gemeinsam<br />

mit <strong>den</strong> Kommunen richten wir unsere Landes- und Regionalplanung daran aus.<br />

<strong>Wir</strong> <strong>sich</strong>ern Mobilität in ihren verschie<strong>den</strong>en Facetten durch einen landesweit gut<br />

ausgebauten Personennahverkehr, <strong>den</strong> Erhalt und die Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur<br />

sowie einen schnellen Zugang zu „Datenautobahnen“.<br />

Durch eine effi ziente Polizei sowie vielfältige Präventionsmaßnahmen machen wir<br />

Rheinland-Pfalz zu einem <strong>sich</strong>eren Land. Unsere Justiz arbeitet schnell, effektiv und<br />

bürgernah.<br />

<strong>Wir</strong> verfolgen ehrgeizige Ziele beim Hoch<strong>was</strong>ser-, Umwelt- und Klimaschutz. Durch<br />

die Förderung regenerativer und alternativer Energiequellen unterstützen wir eine<br />

nachhaltige Energieversorgung.<br />

INFRASTRUKTUR, SICHERHEIT,<br />

NACHHALTIGKEIT<br />

Mobilität, Infrastruktur, Service<br />

Für die Menschen in Rheinland-Pfalz ist eine gute<br />

Verkehrsinfrastruktur besonders wichtig: Mobilität<br />

ist für die Erwerbstätigen in unserem Land<br />

existenziell. <strong>Sie</strong> ist für die wachsende Zahl älterer<br />

Menschen erforderlich, um ihren Alltag zu organisieren.<br />

Viele Freizeitaktivitäten hängen davon ab.<br />

Unser Ziel ist es, Mobilität für alle Menschen in<br />

Rheinland-Pfalz zu ermöglichen und gleichzeitig<br />

<strong>den</strong> Klimaschutz zu unterstützen. Deshalb richtet<br />

die Landes regierung ihre Förderung ausgewogen<br />

an <strong>den</strong> Anforderungen des öffentlichen und des<br />

Individual verkehrs aus.<br />

Der bundesweit anerkannte Rheinland-Pfalz-<br />

Takt <strong>sich</strong>ert in <strong>den</strong> ländlichen Räumen die Verkehrsanbindungen<br />

mit Bahn und Bus auf hohem<br />

Niveau. Das im Sommer 2008 vorgestellte Kon-<br />

Rheinland-Pfalz-<br />

Takt 2015<br />

zept „Rheinland-Pfalz-Takt<br />

2015“ wird ein qualitativ<br />

noch höher wertiges<br />

Angebot mit landesweit<br />

mehr Direkt verbindungen und verbesserten Anschlüssen<br />

bieten. Angestrebt wird, das Angebot<br />

an Zugkilometern gegenüber heute um 20% zu<br />

steigern.<br />

47


48<br />

Rheinland-Pfalz verfügt über das dichteste Straßennetz<br />

in Deutschland. Die Geographie des Landes<br />

erfordert eine solche Ausstat<strong>tun</strong>g. Für seine<br />

Instandhal<strong>tun</strong>g und <strong>den</strong> Bau von Ortsumgehungen<br />

gibt das Land jährlich zwischen 90 und 95 Mio.<br />

Euro aus. Schneller Zugang zu <strong>den</strong> großen überregionalen<br />

Verkehrsachsen ist ein wesentlicher<br />

Faktor, wenn es um die Ansiedlung von Unternehmen<br />

und damit um die Schaffung und Sicherung<br />

von Arbeitsplätzen geht. Unter anderem mit dem<br />

Lückenschluss der A 1 in der Eifel, dem Neu- und<br />

Ausbau der B 50 <strong>als</strong> Ost-West-Verbindung und<br />

dem Ausbau der B 10 in der Pfalz leistet die Landesregierung<br />

<strong>hier</strong>zu einen großen Beitrag. Gleich zeitig<br />

unternimmt sie alles in ihrer Verantwor<strong>tun</strong>g<br />

Stehende, die mit zunehmendem Verkehr auf der<br />

Straße und Schiene verbun<strong>den</strong>e Belästigung der<br />

Menschen durch Lärm und Abgase zu begrenzen.<br />

Eine vorausschauende Politik für Mobilität darf <strong>sich</strong><br />

aber heute nicht mehr nur auf Straße und Schiene<br />

beschränken. Schnelle Datenautobahnen sind<br />

inzwischen ebenso wie eine gut ausgebaute Verkehrsinfrastruktur<br />

Voraussetzung für die Teil habe<br />

am gesellschaftlichen Geschehen. <strong>Sie</strong> sind elementar<br />

für die wirtschaftliche Leis<strong>tun</strong>gsfähigkeit der<br />

ländlichen Räume in Rheinland-Pfalz. Das erklärte<br />

Ziel der Landesregierung ist es, bis zum Jahr 2012<br />

eine fl ächendeckende breitbandige Internetversorgung<br />

mit mindestens 1 Mbit/s (Basisversorgung)<br />

<strong>sich</strong>erzustellen. Dazu wer<strong>den</strong> mit einem Sonderprogramm<br />

über fünf Jahre die Erschließungsmaßnahmen<br />

in Gewerbegebieten, in landwirtschaftlichen<br />

Betrieben, in Privathaushalten und in<br />

Unternehmen im ländlichen Raum unterstützt.<br />

Zukunftsgerechte Entwicklung –<br />

Unterstützung durch Förderprogramme<br />

Mit strukturierter Städtebauförderung und einer<br />

gezielten Förderung des ländlichen Raums begegnen<br />

wir dem demographischen Wandel konstruktiv.<br />

Die Landesregierung unterstützt deshalb<br />

die Kommunen bei der Entwicklung tragfähiger<br />

Konzepte sowie zukunftsweisender Perspektiven.<br />

Im Rahmen der Dorferneuerung haben wir zur<br />

Stärkung und Wiederbelebung der Ortskerne <strong>den</strong><br />

Kommunen von 1991 bis 2007 364 Mio. Euro<br />

an Fördermitteln bereitgestellt. Mehr <strong>als</strong> 80%<br />

der Gemein<strong>den</strong> haben mittlerweile ein Konzept<br />

erarbeitet. Die Dorferneuerung hat <strong>sich</strong> damit zu<br />

einer der größten Bürgerinitiativen des Landes<br />

entwickelt.<br />

Städtebauförderung ist für das Land das zentrale<br />

Förderinstrument, um die Entwicklung von Innenstädten,<br />

Schwerpunktgebieten, Brachfl ächen und<br />

besonderen Einzelprojekten voranzubringen. Von<br />

1991 bis 2007 hat das Land über 980 Mio. Euro<br />

bewilligt. Größtes Teilprogramm ist die Sanierung<br />

von Orts- und Stadtkernen. Neu sind die Bund-<br />

Länder-Programme „Aktive Stadtzentren“ und<br />

„Investitionspakt 2008“.<br />

Die Landesregierung ist für die Kommunen Partner.<br />

<strong>Wir</strong> helfen, eine zukunftsfähige Energieversorgung<br />

in <strong>den</strong> Bebauungsplänen zu entwickeln und<br />

umzusetzen.<br />

Viele Kommunen haben mittlerweile klimaverträgliche<br />

Projekte und Konzepte realisiert. Hierzu<br />

zählen in <strong>den</strong> Jahren 2006 bis 2008:<br />

■<br />

■<br />

■<br />

Holzhackschnitzelanlagen zum Heizen in<br />

Schwimmbädern, wie z. B. in Cochem, und<br />

an Schulen, wie z. B. in Bad Hönningen und<br />

Rheinbrohl,<br />

Wärmenetze auf Holz- und Biogasbasis wie<br />

in Wörth und Konken oder mit industrieller<br />

Abwärme wie in Mayen,<br />

das 100%-regenerative Freibad in Bruchmühlbach<br />

oder die Energielandschaft Morbach.<br />

Sportstätten sind ein bedeutsamer Teil der Lebensqualität<br />

in <strong>den</strong> Kommunen. <strong>Sie</strong> sind wichtig für die<br />

Arbeit der Vereine, die zentrale gesellschaftliche<br />

und auch präventive Funktionen wahrnehmen. In<br />

der Jugend- und Seniorenarbeit ist das vielfältige<br />

Engagement der Sportvereine unverzichtbar. Die<br />

Landesregierung fördert Sportanlagen al lgemein<br />

und seit dem Jahr 2006 mit einem Sonderprogramm


kommunale Schwimmbäder. Das Schwimmbadprogramm<br />

hat die Modernisierung der Bäderlandschaft<br />

angestoßen. Bei <strong>den</strong> allgemeinen<br />

Zuwendungen ist jetzt wieder Spielraum zur<br />

Förderung von anderen Sport stätten. Mit dem<br />

Son derprogramm wer<strong>den</strong> insgesamt 45 Schwimmbäder<br />

saniert. Rund 50 Mio. Euro stehen dafür zur<br />

Verfügung. Im Jahr 2007 konnten bereits 13 Bäder<br />

gefördert wer<strong>den</strong>. In <strong>den</strong> Jahren 2008 und 2009<br />

sollen jeweils weitere 16 Bäder hinzukommen.<br />

Bürgernah und zukunftsfest<br />

Die Altersstruktur unserer Gesellschaft ändert<br />

<strong>sich</strong>, ebenso die Bedeu<strong>tun</strong>g von Verwal<strong>tun</strong>gsaufgaben.<br />

Dies führt dazu, dass kommunale<br />

Strukturen angepasst wer<strong>den</strong> müssen. Verwal<strong>tun</strong>gsebenen<br />

und -aufgaben sollen effektiv und<br />

zukunftsfest gemacht wer<strong>den</strong>. Die Landesregierung<br />

hat <strong>sich</strong> entschie<strong>den</strong>, in dieser Legislaturperiode<br />

eine Kommunal- und Verwal<strong>tun</strong>gsreform<br />

durchzuführen. An <strong>den</strong> bewährten Kommun<strong>als</strong>trukturen<br />

– einschließlich der rechtlich eigenständigen<br />

Ortsgemein<strong>den</strong> und der Ebene der<br />

Verbandsgemein<strong>den</strong> – wer<strong>den</strong> wir festhalten.<br />

Eine intakte, leis<strong>tun</strong>gsfähige und bürgernahe<br />

Kommun<strong>als</strong>truktur ist unverzichtbar, damit <strong>sich</strong><br />

die Menschen in ihrer Heimat verwurzelt fühlen<br />

und an politischen Entscheidungsprozessen<br />

teilnehmen können. Im Frühjahr 2008 hat die<br />

Landesregierung einen Katalog zur Übertragung<br />

von Aufgaben von der Landesverwal<strong>tun</strong>g auf die<br />

kommunale Ebene vorgelegt, der <strong>als</strong> Diskussionsgrundlage<br />

für die weiteren Reformbera<strong>tun</strong>gen<br />

dient. Dabei wird <strong>den</strong> Kriterien der Orts-, Sach-<br />

und Bürgernähe sowie der Einheitlichkeit des<br />

Verwal<strong>tun</strong>gshandelns große Bedeu<strong>tun</strong>g beigemessen.<br />

Alle Aufgabenübertragungen vom Land<br />

auf die kommunalen Ebenen wird die Landesregierung<br />

unter Beach<strong>tun</strong>g des Konnexitätsprinzips<br />

und unter Berück<strong>sich</strong>tigung der Interessen der<br />

Beschäftigten vornehmen. Des Weiteren ist es<br />

ein Ziel der Landesregierung, eine Optimierung<br />

der kommunalen Gebietsstrukturen ganz überwiegend<br />

auf freiwilliger Basis herbeizuführen und<br />

solche Vorhaben fi nanziell zu fördern.<br />

Die kommunalen Ausländerbeiräte will die<br />

Landes regierung 2009 zu „Beiräten für Migration<br />

und Integration“ weiterentwickeln. Die 1994<br />

geschaffenen Gremien tragen mit ihrer Sachkenntnis<br />

und Erfahrung zur politischen Willensbildung<br />

und Integration in <strong>den</strong> Kommunen bei.<br />

Die Beiratsmitglieder wollen wir um Eingebürgerte,<br />

Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler<br />

erweitern. Die Mindestwahlbeteiligung von 10%<br />

soll durch eine Mindestzahl von erforderlichen<br />

Kandidatinnen und Kandidaten abgelöst wer<strong>den</strong>.<br />

Die Kommunen erhalten mehr Flexibilität, um<br />

die Wahl zu vereinfachen. Die Beiräte können<br />

<strong>sich</strong> entsprechend ihren spezifi schen Bedürfnissen<br />

zu Fachgremien für Migration und Integration<br />

weiterentwickeln.<br />

„Nichts über uns – ohne uns“ ist einer der<br />

Leitsätze in der Politik für behinderte Menschen<br />

in Rheinland-Pfalz. Die Interessenvertre<strong>tun</strong>gen<br />

49


50<br />

behinderter Menschen bringen <strong>sich</strong> im „Landesbeirat<br />

zur Teilhabe behinderter Menschen“ und<br />

in weiteren Fachgremien des Landes ein. Regelmäßig<br />

fi n<strong>den</strong> Treffen zwischen Landesregierung,<br />

Heimbeiräten und Werkstatträten statt. Mittlerweile<br />

gibt es in Rheinland-Pfalz 34 Beauftragte<br />

„Meine Meinung zählt“ ist das Motto unseres<br />

Bürger beteiligungsprozesses zur geplanten Kommunal-<br />

und Verwal<strong>tun</strong>gsreform. Die Bürgerinnen<br />

und Bürger sind aufgefordert, ihre Meinung,<br />

ihre Ideen und Erwar<strong>tun</strong>gen an eine moderne<br />

kommunale Verwal<strong>tun</strong>g in die Diskussion um<br />

die Kommunal- und Verwal<strong>tun</strong>gsreform einzubringen.<br />

Diese Beteiligung ist in der Bundesrepublik<br />

einmalig. <strong>Sie</strong> geht über bisherige kommunale<br />

Beteiligungsformen, wie z. B. Bürgeranhörungen,<br />

hinaus. Viel fältige und kreative Metho<strong>den</strong> wur<strong>den</strong><br />

und wer<strong>den</strong> eingesetzt, um möglichst viele<br />

und 19 Beiräte und vergleichbare Arbeitskreise<br />

für die Belange behinderter Menschen auf Kreis-,<br />

Stadt- oder Gemeindeebene. Ziel für Rheinland-<br />

Pfalz ist, eine fl ächendeckende Struktur kommunaler<br />

Beiräte und Beauftragter zu schaffen.<br />

MEINE MEINUNG ZÄHLT – BÜRGERBETEILIGUNG IN RHEINLAND-PFALZ<br />

Menschen zu er reichen. Fast 1.000 Bürgerinnen<br />

und Bürger setzten <strong>sich</strong> 2008 im Rahmen von<br />

Bürgerkongressen und Planungszellen in <strong>den</strong> verschie<strong>den</strong>en<br />

Landes teilen intensiv mit dem Thema<br />

auseinander. In mehrtägigen Workshops wur<strong>den</strong><br />

die Teilnehmen<strong>den</strong> zu „Experten in eigener<br />

Sache“, sammelten Vorschläge und formulierten<br />

klar ihre Vorstellungen von einer guten und<br />

ortsnahen Verwal<strong>tun</strong>g. Die Vorschläge liegen <strong>als</strong><br />

„Bürgergutachten“ vor und wer<strong>den</strong> in die Reformbera<strong>tun</strong>gen<br />

der Landesregierung einfl ießen.


Mediation –<br />

Neue Wege in der Streitschlich<strong>tun</strong>g<br />

Nicht jeder Streit muss vor Gericht ausgetragen<br />

wer<strong>den</strong>. Bei <strong>den</strong> Bürgerinnen und Bürgern nimmt<br />

bei Rechtsstreitigkeiten die Bereitschaft zur vorgerichtlichen<br />

Schlich<strong>tun</strong>g zu. Dem kommt das Land<br />

entgegen. <strong>Wir</strong> wollen in allen Gerichtsbarkeiten<br />

und möglichst an allen Gerichtsstandorten bis<br />

Anfang 2009 ein Angebot der gerichtsinternen<br />

Mediation einrichten. Damit wird im Sinne einer<br />

bürgerfreundlichen, dienstleis<strong>tun</strong>gsorientierten<br />

und modernen Justiz eine weitere Konfl iktlösungsmöglichkeit<br />

angeboten. Bei der Mediation wird<br />

nicht entschie<strong>den</strong>, wer Recht und wer Unrecht<br />

hat. <strong>Sie</strong> zeigt <strong>den</strong> Weg zu einer eigenverantwortlichen<br />

Lösung auf.<br />

Das in Kürze in Kraft tretende Landesschlich<strong>tun</strong>gsgesetz<br />

soll die Chance auf eine Streitschlich<strong>tun</strong>g<br />

erhöhen. Durch ein obligatorisches vorgerichtliches<br />

Schlich<strong>tun</strong>gsverfahren bei bestimmten<br />

bürgerlichen Rechtsstreitigkeiten sollen die Möglichkeiten<br />

ausgelotet wer<strong>den</strong>, wie <strong>sich</strong> die Parteien<br />

ohne Prozess einigen können. Dieses Schlich<strong>tun</strong>gsverfahren<br />

bei nachbarrechtlichen Streitigkeiten und<br />

Streitigkeiten über Ansprüche bei Verletzung der<br />

persönlichen Ehre soll nun vor der Klageerhebung<br />

eingesetzt wer<strong>den</strong>. Nach der Schiedsamtsordnung<br />

bestellte Schiedspersonen oder andere Gütestellen<br />

sollen die Schlich<strong>tun</strong>gsverfahren durchführen.<br />

Schnelle und effi ziente Justiz<br />

durch Informations technologie<br />

Rheinland-Pfalz führt in großen Verbün<strong>den</strong> entwickelte<br />

moderne IT-Fachanwendungen bei <strong>den</strong><br />

or<strong>den</strong>tlichen Gerichten, bei <strong>den</strong> Staatsanwaltschaften<br />

und neuerdings auch beim Justizvollzug<br />

ein. So kommt das Zivilmodul „forumSTAR“ Ende<br />

2008 bei 48 Amtsgerichten zum Einsatz. Alle<br />

Hauptmodule sollen fl ächendeckend bis Ende<br />

2011 eingeführt sein. Die Fachanwendung<br />

„web.sta 3.0“ konnte bei sieben Staatsanwaltschaften<br />

und einer Gener<strong>als</strong>taatsanwaltschaft eingeführt<br />

wer<strong>den</strong>. Die fl ächendeckende Einführung<br />

soll bis Anfang 2009 abgeschlossen wer<strong>den</strong>. Der<br />

Pilotbetrieb mit „BASIS-Web“ hat im Herbst 2008<br />

begonnen; der Rollout soll bis Ende 2011 abgeschlossen<br />

sein.<br />

Die Zusammenarbeit aller Landesjustizverwal<strong>tun</strong>gen<br />

führte zudem zu einer erheblichen Auswei<strong>tun</strong>g<br />

der Serviceleis<strong>tun</strong>gen für die Bürgerinnen<br />

und Bürger sowie für die Unternehmen. So konnten<br />

neben anderen zentralen Service-Angeboten<br />

vor allem die in <strong>den</strong> Ländern abrufbaren Register<br />

(Grundbuch, Handels-, Genossenschafts- und<br />

Vereinsregister) zu zentralen Gesamtportalen<br />

umgewandelt wer<strong>den</strong>. <strong>Sie</strong> sind rund um die Uhr<br />

erreichbar.<br />

Durch <strong>den</strong> elektronischen Rechtsverkehr wird die<br />

Justiz für alle im Land schneller erreichbar <strong>als</strong> je<br />

zuvor. Bei <strong>den</strong> Verwal<strong>tun</strong>gsgerichten, Sozialgerichten<br />

und beim Finanzgericht wurde im Jahr<br />

2006 der elektronische Rechtsverkehr inklusive<br />

Verfahrensstandsabfrage und Internet-Aktenein<strong>sich</strong>t<br />

fl ächendeckend etabliert. Mit mittlerweile<br />

ca. 9.500 Verfahren, in <strong>den</strong>en rechtswirksam<br />

elektronisch kommuniziert wurde, nimmt der<br />

elektronische Rechtsverkehr mit der öffentlichrechtlichen<br />

Fachgerichtsbarkeit in Rheinland-Pfalz<br />

bundesweit eine Spitzenstellung ein.<br />

Zudem ist seit 2007 die elektronische Kommunikation<br />

mit <strong>den</strong> Handelsregistern, <strong>den</strong> Genossenschaftsregistern<br />

und <strong>den</strong> Partnerschaftsregistern<br />

des Landes vorgeschrieben. Schließlich ist der<br />

elek tronische Rechtsverkehr auch zu dem zentralen<br />

Mahngericht der Länder Rheinland-Pfalz<br />

und Saarland eröffnet.<br />

Verbraucher<strong>sich</strong>erheit durch Bera<strong>tun</strong>g<br />

Verbraucherschutz genießt bei <strong>den</strong> Bürgerinnen<br />

und Bürgern einen hohen Stellenwert.<br />

Die Bera<strong>tun</strong>g durch unabhängige Stellen wie die<br />

Verbraucher zentralen, die Fragen von der Alters<strong>sich</strong>erung<br />

bis zu Energiepreisen beantworten<br />

können, stärkt die Verbraucherkompetenz. Das<br />

Land fördert daher die Verbraucherzentralen mit<br />

51


52<br />

1,5 Mio. Euro jährlich. Zusätzlich wer<strong>den</strong> die 50<br />

Energiebera<strong>tun</strong>gsstellen mit jährlich etwa 85.000<br />

Euro unterstützt. Die landesweite kostenfreie<br />

Erstbera<strong>tun</strong>g zum Thema Energie ist für die Bürgerinnen<br />

und Bürger gewährleistet.<br />

Schutz vor Gewalt und<br />

Kriminalität – aber <strong>sich</strong>er!<br />

Sich <strong>sich</strong>er zu fühlen und ohne Angst vor Gewalt<br />

und Kriminalität in Freiheit zu leben, ist mehr <strong>als</strong><br />

nur ein Stück Lebensqualität. Rheinland-Pfalz<br />

ist ein <strong>sich</strong>eres Land. Das Sicherheitsniveau ist<br />

hoch. Gemessen an <strong>den</strong> begangenen Straftaten<br />

im Verhältnis zu <strong>den</strong> Einwohnern lag das Land<br />

mit 7.116 Fällen auf 100.000 Einwohnerinnen und<br />

Einwohner im Ländervergleich auf dem sechsten<br />

Platz. Durch die her vorragende Arbeit der Polizeibeamtinnen<br />

und -beamten weist das Land eine<br />

überdurchschnittlich hohe Aufklärungsquote auf.<br />

Diese Zahlen zeigen: Die Menschen können <strong>sich</strong><br />

in Rheinland-Pfalz <strong>sich</strong>er fühlen.<br />

<strong>Wir</strong> erleben eine rasante technologische Entwicklung<br />

der Informations- und Kommunikationsmärkte.<br />

Deshalb stehen die Anpassung der<br />

Überwachungs technik sowie die Einführung des<br />

Digitalfunks für alle Behör<strong>den</strong> und Organisationen<br />

mit Sicherheitsaufgaben in der zweiten Hälfte<br />

der Wahl periode an. Auch die Modernisierung des<br />

polizeilichen Fuhrparks und<br />

der Bootsfl otte sowie die<br />

Beschaffung neuer Dienstwaffen<br />

für die Polizei wer<strong>den</strong><br />

umgesetzt. Das Personalniveau<br />

bei der Polizei wird<br />

bedarfsgerecht ausgebaut<br />

und langfristig ge<strong>sich</strong>ert.<br />

Der Person<strong>als</strong>tand der ausgebildeten<br />

Polizistinnen und<br />

Polizisten hat <strong>sich</strong> in <strong>den</strong><br />

Jahren 2000 bis 2008 um<br />

etwa 400 auf 9.400 Beamtinnen<br />

und Beamte erhöht.<br />

Zur Optimierung der Verbrechensbekämpfung<br />

haben wir ein Spezialistenprogramm aufgelegt.<br />

Bisher konnten <strong>hier</strong>für 32 extern ausgebildete<br />

Kräfte gewonnen wer<strong>den</strong>. <strong>Sie</strong> bearbeiten <strong>Wir</strong>tschaftsstraftaten,<br />

werten Datenverarbei<strong>tun</strong>gs-Anlagen<br />

aus und unterstützen bei der DNA-Analytik.<br />

P.R.O. Sicherheit in Rheinland-Pfalz<br />

Prävention – Reaktion – Opferhilfe<br />

Mit der Sicherheitsstrategie „P.R.O. Sicherheit<br />

in Rheinland-Pfalz“ hat die rheinland-pfälzische<br />

Landesregierung 2008 ein umfassendes Sicherheitskonzept<br />

vorgelegt, das Kriminalität nicht nur<br />

bekämpft, sondern auch auf Prävention durch die<br />

Verknüpfung der Polizeiarbeit mit <strong>den</strong> Bereichen<br />

Bildung, Erziehung und soziale Hilfen setzt. Es<br />

umfasst u. a. erhebliche Personalverstärkungen<br />

bei Justiz und Polizei, Zeugenkontaktstellen sowie<br />

„Häuser des Jugendrechts“. Beteiligte Behör<strong>den</strong>,<br />

Institu tionen und Vereine in <strong>den</strong> Bereichen der<br />

Verbraucher stärken<br />

Verbraucherschutzindex 2008 im Ländervergleich<br />

in Punkten<br />

Hamburg<br />

495<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

469<br />

Rheinland-Pfalz<br />

447<br />

Bran<strong>den</strong>burg<br />

441<br />

Hessen<br />

432<br />

Berlin<br />

430<br />

Bayern<br />

420<br />

Niedersachsen<br />

404<br />

Ba<strong>den</strong>-Württemberg<br />

403<br />

Deutschland<br />

399<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

397<br />

Saarland<br />

372<br />

Sachsen<br />

366<br />

Thüringen<br />

349<br />

Bremen<br />

335<br />

Sachsen-Anhalt<br />

325<br />

Schleswig-Holstein<br />

292<br />

0 100 200 300 400 500 600<br />

Quelle: Verbraucherzentrale Bundesverband e. V., Berlin


Kriminalitätsvorbeugung und der Reaktion auf<br />

Straftaten sowie der Opferhilfe sollen besser und<br />

schneller zusammenarbeiten. Zu <strong>den</strong> Maßnahmen<br />

im präventiven Bereich gehören unter anderem ein<br />

verbesserter Schutz vor Gewalt- und Sexu<strong>als</strong>traftätern<br />

sowie Projekte zur Konfl iktlösung und Persönlichkeitsstabilisierung<br />

in <strong>den</strong> Schulen.<br />

Bürgernahe Polizei und Justiz<br />

Die rheinland-pfälzische Polizei und Justiz legen<br />

großen Wert auf Bürgernähe und Ansprechbarkeit.<br />

Daher richten wir Polizeilä<strong>den</strong> ein, die<br />

Bürgerinnen und Bürgern schnell Information und<br />

Hilfe bieten. In Ludwigshafen und Mainz gibt es<br />

diese Bera<strong>tun</strong>gszentren bereits. Neu eröffnet ist<br />

der Polizei la<strong>den</strong> in Kaiserslautern. Bis 2011 soll in<br />

allen fünf rheinland-pfälzischen Großstädten ein<br />

solches Angebot bereitstehen.<br />

Sicheres Rheinland-Pfalz dank guter Polizeiarbeit<br />

Bayern<br />

Thüringen<br />

Rheinland-Pfalz<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

Ba<strong>den</strong>-Württemberg<br />

Sachsen<br />

Sachsen-Anhalt<br />

Bran<strong>den</strong>burg<br />

Niedersachsen<br />

Hessen<br />

Deutschland<br />

Saarland<br />

Berlin<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

Schleswig-Holstein<br />

Hamburg<br />

Bremen<br />

Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz<br />

Aufklärungsquote begangener Straftaten im<br />

Ländervergleich 2007 in Prozent<br />

0 10 20 30 40 50 60 70<br />

Ein besonderes Augenmerk legt die rheinlandpfälzische<br />

Polizei auch auf die Sicherheit von<br />

Seniorinnen und Senioren. Die Polizei versucht<br />

sie noch besser gegen Kriminalität zu schützen.<br />

Ein Beispiel <strong>hier</strong>für sind die so genannten ehrenamtlichen<br />

Sicherheitsberater für Seniorinnen und<br />

Senioren. <strong>Sie</strong> wer<strong>den</strong> von der Polizei in Zusammenarbeit<br />

mit <strong>den</strong> kriminalpräventiven Räten in<br />

<strong>den</strong> Kommunen ausgebildet. 600 Seniorinnen und<br />

Senioren sind zurzeit aktiv, helfen und beraten<br />

Menschen in ihrer Altersgruppe und sind Bindeglied<br />

zur Polizei vor Ort.<br />

Mit der für das Frühjahr 2009 geplanten Einrich<strong>tun</strong>g<br />

von „Zeugenkontaktstellen“ will die Landesregierung<br />

das Hilfsangebot für Zeuginnen und<br />

Zeugen verbessern, dazu zählen auch die Opfer.<br />

Aufgabe dieser Stellen wird sein, Zeuginnen und<br />

Zeugen im Sinne einer ersten Hilfe durch Rat und<br />

Tat vor Ort zu unterstützen. Hierbei dienen sie sowohl<br />

<strong>den</strong> Interessen von ratsuchen<strong>den</strong> Zeuginnen<br />

oder Zeugen <strong>als</strong> auch dem Interesse der Justiz<br />

an einer effi zienten Verfahrensgestal<strong>tun</strong>g und<br />

Ablauforganisation. Vorgesehen ist ein fl ächendeckendes<br />

Netz von Zeugenkontaktstellen bei <strong>den</strong><br />

Gerichten und Staatsanwaltschaften.<br />

Kurze<br />

Wege<br />

zur Justiz<br />

64,3<br />

64,2<br />

61,4<br />

59,9<br />

59,5<br />

58,4<br />

57,6<br />

57,4<br />

56,9<br />

55,9<br />

55,0<br />

52,7<br />

50,4<br />

49,2<br />

46,8<br />

45,9<br />

40,6<br />

Das neue Justizzentrum Koblenz<br />

wird in unmittelbarer Nähe zu <strong>den</strong><br />

übrigen Justizbehör<strong>den</strong> geschaffen.<br />

Der Verfassungsgerichtshof, das<br />

Oberverwal<strong>tun</strong>gsgericht<br />

und das Verwal<strong>tun</strong>gsgericht<br />

Koblenz wer<strong>den</strong><br />

voraus<strong>sich</strong>tlich 2010 in<br />

dem neuen Gebäude sein.<br />

Dazu kommen die Gene-<br />

r<strong>als</strong>taatsanwaltschaft, die<br />

Staatsanwaltschaft sowie<br />

das Arbeitsgericht und<br />

das Sozialgericht Koblenz.<br />

53


54<br />

HÄUSER DES JUGENDRECHTS<br />

Neu in der Vermeidung und Bekämpfung von<br />

Jugendkriminalität sind die „Häuser des Jugendrechts“.<br />

Zentrales Anliegen des Konzepts ist die<br />

Optimierung der Verfahrensabläufe bei der Verfolgung<br />

und Verhü<strong>tun</strong>g von Jugendkriminali tät.<br />

Dies geschieht durch die Zusammenführung von<br />

Polizei, Staatsanwaltschaft, Jugendgerichtshilfe<br />

sowie freien Trägern unter einem Dach. Die so<br />

geschaffenen kurzen Informationswege ermöglichen<br />

ein zeitnahes und individuell auf <strong>den</strong> je-<br />

Hilfe bei Gewalt in engen<br />

sozialen Beziehungen<br />

Um Gewalt in engen sozialen Beziehungen konsequent<br />

zu bekämpfen und <strong>den</strong> Opfern zu helfen,<br />

hat das Land im Jahr 2000 ein groß angelegtes<br />

Projekt begonnen. Das „Rheinland-pfälzische Interventionsprojekt<br />

gegen Gewalt in engen sozialen<br />

Beziehungen (RIGG)“ entwickelt Anstöße für neue<br />

Gesetze, Informationshilfen und niederschwellige<br />

Hilfsangebote für Betroffene. Das Projekt befi ndet<br />

<strong>sich</strong> seit 2004 in der Umsetzungsphase, die<br />

überregional durch einen landesweiten „Run<strong>den</strong><br />

Tisch“ und regional durch 22 regionale „Runde Tische“<br />

gesteuert wird. Zur engeren Vernetzung des<br />

Anti-Gewaltbereichs mit dem Gesundheitsbereich<br />

wer<strong>den</strong> seit Anfang 2008 Ärztinnen und Ärzte<br />

zum Thema Beziehungsgewalt fortgebildet. Das<br />

Land fördert 17 Frauenhäuser und zwölf Notrufe<br />

für vergewaltigte Frauen und Mädchen. Zusätzlich<br />

erhöhte <strong>sich</strong> die Zahl der Interventionsstellen<br />

zwischen 2006 und 2008 von fünf auf zwölf. Die<br />

Interventionsstellen verfolgen in enger Kooperation<br />

mit der Polizei einen Bera<strong>tun</strong>gsansatz, um<br />

Frauen zu erreichen, die trotz langjähriger Gewalterfahrung<br />

bisher keine Bera<strong>tun</strong>gsstelle aufgesucht<br />

haben. Bis 2007 richtete das Land acht Täterarbeitseinrich<strong>tun</strong>gen<br />

„Contra häusliche Gewalt“ ein.<br />

Dort wird in Einzelbera<strong>tun</strong>gen und Gruppenangeboten<br />

mit Tätern, die <strong>sich</strong> selbst gemeldet haben<br />

weiligen Erziehungsbedarf junger Straftäter und<br />

Straf täterinnen abgestimmtes staatliches Handeln.<br />

Die se Vorgehensweise wurde in einem Modellprojekt<br />

in Ludwigshafen erprobt. <strong>Sie</strong> wird nun dort und<br />

in anderen Landesteilen dauerhaft umgesetzt. Im<br />

Frühjahr 2008 nahm das „Haus des Jugendrechts“<br />

in Mainz seine Arbeit auf, weitere wer<strong>den</strong> an <strong>den</strong><br />

Standorten der übrigen Polizeipräsidien (Kaiserslautern,<br />

Koblenz und Trier) folgen. Dieses Projekt<br />

ist in seiner Größenordnung bundesweit einmalig.<br />

oder die durch die Staatsanwaltschaften und Gerichte<br />

zugewiesen wur<strong>den</strong>, ein so genanntes Täterprogramm<br />

absolviert. Ziel ist, eine Verhaltensänderung<br />

zu bewirken.<br />

Keine Toleranz gegenüber Intoleranz –<br />

Extremismus bekämpfen<br />

Die Landesregierung wird <strong>den</strong> Kampf gegen <strong>den</strong><br />

politischen Extremismus entschie<strong>den</strong> fortführen:<br />

Keine Toleranz gegenüber Intoleranz. Die Werte<br />

unserer Verfassung wer<strong>den</strong> mit <strong>den</strong> Mitteln, die<br />

der Rechtsstaat zur Verfügung stellt, geschützt.<br />

In Rheinland-Pfalz gibt es in allen Bereichen ein<br />

geringes extremistisches Potenzial.<br />

In Rheinland-Pfalz spielen Rechtsextremisten<br />

mit einem Potenzial von ca. 1.050 Personen<br />

im Jahr 2007 im bundesweiten Vergleich keine<br />

bedeutsame Rolle. Es ist das erklärte politische<br />

Ziel, bereits <strong>den</strong> Anfängen zu wehren, Jugendliche<br />

gegen demokratie feindliches, rassistisches<br />

Gedankengut stark zu machen und Kommunen<br />

bei der Abwehr von rechtsextremistischen<br />

Aktionen zu unterstützen. Dazu ist es wichtig,<br />

dass <strong>sich</strong> die demokratischen gesellschaftlichen


Kräfte gemeinsam gegen Rechtsextremismus<br />

aussprechen und damit Vorbilder sind.<br />

Ein deutliches Signal hat das Land mit der in<br />

diesem Jahr unterzeichneten „Gemeinsamen<br />

Erklärung gegen Rechtsextremismus“ gesetzt.<br />

Darin hat eine Vielzahl gesellschaftlicher Verbände,<br />

Vereine und Organisationen zusammen<br />

mit der Landesregierung ihren Willen bekundet,<br />

gegen rechtsextremistische Ten<strong>den</strong>zen aktiv zu<br />

sein. Die Landesregierung hat im Sommer 2008<br />

die „Präventionsagentur gegen Rechtsextremismus“<br />

auf <strong>den</strong> Weg gebracht. <strong>Sie</strong> wird die vielfäl-<br />

Rheinland-Pfalz<br />

aktiv gegen<br />

Rechtsextremismus<br />

tigen Maßnahmen im<br />

Bereich Sicherheit,<br />

Justiz, Bildung, Soziales<br />

etc. noch besser<br />

koordinieren. Die<br />

Zusammenarbeit aller Ministerien und Behör<strong>den</strong><br />

untereinander wird dadurch nachhaltig verbessert.<br />

Besonders die Kommunen wer<strong>den</strong> durch<br />

die Präventionsagentur noch stärker bei der Bekämpfung<br />

des Rechtsextremismus eingebun<strong>den</strong><br />

und unterstützt.<br />

Mit einem Handlungsleitfa<strong>den</strong>, der 2008 aktualisiert<br />

wurde, erhalten Kommunen Informationen<br />

über das Versammlungsrecht und seine praktischen<br />

Anwendungen. Listen mit rechts extremistischen<br />

Musikgruppen, verbotenen Zeichen und verbotenen<br />

Organisationen helfen dabei.<br />

Geringes rechtsextremistisches Potenzial in Rheinland-Pfalz<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

Rheinland-Pfalz<br />

Bayern<br />

Ba<strong>den</strong>-Württemberg<br />

Hamburg<br />

Niedersachsen<br />

Bremen<br />

Deutschland<br />

Saarland<br />

Hessen<br />

Bran<strong>den</strong>burg<br />

Schleswig-Holstein<br />

Thüringen<br />

Sachsen-Anhalt<br />

Berlin<br />

Sachsen<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

Anzahl der Rechtsextremisten je 100.000 Einwohner<br />

im Ländervergleich 2007<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80<br />

Quelle: Ministerium des Innern und für Sport<br />

23<br />

26<br />

27<br />

28<br />

31<br />

35<br />

40<br />

40<br />

43<br />

46<br />

48<br />

50<br />

Feuerwehr und Katastrophenschutz stärken<br />

Durch die örtlichen Feuerwehren wird ein unverzichtbarer<br />

Beitrag zur Sicherheit der Bürgerinnen<br />

und Bürger geleistet. Rund 60.000 Männer und<br />

Frauen in ca. 2.400 Feuerwehreinheiten leisten<br />

unentgeltlich ihren schützen<strong>den</strong> Dienst für die<br />

Allgemeinheit. Er geht schon längst über klassische<br />

Feuerbekämpfung hinaus und wird immer<br />

anspruchsvoller. Dieser Einsatz setzt – zu dem<br />

Engagement und der Organisationsfähigkeit der<br />

Feuerwehrmänner und -frauen – eine adäquate<br />

technische Ausstat<strong>tun</strong>g voraus. Dabei unterstützt<br />

das Land die Kommunen kontinuierlich. Bei der<br />

Einführung des Digitalfunks fördern wir die<br />

Kommunen durch die Übernahme des Unterhalts<br />

für die Netzinfrastruktur zu 100% und bei der<br />

Anschaffung digitaler Endgeräte mit 50%. Das<br />

verursacht Kosten in Höhe von ca. 10 Mio. Euro<br />

im Zeitraum von vier Jahren (2009 bis 2012).<br />

Derzeit wird eine pauschalierte Förderung beim<br />

Bau von Feuerwehrgerätehäusern eingeführt. <strong>Sie</strong><br />

bewirkt vereinfachte und beschleunigte Verfahren<br />

und mehr Planungs<strong>sich</strong>erheit bei <strong>den</strong> Kommunen.<br />

Neben <strong>den</strong> Feuerwehren sind auch die Katastrophenschutzeinheiten<br />

der Sani tätsorganisationen<br />

unverzichtbarer Bestandteil der Gefahrenabwehr<br />

zum Schutz der Bevölkerung. Hier engagieren<br />

<strong>sich</strong> hochmotivierte Freiwillige. <strong>Sie</strong> riskieren ihre<br />

Gesundheit und ihr Leben bei <strong>den</strong> Einsätzen zum<br />

Wohl anderer. Mit einem<br />

57<br />

59<br />

59<br />

70<br />

76<br />

Förderprogramm von 500.000<br />

Euro jährlich stärkt das Land in<br />

<strong>den</strong> Jahren 2007 bis 2010 <strong>den</strong><br />

Katastrophenschutz und kompensiert<br />

damit <strong>den</strong> teilweisen<br />

Rückzug des Bundes aus dem<br />

Zivilschutz.<br />

55


56<br />

Sicherheit vor Umweltgefahren<br />

Für viele Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-<br />

Pfälzer, die an Rhein, Mosel, Nahe, Lahn und <strong>den</strong><br />

vielen kleinen Gewässern leben, ist der Hoch<strong>was</strong>serschutz<br />

eine wichtige Voraussetzung für Sicherheit<br />

und Lebensqualität. Seit Anfang der 90er Jahre<br />

setzt das Land ein ehrgeiziges Hoch<strong>was</strong>serschutzkonzept<br />

um. Die Schwerpunkte sind die Förderung<br />

des natürlichen Wasserrückhaltes, der technische<br />

Hoch<strong>was</strong>serschutz und die Hoch<strong>was</strong>servorsorge.<br />

Im Zeitraum von 1991 bis 2007 wur<strong>den</strong> dafür über<br />

540 Mio. Euro in einen zukunftsfähigen Hoch<strong>was</strong>serschutz<br />

investiert. Weitere 315 Mio. Euro sind allein<br />

bis 2011 eingeplant. Bislang sind fünf von zehn<br />

Rückhal<strong>tun</strong>gen in Rheinland-Pfalz mit insgesamt<br />

62 Mio. m³ Retentionsraum fertiggestellt (Daxlander<br />

Au, Flotzgrün, Kollerinsel, Worms Mittlerer<br />

Busch und Ingelheim). Zwei weitere Rückhal<strong>tun</strong>gen<br />

mit 23 Mio. m³ (Wörth/Jockgrim, Bo<strong>den</strong>heim/<br />

Laubenheim) befi n<strong>den</strong> <strong>sich</strong> im Bau.<br />

Diesen Herbst ist ein landesweites Hoch<strong>was</strong>serfrühwarnsystem<br />

gestartet, das auch kurzzeitige<br />

Starkregenereignisse berück<strong>sich</strong>tigt.<br />

Laufende und zugesagte Hoch<strong>was</strong>serschutzmaßnahmen<br />

Hoch<strong>was</strong>serrückhal<strong>tun</strong>gen<br />

an Oberrhein/Nahe<br />

Hoch<strong>was</strong>serschutzmaßnahmen<br />

seit 2006 fertiggestellt,<br />

in Umsetzung, zugesagt<br />

Kesten (2008)<br />

Nahedeiche (ab 2006)<br />

Hochstetten (ab 2008)<br />

Trier<br />

Koblenz<br />

Quelle: Ministerium für Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz<br />

Die Landesregierung verbindet die Investitionen<br />

in Hoch<strong>was</strong>serschutz und Renaturierung mit<br />

Maßnahmen der Stadt- und Dorferneuerung, des<br />

Naturschutzes und der Infrastruktur verbesserung<br />

für <strong>den</strong> Tourismus. Dies gilt besonders für die<br />

UNESCO-Welterbestätte Oberes Mittelrheintal.<br />

Der Klimawandel führt zu Veränderungen, die für<br />

die Menschen spürbar sind. <strong>Sie</strong> zu analysieren und<br />

aus <strong>den</strong> Erkenntnissen eine mittelfristige Planung<br />

abzuleiten, ist für Kommunen, Landnutzer und<br />

die <strong>Wir</strong>tschaft besonders wichtig. Diesen Prozess<br />

unterstützt das Land durch die Förderung von<br />

wissenschaftlichen Projekten und länderübergreifen<strong>den</strong><br />

Untersuchungen:<br />

■<br />

Gemeinsam mit dem Potsdamer Institut für<br />

Klimafolgenforschung, <strong>den</strong> Universitäten Trier<br />

und Mainz und dem Institut für Agroökologie<br />

(RLP Agro Science) analysiert das Land die<br />

Folgen des Klimawandels in Rheinland-Pfalz. <strong>Wir</strong><br />

entwickeln Anpassungsstrategien und Handlungsoptionen.<br />

Das interdisziplinäre Forschungsprojekt<br />

wird vom Land mit 1,8 Mio. Euro finanziert<br />

und soll bis Ende 2011 abgeschlossen wer<strong>den</strong>.<br />

Mainz<br />

Ludwigshafen<br />

Neustadt<br />

Kaiserslautern<br />

Speyer<br />

Andernach (2006)<br />

Neuwied (2008 – 2009)<br />

Koblenz-Neuendorf (ab 2009)<br />

Braubach-Neustadt (in Bau)<br />

Polder Ingelheim (2006)<br />

Polder Bo<strong>den</strong>heim/Laubenheim (bis 2009)<br />

Polder Planig (2006)<br />

Reserveraum/Deichrückverlegung bei Eich<br />

(in Planung)<br />

Deichrückverlegung Worms<br />

Mittlerer Busch (2007)<br />

Deichrückverlegung Petersau (bis 2012)<br />

Deichrückverlegung/Polder Waldsee<br />

Altrip/Neuhofen (Planfeststellungsbeschluss)<br />

Polder Mechtersheim (bis 2012)<br />

Reserveraum Hördt (in Planung)<br />

Deichrückverlegung/Polder Wörth<br />

Jockgrim (bis 2011)


■ Seit 2007 ist Rheinland-Pfalz zusammen mit hat 2007 – ergänzend zu <strong>den</strong> Förderprogrammen<br />

Bayern, Ba<strong>den</strong>-Württemberg und dem Deut- des Bundes – ein Programm mit einem Volumen<br />

schen Wetterdienst Mitglied in dem Projekt von 2 Mio. Euro aufgelegt. Es soll die Einführung<br />

„Klimaveränderungen und Konsequenzen für die von Passiv- und Energiegewinnhäusern forcieren.<br />

Wasserwirtschaft“. Die regionalen Auswirkungen 500 bis 600 Wohnungen in Passiv- oder Energiege-<br />

des Klimawandels auf die Wasserwirtschaft – winnhäusern können mit einer Förderung von<br />

auch im Blick auf Hoch<strong>was</strong>serereignisse – wer<strong>den</strong> jeweils bis zu 5.000 Euro unterstützt wer<strong>den</strong>. Über<br />

näher untersucht, um zukunftsorientierte und<br />

nachhaltige Handlungs strategien zu entwickeln.<br />

400 Wohnungen haben wir damit bisher gefördert.<br />

Das Land will mit seinen Liegenschaften Vorbild<br />

sein: Eine interne Baurichtlinie von 2006 schreibt<br />

Rheinland-Pfalz – Land voller Energien<br />

für Gebäude in Landesbesitz Effi zienzstandards vor,<br />

die mindestens 30% besser sein<br />

Energiepolitik gewinnt zunehmend an Bedeu<strong>tun</strong>g. Das Land müssen <strong>als</strong> die nationale Energie-<br />

Die energiepolitischen Ziele der Landesregie- <strong>als</strong> Vorbild einsparverordnung. Beispiele<br />

rung lauten: Klima schützen, Energie <strong>sich</strong>ern,<br />

<strong>hier</strong>für sind das Energiegewinn-<br />

Energie rechnungen reduzieren und Arbeitsplätze gebäude an der Forschungsanstalt für Waldöko-<br />

schaffen. Die vier Pfeiler unserer Energiestrategie logie und Forstwirtschaft in Trippstadt und der<br />

sind: Energie einsparen, Energieeffi zienz steigern, fertiggestellte Passivhausanbau des Finanzamts<br />

erneuerbare Energien ausbauen und eigene Ener- Kaiserslautern. Auch die Solarenergie wird schon<br />

gieversorgung im Land stärken.<br />

auf zahlreichen landeseigenen Gebäu<strong>den</strong> genutzt.<br />

Weitere Anlagen wer<strong>den</strong> hinzukommen.<br />

Dazu hat die Landesregierung 2007 ein integriertes<br />

Energie- und Klimaschutzkonzept vorgelegt,<br />

in dem Handlungsschwerpunkte und<br />

Strategien beschrieben sind. Klimaschutzziele und<br />

die Verteuerung fossiler Brennstoffe bewirken<br />

inzwischen eine enorme Nachfrage auch nach erneuerbarer<br />

Energie. Energetische Sanierungen und<br />

anspruchsvolle Standards bei Neubauten bedeuten<br />

auch Aufträge für klein- und mittelständische<br />

Unternehmen. Der Einsatz klimafreundlicher<br />

Technologien wird so auch zu einem Konjunkturprogramm<br />

und <strong>sich</strong>ert heimische Arbeitsplätze.<br />

Energetische Altbausanierung<br />

und energie effi zienter Neubau<br />

Die Landesregierung will Rheinland-Pfalz zum<br />

ener gieeffi zientesten Land machen. Häuser, die<br />

gänzlich ohne fossile Brennstoffe auskommen,<br />

sollen bis 2020 Standard beim Neubau sein. Noch<br />

ist der Gebäudesektor für 34% der klimaschädlichen<br />

CO 2 -Emissionen verantwortlich. 41% des<br />

<strong>gesamten</strong> Energiebedarfs wer<strong>den</strong> allein für Heizung<br />

und Versorgung von Gebäu<strong>den</strong> gebraucht. Das Land<br />

Unser Ener – Unsere Energiesparkampagne<br />

Im Jahr 2007 hat die Landesregierung mit zahlreichen<br />

Partnern eine Energiesparkampagne initiiert<br />

unter dem Motto „Unser Ener macht mit – Unsere<br />

beste Energie ist gesparte Energie“. <strong>Sie</strong> bietet an:<br />

■<br />

■<br />

■<br />

eine landesweit kostenlose Energie erstbera<strong>tun</strong>g,<br />

einen Berater- und Förderatlas,<br />

ein Partnernetzwerk, bestehend aus 26 Partnern<br />

aus Handwerk, Industrie, Architekten und<br />

Ingenieuren, der Wissenschaft, der Zukunftsinitiative<br />

Rheinland-Pfalz u. v. a.<br />

Bei Veranstal<strong>tun</strong>gen, auf <strong>den</strong>en die Kampagne<br />

präsentiert wurde, hatten bislang 325.000<br />

Besucherinnen und Besucher Gelegenheit, <strong>sich</strong> zu<br />

informieren. Das Informationsangebot der rheinland-pfälzischen<br />

Energieagenturen wurde erheblich<br />

ausgeweitet. Seit Herbst 2008 informiert ein<br />

Info-Mobil im ganzen Land über die Kampagne.<br />

57


58<br />

Ausbau erneuerbarer Energien<br />

Ziel bis 2020 ist, <strong>den</strong> Anteil des Stroms, der aus<br />

erneuerbaren Energien wie Sonne, Wind, Biomasse,<br />

Wasserkraft oder Erdwärme gewonnen wird,<br />

auf 30% zu steigern. Bei Wärme aus erneuerbaren<br />

Energien strebt die Landesregierung gegenüber<br />

2005 eine Verdreifachung des heutigen Anteils<br />

bis 2020 an. Genutzt wer<strong>den</strong> dazu die heimischen<br />

Ressourcen wie Erdwärme, Biomasse, Umweltwärme<br />

und Sonnenenergie. Darüber hinaus legen<br />

wir im Herbst 2008 ein Konzept für <strong>den</strong> weiteren<br />

Einsatz und <strong>den</strong> Ausbau der erneuerbaren Energien<br />

im Land vor. <strong>Wir</strong> unterstützen ebenfalls die<br />

Nutzung erneuerbarer Energien in Privathaushalten,<br />

Unternehmen und Verwal<strong>tun</strong>gen.<br />

Die im Jahr 2006 im Land erzeugte Menge an<br />

Strom aus erneuerbaren Energien deckte rund<br />

10% der verbrauchten Gesamtstrommenge von<br />

28,4 Mrd. Kilowatts<strong>tun</strong><strong>den</strong> ab. Dabei wur<strong>den</strong> aus<br />

Windkraft rund 1,3 Mrd. Kilowatts<strong>tun</strong><strong>den</strong> Strom<br />

ins öffentliche Netz eingespeist, mehr <strong>als</strong> doppelt<br />

so viel wie im Jahr 2002. Wasserkraft lieferte im<br />

Jahr 2006 etwa 1,1 Mrd. Kilowatts<strong>tun</strong><strong>den</strong> Strom.<br />

Fast 12.000 Photovoltaikanlagen produzierten<br />

im Jahr 2006 Strom, zehnmal so viele wie im Jahr<br />

2002. Dabei wur<strong>den</strong> knapp 100 Mio. Kilowatts<strong>tun</strong><strong>den</strong><br />

erzeugt – das waren 20-mal so viel wie<br />

im Jahr 2002.<br />

Referenzregion Geothermie<br />

Aufgrund der geologischen Gegebenheiten, vor<br />

allem im Oberrheingraben, verfügt Rheinland-Pfalz<br />

über beachtliche Potenziale an Erdwärme, der<br />

so genannten Geothermie. Zur Erprobung dieser<br />

Technologie wurde diese Region zur bundesweiten<br />

Referenzregion für Geothermie. Schon im Herbst<br />

2007 konnte in Landau das größte deutsche Geothermiekraftwerk<br />

seinen Betrieb aufnehmen. Das<br />

Kraftwerk versorgt 6.000 Haushalte mit Strom.<br />

Circa 300 Haushalte können mit Wärme über ein<br />

Nahwärmenetz versorgt wer<strong>den</strong>. 5.800 Tonnen CO 2<br />

wer<strong>den</strong> damit pro Jahr eingespart. Die Landesregierung<br />

hat das Forschungs- und Entwicklungsvorhaben<br />

bezuschusst. Das Land unterstützt weitere Pro-<br />

jekte zum Ausbau<br />

der Geothermie:<br />

zum Beispiel <strong>den</strong><br />

Geothermieatlas.<br />

Er gibt Auskunft<br />

über geothermische<br />

Ressourcen. Ebenso<br />

fördern wir eine Geopotenzialkarte<br />

zur<br />

Unterstützung der<br />

oberfl ächen nahen<br />

Geothermie mit<br />

Informationen über<br />

mögliche Wärmequellen<br />

für Heiz-<br />

und Kühlzwecke.<br />

Energieeffi zienz steigern<br />

Zahlreiche Einzelprojekte und Maßnahmen dienen<br />

der Steigerung der Energieeffi zienz. Die Landesregierung<br />

strebt eine Verdopplung des Anteils der<br />

Stromerzeugung aus Kraft-Wärme-Anlagen bis<br />

zum Jahr 2020 an. Durch die Förderung von stromerzeugen<strong>den</strong><br />

Heizungen im privaten Bereich, <strong>den</strong><br />

Ausbau der Nah- und Fernwärmenetze und die Förderung<br />

der industriellen Kraft-Wärme-Koppelung<br />

(KWK) können erhebliche Mengen an Brennstoff<br />

und CO 2 eingespart wer<strong>den</strong>. Damit wird die Energieeffi<br />

zienz gesteigert. Gemeinsam mit der Gas-<br />

und Mineralölwirtschaft wurde 2008 die „KWK-<br />

Offensive Rheinland-Pfalz“ auf <strong>den</strong> Weg gebracht.<br />

Bereits heute liegt die Stromerzeugung aus KWK<br />

in Rheinland-Pfalz mit rund 17,5% deutlich über<br />

dem Bundesdurchschnitt von 12,5%. Fernwärmenetze<br />

in Ludwigshafen, Speyer, Trier, Koblenz und<br />

Mayen sorgen für eine effi ziente Wärmeversorgung.<br />

In Ludwigshafen wer<strong>den</strong> durch die gleichzeitige<br />

Erzeugung von Strom und Wärme Brennstoffe<br />

deutlich effektiver genutzt: 70.000 Haushalte<br />

können mit Wärme und 66.000 Haushalte mit<br />

Strom versorgt wer<strong>den</strong>. Begleitend zum Ausbau<br />

der erneuerbaren Energien fördert die Landesregierung<br />

die Einrich<strong>tun</strong>g verschie<strong>den</strong>er Wärmenetze.<br />

Auch eine Reihe von Bio(gas)energieanlagen in<br />

Rheinland-Pfalz wurde gefördert.


Die Wärmepumpentechnologie gilt <strong>als</strong> hocheffi -<br />

ziente Alternative zur konventionellen Verfeuerung<br />

von Brennstoffen. <strong>Sie</strong> nutzt die Energie der<br />

Erde, des Wassers oder der Luft <strong>als</strong> Wärmequelle<br />

zum Heizen. Auch das Sanitär-Heizung-Klimahandwerk<br />

bringt <strong>sich</strong> in diese Offensive ein. In<br />

2007 wur<strong>den</strong> in Rheinland-Pfalz bereits in jedem<br />

sechsten Neubau Wärmepumpen <strong>als</strong> Hauptheizquelle<br />

installiert.<br />

Kleine und mittelständische Unternehmen können<br />

<strong>sich</strong> einem „Energieeffi zienz-Check“ unterziehen.<br />

<strong>Sie</strong> bekommen Einsparpotenziale und<br />

Verbesserungen aufgezeigt. Das „Effi zienznetz<br />

Rheinland-Pfalz“ bündelt <strong>als</strong> fachübergreifende,<br />

zentrale Informations- und Bera<strong>tun</strong>gsplattform<br />

die verschie<strong>den</strong>en Einzelinitiativen des Landes. Für<br />

Privatpersonen bieten die Verbraucherzentralen<br />

Kompetente<br />

Energiebera<strong>tun</strong>g<br />

kompetente und kostenloseEnergieerstbera<strong>tun</strong>gen<br />

an. <strong>Sie</strong> helfen,<br />

Stromfresser im Haushalt<br />

aufzuspüren und über die <strong>Wir</strong>tschaftlichkeit und<br />

Einsatzmöglichkeiten erneuerbarer Energien aufzuklären.<br />

Darüber hinaus wer<strong>den</strong> Bauherrenseminare<br />

zu Neubau und Sanierung und eine Photovoltaik-Spezialbera<strong>tun</strong>g<br />

angeboten. Beide Initiativen<br />

unterstützt die Landesregierung mit Fördermitteln<br />

in Höhe von insgesamt 200.000 Euro jährlich.<br />

Naturschutz und Tierschutz<br />

Biodiversität (Vielfalt der Gene, Arten und Lebensräume)<br />

ist ein bedeutsames Naturkapital. <strong>Sie</strong><br />

ernährt <strong>den</strong> Menschen, liefert Rohstoffe, ist Vorbild<br />

für viele Produkte, Prozesse und Technologien, die<br />

täglich genutzt wer<strong>den</strong>. Die Leis<strong>tun</strong>gen einer vielfältigen<br />

Natur fi n<strong>den</strong> <strong>sich</strong> in der modernen Arzneimittelforschung<br />

oder Biotechnologie. <strong>Sie</strong> fördert<br />

Lebensqualität, I<strong>den</strong>tität und Kultur. Gemeinsam<br />

mit <strong>den</strong> rheinland-pfälzischen Naturschutzverbän<strong>den</strong><br />

hat die Landesregierung das Jahr 2008 zum Jahr<br />

der Biodiversität in Rheinland-Pfalz ausgerufen.<br />

Die Landesregierung hat eine „Biodiversitätsstrategie“<br />

zum Schutz der heimischen Artenvielfalt<br />

entwickelt. Der Naturschutz, die Land-,<br />

Forst- und Fischereiwirtschaft, die kommunalen<br />

Gebiets körperschaften und die <strong>Wir</strong>tschaft stehen<br />

<strong>hier</strong> mit in der Verantwor<strong>tun</strong>g. <strong>Sie</strong> sind vielfach<br />

Projektpartner. Das Ziel „Naturschutz durch Nutzung“<br />

wird von der Landesregierung angestrebt.<br />

Rheinland-Pfalz verfügt über ein großes Schutzgebietsnetz,<br />

das 50% der Landesfl äche umfasst.<br />

Dazu gehören 512 Naturschutzgebiete, 100 Landschaftsschutzgebiete,<br />

sieben Naturparks, ein<br />

Biosphärenreservat, 120 Fauna-Flora-Habitate<br />

und 56 Vogelschutzgebiete. Mit 19,6% der<br />

Landesfl äche <strong>als</strong> Teil des europäischen Schutzgebietsnetzes<br />

„Natura 2000“ liegt Rheinland-<br />

Pfalz bundesweit mit an der Spitze. Zudem wer<strong>den</strong><br />

im Pfälzerwald und in Naturwaldreser vaten<br />

4% der staatlichen Waldfl ächen einer ungestörten<br />

Entwicklung überlassen.<br />

Nicht nur die frei in der Natur leben<strong>den</strong> Tiere<br />

und ihr Lebensraum brauchen Schutz, sondern<br />

auch Nutztiere. Rheinland-Pfalz setzt <strong>sich</strong> landespolitisch<br />

und über <strong>den</strong> Bundesrat für einen aktiven<br />

Tierschutz ein. Im Jahr 2007 hat das Land eine<br />

Klage beim Bundesverfassungsgericht gegen<br />

die Tierschutz-Nutztierhal<strong>tun</strong>gsverordnung des<br />

Bundes eingereicht. <strong>Sie</strong> widerspricht aus erklärter<br />

Sicht der Landesregierung dem Tierschutz bei der<br />

Legehennen hal<strong>tun</strong>g.<br />

Tiertransporte sind auf das notwendige Maß zu<br />

beschränken und Tierversuche sind zu reduzieren.<br />

Um die Anzahl von Tierversuchen in der Forschung<br />

und Wissenschaft auf das unbedingt notwendige<br />

Maß zu begrenzen und Alternativmetho<strong>den</strong> zu<br />

fördern, lobte die Landesregierung im Jahr 2006<br />

erstm<strong>als</strong> einen mit 20.000 Euro dotierten Wissenschaftspreis<br />

aus. Er wird alle zwei Jahre vergeben.<br />

Mit dem Preis wurde 2007 ein Verfahren prämiert,<br />

das Versuche zum Herz-Kreislauf-System ohne<br />

Einsatz von Versuchstieren ermöglicht.<br />

59


60<br />

IN BERLIN,<br />

IN BRÜSSEL UND<br />

INTERNATIONAL AKTIV


Unsere Verantwor<strong>tun</strong>g endet nicht an <strong>den</strong> Landesgrenzen. Rheinland-Pfalz ist<br />

bundespolitisch in vielerlei Hin<strong>sich</strong>t Vorreiter für eine sozial gerechte und innovative<br />

Politik und setzt Impulse auf nationaler Ebene.<br />

Als Kernregion Europas pfl egt das Land viele Kontakte zu seinen Nachbarregionen<br />

und ist dem europäischen Gedanken verpfl ichtet.<br />

<strong>Wir</strong> streben ein Europa der Menschen mit einem modernen Verfassungsvertrag an,<br />

der eine ausgewogene Balance zwischen Wettbewerb, Grundrechten und sozialen<br />

Sicherheiten schafft.<br />

RHEINLAND-PFALZ TRÄGT<br />

VERANTWORTUNG<br />

Bundes- und Europapolitik<br />

gemeinsam gestalten<br />

Die in Rheinland-Pfalz praktizierte Bildungspolitik,<br />

wie der Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz<br />

ab dem zweiten Lebensjahr, die geplante<br />

vollständige Beitragsfreiheit für Kindertagesstätten<br />

und der Ansatz eines verkürzten Abiturs in Kombination<br />

mit Ganztagsschulen: Das alles hat ein<br />

breites Echo und Nachahmer gefun<strong>den</strong>.<br />

Aus Sicht der Landesregierung Rheinland-Pfalz<br />

muss es eine untere Auffanglinie für Löhne geben.<br />

Ohne gesetzlich festgelegte Mindestlöhne gibt<br />

es keine Grenzen für Lohndrückerei. Rheinland-<br />

Pfalz hat deshalb mit einer Bundesratsinitiative<br />

politischen Handlungsdruck aufgebaut und damit<br />

erheblichen Anteil daran, dass in immer mehr<br />

Branchen Mindestlöhne gezahlt wer<strong>den</strong>.<br />

Die Gesundheitsreform der Großen Koalition<br />

enthält wichtige Beiträge aus Rheinland-Pfalz zur<br />

Verbesserung der ärztlichen Honorare und zur<br />

Optimierung der Krankenhausausstat<strong>tun</strong>g. Die<br />

Pfl egestützpunkte <strong>als</strong> ein Kernelement der Pfl egereform<br />

haben wir in Rheinland-Pfalz erfun<strong>den</strong><br />

und erprobt. Vor allem der Kinderschutz ist der<br />

61


62<br />

Landesregierung besonders wichtig. Neben vielen<br />

Angeboten und Hilfen im Land setzt <strong>sich</strong> die Landesregierung<br />

zusätzlich für die Aufnahme von Kinderrechten<br />

in das Grundgesetz ein. Deshalb soll<br />

Bundespolitische<br />

Impulse<br />

dort der eigenständige<br />

Rechtsstatus der Kinder<br />

verankert wer<strong>den</strong>. Auch<br />

zum Thema Datenschutz<br />

hat Rheinland-Pfalz im Bundesrat vorgeschlagen,<br />

auf Bundesebene einen Gesetzentwurf zum<br />

Arbeitnehmerdatenschutz vorzulegen. Mit ihm<br />

wollen wir die Grenzen zulässiger Datenerhebung,<br />

-verarbei<strong>tun</strong>g und -verwendung klar defi nieren<br />

und für alle Beteiligten Rechts<strong>sich</strong>erheit schaffen.<br />

Rheinland-Pfalz ist Koordinator der Länder in der<br />

Medien- und Rundfunkpolitik. Die Medien sind<br />

durch die großen Verwendungsmöglichkeiten<br />

des Internets in einem gewaltigen Umbruch.<br />

Die Landesregierung gestaltet ihn aktiv zugunsten<br />

eines attraktiven, vielfältigen Angebots<br />

der privaten und öffentlich-rechtlichen Fernseh-<br />

und Hörfunkanbieter. Rheinland-Pfalz ist<br />

bundesweit Schrittmacher bei der Vernetzung<br />

von Medienkompetenz. Ein wichtiges Ziel der<br />

rheinland-pfälzischen Rundfunkpolitik ist, dass<br />

<strong>sich</strong> vor allem Schülerinnen, Schüler und Eltern<br />

<strong>sich</strong>er, transparent und selbstbewusst im Netz<br />

bewegen können. Die Optimierung des Jugendschutzes<br />

in <strong>den</strong> elektronischen Medien wird von<br />

Rheinland-Pfalz besonders intensiv verfolgt. Die<br />

Arbeit von „jugendschutz.net“ in Mainz, einer<br />

der maßgeblichen Organisationen im Bereich<br />

des Jugendschutzes bei Telemedien, ist jetzt<br />

fi nanziell abge<strong>sich</strong>ert.<br />

Viele Entscheidungen der Europäischen Union<br />

wirken <strong>sich</strong> direkt auf die Landespolitik aus.<br />

Im Länderkreis hat Rheinland-Pfalz seit Jahren<br />

eine Sprecherrolle in der Europapolitik inne und<br />

konnte entschei<strong>den</strong>d die Länderinteressen in der<br />

Regierungskonferenz zum EU-Reformvertrag,<br />

der am 13. Dezember 2007 in Lissabon unterzeichnet<br />

wurde, vertreten. Durch Initiativen der<br />

Landesregierung ist es gelungen, <strong>den</strong> Ausschuss<br />

der Regionen im überarbeiteten EU-Vertrag zu<br />

verankern. Europa benötigt auch eine demokra-<br />

tische Verfassung, die ein soziales Europa<br />

garantiert. Die Landesregierung unterstützt<br />

deshalb weiterhin <strong>als</strong> wichtigen Schritt zu<br />

diesem Ziel, <strong>den</strong> Vertrag von Lissabon in Kraft<br />

zu setzen. Da EU-Entscheidungen immer öfter<br />

nachhaltig in Länderhoheiten eingreifen, müssen<br />

europäische Regierungen und Parlamente<br />

frühzeitig von der Vorberei<strong>tun</strong>g dieser EU-Entscheidungen<br />

erfahren. Die Landesregierung setzt<br />

<strong>sich</strong> für das im Vertrag von Lissabon enthaltene<br />

„Frühwarn system<br />

Soziales Europa zur Subsidiaritätsüberwachung“<br />

ein, an dem<br />

auch die Landesparlamente beteiligt sein sollen.<br />

Rheinland-Pfalz profi tiert wirtschaftlich erheblich<br />

von EU-Förder mitteln, die in der letzten<br />

Förderperiode vor allem die regionale Wettbewerbsfähigkeit<br />

und Beschäftigung, die Förderung<br />

der Entwicklung des ländlichen Raums sowie<br />

die europäische territoriale Zusammenarbeit<br />

unterstützten. Im Förderzeitraum 2007 bis 2013<br />

wer<strong>den</strong> erneut wichtige Vorhaben mit insgesamt<br />

594,1 Mio. Euro von der EU mitfi nanziert.<br />

Dialog und Kooperation über Grenzen<br />

Rheinland-Pfalz ist eine Kernregion Europas.<br />

Eine aktive Politik beteiligt die Bürgerinnen und<br />

Bürger direkt bei der grenzüberschreiten<strong>den</strong><br />

Zusammenarbeit. Um <strong>den</strong> Aufbau der europäischen<br />

Metropolregion am Oberrhein zu unterstützen,<br />

wird Rheinland-Pfalz in <strong>den</strong> Jahren<br />

2009 und 2010 drei Bürgerforen durchführen.<br />

Erstm<strong>als</strong> fi ndet damit ein über nationale Grenzen<br />

hinausgehendes Beteiligungsverfahren für<br />

die Bürgerinnen und Bürger statt. Für junge<br />

Menschen bietet das Projekt der „Gemischten<br />

Schulklassen“, das unter der rheinland-pfälzischen<br />

Gipfelpräsi<strong>den</strong>tschaft entstand, besondere<br />

Kontaktmöglichkeiten. Bei dem Projekt<br />

wur<strong>den</strong> eine Klasse aus Trier und eine Klasse aus<br />

Metz jeweils aufgeteilt und für 14 Tage zu zwei<br />

neuen Schulklassen zusammengesetzt. Die Auswer<strong>tun</strong>g<br />

der Pilotphase wurde im Frühjahr 2008<br />

abgeschlossen.


Die nächsten Projektphasen, bei <strong>den</strong>en alle Partnerregionen<br />

der Großregion einbezogen wer<strong>den</strong><br />

sollen, sind für das Frühjahr 2009 geplant.<br />

Im Jahr 2007 war Luxemburg und die umliegende<br />

Großregion die erste grenzüberschreitende<br />

europäische Kulturhauptstadt. <strong>Sie</strong> umfasste<br />

über Luxemburg hinaus auch die Wallonie,<br />

Lo thringen, das Saarland und Rheinland-Pfalz.<br />

Konstantin-<br />

Ausstellung<br />

Einer der Höhepunkte der<br />

über 500 Projekte war der<br />

größte rheinland-pfälzische<br />

Beitrag, nämlich die Ausstel-<br />

lung über Konstantin <strong>den</strong> Großen in Trier mit fast<br />

800.000 Besucherinnen und Besuchern. Mit vielen<br />

Akteuren unterschiedlicher Prägung arbeitet<br />

Rheinland-Pfalz auf EU-Ebene im „4er Netzwerk<br />

der Regionalpartner“ mit Burgund, Oppeln und<br />

Mittelböhmen zusammen. Die Themenpalette<br />

reicht von „Clusterbildung und Regionalentwicklung“<br />

über „Forstwesen und Kreislaufwirtschaft“<br />

bis hin zu „Konversion und Entwicklung von<br />

Regionalfl ughäfen“.<br />

Bei ihrem internationalen Engagement achtet<br />

die Landesregierung auf die Menschenrechte,<br />

<strong>den</strong> Aufbau der Demokratie und einen fairen<br />

ökonomischen Umgang. <strong>Wir</strong> engagieren uns<br />

vielfältig außerhalb Europas. So wer<strong>den</strong> zum<br />

Beispiel in der chinesischen Partnerprovinz<br />

Fujian der Aufbau von Strukturen für erneuerbare<br />

Energien und die umweltverträgliche<br />

Abfallbeseitigung gefördert. Ebenso unterstützt<br />

Rheinland-Pfalz im Partnerland Ruanda das<br />

Bildungs- und Gesundheitswesen. Zudem bildet<br />

<strong>hier</strong> der Ausbau der <strong>Wir</strong>tschaft einen neuen<br />

Kooperationsschwerpunkt. Zum 25-jährigen<br />

Jubiläum der Partnerschaft wurde im Jahr 2007<br />

mit rheinland-pfälzischer Unterstützung die<br />

größte Solaranlage Afrikas eingeweiht.<br />

Nach der Tsunami-Katastrophe Ende 2004 beschloss<br />

die rheinland-pfälzische Landesregierung,<br />

zunächst befristet auf einen Zeitraum von 5 Jahren,<br />

<strong>den</strong> Wiederaufbau Sri Lankas mit eigenen Projekten<br />

und dem Schwerpunkt „Hilfe zur Selbsthilfe“ zu<br />

unterstützen. Seit Beginn dieser Hilfsmaßnahmen<br />

wur<strong>den</strong> insgesamt 159 Projekte erfolgreich durchgeführt.<br />

Deren Fokus liegt auf <strong>den</strong> Bereichen<br />

Wiederaufbau von Häusern und Schulen, Gesundheitswesen,<br />

Ausbildung, Jugend, Soziales und<br />

<strong>Wir</strong>tschaftsförderung. Seit Juni 2008 wer<strong>den</strong> die<br />

Projekte in Sri Lanka in Kooperation mit der Handwerkskammer<br />

Koblenz durchgeführt. Die Landesregierung<br />

hat für die Tsunami hilfe 1,58 Mio. Euro<br />

zur Verfügung gestellt. Die großzügige Spen<strong>den</strong>bereitschaft<br />

der rheinland-pfälzischen Bevölkerung<br />

erbrachte bisher 1,63 Mio. Euro.<br />

63


64<br />

DAS KABINETT<br />

Ministerpräsi<strong>den</strong>t<br />

Kurt Beck<br />

Staatskanzlei Rheinland-Pfalz<br />

Peter-Altmeier-Allee 1 · 55116 Mainz<br />

www.stk.rlp.de · poststelle@stk.rlp.de<br />

Telefon 06131 16-4700<br />

Telefax 06131 16-4441<br />

Minister des Innern und für Sport<br />

Stellv. Ministerpräsi<strong>den</strong>t Karl Peter Bruch<br />

Schillerplatz 3–5<br />

55116 Mainz<br />

www.ism.rlp.de · poststelle@ism.rlp.de<br />

Telefon 06131 16-3220<br />

Telefax 06131 16-3720<br />

Minister der Finanzen<br />

Prof. Dr. Ingolf Deubel<br />

Kaiser-Friedrich-Str. 5<br />

55116 Mainz<br />

www.fm.rlp.de · poststelle@fm.rlp.de<br />

Telefon 06131 16-4379<br />

Telefax 06131 16-4141<br />

Minister der Justiz<br />

Dr. Heinz Georg Bamberger<br />

Ernst-Ludwig-Str. 3<br />

55116 Mainz<br />

www.justiz.rlp.de · poststelle@min.jm.rlp.de<br />

Telefon 06131 16-4832<br />

Telefax 06131 16-5875<br />

Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen<br />

Malu Dreyer<br />

Bauhofstr. 9<br />

55116 Mainz<br />

www.masgff.rlp.de · min@masgff.rlp.de<br />

Telefon 06131 16-2027<br />

Telefax 06131 16-2452


Minister für <strong>Wir</strong>tschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau<br />

Hendrik Hering<br />

Stiftsstr. 9<br />

55116 Mainz<br />

www.mwvlw.rlp.de · poststelle@mwvlw.rlp.de<br />

Telefon 06131 16-2201<br />

Telefax 06131 16-2170<br />

Ministerin für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur<br />

Doris Ahnen<br />

Mittlere Bleiche 61<br />

55116 Mainz<br />

www.mbwjk.rlp.de · poststelle@mbwjk.rlp.de<br />

Telefon 06131 16-2994<br />

Telefax 06131 16-4110<br />

Ministerin für Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz<br />

Margit Conrad<br />

Kaiser-Friedrich-Str. 1<br />

55116 Mainz<br />

www.mufv.rlp.de · poststelle@mufv.rlp.de<br />

Telefon 06131 16-2304<br />

Telefax 06131 16-4604<br />

Bevollmächtigter des Landes Rheinland-Pfalz<br />

beim Bund und der Europäischen Union<br />

Staatssekretär Dr. Karl-Heinz Klär<br />

Vertre<strong>tun</strong>g des Landes Rheinland-Pfalz<br />

In <strong>den</strong> Ministergärten 6 · 10117 Berlin<br />

www.landesvertre<strong>tun</strong>g.rlp.de · info@lv.rlp.de<br />

Telefon 030 72629-1101 · Telefax 030 72629-1200<br />

Chef der Staatskanzlei<br />

Staatssekretär Martin Stadelmaier<br />

Staatskanzlei Rheinland-Pfalz<br />

Peter-Altmeier-Allee 1 · 55116 Mainz<br />

www.stk.rlp.de · poststelle@stk.rlp.de<br />

Telefon 06131 16-4703<br />

Telefax 06131 16-2188<br />

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66<br />

GLOSSAR<br />

4er Netzwerk der Regionalpartner. . . . . . . . . . . . . . . . 63<br />

Ada-Lovelace-Projekt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />

Aktive Bürgergesellschaft . . . . . . . . . . . . . 35, 36, 50, 62<br />

Aktive Stadtzentren, Investitionspakt 2008. . . . . . . . 48<br />

Ältere Menschen . . . . . . . . .8, 14, 38–40, 43–45, 47, 53<br />

Alternsgerecht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17, 36<br />

Ambulante Pflege . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .13, 43<br />

Arbeitsbegleitendes Lernen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />

Arbeitslosenquote. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />

Arbeitsmarktpolitik. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .9, 10, 14, 15<br />

Arp Museum. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />

Ärzte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13, 42–44, 54<br />

Audit Beruf und Familie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17, 39<br />

Aufklärungsquote begangener Straftaten . . . . . .52, 53<br />

Ausbildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7, 14–16, 27, 28<br />

Auslandsmärkte. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .8, 19, 33<br />

Ausschuss der Regionen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62<br />

Außenwirtschaftsförderung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

Barrierefreiheit. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .39–41<br />

Beiräte für Migration und Integration . . . . . . . . . 39, 49<br />

Beiräte zur Teilhabe behinderter Menschen . . . . . . . . 50<br />

Bera<strong>tun</strong>gs- und Koordinierungsstellen . . . . . . . . 44, 45<br />

Bera<strong>tun</strong>gsnetzwerk Barrierefreies Wohnen . . . . . . . . 39<br />

Bera<strong>tun</strong>gsstellen Frau und Beruf . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />

Berufsorientierung und Praxistage. . . . . . . . . . . . . 16, 27<br />

Betreutes Wohnen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41<br />

Betriebliche Interessenvertre<strong>tun</strong>g.. . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />

Betriebliche Weiterbildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16, 17<br />

Bildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .16, 17, 21–32, 36, 61<br />

Bildungsserver . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />

Biodiversitätsstrategie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59<br />

Budget für Arbeit. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41<br />

Bundesrat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .59, 61, 62<br />

Bürgerbeteiligung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36, 50<br />

Bürgerschaftliches Engagement . . . . . . . . . . . 35, 36, 45<br />

Bürokratieabbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />

Commercial Vehicle Cluster GmbH . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

Datenschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62<br />

Demenz. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44<br />

Demographischer Wandel . . . . . . . . . . . . . . . . .17, 48, 49<br />

Digitalfunk . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .52, 55<br />

Doktoran<strong>den</strong>ausbildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29<br />

Dorferneuerung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48, 56<br />

Duale Studiengänge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />

Edith-Heischkel-Programm. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29<br />

Effizienznetz Rheinland-Pfalz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />

eGovernment. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />

Ehrenamt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .35, 36<br />

Elektronischer Rechtsverkehr . . . . . . . . . . . . . . . . . 18, 51<br />

Energie- und Klimaschutzkonzept . . . . . . . . . . . . . . . . 57<br />

Energiebera<strong>tun</strong>gsstellen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .52, 59<br />

Energieeffizienz-Check . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19, 59<br />

Energieforschung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />

Energiepolitik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57-59<br />

Energieversorgung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .48, 57<br />

Engagement- und Kompetenznachweis . . . . . . . . . . . 35<br />

Erneuerbare Energien . . . . . . . . . . . . . . . . . 10, 57, 58, 63<br />

Europäischer Fonds für regionale Entwicklung. . . . . . 11<br />

Europäischer Sozialfonds . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .14, 29<br />

Europapolitik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62<br />

Exportquote . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

Extremismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .54, 55<br />

Exzellenzinitiative . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29<br />

Fachhochschulen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18, 28–30<br />

Familienpolitik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .36-39<br />

Feuerwehr. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55<br />

Flughafen Frankfurt-Hahn . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9, 10, 12<br />

Flughafen Zweibrücken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9, 10<br />

Forschungspolitik . . . . . . . . . . . . . . . . .18, 19, 28–30, 58<br />

Forschungs- und Technologiedatenbank. . . . . . . . . . . 18<br />

Forschungsinitiative . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29<br />

Frauen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14, 15, 27, 29, 43<br />

Frauenhäuser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54<br />

Frauennetz-Aktiv. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />

Früherkennungsuntersuchungen . . . . . . . . . . 37, 42, 43<br />

Frühwarnsystem zur<br />

Subsidiaritätsüberwachung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62<br />

Fujian (China). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63<br />

Ganztagsschulen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17, 24–26, 61<br />

Gebührenfreies Erststudium . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />

Gemeinsame Erklärung<br />

gegen Rechtsextremismus. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55<br />

Generaldirektion Kulturelles Erbe<br />

Rheinland-Pfalz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31<br />

Geothermiekraftwerk Landau. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58<br />

Gesundheitsförderung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38, 42<br />

Gesundheitspolitik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42, 43<br />

Gesundheitstourismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />

Gesundheitswirtschaft. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12, 13<br />

Gewerbe-Online . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8, 18<br />

Girls’ Day . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />

Gute Arbeit. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7, 14–17<br />

Grenzüberschreitende Zusammenarbeit . . . . . . . . . . 62<br />

Gründeroffensive . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

Gründerzentren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

Hambacher Schloss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31


Haus der Familie/Häuser der Familien . . . . . . . . . . . . 38<br />

Häuser des Jugendrechts . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .52, 54<br />

Hebammen beraten Familien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38<br />

Heilbäder und Kurorte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />

Hochschulautonomie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29<br />

Hochschulbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29<br />

Hochschulpakt. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />

Hoch<strong>was</strong>serschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .56, 57<br />

Hospiz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44<br />

Informations- und Beschwerdetelefon Pflege . . . . . . 45<br />

Initiative Brustlife . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43<br />

Innovation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7, 17, 19, 30<br />

Innovationscluster Metall & Keramik . . . . . . . . . . 10, 11<br />

Integrationspolitik. . . . . . . . . . . . . .15, 22, 25, 39, 41, 49<br />

Internationale Handelspartner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />

Internet, Breitband . . . . . . . . . . . . . . . . 11, 18, 26, 48, 51<br />

IT-Fachanwendungen in der Justiz . . . . . . . . . . . . . . . . 51<br />

Synagogen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31<br />

Jugendkriminalität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54<br />

Jugendkunstschulen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />

Jugendliche. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .15, 16, 25–27, 32<br />

Jugendmedienschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />

Jugendschutz.net. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .26, 62<br />

Justiz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .18, 51–54<br />

Katastrophenschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55<br />

Keiner ohne Abschluss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />

Kinderfreundliches Rheinland-Pfalz. . . . . . . . . . . . . . . 36<br />

Kindergesundheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37, 38, 42<br />

Kinderrechte. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62<br />

Kinderschutz, Kindeswohl . . . . . . . . . . . . . 37, 38, 42, 61<br />

Kindertagesstätte . . . . . . . . . . . . . . 21–23, 26, 36, 41, 61<br />

Klimaschutzpolitik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .30, 47, 57<br />

Kommunal- und Verwal<strong>tun</strong>gsreform. . . . . . . 36, 49, 50<br />

Kommunal-Kombi. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

Kommunen. . . . . . . . . . . . . . . . 15, 24, 38, 48–50, 53–56<br />

Kompetenzzentrum Zukunftsfähige<br />

Arbeit in Rheinland-Pfalz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />

Konversion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9, 10, 63<br />

Kooperationsforum Gemeinschaftlich Wohnen<br />

in einer Gesellschaft des längeren Lebens . . . . . . . . .40<br />

Kooperationsstelle Gewerkschaften . . . . . . . . . . . . . . 17<br />

Kraft-Wärme-Kopplungs-Offensive. . . . . . . . . . . . . . . 58<br />

Krankenhäuser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13, 42, 43<br />

Krebsfrüherkennung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43<br />

Kriminalitätsvorbeugung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53<br />

Kunst und Kultur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31, 32<br />

Landesbera<strong>tun</strong>gsstelle Barrierefrei<br />

Bauen und Wohnen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39<br />

Landesgesetz zum Schutz von<br />

Kindeswohl und Kindergesundheit. . . . . . . . . 37, 38, 42<br />

Landesleitstelle Älter wer<strong>den</strong><br />

in Rheinland-Pfalz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40<br />

Landesnetzwerk Bürgerschaftliches<br />

Engagement . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36<br />

Landesschlich<strong>tun</strong>gsgesetz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51<br />

Lehre und Forschung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29, 30<br />

Lehrer/Lehrerstellen/Lehrerausbildung . . . . . . . . .22, 25<br />

Leichte Sprache . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41<br />

Leitstelle Bürgergesellschaft und Ehrenamt. . . . . . . . 35<br />

Lernmittelfreiheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />

Logistikbranche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />

Lokale Bündnisse für Familien. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38<br />

Mammographie-Screening . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43<br />

Masterplan zur Stärkung der<br />

ambulanten Versorgung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42<br />

Mediation/Gerichtsinterne Mediation . . . . . . . . . . . . 51<br />

Medien- und Rundfunkpolitik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62<br />

Medienkompetenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .25, 26<br />

Menschen mit Behinderungen . . . . . . . . . . . . . . . .40, 41<br />

Menschen pflegen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43, 44<br />

Mentoring-Programme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27, 29<br />

Migranten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14–16<br />

Mindestlohn. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61<br />

Mitarbeiterbeteiligungsmodell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

Mittelstand. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7, 8, 11, 18<br />

Mittelstandslotsen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8, 18<br />

Mobilität. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .47, 48<br />

Moderne Medien. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25<br />

Naturschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .56, 59<br />

Netzwerk- und Clusterstrukturen. . . . . . . . . . . . . . 10, 11<br />

Neue Chance: 6000 plus für Jung und Alt . . .14, 16, 27<br />

Neues Wohnen – Bera<strong>tun</strong>g und Kooperation<br />

für mehr Lebensqualität im Alter . . . . . . . . . . . . . . . . . 40<br />

Opferhilfe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .52, 53<br />

Ovaler Tisch für Ausbildung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16, 27<br />

Palliative-Care-Teams. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44<br />

Passivhäuser und Energiegewinnhäuser . . . . . . . . . . . 57<br />

Patentverbund Forschung Rheinland-Pfalz. . . . . . . . . 19<br />

Person<strong>als</strong>tärke der Polizei . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52<br />

Persönliches Budget . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .40, 41<br />

Pflegepolitik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42–45<br />

Pflegestützpunkte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44, 45, 61<br />

Polizei . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .52–54<br />

Polizeilä<strong>den</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53<br />

Prävention und Gesundheitsförderung . . . . . . . . 42, 43<br />

Präventionsagentur gegen Rechtsextremismus. . . . . 55<br />

67


68<br />

Programm Agrarwirtschaft, Umweltmaßnahmen,<br />

Lan<strong>den</strong>twicklung (PAUL) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

Re<strong>als</strong>chule plus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .22, 24<br />

Rechtsextremistisches Potenzial . . . . . . . . . . . . . .54, 55<br />

Regionale Vermittlungszentren für<br />

ältere Arbeitslose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

Retentionsräume. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56<br />

Rheinland-pfälzisches Interventionsprojekt gegen<br />

Gewalt in engen sozialen Beziehungen (RIGG) . . . . . 54<br />

Rheinland-Pfalz-Takt 2015. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47<br />

Römer-Ritter-Romantiker . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31<br />

Ruanda . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63<br />

Schulen ans Netz. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />

Schulpolitik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .22–26<br />

Schulsozialarbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />

SchUM-Städte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31<br />

Schwerpunktschulen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25, 41<br />

Schwimmbadprogramm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48, 49<br />

Sicherheitsberater für Seniorinnen<br />

und Senioren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53<br />

Sicherheitskonzept P.R.O.<br />

Prävention – Reaktion – Opferhilfe . . . . . . . . . . . . . . . 52<br />

Sondervermögen Hochschule. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />

Soziales Europa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62<br />

Sozialfonds Mittagessen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />

Spätaussiedler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49<br />

Sportstätten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48, 49<br />

Sprachförderung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .22, 26<br />

Städtebauförderung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48<br />

Standortkonzeption Logistik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />

Starten mit 50+. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

Starten@hightech . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

Stoffstrommanagement . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .19, 30<br />

Straßenbau. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48<br />

Stroke Units . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43<br />

Studienkonten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />

Studienplätze. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21, 28<br />

Täterarbeitseinrich<strong>tun</strong>gen Contra<br />

häusliche Gewalt. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54<br />

Technologieförderprogramm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />

Technologiepolitik. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />

Technologiezentren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />

Technologie-Zentrum für Oberflächentechnik . . . . . 10<br />

Tierschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59<br />

Tierversuche. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59<br />

Tourismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .12, 31–33<br />

Tourismusintensität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />

Tourismusstrategie 2015 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />

Umweltforschung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />

Umweltschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .19, 39<br />

Umwelttechnologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />

Universitäten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .18, 22, 28–30, 56<br />

Unser Ener . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57<br />

Unterrichtsversorgung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />

Verbraucherschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45, 51<br />

Verbraucherschutzindex . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52<br />

Verbraucherzentralen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .45, 51, 59<br />

Vereinbarkeit von Familie und Beruf . . . . . . . .17, 36, 39<br />

Verkehrsinfrastruktur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .47, 48<br />

Verkürzte gymnasiale Schulzeit/G8GTS . . . . . . . . . . . 25<br />

Versorgungsquote in Kindertagesstätten . . . . . . . . . . 22<br />

Virtuelles Kraftwerk . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />

Viva Familia . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36, 38<br />

Wandern/Radwandern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12, 33<br />

Wein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9, 11, 12, 28, 31, 33<br />

Weiterbildung . . . . . . . . . . .14, 16, 17, 21, 25, 26, 38, 44<br />

Welterbestätte Oberes Mittelrheintal. . . . . . . . . . 31, 56<br />

Werkstatt für behinderte Menschen . . . . . . . . . . . . . . 41<br />

Werkstatt Pflegestützpunkte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44<br />

Wettbewerbsfähigkeit . . . . . . . . . . 11, 17, 19, 29, 33, 62<br />

Wissen schafft Zukunft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28, 30<br />

Wissenschaftspolitik. . . . . . . . . . . . . . . . . . 18, 19, 28–30<br />

Wissenstransfer. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10, 19<br />

Wohnen im Zentrum – Wohnungsbau<br />

in Orts- und Stadtkernen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39, 40<br />

Wohnungsbaupolitik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39<br />

ZeitZeichen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />

Zeugenkontaktstellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .52, 53<br />

Zukunftschance Kinder –<br />

Bildung von Anfang an . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17, 21


Herausgeber: Staatskanzlei Rheinland-Pfalz, Walter Schumacher, Regierungssprecher (V.i.S.d.P.)<br />

Redaktionsschluss: 17. Oktober 2008<br />

Redaktion: Bettina Winter<br />

Gesamtkoordination Gestal<strong>tun</strong>g: Andrea Becker<br />

Gesamtherstellung: Zink & Kraemer AG, Trier<br />

Druck: Bastian-Druck GmbH, Föhren<br />

Aufl age: 9.500 Stück<br />

Bildnachweis: dpa; gettyimages, Ministerium des Innern und für Sport; Ministerium für Bildung, Weiterbildung,<br />

Jugend und Kultur; Johannes Gutenberg-Universität Mainz; Stefan Sämmer, Mainz; Rainer Langer<br />

Photographie; Hans-Georg Merkel Photographie<br />

Diese Druckschrift wird im Rahmen der Öffentlichkeits arbeit der Landesregierung Rheinland-Pfalz herausgegeben.<br />

<strong>Sie</strong> darf weder von Parteien noch von Wahlwerbern oder Wahlhelfern im Zeitraum von sechs Monaten vor einer<br />

Wahl zum Zwecke der Wahlwerbung verwendet wer<strong>den</strong>. Dies gilt für die Land tags-, Bundestags-, Kommunal- und<br />

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