Sebastian Kurtenbach
Sebastian Kurtenbach
Sebastian Kurtenbach
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Bewohnerbedürfnissen ist somit das Credo. Auch hier kann auf positive Erfahrungen aus dem<br />
Programm Soziale Stadt oder dem 100-‐Häuser-‐Programm der Stadt Mülheim an der Ruhr<br />
aufgebaut werden. Die Stadt verfügt bereits über das Know-‐how, sie kann es auch in weiteren<br />
Projekten nutzen.<br />
4.3.4.2 Praxisbeispiel zum Handlungsfeld 4<br />
Die saarländische Landeshauptstadt Saarbrücken hat ein städtebauliches Entwicklungskonzept<br />
entwickelt, das die frühe Beteiligung der Bürger bei Planungsvorhaben berücksichtigt. Das<br />
Konzept sieht vor, dass es gesamtstädtische Belange gibt, die auf der Stadtteilebene<br />
konkretisiert werden sollen. Dazu werden sozialräumlich orientierte integrierte<br />
Stadtteilentwicklungskonzepte aufgestellt und jeweils in einem mehrstufigen Verfahren<br />
entwickelt. Die erste Stufe bildet ein Fachworkshop von Planern und ortsansässigen Akteuren.<br />
Die Ergebnisse werden dem Stadtrat vorgelegt, der weiterhin festlegt, dass vom ersten<br />
konkreten Planungsschritt die Bürger ernsthaft miteinbezogen werden müssen. Dazu werden<br />
Projektteams gegründet, die mit der ortsansässigen Bevölkerung regelmäßig in Dialog treten.<br />
Bei der konkreten Ausgestaltung von Projekten wie z.B. Spielplatzbau ist es durch das<br />
städtebauliche Entwicklungskonzept Standard geworden, zielgruppenspezifische<br />
Beteiligungsworkshops durchzuführen.<br />
Da der Planungsprozess allerdings auch gesetzlichen Regelungen unterworfen ist, können<br />
Bürger oftmals nicht als „Entscheider“ eingebunden werden. Allerdings werden durch das<br />
Verfahren ihre Wünsche nun stärker berücksichtigt. Wer genau angesprochen wird, hängt<br />
jeweils vom Projekt selbst ab. Bei Projekten zur gesamtstädtischen Zukunft, wie z.B. der<br />
Gestaltung der Uferpromenade, werden alle Bürger eingeladen, bei stadtteilspezifischen<br />
Belangen wiederum lediglich die Anwohner. Durch die frühe Einbindung soll zum einen<br />
Konflikten vorgebeugt und zugleich bedürfnisgerechte Planung erreicht werden. Das Beispiel<br />
zeigt, dass es einer verwaltungsinternen Steuerung bedarf, um bedürfnisorientiert zu handeln.<br />
Projektwebsite:<br />
www.saarbruecken.de/de/rathaus/stadtentwicklung/stadtentwicklungskonzept<br />
und unterwww.netzwerk-‐buergerbeteiligung.de/fileadmin/Inhalte/PDF-‐<br />
Dokumente/newsletter_beitraege/beitrag_kunz_120322.pdf<br />
97