Sebastian Kurtenbach
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4.3.3 Handlungsfeld 3: Integrationspolitik – Humanvermögen sichern<br />
Für eine nachhaltige und positive Förderung der Integration von Zuwanderern bedarf es<br />
kultureller und sozialer Inklusionsbemühungen 51. Beide sind besonders durch Spracherwerb<br />
und informelle soziale, nachbarschaftliche und/oder familiäre Netzwerke zu erreichen.<br />
4.3.3.1 Handlungsempfehlung zum Handlungsfeld 3<br />
Der Erwerb der deutschen Sprache muss so früh wie möglich beginnen, bei Kindern bereits im<br />
Vorschulalter, wobei die Eltern miteinbezogen werden sollten. Zudem müssen Spracherwerbs-‐<br />
angebote auch über das Schulalter hinaus für fremdsprachliche Zuwanderer im Quartier<br />
angeboten werden. Dazu bedarf es zum einen der Information der Sockelbevölkerung über die<br />
Angebote und zum anderen ist konkretes Wissen über die Lebenswirklichkeit der Zuwanderer<br />
notwendig, damit passgenaue Angebote entwickelt werden können. Hierdurch können Projekte<br />
initialisiert werden, die über die Anforderungen für den Einbürgerungstest hinausreichen.<br />
Neben dem Spracherwerb ist die interkulturelle Begegnung zwischen Zuwanderern und länger<br />
ansässiger Bevölkerung zu fördern. Außer einmaligen Events bieten sich dafür drei<br />
unterschiedliche Wege an:<br />
• Erstens die Begegnung durch Umstände derselben Lebenslage, wie z.B. Kinder im selben<br />
Alter. Dazu braucht es Orte wie Kinderbetreuungseinrichtungen, die auch<br />
elternbezogene Angebote umsetzen.<br />
• Zweitens die Themensetzung an Orten der Begegnung im öffentlichen Raum, wie z.B.<br />
durch mehrsprachige Informationstafeln neben Bänken an Bushaltestellen oder<br />
Spielplätzen.<br />
• Drittens die Schaffung gemeinsamer Interessensorte, an denen Kommunikation möglich<br />
gemacht wird. Dafür bieten sich sogenannte Nachbarschaftsgärten an, wie sie bereits in<br />
vielen Städten zu finden sind. Solche Orte können auch mit Angeboten des<br />
Spracherwerbs ergänzt werden.<br />
Mülheim an der Ruhr ist mit seinen Erfahrungen aus der Programmumsetzung Soziale Stadt<br />
bereits für diese Themenvielfalt sensibilisiert. Es gilt diesen eingeschlagenen Weg reflektiert<br />
und zugleich konsequent – auch nach Auslaufen der Landesförderung – langfristig<br />
durchzuhalten.<br />
51 Inklusion ist definiert als Konzept für die Teilhabe von Personen an gesellschaftlichen Teilsystemen (vgl. Schimank<br />
2007, S. 296).<br />
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