Sebastian Kurtenbach
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4.3.1.1 Handlungsempfehlung zur Beschäftigungs-‐ und Wirtschaftsförderung<br />
Leuchtturmprojekt: Existenzgründerhaus<br />
Für alle potenziellen Erwerbstätigen in Altstadt II Südwest wäre die Einrichtung eines<br />
Existenzgründerhauses mit flankierenden Angeboten wie Concierge, Gründungsberatung und<br />
Coaching, flexibler Büronutzung, gemeinsamer Öffentlichkeitsarbeit und geteilter<br />
Infrastrukturnutzung vorteilhaft. Gering Qualifizierte könnten so in Ladenlokalen des<br />
Existenzgründerhauses Kleinstgewerbebetriebe eröffnen, wie z.B. eine Werkstatt für Fahrräder<br />
oder Elektrokleingeräte. Büroflächen könnten von Start-‐up-‐Unternehmen genutzt werden, wie<br />
z.B. Hausmeisterserviceangebote oder haushaltsnahe Dienstleistungen. Auch für<br />
wissensintensive Dienstleistungen, wie Web-‐Designer, wäre ein solches Existenzgründerhaus<br />
von Interesse. Eine Kooperation mit den Universitäten und/oder Fachhochschulen der Region<br />
kann zudem beschäftigungsfördernd wirken. Zudem sollten Teile des Existenzgründerhauses als<br />
Co-‐Working-‐Arbeitsplätze organisiert werden. Das heißt, dass dort Arbeitsplätze auch für<br />
einzelne Tage angemietet werden können. Ein solches Existenzgründerhaus, das auch die<br />
Belange gering qualifizierter Arbeitskräfte berücksichtigt, kann als Leuchtturmprojekt eine<br />
Strahlkraft für den gesamten Bezirk entfalten. Co-‐finanziert werden kann ein solches Haus mit<br />
Fördermitteln von Europäischer Union, Bund und Land.<br />
Langfristige Maßnahmen: Mikroförderung<br />
Die lösungsorientierte Beratung potenziell Selbstständiger durch Fachkräfte der Kommune, z.B.<br />
der Wirtschaftsförderung, der Bauordnung oder auch des Ordnungsamtes, kann die<br />
sachgerechte Einrichtung von Betriebsstätten fördern. Zudem empfiehlt es sich, Liegenschaften,<br />
die in städtischer Hand sind, für Existenzgründer günstig zur Verfügung zu stellen. Weiterhin<br />
sollte die Kommune darauf hinwirken, dass Existenzgründern in Altstadt II Südwest Kredite<br />
gewährt werden und ihnen bei der Beantragungsphase beratend zur Seite gestanden wird. Eine<br />
solch kleinteilige, langfristige und fokussierte Arbeitsmarktförderung wird aller Voraussicht<br />
nach auf Dauer keine wissensbasierten Dienstleistungen im Quartier verorten können, sondern<br />
eher Gastronomie und Einzelhandel. Allerdings können Familien ihr Auskommen auf diese<br />
Weise erwirtschaften, Ankömmlinge können eine Anstellung finden, die keine Qualifikation<br />
voraussetzt und der kommunale Haushalt wird entlastet. Zudem kommt durch Konsum Kapital<br />
in das Quartier. Auch dadurch können Arbeitsplätze geschaffen und erhalten werden. Eine<br />
solche Förderung muss allerdings langfristig, das bedeutet mindestens 10 Jahre, laufen und<br />
personell werden. Sie verspricht allerdings auch langfristige positive Wirkungen. In Mülheim an<br />
der Ruhr kann mit der Mülheim &Business GmbH auf Erfahrungen mit bereits bestehenden<br />
Förderungsangeboten für Existenzgründer aufgebaut werden.<br />
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