Sebastian Kurtenbach
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Für Mülheim an der Ruhr werden im Folgenden in vier Handlungsfeldern konkrete<br />
Handlungsempfehlungen abgegeben und mit Praxisbeispielen verdeutlicht. Dabei steht der<br />
statistische Bezirk Altstadt II Südwest im Fokus der Betrachtung. Das bedeutet jedoch nicht, dass<br />
Entwicklungen auf gesamtstädtischer Ebene keine Rolle für dieses Quartier spielen können.<br />
Die vorgeschlagenen Handlungsempfehlungen machen, aus praktischer Sicht, die Bandbreite der<br />
miteinander verknüpften Themen deutlich. Zudem wird durch die Übertragung der<br />
Forschungsergebnisse in konkrete Handlungsempfehlungen die Aktualität des Themas sichtbar.<br />
4.3.1 Handlungsfeld 1: Beschäftigungs-‐ und Wirtschaftsförderung<br />
Dem Handlungsfeld Wirtschafts-‐ und Beschäftigungsförderung wird die größte Bedeutung<br />
beigemessen, da davon ausgegangen wird, dass Integration primär über den Arbeitsmarkt<br />
erreicht wird. Durch Arbeit wird ökonomisches Kapital erwirtschaftet, das erst die soziale und<br />
ökonomische Teilhabe an der Mehrheitsgesellschaft ermöglicht. Arbeitsmarktpolitik ist keine<br />
originäre Aufgabe der Kommune und wird, mit Ausnahme der Aufgabenerfüllung als<br />
Optionskommune, von der Bundesebene geregelt. Allerdings kann eine Kommune zu<br />
wirtschaftsförderlichen Rahmenbedingungen beitragen. An diesem Punkt setzt die<br />
Handlungsempfehlung zur Beschäftigungs-‐ und Wirtschaftsförderung an.<br />
Um die wirtschaftliche Beschäftigung im Bezirk zu fördern, bedarf es vonseiten der Kommune<br />
einer Mehrebenenstrategie. Zum einen muss zwischen lang-‐ und kurzfristigen Möglichkeiten der<br />
Wirtschafts-‐ und Beschäftigungsförderung unterschieden werden. Zum anderen müssen die<br />
unterschiedlichen Potenziale der Bewohner, Zu-‐ und Abwanderer berücksichtigt werden 50.<br />
Da nicht zu erwarten ist, dass sich durch Arbeitgeber und Investoren von außerhalb in<br />
absehbarer Zukunft etwas an der Beschäftigungssituation im Quartier ändert, wird auf die<br />
Potenziale der Bewohner gebaut. Es sind somit oftmals keine wissensintensiven Arbeitsplätze,<br />
die geschaffen werden könnten. Doch bieten sie Auskommen, schaffen Humanvermögen und<br />
können beim Integrationsprozess unterstützend wirken. Es empfiehlt sich, langfristige und<br />
kleinteilige Förderung sowie Leuchtturmprojekte nebeneinander zu initialisieren.<br />
50 Grundsätzlich wäre es wünschens-‐ und förderungswert, wenn große Arbeitgeber sich im Quartier niederlassen und<br />
Bewohner aus Altstadt II Südwest anstellen würden. Allerdings ist das ein Teil der gesamtstädtischen Förderung und<br />
findet in der Handlungsempfehlung zur Wirtschafts-‐ und Beschäftigungsförderung keinen Niederschlag.<br />
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