Sebastian Kurtenbach
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Wie die Charakterisierung der urbanen Integrationsschleuse zeigt, sind auf der Quartiersebene<br />
unterschiedliche Opportunitätsstrukturen vorhanden, die das Quartier als Ort für<br />
Integrationsprozesse formen:<br />
• Relative kulturelle, ethnische und/oder soziale Homogenität, da dies zu vermehrten<br />
Kontakten zu Menschen in gleichen Lebenslagen führt (vgl. Farwick 2007, S. 230).<br />
Hergestellt durch ethnische Segregation.<br />
• Vermittlung von Arbeitsmöglichkeiten durch ethnisch homogene Netzwerke innerhalb<br />
der ethnischen Ökonomie (vgl. Fincke 2008, S. 139), insbesondere durch die<br />
Sockelbevölkerung.<br />
• Know-‐how-‐Transfer durch ethnisch-‐homogene Austauschstrukturen wie z.B. türkische<br />
Kaffeehäuser (vgl. Ceylan 2001, S. 181), ebenfalls geleistet durch die Sockelbevölkerung.<br />
• Günstiger Wohnraum, der unkompliziert und schnell zur Verfügung steht und bei dessen<br />
Vergabe Migranten nicht diskriminiert werden (vgl. ILS 2003, S. 16), bedingt durch<br />
passive soziale und ethnische Segregation sowie die Leistung der Sockelbevölkerung.<br />
• Bildungsangebote, die dem Bedarf von Migranten und deren Kindern besonders<br />
angepasst sind, oder anders ausgedrückt: „Ungleiches ungleich behandeln“ (Strohmeier<br />
2007, S. 261), was vor allem bei Quartieren notwendig ist, in denen besonders viele von<br />
passiver sozialer und ethnischer Segregation betroffene Menschen leben.<br />
Diese Punkte sind zum einen Ausdruck funktionaler sowie sozialer Differenzierung und weisen<br />
zugleich auf die politischen Handlungsnotwendigkeiten hin. Diese werden im folgenden<br />
Abschnitt, geordnet nach Politikfeldern, schematisch vorgestellt.<br />
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