Sebastian Kurtenbach
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Abbildung 1: Stadtmodell von Burgess<br />
Quelle: www.mchp-appserv.cpe.umanitoba.ca;abgerufen am30.11.2012<br />
Um das Zentrum der Stadt zu erreichen, müssen somit zum Teil erhebliche Distanzen<br />
zurückgelegt werden. Aus diesem Grund ist Mobilität nicht nur ein städtisches Merkmal,<br />
sondern auch Grundvoraussetzung zur Entstehung von Urbanität. Sie ist ebenfalls vor dem<br />
Hintergrund notwendig, dass sich das Siedlungsgebiet von innen nach außen entwickelt. Durch<br />
das Ineinanderwachsen der einzelnen Ringe kommt es auch zu Verdrängungsprozessen in den<br />
natural areas. Eine solche Verdrängung ist dem Mechanismus der Bodenrendite geschuldet. Es<br />
gibt Nutzungen, die eine höhere Bodenrendite erwarten lassen als andere (vgl. Hamm 1977,<br />
S. 129) und damit Spekulationen ermöglichen (vgl. Hamm/Neumann 1996, S. 206). Auf diese<br />
Weise können natural areas durch Verdrängung ihre Funktion bzw. Spezialisierung verlieren<br />
bzw. verändern. In der Logik der Sozialökologie passiert dies durch Verdrängung beispielsweise,<br />
wenn der dritte in den vierten Ring wächst und die dort ansässige Bevölkerung verdrängt und<br />
somit den Charakter des Gebietes und der Bewohnerschaft verändert 15.<br />
Das Modell von Burgess genoss bereits zur damaligen Zeit hohe Aufmerksamkeit und wurde in<br />
der Folge weiter modifiziert. Daneben entwickelten Harris und Uhlman sowie Hoyt in<br />
Anlehnung an Burgess’ Stadtmodell andere Modelle, die sich aber im Grunde nur insoweit von<br />
diesem unterscheiden, dass nicht mehr von Ringen, sondern von Sektoren bzw. Mehrkernen 16<br />
ausgegangen wird (vgl. Schnur 2008 S. 12). Aber das Modell von Burgess und die<br />
dahinterstehende Theorie wurden auch vielfach kritisiert. Dazu gab es eine Reihe<br />
faktorialökologischer Untersuchungen, die alle das Ziel hatten, die sozialökologische Theorie<br />
entweder zu widerlegen oder zu untermauern (vgl. Hamm/Neumann 1996, S. 188). Allerdings<br />
15 Wie solche Austauschprozesse vonstattengehen, ist in Abschnitt 1.4.5 der vorliegenden Arbeit beschrieben.<br />
16 Für eine ausführliche Darstellung der genannten Stadtmodelle siehe Schnur 2008, S. 12 oder Teicke 2012, S. 22.<br />
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