Sebastian Kurtenbach
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Kommunalpolitik eine Reihe von Herausforderungen mit sich, die primär die Arbeitsmarkt-‐,<br />
Integrations-‐, Bildungs-‐ und Stadtentwicklungspolitik betreffen.<br />
Das Konzept der urbanen Integrationsschleuse ist als Antwort auf die erste Leitfrage zu<br />
verstehen, die nach Wesen und Leistung passiv sozial segregierter Stadtteile hinsichtlich ihrer<br />
sozialen Schleusenfunktion fragt. Aus diesen theoretischen Annahmen wurden<br />
Forschungshypothesen formuliert, um am Praxisbeispiel Mülheim an der Ruhr diekonkrete<br />
Ausprägung einer urbanen Integrationsschleuse zu untersuchen. Zum einen wurde ein solches<br />
Gebiet mit Altstadt II Südwest identifiziert, und zum anderen wurde das Vorhandensein einer<br />
Sockelbevölkerung und die tatsächliche Verteilerfunktion analysiert. Zur Operationalisierung<br />
wurde für jeden statistischen Bezirk von Mülheim die soziale, die ethnische unddie<br />
demografische Segregation gemeinsam mit der Fluktuation betrachtet. Dieses Vorgehen<br />
beantwortet die zweite Leitfrage nach der Operationalisierung der Identifikation einer urbanen<br />
Integrationsschleuse. Die Ergebnisse bestätigen die theoretischen Annahmen. Die dritte<br />
Leitfrage befasst sich mit der Untersuchung, welche Bevölkerungsgruppen dort wie lange leben.<br />
Zusammengefasst kann gesagt werden,dass es zumeist ausländische Zuwanderer im bildungs-‐<br />
und arbeitsrelevanten Alter sind, die eine Wohndauer von unter 5 Jahren an der jeweiligen<br />
Adresse haben. Zugleich leben dort aber auch zu einem Drittel Menschen seit mindestens<br />
10 Jahren an der gleichen Adresse.<br />
Die Arbeit erschöpft sich nicht allein in der Beantwortung der Hypothesen, sondern bietet auch<br />
Handlungsempfehlungen für die Stadt Mülheim an der Ruhr, um zu zeigen, wie auf<br />
kommunalpolitischem Wege auf eine urbane Integrationsschleuse reagiert werden kann. Diese<br />
Handlungsempfehlungen orientieren sich an den in diesem Bereich relevanten Politikfeldern:<br />
Arbeitsmarkt, Integration, Bildung und Stadtentwicklung. Sie zielen auf die nachhaltige<br />
Verbesserung der Beschäftigungssituation und damit der Lebensumstände im Quartier ab.<br />
Allerdings, und das bleibt zu betonen und beantwortet dabei zugleich die vierte Leitfrage der<br />
Arbeit, kann Stadtpolitik mit den vorgeschlagenen und weiteren Maßnahmen wie<br />
arbeitsmarktunterstützenden Leistungen oder der Einrichtung interkultureller Begegnungsorte<br />
die Schleusenfunktion des Quartiers unterstützen. Aber der politische Wille dazu muss<br />
nachhaltig und über die Legislaturperiode hinaus parteiübergreifend vorhanden sein. Es muss<br />
auch für gering Qualifizierte in unserer Gesellschaft möglich sein, den Lebensunterhalt<br />
zumindest in Teilen aus eigener Kraft zu bestreiten. Bildung und Bildungsförderung ist eine sehr<br />
wichtige Investition in die Zukunft, doch solange Bildungsabschlüsse vergeben werden, wird es<br />
immer Menschen geben, die den formalen Leistungsanforderungen zum Prüfungszeitpunkt nicht<br />
entsprechen und somit keinen Bildungsabschluss erwerben, oder die aus einem anderen Staat<br />
zugewandert sind und dort vielleicht nie die Möglichkeit hatten, einen Bildungsabschluss zu<br />
erwerben. Auch diese Menschen sollten eine Chance haben, ihr Leben selber gestalten zu<br />
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