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Monetäre Bewertung einer nachhaltigen Entwicklung der Stromlandschaft Elbe Projekt im Forschungsprogramm Elbe-Ökologie des Bundesministeriums für Bildung und Forschung Jürgen Meyerhoff meyerhoff@imup.tu-berlin.de Alexandra Dehnhardt alexandra.dehnhardt@ioew.de
- Seite 2 und 3: Gliederung 1. Ökonomische Bewertun
- Seite 4 und 5: Ökonomische Bewertung von Feuchtge
- Seite 6 und 7: Ökonomischer Gesamtwert nutzungsab
- Seite 8 und 9: Zahlungsbereitschaft für den verbe
- Seite 10 und 11: Design des hypothetischen Marktes I
- Seite 12 und 13: Verteilung der Samplepoints 1.300 I
- Seite 14 und 15: Karte 2: Lebensraum Elbtalaue
- Seite 16 und 17: Anteil der Nutzer und Nicht-Nutzer
- Seite 18 und 19: in % 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 Z
- Seite 20 und 21: 20 15 10 5 0 Mittlere Zahlungsberei
- Seite 22 und 23: Zahlungsbereitschaft Ja/Nein - logi
- Seite 24 und 25: Korrektur Embedding-Effekt • Embe
- Seite 26 und 27: Mittlere Zahlungsbereitschaft in
- Seite 28 und 29: Bewertung der Ergebnisse • Es bes
- Seite 30 und 31: • Bewertungsgegenstand Bewertungs
- Seite 32 und 33: Bewertungsansatz II • Indirekte M
- Seite 34 und 35: Jährlich überschwemmte Fläche na
- Seite 36 und 37: Ökonomische Bewertung • Auswahl
- Seite 38 und 39: Bewertung der Ergebnisse • Quanti
- Seite 40 und 41: Ökonomischer Gesamtwert der Maßna
- Seite 42 und 43: Nutzen-Kosten-Verhältnis 5 4 3 2 1
- Seite 44 und 45: Bewertung der Ergebnisse • Nutzen
- Seite 46: Eignung der Methoden für WRRL •
Monetäre Bewertung einer<br />
nachhaltigen Entwicklung der<br />
Stromlandschaft Elbe<br />
Projekt im Forschungsprogramm Elbe-Ökologie<br />
des Bundesministeriums für Bildung und Forschung<br />
Jürgen<br />
Meyerhoff<br />
meyerhoff@imup.tu-berlin.de<br />
Alexandra<br />
Dehnhardt<br />
alexandra.dehnhardt@ioew.de
Gliederung<br />
1. Ökonomische Bewertung von Feuchtgebieten<br />
2. Zahlungsbereitschaft für den verbesserten<br />
Schutz biologischer Vielfalt in den Elbauen<br />
3. Monetärer Wert der Elbauen als Nähstoffsenke<br />
4. Ergebnisse der Nutzen-Kosten-Analyse
Übergeordnete Themen<br />
• Projektgruppe Elbe-Ökologie<br />
Koordination (BfG)<br />
• Elbe-Ökologie Informationssystem<br />
ELISE (BfG)<br />
• Monetäre Bewertung einer nachhaltigen<br />
der Stromlandschaft Elbe (<strong>TU</strong> <strong>Berlin</strong>, IÖW)<br />
Ökologie der Auen<br />
• Naturschutz und<br />
Landwirtschaft (NNA)<br />
• Auenregeneration durch<br />
Deichrückverlegung (LAGS)<br />
• Rückgewinnung von<br />
Retentionsflächen (LAU LSA)<br />
• Bioindikationssysteme für<br />
Auen (UFZ)<br />
• Lebensgemeinschaften in<br />
dynamischen Lebensräumen<br />
(<strong>TU</strong> BS)<br />
• Ökologische Konzepte für<br />
Elbe-Auenwälder (<strong>TU</strong> DD)<br />
• Schutz und Nutzung im<br />
Biosphärenreservat Mittlere<br />
Elbe (Uni Halle)<br />
• Revitalisierung der<br />
Unstrutaue (TLU)<br />
• Erosionsminderung und<br />
Grünlandnutzung (SLfL )<br />
Der Forschungsverbund Elbe-Ökologie<br />
Stör<br />
Hamburg<br />
Geesthacht<br />
Bleckede<br />
Das Einzugsgebiet der Elbe<br />
- Deutscher Teil -<br />
Kartengrundlage: BfG, FZJ<br />
Rogätz<br />
Unstrut<br />
Erfurt<br />
Lenzen<br />
Wittenberge<br />
Halle<br />
Jena<br />
Stepenitz<br />
Rühstädt<br />
Sandau<br />
Magdeburg<br />
Dessau<br />
Parthe<br />
Leipzig<br />
Saale<br />
Havel<br />
Mulde<br />
Wittenberg<br />
Mulde<br />
Mulde<br />
<strong>Berlin</strong><br />
Spree<br />
Dresden<br />
Ökologie<br />
der Fließgewässer<br />
• Morphodynamik der Elbe<br />
(Uni KA)<br />
• Vorlandbereiche und<br />
Strömungsdynamik (BAW)<br />
• Buhnen und semiterrestri -<br />
sche Flächen (<strong>TU</strong> DA)<br />
• Feststofftransport aus<br />
Nebenflüssen (BfG)<br />
• Ökologie der Elbefische<br />
(Uni HH)<br />
• Wanderverhalten von<br />
Fischen (NLÖ)<br />
• Biofilme und Sohlpermeabilität<br />
(<strong>TU</strong> DD)<br />
• Biozönosen und Stoffflüsse<br />
(Uni HH)<br />
• Stillwasserzonen und<br />
Wasserbeschaffenheit (BfG)<br />
• Stoffumsatz an morpho -<br />
logischen Strukturen (IGB)<br />
• Stofftransport und - umsatz in<br />
Buhnenfeldern (UFZ)<br />
Landnutzung im Einzugsgebiet<br />
• Naturräumliche Klassifizierung des Elbe-<br />
Einzugsgebietes (FZJ)<br />
• Landschaftswasser- und stoffhaushalt im<br />
Elbe-Einzugsgebiet (PIK)<br />
• Wasser- und Stoffhaushalt im Tiefland<br />
(ZALF)<br />
• Wasser- und Stoffhaushalt im Lößgebiet<br />
(UFZ)<br />
• Wasser- und Stoffhaushalt im<br />
Festgestein (<strong>TU</strong> DD)
Ökonomische Bewertung von<br />
Feuchtgebieten
Ziele ökonomischer Bewertung<br />
• Natur und Landschaft sind aus ökonomischer<br />
Sicht öffentliche Güter<br />
• Alleinige Bereitstellung über Märkte würde zu<br />
nicht-optimalen Ergebnissen führen (zu<br />
geringes Angebot)<br />
• Zusätzliche Informationen sind notwendig<br />
über den ökonomischen Wert von Natur und<br />
Landschaft
Ökonomischer Gesamtwert<br />
nutzungsabhängig -unabhängig<br />
direkte Werte indirekte Werte Optionswert<br />
• Erholung<br />
• Fischerei<br />
• Ökologische<br />
Land- und<br />
Forstwirtschaft<br />
• Marktanalyse<br />
• Reisekosten<br />
• Hedonischer<br />
Preisansatz<br />
• Kontingente<br />
Bewertung<br />
• Schutz von<br />
Wasserressourcen<br />
• Nährstoffsenke<br />
• Einfluss auf<br />
lokales und<br />
regionales Klima<br />
• zukünftige<br />
Nutzungen von<br />
(1) und (2)<br />
ökonomische Bewertungsmethoden<br />
• Ausgaben für<br />
präventive<br />
Maßnahmen<br />
• Veränderungen<br />
der Produktivität<br />
• Ersatzkosten<br />
• Kontingente<br />
Bewertung<br />
Existenz- und<br />
Vermächtniswert<br />
• Wissen um die<br />
Existenz einer<br />
Naturessource<br />
• Verantwortung<br />
gegenüber<br />
späteren<br />
Generationen<br />
• Kontingente<br />
Bewertung
Verknüpfung<br />
ökologischer<br />
Leistungen und<br />
ökonomischer<br />
Bewertung<br />
Kontingente Bewertung (<strong>KB</strong>)<br />
Quelle:<br />
in Anlehnung an<br />
Turner et al. (2000:12)<br />
Struktur<br />
z.B. Biomasse, Boden /<br />
Sediment, Profil, Flora- und<br />
Faunagesellschaften<br />
Güter<br />
z.B. Landwirtschaft, Holzertrag,<br />
Fischerei, Wasserversorgung,<br />
Erholung<br />
Direkte<br />
Nutzungswerte<br />
Monetäre<br />
Bewertung<br />
Primärer Wert des<br />
Ökosystems<br />
Charakteristika<br />
z.B. Größe, Lage, Substrate,<br />
Spezies, Wassertiefe, pH-<br />
Wert, Niederschlag<br />
Gesamte nutzungsabhängige<br />
Werte<br />
FUNKTIONEN<br />
NUTZUNGEN<br />
WERTE<br />
Indirekte<br />
Nutzungswerte<br />
Ökonomischer<br />
Gesamtwert<br />
Gesamter Wert<br />
des Ökosystems<br />
Prozesse<br />
z.B. Photosynthese,<br />
biogeochemischer Kreislauf,<br />
Zersetzung, Sukzession<br />
Leistungen<br />
z.B. Hochwasserschutz, Grundwasserneubildung,<br />
Nährstoffretention,<br />
Erhalt von Biodiversität<br />
Nutzungsunabhängige<br />
Werte<br />
Gesamte nutzungsunabhängige<br />
Werte<br />
Ökologie<br />
Schnittstelle zwischen<br />
Ökologie und Ökonomie<br />
Ersatzkostenmethode<br />
(EKM)<br />
Ökonomie
Zahlungsbereitschaft für den<br />
verbesserten Schutz biologischer<br />
Vielfalt in den Elbauen
Instrument Kontingente Bewertung<br />
• Die <strong>KB</strong> fragt direkt die betroffenen Personen nach<br />
ihrer Bewertung (Konsumentensouveränität)<br />
• Mit Interviews wird ein hypothetischer Markt<br />
errichtet<br />
• Auf ihm äußern die Befragten ihre Wertschätzung<br />
gegenüber einer möglichen Veränderung als<br />
Zahlungsbereitschaft (ZB)<br />
• So können a) zukünftige Veränderungen und<br />
b) von einer Nutzung unabhängige Wertschätzungen<br />
erhoben werden
Design des hypothetischen Marktes I<br />
Grundgesamtheit<br />
Bevölkerung der Flusseinzugsgebiete Elbe,<br />
Weser und Rhein über 18 Jahre<br />
Ziehung der dreistufiges Verfahren<br />
Stichprobe 1) Ortgrößenklasse<br />
2) Random Walk<br />
3) Schwedenschlüssel<br />
Interviewart persönliches Interview vor Ort (face-to-face)<br />
Dauerdurchschnittlich 30 Minuten<br />
Informationen 1 Karte über Elberegion, 1 Schautafel mit Bildern<br />
über die Stromlandschaft Elbe, 1 Schautafel zur<br />
Erläuterung der Maßnahmen an der Elbe,<br />
Informationstexte während Interview vorgelesen
Design des hypothetischen Marktes II<br />
Abfrage der1. Frage nach grundsätzlicher ZB<br />
Zahlungsbereitschaft 2. wenn „Ja“ dann Frage nach Höhe der ZB<br />
Zahlungsinstrument monatliche Abgabe vorgeschlagen, bei<br />
Ablehnung freie Auswahl<br />
Zahlungsmodus DM pro Person und Monat bei Abgabe<br />
Zahlungsempfänger Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe<br />
Frageformoffene Frage mit Zahlkarte<br />
(0,50 – über 300 DM)<br />
Anreizmechanismus Provision Point Mechanism<br />
Wohlfahrtsmaß Kompensierende Variation (maximale WTP)
Verteilung der<br />
Samplepoints<br />
1.300 Interviews,<br />
davon<br />
-> 700 Elbe<br />
-> 300 Weser<br />
-> 300 Rhein
Karte 1:<br />
Lage der Elbe<br />
mit Auen
Karte 2: Lebensraum Elbtalaue
Karte 3:<br />
Maßnahmen<br />
an der Elbe
Anteil der Nutzer und Nicht-Nutzer<br />
• Nutzer sind definiert als<br />
Personen, die vor dem<br />
Interview schon einmal<br />
an der Elbe selbst waren<br />
• Anteile in der Stichprobe<br />
– Nutzer 66,3%<br />
in %<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
– Nicht-Nutzer 33,7% 0<br />
Elbe Weser Rhein<br />
Nutzer Nicht-Nutzer
Anzahl zahlungsbereiter Personen<br />
• 22,2 % (N = 289)<br />
der Befragten sind<br />
zahlungsbereit<br />
• 77,8 % (N = 1.015)<br />
sind nicht<br />
in %<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
zahlungsbereit 0<br />
Beide Nutzer Nicht-<br />
Nutzer<br />
Ja Nein
in %<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Zahlungsbereitschaft nach<br />
Flussgebieten<br />
Elbe (700) Weser (300) Rhein (300)<br />
Ja<br />
Nein
Mittlere Zahlungsbereitschaft<br />
18 €<br />
16 €<br />
14 €<br />
12 €<br />
10 €<br />
8 €<br />
6 €<br />
4 €<br />
2 €<br />
0 €<br />
in € nach Nutzer-Status<br />
14,8<br />
17,9<br />
7,5<br />
Beide Nutzer Nicht-Nutzer
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Mittlere Zahlungsbereitschaft in €<br />
nach Flusseinzugsgebieten<br />
14,55 16,16 14,76<br />
Elbe Weser Rhein<br />
H 0 : Stichproben stammen aus derselben Grundgesamtheit kann nicht<br />
abgelehnt werden (Kruskal-Wallis H-Test)
Ökonomische<br />
Merkmale<br />
Landschaftsbezogene<br />
Merkmale<br />
Einstellungen<br />
Vergangenes<br />
Verhalten<br />
Modell für statistische Auswertung<br />
• Nettohaushaltseinkommen (+)<br />
• Personen pro Haushalt (-)<br />
• Alter (-)<br />
• Nutzer (+)<br />
• Geplante Besuche (+)<br />
• Wissen über ökologische Situation<br />
an der Elbe (+)<br />
• Distanz zur Elbe (-)<br />
• Angler (+)<br />
• gegenüber Umwelt generell (+)<br />
• gegenüber Maßnahmen an der Elbe (+)<br />
• gegenüber Bewertung mit Geld (-)<br />
• Spenden für Naturschutz (+)<br />
individuelle<br />
Zahlungsbereitschaft
Zahlungsbereitschaft Ja/Nein<br />
- logistische Regression -<br />
Variable Koeffizient St.-F. t-Wert Sig. OddsRatio<br />
KONSTANTE -7,172 0,504 -14,22 ***<br />
HHGR 0,291 0,081 3,59 *** 1,338<br />
NUTZER(1) 0,797 0,232 3,43 *** 2,219<br />
DISELBE 0,001 0,000 2,16 * 1,001<br />
ANGLER(1) 1,111 0,500 2,22 * 3,037<br />
ATMAß 0,339 0,033 10,20 *** 1,404<br />
ATGELD 0,522 0,075 6,98 *** 1,685<br />
SPENDE 1,163 0,201 5,79 *** 3,200<br />
Pseudo-R 2 nach McFadden = 0,29<br />
Prognoseerfolg = 81,5 %<br />
* p < 0,05 *** p < 0,001<br />
** p < 0,01
Höhe der Zahlungsbereitschaft<br />
- lineare Regression -<br />
Variable Koeffizient St-Fh. t-Ratio Sig.<br />
KONSTANTE -8,72 1,47 -5,93 ***<br />
EINKOM 0,35 0,12 2,96 **<br />
NUTZER(1) 0,59 0,12 4,85 ***<br />
DISELBE 0,14 0,03 4,38 ***<br />
ANGLER(1) 0,75 0,27 2,75 **<br />
ATMAß 1,08 0,10 10,99 ***<br />
GEA 0,87 0,33 2,59 *<br />
ATGELD 0,78 0,10 7,83 ***<br />
SPENDE(1) 1,04 0,16 6,67 ***<br />
R 2 = 0,30<br />
korr. R 2 = 0,29<br />
* p < 0,05 *** p < 0,001<br />
** p < 0,01
Korrektur Embedding-Effekt<br />
• Embedding-Effekt stellt Problem für <strong>KB</strong> dar<br />
• Befragte sollten bereit sein, für „mehr auch<br />
mehr“ zu zahlen (ZB Elbe < ZB alle Flüsse)<br />
• Zur Aufdeckung wurde interner Test genutzt<br />
Zahlungsbereitschaft nur für Elbe<br />
Teils für Elbe – teils für Umwelt generell<br />
eher Beitrag zur Verbesserung der Umwelt generell
Ergebnis Embedding-Effekt<br />
Alle Elbe W eser Rhein<br />
(in Spaltenprozenten)<br />
Nur Elbe 55,5 57,3 58,0 47,5<br />
Teils teils 31,2 30,5 30,4 33,9<br />
eher generell<br />
Umweltschutz<br />
13,4 12,2 11,6 18,6<br />
Gesamt 100,0 100,0 100,0 100,0
Mittlere Zahlungsbereitschaft<br />
in € pro Person und Jahr<br />
Protestantworten<br />
ausgeschlossen<br />
Ja Nein<br />
unkorrigierter Mittelwert 11,95 14,78<br />
Embedding-Effekte<br />
korrigiert<br />
zusätzlich getrimmter<br />
Mittelwert<br />
9,25 11,49<br />
5,00 6,25
Hochrechnung<br />
der Zahlungsbereitschaft in Mio. €<br />
Bevölkerung der<br />
drei Flusseinzugsgebiete<br />
Protestantworten<br />
ausgeschlossen<br />
Ja Nein<br />
korrigiert um<br />
einmalig 69 85<br />
Embedding-Effekt jährlich 183 227<br />
zusätzlich um 2,5 %<br />
getrimmter Mittelwert<br />
einmalig 45 57<br />
jährlich 108 137<br />
niedrigster Wert 153 Mio. €<br />
höchster<br />
Wert<br />
312 Mio. €
Bewertung der Ergebnisse<br />
• Es besteht eine positive Zahlungsbereitschaft<br />
für die Maßnahmen an der Elbe<br />
• Zahlungsbereitschaft kann über erwartete<br />
Zusammenhänge erklärt werden (Regressionen)<br />
• Embedding-Effekt ist präsent<br />
• Frage der Marktabgrenzung: Hat Elbe regionale,<br />
nationale oder europäische Bedeutung?
Monetärer Wert der Elbauen<br />
als Nähstoffsenke
• Bewertungsgegenstand<br />
Bewertungsansatz I<br />
Wiedergewinnung von Retentionsflächen durch<br />
Deichrückverlegung (max. 15.000 ha)<br />
Ungesteuerte Überflutungsräume<br />
• Effekte einer Auenrenaturierung auf die Bereitstellung<br />
ökologischer Leistungen<br />
Hydrologische Funktionen: Hochwasserschutz<br />
Ökologische Funktionen: Habitatfunktion, Biodiversität<br />
Biochemische Funktionen: Nährstoffretention
• Bewertungsgegenstand<br />
Bewertungsansatz I<br />
Wiedergewinnung von Retentionsflächen durch<br />
Deichrückverlegung (max. 15.000 ha)<br />
Ungesteuerte Überflutungsräume<br />
• Effekte einer Auenrenaturierung auf die Bereitstellung<br />
ökologischer Leistungen<br />
Hydrologische Funktionen: Hochwasserschutz<br />
Ökologische Funktionen: Habitatfunktion, Biodiversität<br />
Biochemische Funktionen: Nährstoffretention<br />
• Bewertung des Potenziales neu hinzugewonnener Auen zur<br />
Nährstoffretention / Erhöhung der Wasserqualität
Bewertungsansatz II<br />
• Indirekte Methoden zur Bewertung von ökologischen<br />
Leistungen<br />
• Monetäre Bewertung der Nährstoffretention über<br />
Ersatzkostenansatz<br />
Kosten für technische Substitute stellen ökonomischen<br />
Wert der spezifischen ökologischen Leistung dar<br />
• Ermittlung des ökonomischen Wertes der<br />
Überschwemmungsauen<br />
1. Quantifizierung der Reduktionseffekte<br />
2. Festlegung des Vergleichsmaßstabes<br />
3. Ökonomische Bewertung
Quantitative Reduktionseffekte I<br />
• Quantifizierung zuerst für Sandau & Rogätz<br />
(ca. 1.700 ha Fläche)<br />
Verfügbarkeit standortspezifischer Daten<br />
• Bestimmung der ‚aktiven‘ Retentionsfläche<br />
Starke Abhängigkeit von Überschwemmungsdynamik sowie<br />
Geländemorphologie der Auen<br />
Maximal zur Verfügung stehende Fläche wird erst bei HQ 100<br />
überflutet<br />
Marginale Effekte für mittleren Abfluss
Jährlich überschwemmte Fläche nach<br />
Deichrückverlegung<br />
Jährliche Überflutung [d/a]<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
342<br />
394<br />
458<br />
557<br />
648<br />
811<br />
1.069<br />
1.377<br />
Abfluss Q [m3/s]<br />
1.704<br />
2.290<br />
3.096<br />
3.895<br />
2.200<br />
2.000<br />
1.800<br />
1.600<br />
1.400<br />
1.200<br />
1.000<br />
Überflutungstage Rogätz - Ist Rogätz - Soll Sandau - Ist Sandau - Soll<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
Überflutete Fläche [ha]
Quantitative Reduktionseffekte II<br />
• Berechnung des Stickstoffretentionspotenziales<br />
In Anlehnung an Methodik zur Berechnung von<br />
Nährstoffrückhalten im Flusssystem nach Behrendt et al. (1999)<br />
Jährliche Gesamtretention: Sandau 650 t (ø 780 kg N / ha)<br />
Rogätz 40 t (ø 50 kg N / ha)<br />
• Effekte für alle potenziellen Standorte (max. 15.000 ha)<br />
¡ Reduktion um 1 –<br />
10 % der jährlichen Gesamtfracht
Ökonomische Bewertung<br />
• Auswahl des technischen Substitutes und Quantifizierung der<br />
Grenzkosten alternativer Maßnahmen<br />
• Betrachtung alternativer Referenzszenarien<br />
Szenario ‚Kläranlage‘: stoffbezogene Kosten der<br />
Abwasserreinigung<br />
Szenario ‚Politik‘: Maßnahmen zur Vermeidung der diffusen<br />
Stickstoffbelastung aus der landwirtschaftlichen Produktion<br />
• Monetäre Bewertung über die Ersatzkosten für Bereitstellung<br />
der selben Leistung Nährstoffretention in kg N-Reduktion/Jahr
Wert der Leistung Nährstoffretention<br />
Szenario Sandau Rogätz<br />
Retentionsfläche<br />
übrige<br />
Standorte<br />
Gesamt<br />
ha 830 860 13.310 14.970<br />
Kläranlage 1.000 € 5.136 293 20.497 25.926<br />
Politik 1.000 € 1.734 99 6.921 8754<br />
Kläranlage €/ha 6.188 340 1.540 8.068<br />
Politik €/ha 2.089 115 529 2.733
Bewertung der Ergebnisse<br />
• Quantitative Effekte sind im Falle von Flussauen relativ zu<br />
anderen Feuchtgebieten klein<br />
temporärer Wassereinfluss, ungünstige Standortbedingungen<br />
Dominierender Einfluss: Überflutungsregime<br />
• Bewertung stellt hohe Anforderungen an Identifikation und<br />
Quantifizierung physischer Beziehungen<br />
• Beziehungen zwischen ökologischem und ökonomischem System<br />
müssen bekannt sein (Wahl des technischen Substitutes)<br />
• Starke Abhängigkeit des Wertes vom technischen Fortschritt
Nutzen-Kosten-Analyse für<br />
Maßnahmen an der Elbe
Ökonomischer Gesamtwert der<br />
Maßnahmen in Mio. €<br />
Niedrig Hoch<br />
Zahlungsbereitschaft 153,0 252,0<br />
Nährstoffreduktion 8,8 26,0<br />
Gesamt 161,8 278,0
Effekt<br />
Untersuchte Varianten<br />
Varianten<br />
I II III IV V VI VII VIII<br />
10.000 ha. neue Retentionsfläche X X X X<br />
15.000 ha. neue Retentionsfläche X X X X<br />
hohe Kosten für Deichneubau X X X X<br />
geringe Kosten für Deichneubau X X X X<br />
Kosten für Landnutzungsänderung hoch X X X X<br />
Kosten für Landnutzungsänderung niedrig X X X X
Nutzen-Kosten-Verhältnis<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
Nutzen-Kosten-Verhältnisse der<br />
3,1<br />
bewerteten Varianten<br />
2,5<br />
4,1<br />
3,2<br />
4,2<br />
3,3 3,2<br />
I II III IV V VI VII VIII<br />
Niedrigstes NKV<br />
Varianten<br />
Höchstes NKV<br />
2,6
Ergebnisse der Sensitivitätsanalyse<br />
veränderte Einflussgrößen<br />
Variante I<br />
altes NKV: 3,1<br />
10.000 ha<br />
Variante II<br />
altes NKV: 2,5<br />
15.000 ha<br />
halbiert verdoppelt halbiert verdoppelt<br />
Nutzen aus Zahlungsbereitschaft 1,50 6,20 1,30 4,90<br />
Nutzen aus Nährstoffretention 3,05 3,20 2,45 2,60<br />
Kosten für Deichneubau 3,75 2,35 3,20 1,75<br />
Kosten für Extensivierung<br />
vorhandener Retentionsflächen<br />
4,30 2,00 3,25 1,70
Bewertung der Ergebnisse<br />
• Nutzen-Kosten-Analyse zeigt ökonomische<br />
Vorteilhaftigkeit der Maßnahmen<br />
• Nutzenüberschuss trotz zum Teil sehr<br />
konservativer Annahmen über Nutzenhöhe<br />
• Sensibilitätsanalyse bestätigt Stabilität der<br />
Ergebnisse
Eignung der Methoden für WRRL<br />
• Aufwand<br />
– <strong>KB</strong> (sehr) hoch, da Befragung notwendig<br />
– EKM abhängig von vorhandenen Standortinformationen<br />
(Überflutungsflächen, -dauer etc.) gering bis (sehr) hoch<br />
• Informationsgehalt<br />
– <strong>KB</strong> hoch; letztlich von Aufnahmefähigkeit der Befragten<br />
abhängig<br />
– EKM beschränkt auf wenige ökologische Funktionen
Eignung der Methoden für WRRL<br />
• Übertragbarkeit<br />
– Bei beiden Methoden sehr abhängig vom Standort bzw. vom<br />
Gut, das bewertet wird<br />
• Einsetzbarkeit<br />
– <strong>KB</strong> bei Gütern bzw. Landschaften mit hohem Wert, d.h.<br />
wenig Substituten (Seltenheit, Einmaligkeit)<br />
– EKM bei Priorität von Wasserqualität als<br />
Entscheidungsproblem