Betrifft: Betreuung 4
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Betrifft: Betreuung 4
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Zwischenbericht<br />
Für die typischen Angelegenheiten der Freiwilligen Gerichtsbarkeit gilt dagegen<br />
von Verfassungs wegen wohl weder ein Richter- noch ein Gerichtsvorbehalt<br />
(vgl. Bettermann, HdbStR 111, § 73 Rn. 48).<br />
Unter diesem (engen) Blickwinkel unterliegt keine der unter aa) aufgeführten<br />
Entscheidungen im <strong>Betreuung</strong>srecht einem Richtervorbehalt aus Artikel 92<br />
GG. Diese Entscheidungen gehören nicht zum Kernbereich dessen, was herkömmlich<br />
als Rechtsprechung angesehen wird.<br />
cc) Richtervorbehalt aus grundrechtlicher Sicht<br />
Entscheidungen, die mit einer Freiheitsentziehung verbunden sind, unterliegen<br />
gemäß Artikel 104 Abs. 2 GG dem Richtervorbehalt. Die nach § 1906<br />
BGB vorgesehene Entscheidung über die Unterbringung des Betroffenen (aus<br />
gesundheitlichen Gründen), die mit einer Freiheitsentziehung verbunden ist,<br />
unterliegt dem Richtervorbehalt nach Artikel 104 Abs. 2 GG (vgl. BVerfGE<br />
10, 302, 327; 74, 236, 242).<br />
Maßnahmen, die mit einer Durchsuchung der Wohnung verbunden sind,<br />
unterliegen dem Richtervorbehalt nach Artikel 13 Abs. 2 GG. Die unter den<br />
Voraussetzungen des § 1896 BGB einzurichtenden Aufgabenkreise und insbesondere<br />
die rechtliche und persönliche Besorgung und <strong>Betreuung</strong> der Angelegenheiten<br />
des Betroffenen innerhalb des Aufgabenkreises durch den Betreuer<br />
(§ 1897 Abs. 1 BGB) erfordern regelmäßig wohl keine Wohnungsdurchsuchung.<br />
Die in der Verfahrensordnung vorgesehene (zwangsweise) Vorführung<br />
des Betroffenen zur Anhörung (§ 68 Abs. 3 FGG) und auch zum Zwecke der<br />
Untersuchung (§ 68 b Abs. 3 FGG) dürfte dagegen regelmäßig mit einem<br />
Eingriff in den Schutzbereich des Artikels 13 Abs. 1 GG verbunden sein. Setzt<br />
die Vorführung des Betroffenen eine Durchsuchung der Wohnung des Betroffenen<br />
(nach dem Betroffenen) voraus, unterliegt (auch) diese Maßnahme dem<br />
Richtervorbehalt.<br />
Neben den erwähnten ausdrücklichen grundgesetzlichen Richtervorbehalten<br />
erscheint es erörterungsbedürftig, ob unter dem Aspekt des Grundrechtsschutzes<br />
durch Verfahren und im Hinblick auf den Grundsatz effektiven Rechtsschutzes<br />
zumindest besonders grundrechtsrelevante betreuungsrechtliche<br />
Entscheidungen dem Richter vorbehalten sind:<br />
Ein genereller Vorbehalt für schwerwiegende Grundrechtseingriffe lässt sich<br />
der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts nicht entnehmen. Die<br />
Notwendigkeit eines Richtervorbehalts für schwerwiegende Grundrechtseingriffe<br />
ist aber mit der Frage zu verknüpfen, ob ohne Richtervorbehalt kein<br />
wirkungsvoller Rechtsschutz möglich ist. Der Richtervorbehalt kann dann<br />
wegen der grundgesetzlichen Rechtsschutzgarantie geboten sein. Artikel 19<br />
Abs. 4 GG eröffnet den Rechtsweg gegen Akte der öffentlichen Gewalt. Ein<br />
wirkungsvoller Rechtsschutz erfordert, dass bei schwerwiegenden Grund-<br />
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