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Betrifft: Betreuung 4

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Doris Kersten<br />

Beiträge aus der Praxis der Teilnehmerinnen und Teilnehmer skizzierten das<br />

Spektrum vom gedanklichen und emotionalen Einlassen auf Beziehung in der<br />

<strong>Betreuung</strong>sarbeit bis hin zu heftigen Übertragungen und Gegenübertragungen,<br />

die im Sinne der seelischen Störung des Klienten die Beziehung scheitern und<br />

die Vorerfahrung bestätigen lassen. Auch <strong>Betreuung</strong>sbeziehungen werden zur<br />

Reinszenierung von traumarisierenden Vorerfahrungen genutzt, mit der Folge,<br />

dass Beziehungen abgebrochen werden oder Übergriffe geschehen.<br />

Für die Gestaltung der <strong>Betreuung</strong>sarbeit wurde deutlich, dass der betreute<br />

Mensch Verantwortung übernehmen muss und ein Veränderungsmotiv sowie<br />

die Bereitschaft zur Beziehungsgestaltung unverzichtbare Beiträge des betreuten<br />

Menschen sind. Der Betreuer muss zwischen Psychotherapie und <strong>Betreuung</strong>sarbeit<br />

unterscheiden. Die eigenen Möglichkeiten und Grenzen müssen<br />

ernstgenommen und hinsichtlich des beruflichen Einsatzes geprüft werden.<br />

Die Beiträge und Ergebnisse der Arbeitsgruppen „Gesetzliche Vertretungsberechtigung<br />

für Angehörige - Erweiterung der Rechte oder Bevormundung“<br />

(Peter Winterstein und Jürgen Thar) und „<strong>Betreuung</strong>sbehörde als Case-<br />

Managerin? - <strong>Betreuung</strong>svermeidung durch Vermittlung anderer Hilfen“<br />

(Holger Kersten, Reinhard Langholf) sind vorn in diesem Band dokumentiert.<br />

Zusammenfassung<br />

Mit dem Wortspiel Deich- oder Durchbruch hatte die Vorbereitungsgruppe des<br />

5. Vormundschaftsgerichtstag-Nord nicht nur an die maritimen Überschriften<br />

vergangener Veranstaltungen anknüpfen wollen. Hintergrund dieses Mottos<br />

war vielmehr das Anliegen, sowohl aktuelle Entwicklungen im <strong>Betreuung</strong>swesen<br />

auf den Prüfstand zu stellen als auch neue oder bislang nicht im Vordergrund<br />

stehende Aspekte in der Fachöffentlichkeit vorzustellen.<br />

Hierbei wurde insbesondere Wert darauf gelegt, neben der Behandlung rechtlicher<br />

Fragestellungen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Möglichkeit<br />

zu bieten, sich mit „neuen“ Themen und das System in Frage stellenden<br />

Sichtweisen zu befassen und die eigene Rolle und das eigene Handeln zu<br />

reflektieren. Hierdurch erhielt die Tagung eine Lebendigkeit, die sich nicht nur<br />

in der kontinuierlich hohen Präsenz während der Plenarveranstaltungen sondern<br />

auch in den gut besuchten Arbeitsgruppen und angeregten Fachgespräche<br />

widerspiegelte. „Butter bei die Fische“ – in Hamburg wurde nicht nur abstrakt<br />

gedacht, sondern es wurden viele konkrete Ideen produziert.<br />

276 VormundschaftsGerichtsTag e.V.

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