Betrifft: Betreuung 4
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Betrifft: Betreuung 4
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Peter Michael Hoffmann, Miguel Tamayo Korte<br />
die Akzeptanz der <strong>Betreuung</strong> bei den Betreuten,<br />
die Wahrnehmung der jeweiligen Aufgabenkreise durch ehrenamtliche und<br />
professionelle BetreuerInnen.<br />
Zielsetzungen des Projektes<br />
Das Projekt „Die Lebenslage älterer Menschen mit rechtlicher <strong>Betreuung</strong>“ soll<br />
gesicherte Informationen über bisherige Auswirkungen des <strong>Betreuung</strong>srechts<br />
und Planungsdaten für dessen Weiterentwicklung zur Verfügung stellen. Von<br />
besonderem Interesse für eine bessere Planung des Ressourceneinsatzes im<br />
<strong>Betreuung</strong>swesens sind empirisch abgesicherte Informationen über die Lebenslage<br />
der Betreuten. Die Forschung soll darüber Auskunft geben, inwieweit die<br />
Zielsetzungen des § 1901 Abs.4 BGB (Reha-Grundsatz) in der Praxis Beachtung<br />
finden. Eines der Ziele ist es, vorhandene Ressourcen des Betroffenen<br />
und seines Umfeldes zur Bewältigung der aktuellen Probleme zu aktivieren,<br />
um so Möglichkeiten zu finden oder zu fördern, künftig auf staatliche Rechtsfürsorge<br />
teilweise oder ganz verzichten zu können. Dabei spielen die Coping-<br />
Fähigkeiten der Betroffenen ebenso eine Rolle wie die Einstellungen und die<br />
Kompetenz der Helfenden.<br />
Der Reha-Grundsatz in § 1901 Abs.4 BGB<br />
„Innerhalb seines Aufgabenkreises hat der Betreuer dazu beizutragen, dass Möglichkeiten<br />
genutzt werden, die Krankheit oder Behinderung des Betreuten zu beseitigen, zu<br />
bessern, ihre Verschlimmerung zu verhüten oder ihre Folgen zu mildern.“<br />
Die Gruppe der Älteren ist für die Rechtstatsachenforschung von besonderer<br />
Bedeutung: Sie ist vermutlich schon heute die zahlenmäßig stärkste Gruppe.<br />
Es gibt statistische Hinweise für einen Anstieg des Anteils älterer Menschen an<br />
der Gesamtzahl der Betreuten. Gleichzeitig finden sich in dieser Altersklasse<br />
Teilgruppen, die in der bisherigen Fachdiskussion wenig Beachtung fanden:<br />
Gemeint sind hier z.B. Hochbetagte und ältere Menschen mit geistiger Behinderung.<br />
Die besonderen Lebenslagen dieser Menschen sind in der BRD bislang<br />
noch nicht eingehend untersucht worden.<br />
Forschungsfragen<br />
Im einzelnen geht das Projekt folgenden Forschungsfragen nach:<br />
Wie verteilt sich der Anstieg der <strong>Betreuung</strong>szahlen auf die bekannten Altersgruppen<br />
(jüngere Erwachsene mit geistiger Behinderung - psychisch<br />
Kranke im mittleren Lebensalter - ältere Menschen mit Demenz)? Lassen<br />
sich anhand sozialstruktureller Daten weitere Typiken bilden?<br />
In welchen Lebenslagen werden rechtliche <strong>Betreuung</strong>en für Ältere eingerichtet?<br />
182 VormundschaftsGerichtsTag e.V.