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Betrifft: Betreuung 4

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<strong>Betreuung</strong>srechtliche Praxis in der Altenhilfe<br />

Des weiteren wurde die Bedeutung der Angehörigen in betreuungsrechtlich<br />

relevanten Entscheidungsprozessen betont, deren Informationsstand als nicht<br />

ausreichend eingeschätzt wird. Für viele Heimleiterinnen sei es schwierig, den<br />

Bedarf an verbindlicher Rechtsinformation zu entsprechen, da es unter anderem<br />

an geeigneten Informationsmaterialien mangele.<br />

Implementierung und Evaluation von Praxismaßnahmen<br />

Die beiden letztzitierten Ergebnisse aus den Interviews mit den in der Altenhilfe<br />

tätigen Fachkräfte fokussierten den Bedarf an Fortbildung zu betreuungsrechtlichen<br />

Maßnahmen und die Notwendigkeit zur Erstellung geeigneter<br />

Informationsmaterialien. Die Arbeitsgruppen des Fachbeirats zum Forschungsund<br />

Praxisprojekt thematisierten und diskutierten ausführlich Konzeptionen für<br />

Fortbildungsmaßnahmen sowie Kommunikationskonzepte zur Entwicklung<br />

von Printmedien.<br />

Praxismaßnahmen: Fortbildung<br />

An 4 Projektorten wurden zweitägige Veranstaltungen durchgeführt, an denen<br />

jeweils zwischen 15 und 20 Mitarbeiterinnen aus Einrichtungen der stationären<br />

Altenhilfe teilnahmen. Die Teilnahme war kostenlos, Verpflegungskosten<br />

wurden aus Projektmitteln finanziert.<br />

Inhalte und Ziele der Fortbildung<br />

Auf dem Hintergrund der Ergebnisse der Befragung und im Hinblick auf den<br />

von Pflegefachkräften geäußerten Beratungs- und Unterstützungsbedarf offenbarte<br />

sich während der Durchführung der verschiedenen Fortbildungsveranstaltungen<br />

ein hoher Grad an Rechtsunsicherheit in allgemeinen Fragen des<br />

<strong>Betreuung</strong>srechts. Eine besonders große Rolle spielten stets die möglichen<br />

Probleme persönlicher Haftung. Von den Situationen, die aus rechtlicher Perspektive<br />

besonderen Stellenwert haben und bei künftigen Veranstaltungen<br />

unbedingt thematisiert werden sollten, ist die Auseinandersetzung mit der<br />

praktischen Handhabung freiheitsentziehender Maßnahmen hervorzuheben.<br />

Sowohl Bettgitter als auch mechanische Fixierung und Bewegungseinschränkungen<br />

mittels sedierender Medikamente wurden als Themen innerhalb der<br />

Fortbildung stark nachgefragt. Den Erfahrungen des Pflegepersonals zufolge<br />

reiche es auch nicht aus, allein auf die rechtlichen Dimensionen einzugehen.<br />

Vielmehr müsse die Kommunikation mit Personen aus dem <strong>Betreuung</strong>ssystem<br />

einbezogen werden. Pflegerinnen berichteten von regional sehr unterschiedlichen<br />

Einstellungen der Richterinnen, <strong>Betreuung</strong>sbehörden etc., so dass die<br />

Kenntnisse der Gesetze allein nicht garantiert, die Anwendung der Vorschriften<br />

im Einzelfall voraussehen zu können. Das Training kommunikativer Kompetenz<br />

ist also für die Fortbildung in diesem Bereich besonders sinnvoll: Die<br />

hohen Ansprüche des <strong>Betreuung</strong>srechts an interdisziplinäre Kommunikation<br />

sind typisch für diesen Rechtsbereich - die notwendigen Entscheidungen kann<br />

<strong>Betrifft</strong>: <strong>Betreuung</strong> 4 177

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