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Betrifft: Betreuung 4

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Sterbebegleitung und Sterbehilfe<br />

festzustellenden hohen Zustimmungsbereitschaft zur Legalisierung der aktiven<br />

Sterbehilfe auf der anderen Seite. 880<br />

Wesentliche Beiträge zur Verbesserung der Situation Sterbender und zur nachhaltigen<br />

Zurückdrängung des Wunschs nach aktiver Sterbehilfe werden in den<br />

nachfolgend aufgeführten Bereichen diskutiert, wobei neben allen administrativen,<br />

gesetzlichen und strukturellen Maßnahmen von vielen auch ein Einstellungs-<br />

und Wertewandel in Teilen der modernen Medizin und ihrer naturwissenschaftlich-technischen<br />

Sichtweise eingefordert wird. 881<br />

1.1 Verbesserung der Sterbebegleitung in den Krankenhäusern und<br />

Heimen<br />

Hier werden strukturelle Verbesserungen diskutiert, wie die Fort- und Weiterbildung<br />

des Personals, die stärkere Einbeziehung der Sterbebegleitung in die<br />

Pflege und deren Berücksichtigung in den Stellenschlüsseln, kontrovers auch<br />

die stärkere Einbeziehung ehrenamtlicher Hospizdienste. Für die Sterbebegleitung<br />

in den Krankenhäusern werden bessere finanzielle Absicherungen gefordert,<br />

wie Tagesbudgets für Schwerkranke und Sterbende und eine angemessene<br />

Finanzierung der Palliativmedizin.<br />

1.2 Ausbau der Palliativmedizin<br />

Die diskutierten Maßnahmen reichen von der Verbesserung der palliativmedizinischen<br />

Aus- und Weiterbildung von Ärztinnen, Ärzten und Pflegekräften<br />

und der Einrichtung von Lehrstühlen der Palliativmedizin bis zum Aufbau und<br />

der besseren finanziellen Absicherung weiterer Palliativstationen und ambulanter<br />

palliativmedizinischer Angebote, was bisher weder durch die Pflegeversicherung<br />

noch durch die Krankenversicherung in ausreichendem Maße gewährleistet<br />

wird.<br />

1.3 Verbesserung der ambulanten Pflege<br />

Diskutiert werden hier finanzielle Verbesserungen für die Gewährleistung<br />

einer erhöhten und flexiblen häuslichen Pflege in der letzten Lebensphase. 882<br />

880 Die Zustimmung zur aktiven Sterbehilfe variiert allerdings beträchtlich in Abhängigkeit<br />

von Art und zum Umfeld der Befragung. So wird in der Gesundheitsberichtserstattung<br />

des Bundes von 2001 eine FORSA-Umfrage von 2000 zitiert, die im<br />

Auftrag der Deutschen Gesellschaft für humanes Sterben durchgeführt wurde und in<br />

der eine Rate von 81% Zustimmung ermittelt wurde, wohingegen eine EMNID-<br />

Umfrage im Auftrag der Deutschen Hospiz Stiftung im gleichen Jahr nur eine Zustimmung<br />

von 35,4% ermittelte. (Statistisches Bundesamt/Robert-Koch-Institut<br />

2001).<br />

881 Vgl. Student 1989; Hahn/Thom 1983.<br />

882 Vorbild könnten hier Regelungen aus den USA sein, die einen besonderen Pflegeund<br />

<strong>Betreuung</strong>saufwand für Patientinnen und Patienten in der finalen Phase anerkennen.<br />

Vgl. auch Busse et al. 1997.<br />

<strong>Betrifft</strong>: <strong>Betreuung</strong> 4 157

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