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Besichtigung des DUSS-Terminals Hamburg-Billwerder - VDEI

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<strong>Besichtigung</strong> <strong>des</strong> <strong>DUSS</strong>-<strong>Terminals</strong> <strong>Hamburg</strong>-<strong>Billwerder</strong><br />

Am 07.09.2012 war eine zehnköpfige Besuchergruppe Gast bei DB-Netze am Umschlagsterminal<br />

<strong>Hamburg</strong>-<strong>Billwerder</strong>, die von Herrn Dipl.-Ing. Schuster vorbereitet und vertreten durch einen<br />

Leitstand-Disponenten betreut wurde.<br />

Anlaß <strong>des</strong> Besuchs war die Fertigstellung <strong>des</strong> 3. <strong>Terminals</strong> der Deutsche Umschlagsgesellschaft<br />

Schiene-Straße (<strong>DUSS</strong>), welches nach rund 1,5 jähriger Bauzeit im Mai in Betrieb gegangen ist.<br />

Während <strong>des</strong> Treffens stellte Joachim Jacobs den Anwesenden den Verband als Medium zur<br />

Vernetzung und "Selbsterhalt" vor. Als er vor 37 Jahren als Bauingenieur zur Bahn kam, war der<br />

<strong>VDEI</strong> ein bahninterner Verband, der die fachliche Linie vertreten hatte. Dies hatte sich durch<br />

Privatisierung der Bahn geändert, heute sind weniger als 50% der Mitglieder Bahner.<br />

Aus Sicht eines Nutzers <strong>des</strong> kombinierten Verkehrs Schiene-Straße wurde anschließend das<br />

Video „Grüne Logistik" der Spedition Hartmann gezeigt, es folgte ein weitere animierte Foto-<br />

Präsentation zum Ausbau der Kranbahn 3.<br />

Es folgte eine 90-minütige <strong>Besichtigung</strong> <strong>des</strong> <strong>Terminals</strong> mit Kran-Bedienung. Auf dem Vorplatz<br />

erfolgt eine Sichtkontrolle der ankommenden LKWs zur Feststellung von Schäden am Container,<br />

an verschiedenen Punkten werden diese vor der Übernahme mit Kameras zur Klärung möglicher<br />

Reklamationen erfaßt. Die automatische Fotodokumentation ist im zweiten Jahr in Betrieb. Nach<br />

drei Monaten werden die gespeicherten Bilder gelöscht.<br />

In den Büros zur Auftragserfassung und Planung wurde eine Computeranwendung zur Wagen-<br />

Buchung mit einer maßstabsgetreuen Grafik <strong>des</strong> geplanten Zuges dargestellt. Damit kann der<br />

Bearbeiter auf einfache Art erkennen, wo noch Platz auf diesem Zug vorhanden ist. Die<br />

Anwendung erzeugt anschließend Anfahrt-Anweisungen an den jeweiligen Lkw-Fahrer unter<br />

Angabe der Waggon-Nummer, der Anlage sowie <strong>des</strong> Rasters. Bei Verspätung werden die<br />

Zugtransporte auf den nächsten Tag geschoben, wenn z.B. die Zeit zu knapp für einen Übergang<br />

ist. Dabei sind Umbuchungen für den Eingangstag und Versandtag frei, erst ab 3. Tag würden<br />

Umbuchungsgebühren anfallen.


Besuch <strong>des</strong> <strong>DUSS</strong>-<strong>Terminals</strong> <strong>Hamburg</strong>-<strong>Billwerder</strong><br />

Bei Ankunft eines Zuges am Eingangsabgleich wird ein Fax an den Leitstand-Disponenten<br />

geschickt, die Kennzeichen der Abholer überprüft und mit der jeweiligen Ladeeinheit abgeglichen.<br />

Daraus werden Kranaufträge erzeugt. Für Kranfahren ist jeder Mitarbeiter <strong>des</strong> Umschlagsterminals<br />

ausgebildet, was der Flexibilität <strong>des</strong> Betriebes zu morgendlichen Spitzenzeiten zu Gute kommt,<br />

wenn z.B. starker Verkehr Richtung Allermöhe vorkommt.<br />

Derzeit fehlt noch ein automatisches Identifikationssystem der Barco<strong>des</strong> für die Container. Es gibt<br />

zwar eine Auftragsverwaltung mit XML-Datenaustausch, aber die Identifikation vor Ort erfolgt<br />

manuell anhand von Papieren.<br />

Besichtigt werden konnte auch die neuste Bremsbocktechnik der neuen 585m langen Kranbahn,<br />

die in der Lage sein muß, die Energie einer 1500t langen Zugeinheit zu vernichten, bestehend aus<br />

Grenzelementen, Zehner-Gleisabschluß mit Trägerverstärkung, sieben Zusatzbremselementen.<br />

Zusätzlich sind noch Hemmschuhe auf den Gleisen vorhanden, bei denen sich die Wagenräder<br />

auf die Platte stellen.<br />

Die Teilnehmer der Veranstaltung konnten schließlich in zwei Gruppen nacheinander in den Kran<br />

hinaufsteigen und diesen bedienen. Beeindruckend war die sanfte Bewegung tonnenschwerer<br />

Ladeeinheiten mit Hilfe von zwei Joysticks, links zum vor/zurück/zur Seite fahren, rechts zum<br />

drehen und rauf bzw. runter heben. Es konnten Lasten im Greifzangen- oder Twistlockbetrieb<br />

angehoben werden.<br />

Joachim Jacobs ließ nicht unerwähnt, daß er vor seiner Ingenieurtätigkeit Kranbau und Kranfahren<br />

gelernt hatte. Ihn hat das Bewegen von Lasten schon immer fasziniert, wie auch Bagger, Lok und<br />

Trecker fahren, was er auch praktiziert, wenn es die knappe Zeit erlaubt.<br />

Nach Inbetriebnahme der dritten Kranbahn können nun 1400 Ladeeinheiten pro Tag (400000 pro<br />

Jahr) von der Schiene auf die Straße bzw. zwischen Schiene und Schiene (d.h. das Umsetzen auf<br />

andere Shuttlezüge) umgeschlagen werden. Das <strong>DUSS</strong>-Terminal bedient 10-15 andere <strong>Terminals</strong>.<br />

Da die neu geschaffene Umschlags-Kapazität laut Hochrechnungen bereits im kommenden Jahr<br />

voll ausgelastet sein wird, gibt es bereits Überlegungen zum Bau einer vierten Kranbahn. Die<br />

Anlagen sind bis zu einer Windgeschwindigkeit 20m/s in Betrieb.<br />

Zu den Großkunden <strong>des</strong> <strong>Terminals</strong> gehören u.a. Karstadt und Merce<strong>des</strong> sowie DB-Schenker.<br />

Letztere kauft regelmäßig ganze Kombizüge ein und liefert an ihre Endkunden.<br />

Michael Dittmer<br />

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