Leichtathletik - Laufen - Sportzentrum Universität Augsburg

Leichtathletik - Laufen - Sportzentrum Universität Augsburg Leichtathletik - Laufen - Sportzentrum Universität Augsburg

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<strong>Leichtathletik</strong> - <strong>Laufen</strong><br />

SKRIPTUM 2002<br />

FÜR DIE GRUNDSCHULE<br />

Klaus Stillger<br />

<strong>Sportzentrum</strong><br />

<strong>Universität</strong> <strong>Augsburg</strong>


<strong>Universität</strong> <strong>Augsburg</strong> <strong>Augsburg</strong>, SS 2002<br />

<strong>Sportzentrum</strong><br />

Klaus Stillger<br />

Vielfältiges <strong>Laufen</strong><br />

<strong>Leichtathletik</strong> - <strong>Laufen</strong><br />

• Teil der Aufwärmarbeit - motivierende Einstimmung.<br />

• Durch unterschiedliche Laufaufgaben interessant gestalten.<br />

• Variieren mit Laufaufgaben: Laufwege - Gruppenzusammenstellung - Geräte - die Laufbewegung<br />

selbst.<br />

• Bewußtmachung vom Laufrhythmus durch Mitsprechen, Mitklatschen, Mittrampeln.<br />

• Gestaltung des <strong>Laufen</strong>s mit Musik (160 Schläge pro Minute)<br />

Laufaufgaben ohne und mit Gerät<br />

• Kontraste:<br />

- ganz leise - ganz laut<br />

- ganz groß - ganz klein<br />

- ganz breit (Flieger) - ganz schmal<br />

- ganz langsam (traben) - ganz schnell<br />

• Berühren von Gegenständen<br />

• Tragen von Geräten<br />

• Übergeben von Geräten<br />

• Begegnungsaufgaben<br />

- Handreichen - einhändig, beidhändig - mit Drehungen<br />

- Handklatschen - einhändig, beidhändig<br />

- Einhaken mit Drehungen<br />

- Überspringen - Unterkriechen<br />

• Paarlaufen wie oben (Hand klatschen, Handreichen, Einhaken).<br />

• Linienlaufen - am Boden eingezeichnete Linien und dabei Aufgaben erfüllen (s.o.).<br />

• Slalom mit Bänken - parallel, sternförmig - rechteckig - paarweise umlaufen an der<br />

Begegnungsstelle Aufgaben (s.o.) erfüllen.<br />

• Im Freien mit Hütchen oder Bananenkartons.<br />

• Diagonalläufe einzeln, zu Paaren mit unterschiedlichen Raumwegen und Aufgaben.<br />

• Auslegen von Fahrradreifen (Gymnastikreifen) mit Ziellauf (evtl. mit Sprungaufgaben verbinden).<br />

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Spielformen<br />

• Schattenlaufen - paarweisen - 4er-Gruppen - Vorläufer bestimmt die Aufgabe.<br />

• Versteinern - bei Musikpause oder Pfiff eine „versteinerte“ Figur bilden.<br />

• Atomspiel - bei Musikpause Zahl zurufen - sie ergibt die Gruppengröße.<br />

• Tierspiel - bei Musikpause ein selbst ausgedachtes Tier imitieren.<br />

Laufaufgaben - <strong>Laufen</strong> entwickeln<br />

• Organisationsformen:<br />

- Stirnseite - Stirnseite<br />

- Stirnseite - Seite = + Aufstellung<br />

- Stirnseiten gegenüber (ggüstehende Gruppen)<br />

- 4 Seiten ggü.<br />

- Kreisaufstellung<br />

- geometrische Figuren mit Hütchen markieren<br />

• Wie kann man sich von einer Hallenseite zur anderen fortbewegen - 3 Versuche?<br />

Gehen, <strong>Laufen</strong>, Hüpfen, Springen - andere Fortbewegungsarten!<br />

• Raumrichtungen - vw - rw - sw - mit Richtungswechsel (nach Händeklatschen) - mit Drehung<br />

• Raumwege - auch mit Richtungsänderungen<br />

- Linienläufe<br />

- Zick-Zackläufe<br />

- Slalomläufe (Hütchen, Med.bälle, Personen etc.)<br />

- Schlangenläufe<br />

- „Zahlenlaufen“ z.B. eine 8 laufen oder „Buchstabenlaufen“<br />

- Formen- und Figurenlaufen<br />

• Wer kann sich wie ein(e) .....bewegen?<br />

Katze, Tiger, Spinne, Krebs, Seehund, Schlange, Storch, Pinguin, Känguruh, Hase<br />

• Tempowechsellauf - <strong>Laufen</strong> mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten<br />

- 4-Gang-Schaltung.<br />

- Abrupter Geschwindigkeitswechsel (beschleunigen - abbremsen/stoppen - beschleunigen).<br />

- allmähliche Geschwindigkeitsänderung<br />

- Steigerungslauf (kontinuierlich)<br />

- Schwellauf (schnell - langsam - schnell)<br />

- Schattenlaufen<br />

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• Laufarten<br />

- Fußgelenkslauf - Traben<br />

- Kniehebelauf - jeder 3. Schritt, jeder 2. Schritt li oder re, Skippings, 2x li - 2x re,<br />

- Fersenlauf - jeder 3. Schritt, jeder 2. Schritt li oder re, Liftings (hohe Frequenz), 2x li - 2x re,<br />

- Beine gestreckt - vw, sw, rw - 2x vw - 2x rw<br />

- Kreuzlauf sw - ohne und mit Knie heben<br />

- Schaukellauf<br />

• <strong>Laufen</strong> mit Armarbeit<br />

- Hände in den „Hosentaschen“ (hängende Arme).<br />

- Hände in Hochhalte, gekreuzt vor der Brust, hinter dem Rücken.<br />

- „Blindenführer“.<br />

- „<strong>Laufen</strong>der Zaun“ - Gruppen mit Handfassung.<br />

- Einarmkreisen - Mühlkreisen - Boxbewegungen vw, aw, sw<br />

• Hopserlauf vw, rw, sw - mit Hüftverdrehen - mit Armschwingen auf- und abwärts.<br />

• Partneraufgaben<br />

- Pferderennen<br />

- Partnerschieben<br />

• Kopfhaltungen - im Nacken, auf der Brust, nach re/li gedreht.<br />

• Oberkörperhaltung – Vorlage, Rücklage<br />

Wettspiele<br />

• Überholen mit Antritt aus dem Traben<br />

2 Gruppen - Abstand 2 - 3 m traben nebeneinander (Läufer hintereinander) - auf Pfiff 90˚ -Drehung -<br />

Verfolgungsjagd<br />

- auch ggü. möglich<br />

• Frühstarter<br />

Läufer nebeneinander, eine Hand am Rücken - Spielleiter legt einem einen Gegenstand in die Hand -<br />

„Frühstarter“ vor oder nach den anderen im Ziel?<br />

- auch mit veränderten Startstellungen<br />

• Trabstaffelsprint<br />

Mannschaften traben in Reihe hintereinander um 2 Wendemarken - auf Signal sprinten die ersten um<br />

die Wendemarken bis sie das Ende der Mannschaft erreichen - Staffelholz nach vorne durchrreichen<br />

- dann sprintet der 2.<br />

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• Nummernsprint im Kreis<br />

Platzwechsel der Nummern<br />

- Variante: Sprint um den Mittelpunkt (Hütchen) und zurück<br />

• Slalom-Sprint<br />

Um Bananenkartons oder Hütchen<br />

• Pendelsprint mit Kartontransport<br />

Ein Karton bei 1/3 - 2 Karton übereinander bei 2/3 der Laufstrecke - oberer Karton wird<br />

gewechselt - dann Läufer ggü abschlagen.<br />

• Kartons wegbringen<br />

Kartonstapel (Hütchenstapel) auf die andere Seite verlegen und zurück<br />

• Eine Hürdenstrecke auf- und abbauen – (auch mit Kinder als Hürden)<br />

Aufbau - Hürdensprint - letzter Durchgang Abbau.<br />

• Jeder durch den Reifen<br />

Sprint zum Reifen - Durchschlüpfen - zurück.<br />

Abschnitte einer Sprintstrecke<br />

1. Reaktionsabschnitt<br />

- dauert vom Ertönen des Startsignals bis zur 1. Körperreaktion<br />

- Reaktion ist nur minimal verbesserbar<br />

- Ziel ist die Verbesserung der zweckmäßigen Starttechnik<br />

2. Erster Beschleunigungsabschnitt - Startabschnitt<br />

- beginnt mit der Startbewegung und endet mit dem Aufrichten des Oberkörpers aus der<br />

Sprintvorlage (Einnehmen der Sprinthaltung) nach ca. 15 m – bei Kindern 8 – 10 m<br />

- stärkste Geschwindigkeitszunahme<br />

- Schrittlänge erreicht ihr Maximum, Schrittfrequenz erhöht sich<br />

- Verbesserung durch Beschleunigungsläufe<br />

3. Zweiter Beschleunigungsabschnitt<br />

- Erreichung der Maximalgeschwindigkeit - beim Schüler bei 20 m, beim Sprinter 50/60 m<br />

- Umstellung der Lauftechnik (Sprintkoordination) - Frequenzverhalten und Entspannungsfähigkeit<br />

- Verbesserung durch fliegende Sprints<br />

4. Abschnitt der maximalen Geschwindigkeit<br />

- zeitlich 4 - 6 Sec nach Start - räumlich 30 m - 50/60 m<br />

- es dominiert die Schnellkoordination<br />

- Verbesserung durch Frequenzläufe


6<br />

5. Abschnitt der abnehmenden Geschwindigkeit<br />

- den Grad der Ermüdungswiderstandsfähigkeit bestimmt die Schnelligkeitsausdauer<br />

- beginnende Ansäuerung durch anaerobe Stoffwechselprozesse<br />

- je nach Leistungsfähigkeit beginnt der Geschwindigkeitsabfall schon vor Überquerung der Ziellinie<br />

- Verbesserung durch Bergläufe, Tempoläufe<br />

-<br />

Starttechnik<br />

1. Der Hochstart<br />

- Anwendung: bei Sprintwettkämpfen beim Stabwechsel, Trainingsläufen, WK-Start ab 800 m<br />

- Startkommando: Auf die Plätze (Einnahme der Startstellung) - Los (Ablauf/Start)<br />

Merkmale: Schrittstellung (stärkeres Bein vorne)<br />

Gewicht auf dem vorderen Bein - Rumpfvorlage<br />

bis Horizontal (Blick zum Boden) - Arme diagonal<br />

zu den Beinen - schneller 1. Schritt mit Armunterstützung.<br />

Hochstart (aus Haberkorn / Plaß)<br />

2. Der Kauerstart<br />

- Anwendung: Staffellauf, Erlernen des Tiefstarts.<br />

3. Der Tiefstart<br />

Kauerstart (aus Haberkorn / Plaß)<br />

- Anwendung: bei allen Starts bis einschl. 400 m.<br />

- Startkommando: Auf die Plätze (Einnahme der Startstellung) - Fertig (Einnehmen der<br />

„Fertigposition“) - Los (Ablauf/Start)


Technik des Tiefstarts<br />

1. Tiefstartstellungen<br />

Start- Abstand der Blöcke Vorteile Nachteile<br />

zur Startlinie<br />

stellung vorn hinten<br />

eng 2,5 3 schneller Ablauf kurzer 1. Schritt<br />

mittel 1,5 - 2 2,5 - 3 günstige Gewichts-<br />

Arme im Stütz stark belastet<br />

verteilung und Knie-<br />

winkel<br />

weit 1 - 1,5 3 - 3,5 int. Abdruck vom vord. starke Belastung des vorderen<br />

Block, langer 1. Schritt Beins<br />

• Für Anfänger und Schüler mittlere Startstellung (gleichm. Gewichtsverteil. auf Arme und Beine.<br />

• Vorderen Block ist flacher, der hinteren steiler einstellen.<br />

2. „Auf die Plätze“-Stellung<br />

• Sprungbein vordere Position, der Läufer ist entspannt<br />

• Knie des hinteren Beins berührt den Boden<br />

• Hände schulterbreit hinter der Startlinie<br />

• Daumen-Finger-Bogen, Daumen zueinander, Fingerspitzen aufsetzen<br />

• Schultergürtel über der Startlinie<br />

• Kopf gesenkt, Blick zum Boden<br />

3. „Fertig“-Stellung<br />

• Becken etwas höher als der Schultergürtel<br />

• Kniewinkel vorn 90-100°, hinten 120 - 140°<br />

• Schultergürtel senkrecht über Startlinie (gleichmäßige Gewichtsverteilung)<br />

• Fersen gegen die Blöcke drücken<br />

• Kopf zum Boden geneigt<br />

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4. Startvorgang<br />

• Beginn der Streckaktion - Hände lösen sich vom Boden<br />

• Intensiver Abdruck des hinteren Beins mit gegengleichem Armschwung<br />

• explosive Streckung des vorderen Beins<br />

• Anfänger erbringen beim Sprint mit der Hochstarttechnik grundsätzlich bessere Leistungen<br />

Auf die Plätze Fertig Los 1. Schritt 2. Schritt<br />

(aus Haberkorn / Plaß)<br />

Methodik - Start<br />

1. Reaktions- und Antrittsübungen - Beschleunigungsstrecke 15 - 20 m<br />

• Startsignale akustisch (Pfiff, Klatschen, Ruf), optisch (Handzeichen, Gegenstand fallen lassen,<br />

Lichtsignal mit Taschenlampe), taktil (Schlag vom Partner).<br />

• Starts aus verschiedenen Ausgangsstellungen (Stand, Bauchlage, Rückenlage, Schneidersitz)<br />

mit verschieden Zusatzaufgaben (auf der Stelle Skipping, Lifting, Drehen, Hüpfen, Hampelmann,<br />

Crunches, Knieliegestütz) auch als Verfolgungsrennen.<br />

• Partner - Händeklatschen und Wegrennen - A - klatscht und läuft weg, B - klatscht und läuft nach<br />

• Vgl. auch Skriptum Konditionstraining in der Grundschule<br />

• Fallstarts<br />

- langsam anfallen und im „letzten Moment“ starten<br />

- der linke äußere Schüler fällt zuerst - Kettenreaktion nach links<br />

- der in der Mitte stehende Schüler fällt zuerst - Kettenreaktion nach außen<br />

• Kettenreaktion - geschlossene Augen, Schulterkontakt<br />

2. Reaktions- und Antrittsübungen aus der Bewegung<br />

• Traben vw/rw - Pfiff - scharfer Antritt (ca. 15 m)<br />

• Traben vw/rw - Pfiff - 1/1 Drehung - scharfer Antritt<br />

• Traben vw/rw - Pfiff - Bauchlage - scharfer Antritt<br />

• Traben vw/rw - Pfiff - Liegestütz - scharfer Antritt<br />

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3. Hochstart<br />

• Gegenarm vorne<br />

• enge/weite Schrittstellung<br />

• ohne und mit Kommando<br />

4. Kauerstart<br />

• Stütz des Gegenarms zum vorderen Bein<br />

• Stütz beider Arme (ca. 1 Fußlänge vor der vord. Fußspitze)<br />

5. Tiefstart<br />

• „Installation“ des Startblocks (Blockabstände und Neigung).<br />

• Erklären und Demonstrieren der verschiedenen Stellungen (Startkommando).<br />

• Einnehmen der Stellung „Auf die Plätze“ - Einstieg über Liegestütz vl, Druckstellung der Füße,<br />

Fingerhaltung, Blick.<br />

• Einnehmen der Stellung „Fertig“ - mehrfaches Einnehmen ohne Start (Korrektur durch Partner,<br />

kinästhet. Erfassen der Fertigposition) - Beobachtung Becken/Schulterhöhe, Schulter über Startlinie,<br />

Kopfhaltung, Fersendruck gegen Blöcke.<br />

• Tiefstart ohne Kommando - flaches, dynamisches Ablaufen.<br />

• Tiefstart mit Kommando.<br />

6. Beschleunigungslauf<br />

• Antritte aus dem Gehen/Traben - in die Vorlage fallen<br />

• Abläufe aus dem Hochstart - bewußt auf ziehendes <strong>Laufen</strong> umschalten - Betonung der Schrittlänge -<br />

Betonung der Schrittfrequenz

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