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Brustschwimmen

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Department Sport & Gesundheit 1/5<br />

Theorie & Praxis der Sportarten<br />

Schwimmen 1<br />

WS. 2005/06<br />

Referenten: Bärbel Großewinkelmann & Andreas Kruska; Oliver Grote<br />

1 Einführung<br />

<strong>Brustschwimmen</strong><br />

14.12.2005 & 11.01.2006<br />

Das <strong>Brustschwimmen</strong> ist die am meisten verbreitete Technik. Sie ist bei Freizeitschwimmern sehr beliebt, vor<br />

allem deshalb, weil das Gesicht mühelos über Wasser gehalten werden kann. Man atmet leicht und kann<br />

sich orientieren, ein Vorteil, der sich besonders in überfüllten Schwimmbädern bewährt. Leider bedeutet<br />

aber die hohe Kopfhaltung auch, dass die Hüften nach unten absinken. Daraus resultiert eine schlechte<br />

Wasserlage. Das <strong>Brustschwimmen</strong><br />

o gehört zu den Gleichzugtechniken;<br />

o Arme und Beine bewegen sich symmetrisch.<br />

o Die Armaktion ist das Charakteristikum für die Bezeichnung dieser Technik.<br />

o Es ist die älteste Schwimmart und<br />

o vergleichbar mit den Schwimmbewegungen des Frosches.<br />

<strong>Brustschwimmen</strong> hängt in noch stärkerem Maße als die anderen Schwimmarten von einem kräftigen und<br />

wirkungsvollen Beinschlag ab. Arme und Beine bewegen sich gleichzeitig. Die Koordination ist nicht einfach.<br />

2 Wasserlage<br />

o Schlüssel für eine gute Wasserlage ist die richtige Kopfhaltung und ein hoch liegender Rumpf.<br />

o Körper muss vollständig in der Brustlage gehalten werden.<br />

o Durch einen kraftvoll beschleunigenden Armzug mit starker Schlussantriebsphase kommt der Schwimmer<br />

gegen Ende des Armzugs ganz automatisch mit dem Oberkörper weit aus dem Wasser, ohne<br />

dass die Hüften allzu tief absinken.<br />

3 Armzug<br />

Abbildung 1: Brustarmzug (vgl. Bissig, 2004)<br />

3.1 Ausgangsposition<br />

o Die Armführung beginnt in vorgestreckter Haltung<br />

o Hände liegen in de Ausgangstellung (Rinnenstellung) aneinander.<br />

o Handflächen zeigen nach außen, die Daumen und Zeigefinger beider Hände berühren sich<br />

o Handgelenke und Hände sind leicht nach unten gestellt, so dass der Daumen nach unten zeigt.<br />

Infos zum Kurs unter:<br />

http://www.dsg.upb.de/index.php?menid=education&docid=courseview&id=293&menu1=courselist


Department Sport & Gesundheit 2/5<br />

Theorie & Praxis der Sportarten<br />

Schwimmen 1<br />

WS. 2005/06<br />

Referenten:<br />

o Sie liegen dabei unterhalb der Wasseroberfläche.<br />

o Arme sind gestreckt, die Schultern sind vorgeschoben.<br />

3.2 Stützphase<br />

o Bewegung wird mit nach außen gestellten Händen und<br />

gestreckten Armen ausgeführt.<br />

o Öffnungsbewegung der Arme(den Vorhang öffnen)<br />

o Bis doppelte Schulterbreite.<br />

o Dadurch wird ein Stütz erzeugt.<br />

o Aus dieser Position heraus erfolgt ein Enwärtsdrehen der<br />

Unterarme.<br />

o Dabei sollten die Ellebogen nach vorne gedrückt werden<br />

(Ellebogen vorne Haltung) und<br />

o mit der Hand eine Schaufelstellung (nach außen hinten<br />

gerichtet) eingenommen werden.<br />

o Es folg der Übergang in die Duckphase<br />

3.3 Druckphase<br />

o kräftig beschleunigende Bewegung<br />

o nach unten außen gerichteten Halbkreis,<br />

o Ellbogen werden gebeugt<br />

o Arme mit möglichst hohen Ellbogen durchzuziehen, damit das<br />

Wasser in wirkungsvollem Winkel zurückgedrückt wird<br />

o Hände sind dabei nach außen hinten gerichtet und leicht nach<br />

hinten gestellt<br />

3.4 Einwärtsschwung<br />

o Übergang von der Druckphase in das Vorschieben der Arme<br />

o erfolgt am tiefsten Punkt des Armzuges<br />

Abbildung 2: Brustarmzug (vgl. Bissig, 2004)<br />

o in einer kreisenden Bewegung Hände nach innen drücken<br />

o Hände schieben sich langsam, aber schneller werdend aufeinander zu<br />

o die Ellbogen folgen der Einwärtsbewegung der Hände<br />

o Am Ende der Phase: Ellbogen nahe den Rippen, Hände treffen vor Schultern aufeinander<br />

3.5 Streckung<br />

o Arme werden wieder in die Ausgangsposition gestreckt<br />

o Sollten Handflächen nach oben weisen, müssen die Hände allmählich in die richtige Handstellung<br />

gedreht werden<br />

o Daumen und Zeigefinger beider Hände liegen aneinander, der kleine Finger liegt höher (wie bereits<br />

in der Ausgangsstellung beschrieben)<br />

Der Bewegungsablauf darf nicht durch Pausen unterbrochen werden. Allerdings müssen die Arme immer erst<br />

in die Ausgangstellung zurückkehren, bevor ein neuer Auswärtsschwung begonnen werden kann.<br />

Infos zum Kurs unter:<br />

http://www.dsg.upb.de/index.php?menid=education&docid=courseview&id=293&menu1=courselist


Department Sport & Gesundheit 3/5<br />

Theorie & Praxis der Sportarten<br />

Schwimmen 1<br />

WS. 2005/06<br />

Referenten:<br />

4 Beinschlag<br />

o Beinschlag beim <strong>Brustschwimmen</strong> trägt einen erheblichen Teil des Antriebs<br />

o Fußstellung ist ganz anders, da die Füße nicht gestreckt, sondern mit den Zehenspitzen zum<br />

Schienbein hin angezogen werden<br />

Abbildung 3: Brustbeinschlag (vgl. Bissig, 2004)<br />

4.1 Streckung<br />

o Ausgangsstellung:<br />

o Beine sind gestreckt<br />

o Füße liegen nebeneinander<br />

o Fußspitzen sind nach hinten gestreckt<br />

o Aus dieser Stellung heraus erholen sich die Beine während der Gleitphase!<br />

4.2 Anfersen<br />

o Knie werden gebeugt<br />

o Unterschenkel werden zum Gesäß hin angezogen<br />

o die Knie kommen dabei nur so weit nach unten, dass zwischen Oberschenkel und Rumpf ein Anstellwinkel<br />

von etwa 130˚-140˚ entsteht<br />

o die Füße liegen noch nebeneinander und werden so dicht wie möglich ans Gesäß herangezogen<br />

o die Knie sind dabei etwa hüftbreit geöffnet.<br />

4.3 Auswärtsdrehen der Füße<br />

o wird durch das Anspannen der Füße eingeleitet, die zu den Schienbeinen hin angezogen und leicht<br />

nach außen gestellt werden<br />

o die Fußsohlen bilden die Abdruckfläche und zeigen genau nach hinten<br />

o Füße befinden sich etwas außerhalb der Verlängerung der Schulterlinie und beginnen ihre Antriebstätigkeit<br />

senkrecht zur Schwimmrichtung<br />

4.4 Schwunggrätschbewegung<br />

o Füße bleiben in der gespannten Haltung<br />

o Füße schwingen in einem Halbkreis nach hinten<br />

o Knie allmählich gestreckt<br />

o der halbkreisförmige Schwung nach außen unten drückt das Wasser nach hinten innen<br />

o Dieser Unterschenkelschwung nimmt in seinem Verlauf ähnlich an Geschwindigkeit zu wie der Armzug.<br />

o Füße werden langsam gestreckt<br />

o Beinbewegung nimmt weiterhin an Geschwindigkeit zu<br />

Infos zum Kurs unter:<br />

http://www.dsg.upb.de/index.php?menid=education&docid=courseview&id=293&menu1=courselist


Department Sport & Gesundheit 4/5<br />

Theorie & Praxis der Sportarten<br />

Schwimmen 1<br />

WS. 2005/06<br />

Referenten:<br />

o am Ende sind Beine gestreckt und geschlossen, um die nächste Erholungsphase einzuleiten.<br />

Wie auch beim Armzug sollte während des gesamten Beinschlags keine Pause entstehen. Außerdem ist<br />

darauf zu achten, dass die Füße dieser Bewegung bis zum Ende folgen.<br />

5 Atmung<br />

o normale und gleichmäßig Atmung wichtig<br />

o natürlichen Bewegungsablauf ist zu berücksichtigen<br />

o Beste Zeitpunkt für das Einatmen ist erreicht, wenn die Schultern in der kräftigen Einwärtsphase der<br />

Armarbeit aus dem Wasser kommen und damit auch das Gesicht über den Wasserspiegel gelangt;<br />

o Ein zu starkes In-den-Nacken-Nehmen des Kopfes soll vermieden werden.<br />

Infos zum Kurs unter:<br />

http://www.dsg.upb.de/index.php?menid=education&docid=courseview&id=293&menu1=courselist


Department Sport & Gesundheit 5/5<br />

Theorie & Praxis der Sportarten<br />

Schwimmen 1<br />

WS. 2005/06<br />

Referenten:<br />

6 Gesamtkoordination<br />

Abbildung 4: Brusttechnik (vgl. Bissig, 2004)<br />

7 Literatur<br />

Bissig, M./ Bröbli, C. (2004). Schwimm Welt. Schwimmen lernen- Schwimmtechnik optimieren. Bern: Schulverlag.<br />

Sparkes, David; Schwimmen für alle;1986; Limpert Verlag; Bad Homburg; engl. Originalausgabe „Swimming for all“(1985).<br />

Popescu, Alexander; BLV Sporthandbuch: Schwimmen Technik. Methodik. Training; 1978; BLV Verlagsgesellschaft; München, Bern,<br />

Wien.<br />

Wilke, Kurt/Daniel, Klaus; Schwimmen: Lernen. Üben. Trainieren; 2000; 3.korr. und ergänzte Aufl.; Limpert Verlag; Wiebelsheim.<br />

Infos zum Kurs unter:<br />

http://www.dsg.upb.de/index.php?menid=education&docid=courseview&id=293&menu1=courselist

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