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I. 2. Ergebnisse<br />

2.6. Ein Effekt von nanos und pumilio auf die Ausbildung von<br />

72<br />

Proteingradienten im Blastoderm ist nicht nachweisbar<br />

Wie ich bisher zeigen konnte, spielen nanos und pumilio eine Rolle in der frühen<br />

Embryonalentwicklung und beeinflussen auch die Musterbildung im Blastoderm. Eine<br />

solche Funktion beider Gene wurde schon seit mehreren Jahren postuliert (Wolff et<br />

al., 1995; Schröder, 2003). Die Idee, nanos und pumilio könnten auch in Tribolium<br />

für die posteriore Repression der HUNCHBACK-Expression zuständig sein, ist in<br />

Analogie der Interaktion bei Drosophila natürlich nahe liegend. Gestützt wird diese<br />

Idee durch das Vorhandensein eines NREs im 3’UTR der hunchback-mRNA (Wolff et<br />

al., 1995). Auch im 3’ UTR der otd-1-mRNA wurde ein putatives Nanos Response<br />

Element beschrieben, und eine Regulation durch nanos und pumilio postuliert<br />

(Schröder, 2003). Es entstand also die These, dass nanos und pumilio durch die<br />

Regulation maternal ubiquitär verteilter mRNAs die Ausbildung frühblastodermaler<br />

Proteingradienten vermitteln und somit eine zentrale Rolle für die initiale Regionali-<br />

sierung des Embryos einnehmen. Schon die verhältnismäßig milden, aus nos/pum-<br />

RNAi resultierenden Phänotypen machen eine solch grundlegende Funktion eher<br />

unwahrscheinlich. Die Verfügbarkeit eines für OTD-1 spezifischen polyklonalen<br />

Antiserums machte es jedoch möglich diese postulierte Interaktion direkt zu untersu-<br />

chen. Allerdings erbrachte die durchgeführte Analyse der OTD-1-Proteinexpression<br />

in nos/pum-RNAi-Embryonen keine Ergebnisse, die diese These stützen könnten.<br />

Maternale otd-1-RNA ist zunächst gleichmäßig im unbefruchteten Ei verteilt<br />

(Schröder, 2003). Etwa um den Zeitpunkt der Aktivierung des zygotischen Genoms<br />

ziehen sich Protein und RNA vom posterioren Pol zurück und es entsteht eine Ex-<br />

pressionsdomäne, die die anteriore Hälfte des frühen Blastoderms überspannt. Es<br />

wurde vermutet, dass dieses Zurückziehen vom posterioren Pol durch translationelle<br />

Repression vermittelt wird, und dass NANOS und PUMILIO dafür verantwortlich sein<br />

könnten (Schröder, 2003). Im weiteren Verlauf zieht sich die otd-1-Expression auch<br />

vom anterioren Pol zurück und es entstehen zwei keilförmige Domänen im anterioren<br />

Kopf (Li et al., 1996; Schröder, 2003; Schinko et al., 2008). Nach nos/pum-RNAi<br />

lassen sich keine Veränderungen dieses frühen Expressionsverlaufs feststellen.<br />

Insbesondere ist keine posteriore Derepression zu beobachten, wie sie der Hypothe-<br />

se folgend zu erwarten wäre, wenn nanos und pumilio tatsächlich posteriore OTD-<br />

Repressoren wären (Abb. 16, A, B). Ebenso wie im Wildtyp zieht sich die OTD-1-

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