Dokument 1.pdf - OPUS - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen ...
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I. 2. Ergebnisse<br />
2.4.2. nanos/pumilio-RNAi induziert Defekte in frühen embryonalen<br />
62<br />
Stadien<br />
Da ich zeigen konnte, dass nanos/pumilio-RNAi zu Defekten in elongierenden<br />
Keimstreifen führt, ergibt sich nun die Frage, ob auch in früheren Entwicklungssta-<br />
dien Veränderungen beobachtbar sind, die damit in Zusammenhang stehen könnten.<br />
In Drosophila sind die wichtigsten Faktoren für die Regionalisierung des Blastoderms<br />
die Transkriptionsfaktoren der Gruppe der Gap-Gene (Rivera-Pomar und Jäckle,<br />
1996). Obwohl diese in Tribolium durchaus andere Funktionen aufweisen als in der<br />
Fliege, so werden sie doch schon in frühen Stadien in distinkten Domänen expri-<br />
miert, und ihre Funktionsreduktionsphänotypen weisen Segmentierungsdefekte auf<br />
(Wolff et al., 1995; Bucher und Klingler, 2004; Cerny et al., 2005; Savard et al.,<br />
2006a; Cerny et al., 2008; Marques-Souza et al., 2008). Zur weiteren Analyse der<br />
nanos/pumilio Funktion wurde also die Expression von verschiedenen Gap-Genen<br />
untersucht.<br />
Die mRNA-Expression der Transkriptionsfaktoren giant und knirps zeigt in der<br />
Tat Veränderungen in nos/pum-RNAi-Embryonen (Abb. 14, A-D; Abb. 15, E-H). In<br />
Wildtyp Embryonen ist maternale gt-mRNA zunächst gleichmäßig verteilt (Bucher<br />
und Klingler, 2004). Sie zieht sich dann, vermutlich nach der Aktivierung des zygoti-<br />
schen Genoms, vom anterioren und posterioren Pol zurück, um eine zentrale blasto-<br />
dermale Domäne mit einem Streifen stärkerer Expression im Bereich der maxillären<br />
Anlage zu bilden. Im differenzierten Blastoderm entsteht in der Folge eine Domäne<br />
im Bereich der posterioren Invagination, die während der Bildung des Keimrudiments<br />
an dessen posterioren Ende erhalten bleibt (Abb. 14, A; Abb. 15, E) und sich nach<br />
Beginn der Keimstreifstreckung in zwei segmentale Domänen im dritten thorakalen<br />
und im zweiten abdominalen Segment aufspaltet. Diese verschwinden im Laufe der<br />
weiteren Entwicklung, ebenso wie die maxilläre Expression, während sich mehrere,<br />
vermutliche neurale, Expressionsdomänen in der Kopfanlage entwickeln (Bucher und<br />
Klingler, 2004).<br />
knirps-mRNA wird im Gegensatz zu giant erst im Blastoderm exprimiert (Cerny et<br />
al., 2008). Eine große Domäne, die zunächst das Blastoderm beinahe vollständig<br />
überspannt, zieht sich im weiteren Verlauf wiederum auf eine zentrale Domäne<br />
zurück, die sich zu einem Streifen innerhalb der mandibulären Segmentanlage<br />
differenziert. Im Bereich der posterioren Invagination entsteht dann eine weitere