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I. 2. Ergebnisse<br />

2.3.2. Defekte nach pumilio pRNAi<br />

52<br />

Zur Analyse der pumilio-Funktion wurde dsRNA eines 887 bp Fragments, das die<br />

konservierte Puf-Domäne überspannt, in weibliche Puppen injiziert und deren Nach-<br />

kommen analysiert.<br />

Die durch pum-RNAi hervorgerufenen Defekte (Abb. 9) sind den nanos Phänoty-<br />

pen im Wesentlichen identisch. Wiederum ist der auffälligste Effekt eine Reduktion<br />

der abdominalen Segmente auf vier bis sieben (s. Anhang, Abb. 41, Tab. 12), die in<br />

aller Regel unterschiedliche Defekte aufweisen, wie sie schon oben für nanos be-<br />

schrieben wurden. Auch nach pumilio-RNAi finden sich Veränderungen der Kopf-<br />

segmente (Abb. 10, C). Es treten ebenfalls Transformationen auf, wobei hier die<br />

Mandibeln von unvollständigen Transformationen betroffen sind. Diese werden zu<br />

einer anderen gnathalen Identität transformiert, was durch das Auftreten von Arealen<br />

sensorischer Organe auf der Mandibel deutlich wird (Abb. 10, C). Solche Areale<br />

finden sich normalerweise an den distalen Enden der Palpen von maxillären oder<br />

auch labialen Segmenten. Zusätzlich zu diesen Effekten zeigen pum-RNAi Larven<br />

auch Verkürzungen aller segmentalen Extremitäten (Abb. 9, Pfeilspitze in C; Abb.<br />

22). Auf diesen pumilio-spezifischen Phänotyp werde ich später nochmals zurück-<br />

kommen (s. 2.8.3). Erwähnt sei allerdings, dass sich die Ausbildung der segmentalen<br />

Gliedmaßen, ebenso wie die Bildung der abdominalen Segmente, sehr sensitiv<br />

gegenüber dem RNAi-Effekt zeigt. Beide Effekte treten gemeinsam, also mit gleicher<br />

Häufigkeit auf (nicht gezeigt). Im Falle der pumilio-RNAi bedeutet das: im weitaus<br />

größten Teil der Nachkommen (81,5 %, s. Anhang Tab. 10). Auch nach pum-RNAi<br />

wird klar, dass Kopfsegmente weniger häufig betroffen sind und somit eine Kombina-<br />

tion aus Kopf- und abdominalen Defekten den stärksten Phänotyp darstellt.<br />

Die nahezu identischen Effekte nach nanos- oder pumilio-RNA-Interferenz legen<br />

nahe, dass beide Proteine wie in Drosophila auch in Tribolium in einem Komplex<br />

wirken. Die Penetranz beider RNAi-Phänotypen differiert allerdings. Während pumi-<br />

lio-RNAi bei 81,5 % der entwickelten Larven zu Defekten führt, ist das nach nanos-<br />

RNAi nur bei 51,4 % der Fall (s. Anhang, Tab. 10). pumilio-RNAi scheint also effekti-<br />

ver zu spezifischen Phänotypen zu führen als nanos-RNAi. In beiden Experimenen<br />

zeigt sich außerdem, dass abdominale Defekte deutlich häufiger sind als das Auftre-<br />

ten gnathaler Veränderungen. Die Bildung abdominaler Segmente reagiert demnach<br />

sensitiver auf die Reduktion der mRNA-Niveaus beider Gene als die Musterbildung

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