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I. 2. Ergebnisse<br />

2.3.1. Defekte nach nanos pRNAi<br />

50<br />

Zur Erzeugung nanos-pezifischer „knock-down“-Phänotypen wurde dsRNA eines<br />

810 bp-Fragments, das den Großteil der kodierenden Sequenz und Teile des 3’<br />

UTRs enthält, in weibliche Puppen injiziert.<br />

Die Reduktion des nanos-mRNA-Niveaus während der Embryogenese führt zu<br />

zweierlei Defekten. Am offensichtlichsten ist eine deutliche Verkürzung der schlupf-<br />

reifen Larven, verursacht durch eine Reduktion der abdominalen Segmente (Abb. 9,<br />

B). Die abdominalen Segmente sind anhand der Morphologie der Kutikula gut zu<br />

erkennen (Abb. 9, A). In den meisten Fällen verbleiben fünf oder sechs von diesen<br />

Abdominalsegmenten, seltener sind drei oder 4 verbliebene Segmente erkennbar (s.<br />

Anhang, Abb. 41, Tab. 12). Meist sind die noch vorhandenen Segmente allerdings<br />

deutlich gestört. So treten beispielsweise teilweise Segmentfusionen mit Verände-<br />

rungen des Setae-Musters auf (Abb. 9, B). Auch schwächere Phänotypen mit sieben<br />

oder acht verbliebenen Abdominalsegmenten treten auf (nicht gezeigt, Anhang, Abb.<br />

41, Tab. 12). Die terminalen Strukturen (Urogomphi, Pygopodien, Abb. 9, A) sind in<br />

der Regel vorhanden, aber häufig nicht deutlich zu erkennen. Mit dem Großteil der<br />

abdominalen Segmente scheinen also die meisten aus der posterioren Wachstums-<br />

zone gebildeten Segmente (Schröder et al., 2008).<br />

Zusätzlich zu diesen abdominalen, also posterioren Defekten, treten überra-<br />

schenderweise auch Veränderungen in anterioren Segmenten auf. Hierbei sind<br />

Deletionen und Transformationen der Kopfsegmente (Abb. 10, B; Anhang, Tab. 11)<br />

zu beobachten. Am häufigsten treten Transformationen der Labialpalpen zu thoraka-<br />

ler Identität auf. Dies zeigt sich in schwächerer Ausprägung im Vorhandensein einer<br />

distalen Klaue an den Labialpalpen, kann aber auch zur Ausbildung nahezu vollstän-<br />

diger Beine führen (Abb. 10, B). Ferner gibt es Deletionen von antennalen und man-<br />

dibulären Extremitäten, die auf den teilweisen oder vollständigen Verlust der zugehö-<br />

rigen Segmente hindeuten. Die Deletionen erscheinen hier als der seltenere, stärke-<br />

re Effekt, wobei intermediäre Phänotypen beide Aspekte zeigen.<br />

Das Auftreten von phänotypischen Veränderungen nach nanos-RNAi ist nicht<br />

hoch penetrant, allein 45% der sich entwickelnden Larven zeigen keine Defekte<br />

(Abb. 11, Tab. 10). Kopfdefekte sind weniger häufig als die Reduktion von abdomina-<br />

len Segmenten, so dass oft abdominale Deletionen ohne Kopfdefekte, aber sehr<br />

selten Kopfdefekte ohne abdominale Reduktion auftreten (Tab. 10). Das bedeutet

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