Dokument 1.pdf - OPUS - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen ...
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I. 1. Einleitung<br />
wahrscheinlich über die Aktivierung des Hox3-Homologs zerknüllt-1 vermittelt, einem<br />
entscheidenden Faktor für die Entwicklung der Serosaanlage (Falciani et al., 1996;<br />
van der Zee et al., 2005; Kotkamp et al., 2010). Nachdem in Tribolium nicht Kopf und<br />
Thorax, sondern die Anlage der extraembryonalen Membranen die anteriorsten<br />
Schicksale im Blastoderm darstellen, könnte man diese Funktion von ZEN-1 für die<br />
Serosa möglicherweise mit der permissiven Funktion von bcd in Drosophila verglei-<br />
chen (van der Zee et al., 2005). Wie die instruktiven Funktionen von bcd bei der<br />
Segmentierung von Tribolium realisiert werden, bleibt dabei unklar, der posteriore<br />
Faktor CAUDAL scheint aber in diesem Zusammenhang eine Rolle zu spielen (s.u.).<br />
Die Aktivierung von zen-1 hängt nicht ausschließlich von der OTD-1-Aktivität,<br />
sondern auch von Faktoren des terminalen System ab (Schoppmeier und Schröder,<br />
2005; Koniszewski, 2007). Der zusätzliche Einfluss des TORSO-Signalwegs auf die<br />
zen-1-Aktivierung dürfte dabei die räumliche Spezifität vermitteln. Ähnlich wie in<br />
Drosophila (Furriols und Casanova, 2003) führt wahrscheinlich auch in Tribolium<br />
torso-like-Expression an den anterioren und posterioren Polen des Follikelepithels<br />
während der späten Oogenese zur Aktivierung des maternal ubiquitär exprimierten<br />
torso-Rezeptors, was nicht nur wichtig für die Ausprägung der Serosa, sondern auch<br />
für die Bildung abdominaler Segmente notwendig ist (Schoppmeier und Schröder,<br />
2005). Nach torso- oder torso-like-RNAi kommt es zum Verlust aller abdominalen<br />
und des dritten thorakalen Segments. Der torso-Signalweg spielt hier also eine<br />
wichtigere Rolle als bei Drosophila (Furriols und Casanova, 2003). Er initiiert am<br />
posterioren Pol die Expression von Genen wie tll, gt, oder wingless und sorgt offen-<br />
bar für die Etablierung der posterioren Wachstumszone (Schröder et al., 2000;<br />
Schoppmeier und Schröder, 2005; Koniszewski, 2007).<br />
In späteren Keimrudimentstadien hängt auch die posteriore Expression von cau-<br />
dal vom terminalen System ab (Schoppmeier und Schröder, 2005). cad spielt als<br />
wesentlicher posteriorer Faktor auch eine wichtigere Rolle für die Embryogenese in<br />
Tribolium als in Drosophila (Macdonald und Struhl, 1986; Copf et al., 2004). Eben-<br />
falls zunächst maternal ubiquitär exprimiert, wird CAUDAL später durch die Aktivität<br />
der zygotischen Faktoren MEX-3 und ZEN-2 auf die posteriore Hälfte des Embryos<br />
begrenzt, bleibt später in der Wachstumszone aktiv und ist für die Ausbildung aller<br />
Segmentanlagen des Embryos mit Ausnahme des anterioren Kopfes nötig (Schulz et<br />
al., 1998; Copf et al., 2004; Schoppmeier et al., 2009). Wie dabei die Expression von<br />
mex-3 aktiviert wird, ist unbekannt. CAD ist also neben allen Wachstumszonen-<br />
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