05.06.2013 Aufrufe

Dokument 1.pdf - OPUS - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen ...

Dokument 1.pdf - OPUS - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen ...

Dokument 1.pdf - OPUS - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

I. 1. Einleitung<br />

1.2. Drosophila melanogaster als genetisches Referenzsystem<br />

In den 70er und 80er Jahren des letzten Jahrhunderts wurde durch die Arbeiten<br />

von Nüsslein-Volhard, Wieschaus, Lewis und ihrer Kollegen die Grundlage der<br />

heutigen, molekularen Entwicklungsbiologie geschaffen. Durch systematische Muta-<br />

genese-Screens an Drosophila melanogaster und die darauf folgende Auswertung<br />

der Mutanten wurden die Grundzüge der Drosophila Entwicklung entschlüsselt, und<br />

die Embryogenese der Taufliege als Referenzsystem der Insektenembryologie<br />

etabliert.<br />

Nüsslein-Volhard und ihre Kollegen fanden heraus, dass die Segmentierung des<br />

Drosophila-Embryos durch regulative Interaktionen einer Kaskade von Gengruppen<br />

gesteuert wird (Abb. 4). Diese Kaskade wird von maternalen Genprodukten initiali-<br />

siert, die bereits während der Oogenese in der Oozyte deponiert und lokalisiert<br />

werden (St Johnston und Nüsslein-Volhard, 1992; Riechmann und Ephrussi, 2001).<br />

In prävitellogenetischen Oogenese-Stadien werden dabei mRNAs aus den Nährzel-<br />

len in die Oozyte transportiert, während der Oozytenkern am posterioren Pol zu<br />

liegen kommt (van Eeden und St Johnston, 1999). Dort kommt es zu einem Signal-<br />

austausch der Oozyte mit den posterioren Follikelzellen (Lopez-Schier, 2003), wobei<br />

die Aktivierung des EGF-Rezeptors TORPEDO durch den TGF-ähnlichen Faktor<br />

GURKEN für die Determination der posterioren Follikelzellen nötig ist (Gonzalez-<br />

Reyes et al., 1995; Roth und Lynch, 2009). Diese wiederum induzieren daraufhin in<br />

der Oozyte eine Repolarisierung des Mikrotubuliskeletts, vermittelt durch ein bisher<br />

unbekanntes Signal (Riechmann und Ephrussi, 2001; Roth und Lynch, 2009). Durch<br />

Transposition in Richtung der nun vor allem am anterioren Pol liegenden Mikrotubuli-<br />

Minus-Enden wird bicoid-mRNA am dort lokalisiert (Driever und Nüsslein-Volhard,<br />

1988b; Weil et al., 2006). Am posterioren Pol akkumuliert hingegen die Oskar-<br />

mRNA, die dort die Bildung des Polplasmas steuert (Ephrussi et al., 1991). Hierbei<br />

wird auch die nanos-mRNA am posterioren Pol lokalisiert (Wang und Lehmann,<br />

1991). Nach der Eiaktivierung bilden sich ausgehend von diesen lokalisierten<br />

mRNAs NANOS- und BICOID-Proteingradienten entlang der antero-posterioren<br />

Achse. Diese initialen Gradienten vermitteln die Bildung nachgeschalteter Protein-<br />

gradienten. So inhibiert das NANOS-Protein gemeinsam mit einem ubiquitären<br />

Kofaktor, PUMILIO (Barker et al., 1992), die HUNCHBACK-Expression von der<br />

ubiquitären maternalen hunchback-mRNA im posterioren Teil des Embryos<br />

19

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!