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II. 3. Diskussion<br />

3.2.6. iBeetle hat sehr gute Chancen, seine Ziele zu erreichen<br />

206<br />

Ein genomweiter RNAi-Screen ist der effektivste Weg, um Tribolium als Modell-<br />

system der modernen Entwicklungsbiologie weiter zu entwickeln. iBeetle als umfas-<br />

sender genomweiter Ansatz ist nötig, um die Einschränkungen zu überwinden, die<br />

dem bisher verfolgten, auf Homologie zu Drosophila beruhenden, Kandidatengenan-<br />

satz innewohnen. Dabei wird dies nicht nur der Tribolium-Forschung, sondern auch<br />

Arbeiten an allen anderen Insekten und Arthropoden von Nutzen sein, wenn neben<br />

den Drosophila-Daten eine weitere Quelle umfassender funktioneller Informationen<br />

zur Verfügung steht.<br />

iBeetle nimmt im Vergleich zu anderen großen Screen-Projekten eine ganz be-<br />

sondere Stellung ein. Bisher wurden genomweite in-vivo RNA-Intereferenz-Screens<br />

der Entwicklung vor allem in C. elegans durchgeführt (Fraser et al., 2000; Gönczy et<br />

al., 2000; Sönnichsen et al., 2005) und können erst seit kurzem durch die Verfügbar-<br />

keit von transgenen RNAi-Bibliotheken (Dietzl et al., 2007) auch in Drosophila reali-<br />

siert werden (Neely et al., 2010; Schnorrer et al., 2010). Dort wurden bis dato nur<br />

Studien in Zell-Kultur durchgeführt (Kiger et al., 2003; Boutros et al., 2004; Friedman<br />

und Perrimon, 2006). iBeetle ist also Teil einer sehr aktuellen Entwicklung der Insek-<br />

ten-Forschung. Einzigartig ist iBeetle aber vor allem durch seinen umfassenden<br />

Ansatz. Zum einen werden die Experimente nicht auf genomische Bereiche oder<br />

Gengruppen eingeschränkt, sondern umfassen das gesamte Genom. Zum anderen<br />

werden zwei wesentliche Entwicklungsprozesse, die Embryonalentwicklung und die<br />

Metamorphose untersucht. Dies erlaubt eine Breite der untersuchten Fragestellun-<br />

gen, wie sie auch in genetischen Screens bisher nicht möglich war. Zudem werden<br />

sowohl zygotische als auch maternale Effekte auf die Embryonalentwicklung detek-<br />

tiert. Genetische Screen-Projekte der Embryonalentwicklung in Drosophila fokussier-<br />

ten beispielsweise auf zygotische oder maternale Genfunktionen (Nüsslein-Volhard<br />

und Wieschaus, 1980; Schüpbach und Wieschaus, 1986), oder konzentrierten sich<br />

nur auf spezielle Fragestellungen (Collins und Cohen, 2005). Solche spezifischen<br />

Screening-Projekte herrschen auch in anderen Modellorganismen wie dem Zebra-<br />

fisch oder der Maus vor (Sun et al., 2004; Rubio-Aliaga et al., 2007).<br />

Im Vergleich zu genetischen Screen-Projekten (Maderspacher et al., 1998; Trau-<br />

ner et al., 2009), ist die Verwendung von RNA-Interferenz in Tribolium deutlich bes-<br />

ser geeignet, um ein solches genomweites Vorhaben zu realisieren. Vor allem einige<br />

praktische Faktoren spielen dabei eine grundlegende Rolle. So erfordert ein RNAi-

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