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Allgemeine Einleitung<br />

Jahrzehnten zu einem konkurrenzfähigen Modellsystem für genetische und verglei-<br />

chende entwicklungsbiologische Fragestellungen entwickelt. Vor allem seit der<br />

Sequenzierung des Genoms wird er nun zunehmend auch als Forschungsobjekt für<br />

viele andere Bereiche der Insektenbiologie verwendet (Roth und Hartenstein, 2008;<br />

Tribolium Genome Sequencing Consortium, 2008).<br />

12<br />

Tribolium castaneum gehört zur Familie der Tenebrionidae, der Schwarzkäfer,<br />

und damit zu einer großen Familie der artenreichsten Ordnung, den Coleoptera mit<br />

über 350 000 beschriebenen Arten (http://tolweb.org/Coleoptera). Innerhalb der über<br />

20 000 Arten der Tenebrionidae finden sich 33 Tribolium Spezies (Sokoloff, 1972).<br />

Tribolium castaneum gehört hierbei einer Gruppe indo-orientalischen Ursprungs an,<br />

gilt heute allerdings als Kosmopolit, da er sich als synanthroper Getreideschädling<br />

auf der ganzen Welt verbreitet hat (Sokoloff, 1972; Klingler, 2004; Angelini und<br />

Jockusch, 2008). Diese Synanthropie und die damit in Zusammenhang stehende<br />

einfache Haltung ist eines der Argumente für Tribolium als geeignetes Insekten-<br />

Modellsystem. Außerdem hat Tribolium eine relativ kurze Generationszeit und eine<br />

hohe Reproduktionsrate. Für die moderne molekularbiologische Forschung ist aber<br />

vor allem die genetische Zugänglichkeit und die Verfügbarkeit grundlegender Metho-<br />

den von Bedeutung, die in den letzten 20 Jahren deutlich vorangetrieben wurde und<br />

Tribolium heute zum wichtigsten Insekten-System neben Drosophila macht. Das<br />

verhältnismäßig kleine Genom wurde mittlerweile sequenziert, annotiert und steht<br />

über eine Web-Seite zur Verfügung (Brown et al., 1990; Tribolium Genome Sequen-<br />

cing Consortium, 2008; Kim et al., 2010a). Genetische Karten (Beeman und Brown,<br />

1999; Lorenzen et al., 2005), Mutanten aus chemischer und Transposon-<br />

Mutagenese (Beeman et al., 1989; Sulston und Anderson, 1996; Maderspacher et<br />

al., 1998; Trauner et al., 2009), mehrere Transformationssysteme (Lorenzen et al.,<br />

2003; Pavlopoulos et al., 2004), transgene Marker (Berghammer et al., 1999b),<br />

unterschiedliche Laborstämme, viele „Enhancer-trap“-Linien (Lorenzen et al., 2003;<br />

Pavlopoulos et al., 2004; Trauner et al., 2009), Transkriptom- und Proteom-Daten<br />

(Park et al., 2008; Morris et al., 2009) sowie detaillierte Beschreibungen der Biologie<br />

und Morphologie (Sokoloff, 1972; Handel et al., 2000; Trauner und Büning, 2007)<br />

sind verfügbar. Besonders wichtig ist außerdem, dass in Tribolium durch systemi-<br />

sche RNA-Interferenz (RNAi) Gene zu verschiedensten Entwicklungszeitpunkten<br />

einfach inaktiviert werden können. Dabei ist vor allem die Möglichkeit parentaler<br />

RNAi, also die Induktion von RNA-Interferenz in den Nachkommen behandelter

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