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2.3.3. Defekte postembryonaler Prozesse<br />

II. 2. Ergebnisse<br />

Der zweite Haupt-Fokus des iBeetle-Screens liegt auf Musterbildungsprozessen<br />

während der Metamorphose, die durch larvale RNA-Injektionen untersucht werden<br />

sollen. Dieser Themenkomplex, bei dem vor allem die Entwicklung des Kopfes, der<br />

Extremitäten und der thorakalen Muskulatur von Interesse ist, ist noch weitgehend<br />

unbearbeitet. Hier werden also in besonderem Maße neue Forschungsrichtungen<br />

unterstützt.<br />

Auch die larvalen Injektionen führten zu einigen unterschiedlichen Phänotypen.<br />

Zunächst trat beispielsweise nach sechs Injektionen der Tod der injizierten Tiere in<br />

adulten Stadien auf (RNA-# 10, 20, 25, 55, 82, 89). Da diese Letalität erst deutlich<br />

nach der Injektion auftritt, ist dies wohl nicht auf essentielle Funktionen der Gene<br />

zurückzuführen, sondern auf eine spezifische Beteiligung an physiologischen Vor-<br />

gängen der adulten Tiere, die beispielsweise mit der Nahrungsaufnahme, dem<br />

adulten Stoffwechsel oder neurologischen Prozessen zusammenhängen könnten.<br />

Eine der RNAs dieser Gruppe könnte ein Beispiel sein, das die Schwächen eines<br />

großangelegten Screenings verdeutlicht. Die Injektion der dsRNA zu similar to calci-<br />

neurin-B (RNA-# 10) führte im Rahmen des Pilot-Screens zu erwähnter adulter<br />

Letalität. Der Tod von drei von sieben Puppen, und die verspätete Verpuppung von<br />

vier von 16 Larven flossen dabei wegen der geringen Penetranz nicht in die Katego-<br />

risierung des Phänotyps ein. In Drosophila zeigen Mutanten des calcineurin-B-Gens<br />

Störungen der Metamorphose, die zum Tod in larvalen oder pupalen Stadien führen<br />

(Sullivan und Rubin, 2002), also den wenig penetranten Phänotypen im Screen<br />

entsprechen. Außerdem entwickeln „Escaper“ der Drosophila-Mutanten Defekte der<br />

indirekten Flugmuskulatur (Gajewski et al., 2003). Dieser Phänotyp war in unserem<br />

Screen nicht nachweisbar, möglicherweise weil in diesem Fall die RNA-<br />

Konzentration nicht ausreichend war, um Defekte zu induzieren. Natürlich ist auch<br />

denkbar, dass calcineurin-B keine konservierte Funktion in Tribolium hat, dennoch<br />

verdeutlicht dieser Zusammenhang, dass die Sensitivität eines solchen Screens<br />

zwangsläufig begrenzt ist und nicht alle Faktoren mit interessanten Funktionen<br />

detektiert werden können.<br />

Zum Tod der injizierten Tiere in etwas früheren Stadien führen Faktoren, die mit<br />

der Kontrolle des Ablaufs der Metamorphose interferieren. Die RNA mit der Nummer<br />

51 führte zur Verlängerung der Larven-Phase, die RNAs 36 und 64 verhinderten die<br />

Puppenhäutung (Abb. 36 M) und RNA 88 führte zum Tod der Puppen. Zwischen<br />

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