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Dokument 1.pdf - OPUS - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen ...

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I. 3. Diskussion<br />

jeweiligen ersten Streifen von odd oder runt beteiligt sein. Das Fehlen einer dieser<br />

Domänen könnte dann durch die Paar-Regel-Gen-Interaktionen dazu führen, dass<br />

nur eine der normalerweise zwei Trennungen der initialen eve-Domäne innerhalb des<br />

Blastoderms möglich ist. Untersuchungen der Enhancer-Elemente des in Paar-<br />

Regel-Streifen exprimierten Gens hairy legen außerdem das Vorhandensein von<br />

streifenspezifischen Elementen für einige der hairy-Streifen nahe (Eckert et al.,<br />

2004). Es ist also wahrscheinlich, dass die blastodermalen Paar-Regel-Genmuster<br />

durch initiale Aktivierung, vermittelt von den lokal begrenzten zygotischen und ma-<br />

ternalen Komponenten, gefolgt von Paar-Regel-Gen-Interaktionen ähnlich denen des<br />

Paar-Regel-Gen-Regulationskreises der Wachstumszonen etabliert werden. Bei<br />

letzterem könnte vor allem die Repression angrenzender Domänen (eve und odd,<br />

(Choe et al., 2006) die wesentliche Rolle spielen. Somit würden die blastodermalen<br />

Paar-Regel-Gen-Domänen durch eine Kombination aus Streifenspezifischer Aktivie-<br />

rung und „pair-rule circuit“-Regulation entstehen.<br />

Die Musterbildung im Tribolium-Blastoderm läuft also im Wesentlichen ähnlich<br />

wie in Drosophila über mehrere Stufen ab. Jedoch sind die Expressionsdomänen im<br />

Tribolium Blastoderm über den gesamten Verlauf der Entwicklung dynamischer. Die<br />

lokale Begrenzung von Expressions-Domänen maternaler Faktoren wie otd-1, gt<br />

oder cad, und zygotischer Faktoren wie kni oder den Paar-Regel-Genen entwickelt<br />

sich innerhalb eines komplexen regulatorischen Zusammenspiels. So kommt dem<br />

Rückwirken zygotischer Aktivität auf maternale Faktoren eine größere Bedeutung zu.<br />

Innerhalb dieser Systeme scheinen vor allem reprimierende Interaktionen eine wich-<br />

tige Rolle zu spielen.<br />

Obwohl viele der aus Drosophila bekannten Gene auch in Tribolium eine wichtige<br />

Rolle für die Ausprägung der Achsen spielen, sind die Lücken in unserem Verständ-<br />

nis so groß, dass die Möglichkeiten der Kandidaten-Gen Analyse offenbar nicht<br />

ausreichen, um Entwicklungsprozesse in einer phylogenetisch so entfernten Art, in<br />

diesem Fall in Tribolium, vollständig aufzuklären. Dieser Mangel macht neue Ansätze<br />

nötig, welche die Identifizierung wesentlicher Faktoren, die nicht aus Drosophila<br />

bekannt sind, möglich machen. Dieses Ziel verfolgt der im zweiten Kapitel dieser<br />

Arbeit vorgestellte genomweite RNAi-Screen „iBeetle“ auf breiter Basis.<br />

Die hier durchgeführte funktionelle Analyse von nanos und pumilio außerhalb der<br />

Dipteren zeigt erneut die enorme Plastizität früher Musterbildungsprozesse (Tautz<br />

und Schmid, 1998; Peel et al., 2005). Die initiale Einordnung beider Gene in das<br />

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