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I. 3. Diskussion<br />

3.5. Die antero-posteriore Achse im Tribolium-Blastoderm<br />

114<br />

Am Beginn dieser Arbeit stand die These im Raum, dass otd-1 und hb in Triboli-<br />

um ähnliche Aufgaben übernehmen wie bicoid in Drosophila und instruktive Funktion<br />

für die Bildung der blastodermalen Segmentanlagen haben (Schröder, 2003). nanos<br />

und pumilio sollten ihre Expression von posterior reprimieren und somit den initial<br />

ubiquitären Faktoren räumliche Asymmetrie geben (Wolff et al., 1995; Schröder,<br />

2003). Dieses Modell konnte durch die vorliegende und andere Arbeiten der letzten<br />

Jahre nicht bestätigt werden. So zeigte sich, dass hb nicht wie angenommen für die<br />

Ausbildung von Segmentanlagen des zukünftigen Gnathums nötig ist, sondern<br />

vielmehr durch die Regulation von Hox-Genen deren Identität vermittelt und stattdes-<br />

sen an der Bildung abdominaler Segm ente beteiligt ist (Cerny, 2007; Marques-<br />

Souza et al., 2008). otd-1 erfüllt zwar diverse Funktionen innerhalb des frühen Tribo-<br />

lium-Embryos, der transiente Gradient scheint aber ebenfalls keine instruktive Funk-<br />

tion für die Bildung anteriorer Segmentanlagen zu haben. So kommt es nach otd-1-<br />

RNAi zwar zu „fate-map“-Verschiebungen, die gnathalen Segmente werden aber<br />

angelegt (Kotkamp et al., 2010). Schließlich wurde in dieser Arbeit gezeigt, dass<br />

nanos und pumilio nicht für die OTD-1-Repression in der posterioren Hälfte des<br />

Embryos verantwortlich sind, und sie somit nicht im vermuteten Sinne den posterio-<br />

ren Gegenspieler darstellen, welcher folglich unbekannt bleibt. Die Beteiligung an der<br />

posterioren Repression von HUNCHBACK konnte allerdings nicht ausgeschlossen<br />

werden.<br />

In der vorliegenden Arbeit konnte ich zeigen, dass nanos und pumilio aber<br />

durchaus Funktionen für die Tribolium Embryogenese erfüllen. Sie wirken dabei auf<br />

zwei räumlich getrennte Bereiche. Einerseits auf die Bildung abdominaler Segmente,<br />

andererseits auf die Entwicklung des antennalen und mandibulären Segments und<br />

des anterioren Kopfes. Beide Funktionen stehen wahrscheinlich mit einer Beteiligung<br />

an der Musterbildung in blastodermalen Stadien in Zusammenhang. Vermutlich<br />

vermittelt nanos, ebenso wie in Drosophila (Wang und Lehmann, 1991), die räumli-<br />

che Spezifität des Komplexes über einen posterior-anterioren Gradienten. Dabei<br />

wirken nanos und pumilio innerhalb des Bereichs der postulierten höchsten Konzent-<br />

ration auf die korrekte Etablierung der Wachstumszone, indem sie parallel zum torso-<br />

Signalweg offenbar auf die Expression terminaler Zielgene, zumindest aber auf die<br />

Aktivierung von tll, gt und kni einwirken. In der Folge könnte der Verlust der posterio-

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