Dokument 1.pdf - OPUS - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen ...
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I. 3. Diskussion<br />
Nachweis eines möglicherweise in geringen Konzentrationen vorliegenden Proteins<br />
verhindert wurde.<br />
106<br />
Tribolium-nanos ist anhand seiner charakteristischen Zink-Finger-Domäne (Curtis<br />
et al., 1997) zweifelsfrei als nanos-Ortholog zu identifizieren. Diese Domäne ist durch<br />
die invarianten, ungewöhnlichen Abstände der funktionellen Aminosäuren unver-<br />
wechselbar (Curtis et al., 1997). Dies zeigt zwar, dass es sich bei dem hier unter-<br />
suchten Gen um ein nanos-Ortholog handelt, nicht aber, dass es das einzige im<br />
Tribolium Genom ist. Das Vorhandensein eines weiteren nanos-Homologs würde die<br />
Möglichkeit eröffnen, dass es sich bei dem hier beschriebenen nanos-Gen um ein<br />
inaktiviertes, Pseudogen-ähnliches Paralog handelt (D'Errico et al., 2004). Dessen<br />
mRNA würde dann zwar noch produziert werden, was den Nachweis durch RT-PCR<br />
ermöglichen würde, müsste dann aber schnell degradieren, so dass der in situ<br />
Nachweis verhindert würde. Diese Erklärung ist möglich, scheint aber unwahrschein-<br />
lich. Naszierende RNAs können auch mit Standard-Methoden im Kern nachgewiesen<br />
werden (z.B. knirps, nicht gezeigt), so dass also die Degradierung der reifen mRNA<br />
alleine den mangelnden in situ Nachweis nicht erklären kann. Außerdem konnten im<br />
Tribolium Genom keine weiteren Sequenzen identifiziert werden, deren putative<br />
Proteinsequenzen zumindest Ähnlichkeiten zu Teilen der bekannten NANOS-<br />
Proteine aufweisen. Innerhalb des sequenzierten Genoms gibt es also kein weiteres<br />
nanos-Homolog. Die Möglichkeit, dass ein solches in den unsequenzierten Berei-<br />
chen des Tribolium Genoms liegt, ist nicht auszuschließen aber gering, da diese<br />
Bereiche zum größten Teil aus repetitiven Sequenzen bestehen (Tribolium Genome<br />
Sequencing Consortium, 2008). Die durch nanos-RNAi hervorgerufenen Phänotypen<br />
und deren Ähnlichkeit zu den pum-RNAi-Effekten schließlich, zeigen deutlich, dass<br />
das hier untersuchte nanos in Tribolium ein aktives, funktionelles Gen darstellt.<br />
Möglicherweise ist die vorhandene nanos-mRNA in situ nicht für eine Hybridisie-<br />
rung zugänglich. In Drosophila wird nanos-mRNA lokalisiert und streng translationell<br />
reguliert, woran mehrere RNA-bindende Proteine beteiligt sind (Wharton und Struhl,<br />
1989; Bergsten und Gavis, 1999; Bergsten et al., 2001; Zaessinger et al., 2006; Jain<br />
und Gavis, 2008). Die bisher bekannte Tribolium-nanos-RNA ist deutlich kürzer als<br />
die Drosphila-mRNA (1081 vs. 2347 Nukleotide), so dass vorhandene Proteine die<br />
Hybridisierung stärker beeinflussen könnten. Allerdings sollten Dauer und Tempera-<br />
tur der Hybridisierung in der Regel ausreichen, um eine durch Formaldehyd hervor-