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I. 3. Diskussion<br />

beobachteten Auswirkungen auf eve, gt und kni führen könnte. Es besteht allerdings<br />

natürlich die Möglichkeit, dass der verantwortliche Faktor durch den bisher vor allem<br />

verfolgten Kandidatengenansatz mit Drosophila-Orthologen nicht entdeckt wurde. In<br />

der Tat bestehen noch diverse Lücken innerhalb des blastodermalen Musterbil-<br />

dungssystems (s. 3.5). So ist beispielsweise unklar wie die Expression des für einen<br />

Teil der CAUDAL-Regulation verantwortlichen Faktors mex-3 innerhalb des anterio-<br />

ren Kopfes initiiert wird (Schoppmeier et al., 2009), wofür also auch ein Faktor inner-<br />

halb anteriorer Bereiche des Embryos benötigt würde. Ein solcher Faktor X könnte<br />

ähnlich wie bcd in Drosophila (Frigerio et al., 1986; Berleth et al., 1988) als maternale<br />

mRNA am anterioren Pol lokalisiert werden und einen Proteingradienten bilden. Die<br />

anteriore Lokalisierung der maternale RNAs der Gene eagle und pangolin zeigt, dass<br />

die dafür notwendige Maschinerie in Tribolium vorhanden ist (Bucher et al., 2005).<br />

Das Ausbreiten des Faktor X-Gradienten nach posterior könnte dann durch die<br />

Funktion von NANOS und PUMILIO begrenzt werden. So wären NOS und PUM zwar<br />

an der Feinregulation des Gradienten beteiligt, ihr Fehlen würde den Gradienten aber<br />

nicht vollständig aufheben, was eine mögliche Erklärung für die lokale Begrenzung<br />

der anterioren Defekte böte. Die Derepression des Faktors X könnte dann direkt oder<br />

indirekt einen aktivierenden Effekt auf die Expression von gt und kni innerhalb des<br />

Bereichs der zukünftigen Anlagen des anterioren Kopfes vermitteln.<br />

104<br />

Mittlere oder niedrige Konzentrationen des Faktors X innerhalb anteriorer Anla-<br />

gen könnten außerdem eine Rolle für die bisher ungeklärte Aktivierung von mex3 im<br />

anterioren Kopf und für die Bildung des ersten eve-Streifens spielen, dessen Regula-<br />

tion selbst in Drosophila noch weitgehend unverstanden ist (Fujioka et al., 1999).<br />

Eine Überaktivierung von mex-3 durch den dereprimierten Faktor X könnte zu einer<br />

verstärkten oder beschleunigten CAD-Repression führen und somit die Bildung des<br />

ersten eve-Streifens, der sehr sensitiv auf die Reduktion der CAD-Aktivität reagiert<br />

(Schoppmeier et al., 2009), verhindern.<br />

Es wird also deutlich, dass gerade die regulativen Interaktionen innerhalb des<br />

Tribolium Blastoderms, die zu den ersten Regionalisierungen und zur anterioren<br />

Segmentierung des Tribolium-Embryos führen, noch weitgehend unverstanden und<br />

nicht alle beteiligten Faktoren bekannt sind. Genauere Analysen der Expressions-<br />

muster von gap- und Kopfgenen und deren Interaktionen sowie die Suche nach<br />

neuen, wichtigen anterioren Faktoren der Tribolium Embryogenese werden helfen<br />

die Kopfdefekte nach nos/pum-RNAi besser zu verstehen, und das genetische

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