NACHFOLGEREGELUNG,
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KMU<br />
Praxis<br />
Das OBT Magazin für Klein- und Mittelunternehmen<br />
<strong>NACHFOLGEREGELUNG</strong> – WIE REGELT MAN<br />
AUCH DIE EMOTIONEN?<br />
+ Aktienrechtsrevision – was ändert und was bleibt?<br />
+ Pensionierung – wen betrifft es wie?<br />
+ Steuerfrage bei KMU-Nachfolge – wie löst man die Fesseln?<br />
Mai 2007 Nr.16
8246 Hände setzen Ihre<br />
Vorstellungen um<br />
Unsere Mitarbeiter sorgen überall dort für Sauberkeit<br />
und Hygiene, wo sich Menschen treffen. Sprechen Sie<br />
mit uns – wir erreichen für Sie glänzende Resultate.<br />
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KMU-BERATUNG<br />
+ Steuerfesseln bei KMU-Nachfolge 4<br />
+ Buchhaltung übers Internet 7<br />
+ Emotionale Aspekte der Nachfolgeregelung 12<br />
+ OBT Seminare 23<br />
+ Pensionierung – ein gemeinsames Thema 27<br />
+ Rückblick OBT Kommunalforen 30<br />
+ Erfolgreiche ISO-Zertifizierung 32<br />
WIRTSCHAFTSPRÜFUNG<br />
+ Das interne Kontrollsystem IKS 14<br />
+ Swiss GAAP FER – neue Standards 20<br />
STEUERN UND RECHT<br />
+ Klare Strukturen dank neuem Lohnausweis 11<br />
+ Aktienrechtsrevision 15<br />
+ Steuerentlastung für KMU 16<br />
INFORMATIK<br />
+ E-Mail-Archivierungssoftware – effizient und<br />
gesetzeskonform 9<br />
+ Service- und Vertragsmanagement 24<br />
+ Druckerprobleme leicht gelöst 26<br />
+ Moderne Servertechnologien 34<br />
EDITORIAL<br />
EMOTIONEN ZULASSEN!<br />
Grobe Schätzungen gehen davon<br />
aus, dass in der Schweiz in den<br />
nächsten fünf Jahren rund 50 000<br />
Unternehmensnachfolgen anstehen.<br />
Die erfolgreiche Nachfolgeregelung<br />
stellt eine der grössten Herausforderungen<br />
für alle Beteiligten dar.<br />
Zwei Faktoren spielen dabei eine<br />
wichtige Rolle: Erstens der Zeitpunkt<br />
der Nachfolgeregelung. Unsere<br />
Experten empfehlen, mindestens<br />
fünf Jahre Vorlaufzeit zu kalkulieren,<br />
um eine saubere und gut<br />
strukturierte Unternehmensnachfolge<br />
zu realisieren. Zweitens die<br />
Emotionen des Verkäufers bzw.<br />
Käufers, ein Faktor, der sich nicht<br />
berechnen lässt. Es ist deshalb<br />
umso wichtiger die menschlich-psychologischen<br />
Aspekte wie Generationenkonflikt,<br />
familiäre Situation<br />
oder Eignung des Nachfolgers, nicht<br />
auszublenden, sondern alle Ebenen<br />
dieser verschiedenen Emotionen<br />
zuzulassen.<br />
In dieser Ausgabe finden Sie einige<br />
Fachartikel, die aufzeigen, was es<br />
bei der Unternehmensnachfolge<br />
alles zu beachten gilt und welche<br />
Lösungsansätze sich bieten. Zudem<br />
finden Sie auf den folgenden Seiten<br />
Hinweise zur kleinen Aktienrechtsreform,<br />
zum Thema Pensionierung<br />
sowie weitere Aktualitäten aus den<br />
Bereichen Beratung, Steuern, Recht<br />
und Informatik.<br />
Wir wünschen Ihnen eine interessante<br />
Lektüre und freuen uns, Sie in<br />
jeder Angelegenheit unterstützen zu<br />
können.<br />
Ihr<br />
Thomas Kade<br />
CEO
Stellen Sie sich vor, Sie haben ein<br />
Leben lang gearbeitet und ein Unternehmen<br />
aufgebaut. Sie haben<br />
regelmässig Gewinn erzielt und dafür<br />
entsprechend Steuern bezahlt.<br />
Um den Fortbestand Ihrer KMU AG<br />
zu sichern, haben Sie Investitionen<br />
getätigt, Arbeitsplätze geschaffen<br />
und Reserven gebildet. Stellen Sie<br />
sich weiter vor, Sie haben das Glück,<br />
dass eines Ihrer Kinder bereit ist,<br />
Ihre KMU AG und somit Ihr Lebenswerk<br />
weiterzuführen. Ihr Nachfolger<br />
ist bereit, die KMU-Aktien zu<br />
erwerben und so Ihrer Vorsorge<br />
und erbrechtlichen Aspekten ebenfalls<br />
Rechnung zu tragen. Wir sind<br />
sicher, Sie wären der glücklichste<br />
Mensch. Die erfolgreiche Nachfolgeplanung<br />
hat aber auch eine volkswirtschaftliche<br />
Bedeutung: Es ist<br />
anzunehmen, dass innerhalb der<br />
nächsten fünf Jahre rund 500 000<br />
Arbeitsplätze davon betroffen sind.<br />
KURZLEBIGES GLÜCK<br />
Doch unsere spezielle Gesetzgebung,<br />
das Bundesgericht und die<br />
Seite 4 16/07 – Das OBT Magazin x KMU Praxis<br />
Steuerfesseln bei KMU-Nachfolge deutlich kleiner<br />
ES DARF WIEDER VERKAUFT WERDEN!<br />
Laut Statistiken verursachte der Bundesgerichtsentscheid vom Juni 2004 einen fiskalisch<br />
motivierten Nachfolgestau bei rund 50 000 KMU-Betrieben. Zwischenzeitlich<br />
wurde zwar viel Druckerschwärze verbraucht. Aber das Parlament reagierte dafür<br />
umso schneller mit einem dringenden Bundesgesetz: Jetzt sind erfolgreiche Firmenverkäufe<br />
und Nachfolgeregelungen wieder möglich.<br />
Thomas Züger<br />
Partner<br />
KMU-Beratung<br />
Schwyz<br />
Marcel Müller<br />
KMU-Beratung<br />
Rapperswil<br />
Steuerverwaltung, bewirkten mit<br />
Entscheiden – namentlich mit dem<br />
Bundesgerichtsentscheid vom Juni<br />
2004 – respektive Kreisschreiben,<br />
dass Ihr Glück nicht von langer<br />
Dauer war. Denn obwohl das Volk<br />
die Einführung der Kapitalgewinnund<br />
Beteiligungssteuer schon vor<br />
Jahren durch die Hintertüre mit<br />
67 Prozent deutlich abgelehnt hatte,<br />
entschied das Bundesgericht im<br />
Sommer 2004, diese Steuer faktisch<br />
Tatsache werden zu lassen. Ein<br />
Kreisschreiben der Steuerverwaltung<br />
im Februar 2005 bekräftigte diesen<br />
Entscheid und führte zu einer gänzlich<br />
unhaltbaren und KMU-feindlichen<br />
Situation. Glücklicherweise<br />
widersetzten sich sogar diverse<br />
Kantone diesen Bestimmungen und<br />
wendeten diese Regelung nicht an –<br />
eine sowohl einzigartige wie auch<br />
unbefriedigende Rechtslage.<br />
Alois und Christa Fässler schätzen<br />
sich glücklich, Nachfolger für ihr<br />
Unternehmen in der eigenen Familie<br />
gefunden zu haben. Dank dem neuen<br />
Bundesgesetz, welches das Parlament<br />
in der Sommersession 2006<br />
schnell und unbürokratisch verabschiedet<br />
hat, können die Junioren<br />
André und Carmen Fässler das von<br />
den Eltern jahrelang erfolgreich<br />
geführte Seniorenzentrum Oberarth<br />
in ebenso aussichtsreichen Bahnen<br />
weiterlenken. Zum Unternehmen<br />
gehören einerseits das Alterszentrum<br />
Frohsinn, das älteren Menschen,<br />
die Pflege und Unterstützung<br />
benötigen, ein familiäres Zuhause<br />
mit Rundumbetreuung bietet; und<br />
andererseits der Türlihof mit komfortablen<br />
Seniorenwohnungen und<br />
einem umfassenden Dienstleistungsangebot.<br />
Beide Zentren werden als<br />
AG geführt und zeichnen sich durch<br />
einen hohen Grad an Professionalität<br />
und Innovation aus.
Seite 5 16/07 – Das OBT Magazin x KMU Praxis<br />
NACHFOLGESTAU WEGEN ZU<br />
HOHER BESTEUERUNG<br />
Abbildung 1 zeigt die Auswirkungen<br />
dieser Entwicklung am eingangs<br />
erwähnten Fallbeispiel. Gerade<br />
für einen Jungunternehmer<br />
gibt es wohl keine andere Möglichkeit,<br />
als die Finanzierung über die<br />
zukünftigen Erträge der Firma zu<br />
regeln. Durch die Unternehmenssteuern<br />
und die private Steuerbelastung<br />
auf den Ausschüttungen<br />
muss der Käufer der KMU-Aktien<br />
knapp 50 Prozent des zukünftigen<br />
Gewinnes der KMU AG als Steuern<br />
bezahlen. Der Versuch, diese Steuern<br />
über eine Käuferholding zu umgehen,<br />
wurde durch den erwähnten<br />
ABBILDUNG 1<br />
ABBILDUNG 2<br />
Bundesgerichtsentscheid verhindert<br />
und führte zu noch massiveren<br />
Steuerbelastungen beim Verkäufer<br />
aufgrund der unliebsamen indirekten<br />
Teilliquidation. Weshalb es zu<br />
diesem Nachfolgestau kam, liegt<br />
auf der Hand.<br />
SCHNELLER, KORRIGIERENDER<br />
EINGRIFF DES PARLAMENTS<br />
Unschweizerisch schnell – auch<br />
aufgrund des gewaltigen öffentlichen<br />
Druckes – hat das Parlament<br />
in der Sommersession 2006 das<br />
Ärgernis der zu hohen Besteuerung<br />
bei der KMU-Nachfolge per<br />
1. Januar 2007 und für alle offenen<br />
Steuerveranlagungen ab dem Steu-<br />
erjahr 2001 korrigiert und somit<br />
das Bundesgerichtsurteil vom<br />
11. Juni 2004 wieder aufgehoben.<br />
Das Bundesgesetz über dringende<br />
Anpassungen bei der Unternehmensbesteuerung<br />
sowie ein Kreisschreiben<br />
definieren die indirekte<br />
Teilliquidation neu nur noch, wenn<br />
folgende Tatbestandselemente kumulativ<br />
vorliegen:<br />
■ Übertragung einer Beteiligung<br />
vom Privat- ins Geschäftsvermögen<br />
■ Verkauf einer Beteiligung<br />
von mindestens 20Prozent<br />
■ Ausschüttungen als nicht<br />
betriebsnotwendige Substanz<br />
innert 5 Jahren nach dem Verkauf<br />
■ Vorhandensein und handels-<br />
rechtliche Ausschüttungsfähigkeit<br />
der nicht betriebsnotwendigen<br />
Substanz bereits zum Zeitpunkt<br />
des Verkaufs<br />
■ Mitwirkung des Verkäufers an<br />
der Ausschüttung, welche<br />
im Grundsatz immer gegeben ist<br />
VORTEILE DES NEUEN<br />
BUNDESGESETZES AM<br />
PRAXISBEISPIEL<br />
In Abbildung 2 werden die Vorteile<br />
dieses neuen Bundesgesetzes<br />
an unserem Fallbeispiel veranschaulicht.<br />
Der Käufer der KMU-<br />
Aktien kauft die Aktien via die
KMU-Holding AG. Die Verkäuferschaft<br />
finanziert den Kaufpreis über<br />
ein Darlehen. Die Ausschüttungen<br />
der KMU AG an ihre Holding sind<br />
in der Holding gewinnsteuerfrei<br />
und reduzieren die Steuerbelastung<br />
im Vergleich zur Ausgangslage<br />
(Abbildung 1) um über 25 Prozentpunkte.<br />
Sobald die 5-Jahres-<br />
Frist abgelaufen ist, kann auch<br />
nicht betriebsnotwendige Substanz<br />
zur Darlehensamortisation verwendet<br />
werden.<br />
Die Holding kann unter Einhaltung<br />
von wenigen Kriterien nach Ablauf<br />
von 5 Jahren zudem mit dem Kaufobjekt<br />
steuerfrei fusioniert werden.<br />
Somit besitzt der Käufer der Gesellschaft<br />
nach getätigter Fusion die<br />
Aktien der KMU AG und nicht mehr<br />
jene der KMU-Holding AG.<br />
In unserem Fall hat der Käufer, bzw.<br />
die Käuferholding das Darlehen von<br />
1 500 000 Franken nach 4 Jahren<br />
amortisiert. Wählt der Käufer den<br />
Weg über den direkten privaten<br />
Kauf, so benötigt er 6 Jahre zur<br />
Amortisation des Darlehens (Abbildung<br />
2). In Zahlen führt in unserem<br />
Beispiel der private Weg gegenüber<br />
dem Umweg über die Holding<br />
zu einer steuerlichen Mehrbelastung<br />
von knapp 800 000 Franken (Differenz<br />
der kumulierten Gewinne<br />
nach Steuern von 2 361000 Franken<br />
und 1 565 400 Franken gemäss Abbildung<br />
2). Mit der Einführung des<br />
Halbeinkünfteverfahrens wird sich<br />
die Differenz verkleinern, da die<br />
Dividendenzahlungen privilegiert<br />
besteuert werden und damit die<br />
private Steuerbelastung sinkt. Die<br />
Nachteile der Holding-Lösung sind<br />
höhere Verwaltungskosten durch<br />
zwei Gesellschaften sowie Gründungskosten<br />
beim Kauf und Umstrukturierungskosten<br />
bei einer allfälligen<br />
Fusion zu einem späteren<br />
Zeitpunkt. Zudem können bei einer<br />
Verzinsung des Darlehens die Zin-<br />
Seite 6 16/07 – Das OBT Magazin x KMU Praxis<br />
sen in der Holding nicht steuerlich<br />
geltend gemacht werden. Der private<br />
Käufer kann die Zinsen in der<br />
privaten Steuererklärung abziehen.<br />
Wird der Weg über eine Holding<br />
gewählt, so ist auch mit der neuen<br />
Rechtslage eine Absprache mit<br />
dem Steuerkommissär mittels Steuerruling<br />
sehr empfehlenswert.<br />
FAZIT<br />
Die Regelung der Unternehmensnachfolge<br />
ist eine schwierige<br />
Aufgabe. Viele steuerliche<br />
Hindernisse, die im Laufe der<br />
Jahre aufgrund der Verwaltungsund<br />
Gerichtspraxis entstanden<br />
sind, machten sie fast unlösbar.<br />
Durch die Einführung des neuen<br />
Bundesgesetzes sind tragbare<br />
Nachfolgelösungen wieder möglich.<br />
Eine Entwicklung für einmal<br />
ganz im Sinne der KMUs. Nach<br />
wie vor gilt es die Details mit<br />
aller Sorgfalt zu prüfen und auf<br />
die Verträglichkeit mit den Gesetzen<br />
und der Verwaltungspraxis<br />
abzustimmen. Gerne sind wir in<br />
diesen Fragen für Sie da.
Seite 7 16/07 – Das OBT Magazin x KMU Praxis<br />
AbaTreuhand Web – flexible Arbeitsteilung<br />
PROFESSIONELLE BUCHHALTUNG<br />
ÜBERS INTERNET<br />
Dank Internet gibt es neu eine Alternative zur bisherigen Praxis des elektronischen<br />
Austausches von ABACUS-Daten zwischen OBT und ihren Treuhandkunden. Mit dem<br />
neuen Geschäftsmodell «AbaTreuhand Web» bietet OBT ihren Kunden ein zukunftsorientiertes,<br />
sicheres und kostengünstiges Instrument zur flexiblen Arbeitsteilung für<br />
Rechnungswesen und Lohnbuchhaltung.<br />
Ueli Aebersold<br />
Informatik<br />
Zürich<br />
Thomas Koller<br />
Partner<br />
KMU-Beratung<br />
Zürich<br />
Bisher mussten Treuhandkunden,<br />
welche Buchhaltungs- oder Lohndaten<br />
für den Treuhänder vorerfassten,<br />
die ABACUS-Software auf<br />
ihrem eigenen Computer installieren.<br />
Der Datenaustausch zu und<br />
von OBT als Treuhänder erfolgte<br />
per Post oder per E-Mail.<br />
Bis die Daten gegenseitig aktuali-<br />
Buchungsmaske Finanzbuchhaltung<br />
siert waren, vergingen unter Umständen<br />
mehrere Tage. Bei Software-Updates<br />
musste auf die<br />
Kompatibilität der Versionen geachtet<br />
werden.<br />
PROFESSIONELLE SOFTWARE<br />
SICHER ÜBER INTERNET<br />
Mit AbaTreuhand Web bietet OBT<br />
nun erstmals eine alternative Internet-Lösung<br />
an, bei der beim Treuhandkunden<br />
keine eigene ABACUS-<br />
Installation mehr notwendig ist. In<br />
der IT-Branche wird von «Softwareas-a-Service»<br />
gesprochen. Gemeint<br />
ist, dass Softwarelösungen direkt im<br />
Internet betrieben werden können,<br />
ohne dass vorgängig eine mehr<br />
oder weniger komplizierte Installation<br />
erfolgen muss.<br />
Als Infrastruktur benötigt der Treuhandkunde<br />
lediglich den Internet-<br />
Zugang und einen Laserdrucker.<br />
Ob der Kunde in seiner Umgebung<br />
Microsoft, Linux oder Apple Macintosh<br />
anwendet, spielt keine Rolle.<br />
Selbstverständlich ist die Sicherheit<br />
der Kommunikation zwischen<br />
OBT und Kunde mit einer<br />
hohen SSL-Verschlüsselung gewährleistet<br />
– vergleichbar mit den
Bilanz/Erfolgsrechnung<br />
Sicherheitsanforderungen im Bankenumfeld.<br />
CHIP FÜR VERSCHLÜSSELTE<br />
KOMMUNIKATION<br />
OBT eröffnet dem Treuhandkunden<br />
seine Kundenbuchhaltung. Anschliessend<br />
wird in der Benutzerverwaltung<br />
bei OBT der externe<br />
Benutzer (Treuhandkunde) für die<br />
Freischaltung der notwendigen<br />
Programme erfasst. Der Treuhandkunde<br />
benötigt für die Überprüfung<br />
seiner Identität und für die<br />
verschlüsselte Kommunikation per<br />
Internet einen Chip, welcher als<br />
USB-Stick oder als Karte in den<br />
Computer gesteckt wird. Durch die<br />
eindeutige Identifikation mit dem<br />
Chip wird automatisch das entsprechende<br />
Menü mit den dazugehörenden<br />
Kundendaten aufgerufen.<br />
Andere Mandate sind für den<br />
Treuhandkunden nicht ersichtlich.<br />
ORTSUNABHÄNGIGER<br />
ZUGANG ÜBER JEDEN PC<br />
ODER LAPTOP<br />
Will der Treuhandkunde nun seine<br />
Buchhaltung führen, aktuelle Finanzkennzahlen<br />
abfragen oder Auswertungen<br />
ausdrucken, steckt er bei seinem<br />
Notebook oder PC das Postzertifikat<br />
in einen USB-Slot und meldet<br />
sich mit Passwort an. Nach der erfolgreichen<br />
Anmeldung öffnet er mit<br />
einem Browser seiner Wahl die<br />
Homepage von OBT und wählt dort<br />
den Link zur Führung der Buchhaltung.<br />
Dieses Anmeldeprozedere ist<br />
ortsunabhängig von jedem PC mit<br />
Internet- und USB-Anschluss her<br />
möglich. Nun wird ein Datenpaket<br />
von weniger als 1 Megabyte heruntergeladen.<br />
Ist dieser Vorgang nach<br />
wenigen Sekunden erfolgreich abgeschlossen,<br />
wird automatisch das<br />
ABACUS-Menü aufgestartet. Die Navigation<br />
durchs Menü erfolgt genau<br />
gleich wie bei OBT. Der Treuhandkunde<br />
arbeitet direkt in der Finanzoder<br />
Lohnbuchhaltung bei OBT.<br />
Zur Verfügung gestellt werden diejenigen<br />
Funktionen in den ABACUS-<br />
Modulen, welche der Treuhandkunde<br />
zur Abwicklung des Tagesgeschäftes<br />
und als persönliche Information<br />
üblicherweise benötigt:<br />
■ BUCHUNGSMASKE<br />
FINANZBUCHHALTUNG<br />
Die Erfassung von Buchungen<br />
ist in der Handhabung gleich<br />
wie bei OBT:<br />
■ Jede Feldeingabe wird<br />
sofort geprüft.<br />
■ Die Auswahl von Konten über<br />
die entsprechende Auswahlliste<br />
erfolgt einfach und effizient.<br />
■ Richtlinien für die Kontierung<br />
von Fibu-Belegen stehen über<br />
das Internet zur Verfügung.<br />
■ Einzelbuchungen, Sammelbuchungen,<br />
Splittbuchungen,<br />
Kostenstellenbuchungen<br />
können schnell und einfach<br />
erfasst werden.<br />
■ Sämtliche über Internet erfasste<br />
Buchungen sind sofort nachgeführt<br />
und stehen für die Auswertung<br />
auf dem Bildschirm, über<br />
den Drucker, im Excel oder als<br />
PDF zur Verfügung.<br />
Seite 8 16/07 – Das OBT Magazin x KMU Praxis<br />
■ AUSWERTUNGEN<br />
FINANZBUCHHALTUNG<br />
Aussagekräftige Auswertungen<br />
werden in vergleichbarer Geschwindigkeit<br />
wie bei einer Installation<br />
vor Ort am Bildschirm<br />
angezeigt und können auf dem<br />
Drucker ausgegeben werden:<br />
■ Bilanz/Erfolgsrechnung<br />
■ Kontoauszug<br />
■ Kostenstellenauszug<br />
■ LOHNBUCHHALTUNG<br />
In der Lohnbuchhaltung stehen<br />
für den Treuhandkunden folgende<br />
Funktionen zur Verfügung:<br />
■ Unterhalt Personalstamm<br />
■ Erfassung variabler Lohndaten<br />
■ DEBITOREN- UND<br />
KREDITORENBUCHHALTUNG<br />
Ab ABACUS-Version 2008 istauch<br />
das Führen der Debitoren- und<br />
Kreditorenbuchhaltung über<br />
AbaTreuhand Web geplant.<br />
■ FREIGABEN<br />
ABATREUHAND WEB:<br />
■ Finanz- und Lohnbuchhaltung<br />
ab ABACUS-Version 2007.10<br />
(ab ca. Ende April 2007)<br />
■ Debitoren- und Kreditorenbuchhaltung<br />
ab ABACUS-<br />
Version 2008<br />
FAZIT<br />
Das AbaTreuhand Web ist eine<br />
professionelle Business Software-Lösung<br />
für Gelegenheitsanwender<br />
und für Profis, die eine<br />
flexible Arbeitsteilung zwischen<br />
Treuhandkunde und OBT erlaubt.<br />
Für den Datenaustausch<br />
sind keine Schnittstellen nötig.<br />
Auch eine Softwareinstallation<br />
beim Treuhandkunden fällt weg.<br />
Der Betrieb ist zeit- und ortsunabhängig,<br />
eine Internet-Verbindung<br />
genügt. Die SSL-Verschlüsselung<br />
gewährleistet eine hohe<br />
Sicherheit. Dank Canoo-Technologie<br />
ist schnelles Arbeiten<br />
garantiert. Die aktuellen Daten<br />
stehen sowohl dem Treuhandkunden<br />
wie OBT jederzeit zur Verfügung.<br />
Mit AbaTreuhand Web<br />
hat ABACUS seine Anwendungspalette<br />
um ein weiteres attraktives<br />
Modul erweitert. Die Software-Lösung<br />
eignet sich sowohl<br />
für Kleinbetriebe wie auch für<br />
grössere Unternehmungen.
Seite 9 16/07 – Das OBT Magazin x KMU Praxis<br />
E-Mail-Archivierungs-Software schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe<br />
EFFIZIENTER UND<br />
GARANTIERT GESETZESKONFORM<br />
Kein KMU, keine Verwaltung kommt ohne E-Mails aus. Heute verfügt jede Firma, jede<br />
Firmenabteilung und fast jeder Mitarbeitende über eine E-Mail-Adresse. Die rasche<br />
Art, Informationen von A nach B zu transportieren, hat sich überall etabliert und die<br />
tägliche Mailkommunikation nimmt kontinuierlich zu. Umso grösseres Gewicht erhält<br />
deshalb eine gut organisierte und rechtskonforme Mail-Ablage.<br />
Reto Schaffner<br />
Partner<br />
Informatik<br />
Zürich und<br />
St. Gallen<br />
Gemäss dem Technologie-Forschungsinstitut<br />
Gartner Research<br />
wird die Mailflut innerhalb der<br />
nächsten Jahre um 30 Prozent<br />
ansteigen. Da die meisten E-Mails<br />
geschäftsrelevante Daten enthalten,<br />
sind die Unternehmungen<br />
gefordert, die Verwaltung der<br />
E-Mails zu strukturieren und eine<br />
rechtsgültige Archivierung sicherzustellen.<br />
Der Anteil der geschäftsrelevanten<br />
E-Mails beläuft sich<br />
auf bis zu 75 Prozent. Zwar kosten<br />
die Diskkapazitäten (Festplatten)<br />
heute nicht mehr alle Welt. Dafür<br />
müssen sich E-Mail-Server mit<br />
Themen wie Kapazitätsproblemen<br />
bei der Datensicherung oder hoher<br />
Verwaltungsbedarf befassen. In<br />
einer 100-köpfigen Firma belaufen<br />
sich die Kosten bei 200 Arbeitstagen<br />
jährlich und einem Stundenansatz<br />
von 50 Franken auf 167 000<br />
Franken, wenn jeder Mitarbeitende<br />
pro Tag 10 Minuten für seine<br />
Mail-Organisation verwendet. Der<br />
effektive Aufwand pro Mitarbeitender<br />
und Mailbox wir international<br />
jedoch auf 45 Minuten täglich<br />
geschätzt.<br />
RECHTLICHE AUFBEWAH-<br />
RUNGSPFLICHT FÜR E-MAILS<br />
Alles was vertraglich, steuerrechtlich<br />
und nach Bestimmungen der<br />
kaufmännischen Buchführung relevant<br />
ist, muss aufbewahrt werden.<br />
Für E-Mails gilt die gleiche Aufbewahrungspflicht<br />
wie für Briefe,<br />
Faxe oder andere<br />
Dokumente – in der<br />
Schweiz sind dies im<br />
Normalfall 10 Jahre.<br />
Seit dem 1. Juni 2002<br />
gelten im Handelsrecht<br />
die neuen Bestimmungen<br />
des Obligationenrechts<br />
über<br />
die kaufmännische<br />
Buchführung sowie<br />
die Verordnung über<br />
die Führung und<br />
Aufbewahrung von<br />
Geschäftsbüchern –<br />
GeBüV. Falls die Führung<br />
und Aufbewahrung<br />
der Geschäftsbücher<br />
elektronisch<br />
erfolgt, sind folgende<br />
Grundsätze der<br />
GeBüV einzuhalten:<br />
Allgemeine Sorgfaltspflicht,<br />
Verfügbarkeit, Datenintegrität<br />
(Echtheit), Aufzeichnung der<br />
Zugriffe, Sicherstellen jederzeitiger<br />
Lesbarkeit der Daten, Regelung der<br />
Datenmigration, Trennung von archivierter<br />
und aktueller Information.<br />
SPEZIFISCHE E-MAIL-ARCHI-<br />
VIERUNGS-SOFTWARE<br />
Da es schwierig ist, geschäftsrelevante<br />
von privaten E-Mails zu unterscheiden,<br />
empfiehlt sich eine sofortige<br />
Archivierung beim Eingang der<br />
E-Mails. Ein entsprechender Spamund<br />
Virenfilter separiert zudem<br />
unerwünschte E-Mails. Alle E-Mails,<br />
die nicht umgehend zur Verfügung<br />
stehen müssen, oder E-Mails, welche<br />
älter als 4 bis 5 Monate sind,<br />
werden mit Vorteil auf einen kostengünstigen<br />
Datenträger ausgelagert.<br />
Mit einem Volltextsuche-Modul<br />
können die Mails schnell aufgrund<br />
des Inhalts abgerufen werden.<br />
Werden sämtliche eingehenden<br />
E-Mails archiviert, müssen die<br />
Mitarbeiter in Bezug auf den<br />
Datenschutz entsprechend informiert<br />
werden. All dies lässt sich mit<br />
einer spezifischen E-Mail-Archivierungs-Software<br />
lösen.<br />
Für deren Installierung werden in<br />
der Regel ein bis zwei Tage benötigt.<br />
Je nach Ausgangslage empfiehlt<br />
sich eine konzeptionelle Beratung,<br />
damit organisatorische und systemtechnische<br />
Aspekte behandelt werden<br />
können.<br />
FAZIT<br />
Wer sich für den Einsatz einer<br />
E-Mail-Archivierungs-Softwarelösung<br />
entscheidet, hält die gesetzlichen<br />
Vorschriften und Richtlinien<br />
ein und verhilft seiner Unternehmung<br />
zu einem prozessoptimierten<br />
Ablauf, mit welchem sich<br />
massiv Kosten sparen lassen.
Kundenporträt<br />
STREULI PHARMA<br />
GENERIKA-PIONIER<br />
Seit Generationen verbindet das<br />
Unternehmen erfolgreich Innovation<br />
mit Tradition. Diese Grundwerte<br />
bilden die Basis für qualitativ<br />
hochwertige Produkte seit über 130<br />
Jahren. Die ersten eigenen Präparate<br />
wurde in den 20er-Jahren des<br />
vorigen Jahrhunderts entwickelt<br />
und produziert. 1971 lancierte die<br />
Streuli Pharma AG Acetalgin (mit<br />
dem Wirkstoff Paracetamol), das<br />
erste Generikum, das auf den<br />
Markt kam. Die Produktion und<br />
in Folge auch die Produktionsgebäude<br />
wurden seither ständig ausgebaut.<br />
Heute beliefert die Streuli<br />
Pharma AG als hochtechnologisiertes<br />
Unternehmen gesamtschweizerisch<br />
mehr als 3000 Kunden im<br />
Gesundheitswesen. Der Anteil der<br />
Streuli-Präparate am Gesamtumsatz<br />
beträgt 45 Prozent und wird<br />
kontinuierlich ausgebaut.<br />
DIE MITARBEITER –<br />
DAS HÖCHSTE GUT<br />
Auch die Mitarbeiterzahl hat sich in<br />
den letzten 10 Jahren um 65 Prozent<br />
erhöht von 206 Personen im Jahr<br />
1996 auf gegenwärtig 340 Mitarbeitende.<br />
Die Mitarbeiter sind der<br />
Schlüssel zum Erfolg des Unternehmens.<br />
Das hat sich auch mit<br />
der Einführung neuer Technologien<br />
nicht verändert. Im Gegenteil:<br />
Die Arbeit in der Pharmaindustrie<br />
stellt immer grössere Anforderungen<br />
an das Wissen und Verantwortungsbewusstsein<br />
der Mitarbeiter.<br />
Streuli Pharma AG weiss, dass sich<br />
die Mitarbeiter nur im richtigen<br />
Umfeld entfalten können, um den<br />
hohen Qualitätsansprüchen gerecht<br />
zu werden. Deshalb legt<br />
das Unternehmen grossen Wert<br />
auf ein gutes Betriebsklima, in dem<br />
sich die Mitarbeiter wohl fühlen.<br />
Seite 10 16/07 – Das OBT Magazin x KMU Praxis<br />
Die Annalen von Streuli gehen zurück bis ins Jahr 1867, als Gottfried Streuli im Städtchen<br />
Uznach eine Apotheke eröffnet. In den frühen 70er-Jahren war die G. Streuli & Co<br />
AG das erste Unternehmen in der Schweiz, das mit der Produktion von preiswerten<br />
Generika begann. Heute ist die Streuli Pharma AG die Nummer vier im schweizerischen<br />
Generikamarkt und wird in der fünften Generation von Familienangehörigen geführt.<br />
Dietmar Zacher, CFO und Geschäftsleitungsmitglied der Streuli Pharma AG: «Nur in einem<br />
optimalen Betriebsklima kann höchste Qualität erbracht werden.»<br />
Streuli Pharma AG will in jedem<br />
Sinne des Wortes ein Familienunternehmen<br />
sein.<br />
OPTIMALE GRÖSSE FÜR<br />
RATIONALITÄT UND FLEXIBI-<br />
LITÄT IN DER PRODUKTION<br />
Neben der kontinuierlichen Weiterentwicklung<br />
und Innovationsfreudigkeit<br />
charakterisiert sich die<br />
Streuli Pharma AG durch die Konstanz<br />
in der Qualität ihrer Produkte.<br />
Obwohl sich die Technik und Produktionsmethoden<br />
grundlegend verändert<br />
haben, ist die Motivation von<br />
Streuli stets die gleiche geblieben:<br />
qualitativ hochwertige Produkte zu<br />
vernünftigen Preisen anzubieten.<br />
Dabei spielt auch der optimale Kundendienst<br />
eine grosse Rolle. Damit<br />
das Unternehmen flexibel genug ist,<br />
um die individuelle Betreuung seiner<br />
Kunden zu gewährleisten, muss<br />
es auch die richtige Grösse haben,<br />
um rationell produzieren zu können.<br />
HOHES VERANTWORTUNGS-<br />
BEWUSSTSEIN SCHAFFT<br />
VERTRAUEN<br />
Der konstant hohe Qualitätsanspruch,<br />
der sich seit der Gründung<br />
wie ein rotes Band durch die Firmentätigkeit<br />
zieht, schafft bei Ärzten,<br />
Zahnärzten, Tierärzten, Spitälern<br />
und Apotheken in allen Teilen<br />
der Schweiz ein hohes Vertrauen.<br />
Streuli Pharma AG nimmt ihre<br />
Verantwortung aber auch gegenüber<br />
der Gesellschaft, dem Gesundheitssystem<br />
und der Region, der<br />
das Unternehmen seit seiner Gründung<br />
treu geblieben ist, wahr.<br />
Die OBT unterstützt und berät die<br />
Streuli Pharma AG in den Bereichen<br />
Wirtschaftsprüfung, Abschlussberatung,<br />
Steuerberatung und Unternehmensberatung<br />
als zuverlässiger<br />
Partner.
Seite 11 16/07 – Das OBT Magazin x KMU Praxis<br />
Jacqueline Grob im Gespräch mit Nicole Luder<br />
DER NEUE LOHNAUSWEIS SCHAFFT<br />
KLARE LOHNSTRUKTUREN<br />
Der über 30 Jahre alte Lohnausweises hat ausgedient. An seine Stelle ist am 1. Januar<br />
2007 der neue Lohnausweis (NLA) getreten. Dieser zielt auf mehr Transparenz und<br />
Detailliertheit. Da vielen vieles noch unklar ist, haben wir mit Nicole Luder, Steuerspezialistin<br />
bei OBT AG, ein Gespräch geführt. Sie verhilft uns zu mehr Durchblick.<br />
Nicole Luder, nach langem<br />
Hin und Her wurde der neue<br />
Lohnausweis (NLA) auf den<br />
1. Januar 2007 definitiv eingeführt.<br />
Warum wurde der<br />
NLA überhaupt geschaffen?<br />
Das bekannte, über 30-jährige<br />
Formular «Lohnausweis», das<br />
bis anhin für die Steuererklärung<br />
verwendet wurde, gab es in<br />
ganz unterschiedlichen Varianten<br />
je nach Kanton. Als Folge<br />
des Steuerharmonisierungsgesetzes<br />
und aufgrund der in den<br />
letzten Jahren stark veränderten<br />
Gehaltszusammensetzungdrängte<br />
sich die Ausarbeitung eines<br />
einheitlichen Formulars auf.<br />
Der NLA ist zweifellos vorteilhaft<br />
für die Steuerverwaltung.<br />
Ist er aber auch<br />
nutzbringend für die KMU?<br />
Der NLA ermöglicht und bietet<br />
Gelegenheit, klare und einfache<br />
Lohnstrukturen einzuführen. Spesenwünsche<br />
anstatt Lohn der<br />
Arbeitnehmer können durch den<br />
Arbeitgeber abgewendet werden.<br />
Es entsteht eine gerechtere<br />
Steuerbelastung bei den Gehaltsnebenleistungen.Gesamtschweizerisch<br />
besteht nun ein einheitliches,<br />
multifunktionales Formular<br />
für Lohn, Renten, VR-Entschädigungen.<br />
Der NLA ist zudem informatik-<br />
und scannertauglich.<br />
Welches sind die wesentlichen<br />
neuen Punkte beim<br />
NLA?<br />
Der NLA ist dank der neuen<br />
Gestaltung und dem Additionsprinzip<br />
übersichtlicher. Mit der<br />
detaillierten Gliederung in Spesen,<br />
Naturalleistungen und Gehaltsnebenleistungen<br />
wird der<br />
Arbeitgeber stärker in die Pflicht<br />
genommen und somit sein<br />
Bewusstsein gestärkt, welche<br />
Leistungen zu deklarieren sind.<br />
De facto ist dies heute bereits<br />
der Fall, aber bisher wurde dies<br />
weder von den Unternehmen<br />
noch von den Steuerbehörden<br />
konsequent umgesetzt.<br />
Was ist neu bei den<br />
Gehaltsnebenleistungen?<br />
Die Deklaration von Gehaltsnebenleistungen<br />
ist nicht neu, sie<br />
werden aber im NLA konsequent<br />
erfasst. Als Gehaltsnebenleistung<br />
gelten alle Leistungen<br />
des Arbeitgebers, die nicht in<br />
Geldform ausgerichtet werden,<br />
die der Arbeitgeber aber bewerten<br />
kann. Zum Beispiel<br />
Privatanteil Geschäftsauto, Gratisverpflegung<br />
oder Club- und<br />
Vereinsmitgliedschaften über<br />
1000 Franken pro Jahr. Die Bewertung<br />
erfolgt zum Markt- bzw.<br />
Verkehrswert. Durch die Intervention<br />
der Wirtschaftsverbände<br />
wurden Grenzwerte festgelegt,<br />
wobei Spesenauslagen bei deren<br />
Unterschreitung nicht erfasst<br />
werden müssen. Dazu<br />
geben die Randziffern 52 und<br />
72 in der Wegleitung Auskunft.<br />
Zum Stichwort «Spesen»,<br />
was ist hier transparenter?<br />
Sämtliche Pauschalen sind wie<br />
bisher betragsmässig zu dekla-<br />
rieren. Auch die effektiven Spesenvergütungen,<br />
wenn vorgegebene<br />
Richtwerte der Wegleitung<br />
zum Ausfüllen der Lohnausweise<br />
nicht eingehalten werden<br />
oder wenn kein von den<br />
Steuerbehörden genehmigtes<br />
Spesenreglement vorliegt.<br />
Einige Kriterien sind<br />
detaillierter zu deklarieren.<br />
Gibt es auch solche, die<br />
entfallen?<br />
Ja, auf dem NLA fehlen Fragen<br />
über die Anzahl Schichttage,<br />
Angaben zu Kinderzulagen sowie<br />
den Arbeitsort. Angaben,<br />
die für die Festlegung der Berufskosten<br />
nötig sind, werden<br />
mit den Steuererklärungsformularen<br />
erhoben. Dadurch werden<br />
die Arbeitgeber entlastet.<br />
Bei den Kinderzulagen empfehlen<br />
wir einen Vermerk unter<br />
Bemerkungen, da dies als Indiz<br />
von den Steuerbehörden für die<br />
Gewährung des «Kinderabzugs»<br />
herangezogen wird.<br />
Was empfehlen Sie den<br />
KMU-Verantwortlichen, um<br />
das neue Formular in den<br />
Griff zu bekommen?<br />
Auf der Homepage der schweizerischen<br />
Steuerkonferenz unter<br />
www.steuerkonferenz.ch sind<br />
sämtliche Informationen über<br />
den NLA zu finden. Auch wir von<br />
der OBT geben gerne detailliert<br />
Auskunft auf alle Fragen.<br />
Nicole Luder ist Treuhänderin<br />
mit eidg. Fachausweis und dipl.<br />
Steuersekretärin GFS. Sie ist als<br />
Steuerberaterin bei OBT AG in<br />
St. Gallen, tätig. Als Steuerspezialistin<br />
ist sie auch Referentin an<br />
den NLA-Seminaren von OBT.
Ein Beispiel aus der OBT Praxis zeigt<br />
auf, wie sich das auswirken kann:<br />
Ein Unternehmer hatte seit mehr<br />
als einem Jahr intensiv und zielstrebig<br />
an seiner Unternehmensnachfolge<br />
gearbeitet. Gemeinsam<br />
mit dem potenziellen Käufer wurden<br />
alle Fragen von der Finanzierung<br />
über die Steuerfolgen bis hin<br />
zu der Mitarbeit nach dem Verkauf<br />
zur Zufriedenheit beider Seiten<br />
geklärt. Dem Unternehmensverkauf<br />
stand somit nichts mehr im Weg<br />
und die Kaufverträge wurden erstellt.<br />
Die Unterzeichnung war auf<br />
einen Samstagmorgen im Sitzungszimmer<br />
der Unternehmung vereinbart<br />
worden. Die Familie des Verkäufers<br />
erschien vollzählig und der<br />
Käufer kam in Begleitung seiner<br />
Ehefrau. Die Verträge wurden nochmals<br />
kurz besprochen und anschliessend<br />
sollte zur Unterzeichnung geschritten<br />
werden. Beim Ansetzen zur<br />
ersten Unterschrift legte der Verkäufer<br />
den Kugelschreiber jedoch<br />
wieder hin und äusserte mit unsicherer<br />
Stimme, dass er den Verkauf nicht<br />
vollziehen könne und die Verhandlungen<br />
hiermit abgebrochen seien.<br />
■ MÖGLICHE ERKLÄRUNGEN<br />
FÜR DIESE ÜBERRASCHENDE<br />
KEHRTWENDE<br />
1. Die fachtechnische Abwicklung<br />
der Nachfolge hatte dem Verkäufer<br />
keinen Raum für eine Auseinandersetzung<br />
mich sich selbst gelassen.<br />
Seite 12 16/07 – Das OBT Magazin x KMU Praxis<br />
Nachfolgeregelung erfolgreich umsetzen<br />
EMOTIONEN VON ANFANG AN ZULASSEN!<br />
Wenn sich Unternehmer und Unternehmerinnen mit dem Prozess der Nachfolgeregelung<br />
befassen, werden sie von Experten meistens detailliert informiert, welche finanziellen<br />
und technischen Aspekte es zu beachten, welche Regeln und Gesetze es einzuhalten<br />
gilt. Häufig geht dabei aber vergessen oder es wird nur am Rande erwähnt,<br />
dass der schwierigste und unberechenbarste Faktor in der Nachfolgeregelung die<br />
Emotionen des Verkäufers oder auch des Käufers darstellen.<br />
Bernhard Althaus<br />
KMU-Beratung<br />
St. Gallen<br />
Christoph Brunner<br />
Partner<br />
KMU-Beratung<br />
St. Gallen<br />
Vater und Sohn Palatini haben gut lachen. Sie haben ihre Nachfolgeregelung erfolgreich<br />
über die Bühne gebracht. Das Malergeschäft in Steinach und St. Gallen – seit<br />
über 40 Jahren ein Familienbetrieb – wurde vor einigen Jahren im Hinblick auf den<br />
Generationenwechsel von Guido Palatini (rechts im Bild) zu Sohn Valentino in eine AG<br />
umgewandelt. Auch im emotionalen Bereich überliessen die beiden nichts dem Zufall.<br />
Der Patron heisst nun Valentino Palatini. Guido konnte ihm guten Gewissens das Feld<br />
überlassen und steht bei Bedarf mit seinem umfassenden Know-how zur Verfügung.<br />
2. Der Unternehmer hatte sich nicht<br />
zugestanden, dass ein Verkauf eine<br />
höchst emotionale Angelegenheit<br />
ist.<br />
3. Der Nachfolgeprozess brachte<br />
zusätzlich zum Tagesgeschäft eine<br />
hohe Arbeitsbelastung mit sich. Die
Seite 13 16/07 – Das OBT Magazin x KMU Praxis<br />
Zeit für ein ausgiebiges «Insichkehren»<br />
war dadurch nicht vorhanden.<br />
4. Der Unternehmer wurde vom<br />
Tempo des Prozesses überrascht<br />
und konnte emotional nicht mehr<br />
mithalten.<br />
5. Der Unternehmer wurde von der<br />
externen Begleitung zu wenig auf<br />
die emotionalen Aspekte eines Unternehmensverkaufes<br />
hingewiesen.<br />
Die vorhandenen psychologischen<br />
Barrieren können in vier Bereichen<br />
zusammengefasst werden:<br />
■ Interessenkonflikt<br />
■ Generationenkonflikt<br />
■ Existenzängste<br />
■ Erhaltung des Lebenswerkes<br />
INTERESSENKONFLIKT<br />
Der Verkäufer strebt sicher an,<br />
einen möglichst hohen Verkaufspreis<br />
zu erzielen. Je höher aber der<br />
Verkaufspreis ausfällt, umso schwieriger<br />
wird es für den Nachfolger,<br />
seinen finanziellen Verpflichtungen<br />
nachzukommen. Kommen nun auch<br />
noch die Interessen des Ehepartners<br />
und der Nachfolger hinzu,<br />
wird es immer schwieriger, den<br />
entsprechenden Konflikten aus<br />
dem Weg zu gehen. Damit diese<br />
ausgeräumt werden können, ist<br />
eine exakte Situationsanalyse unumgänglich.<br />
BEISPIELE VON FRAGEN ZU<br />
PSYCHOLOGISCHEN ASPEKTEN:<br />
■ Wie sehen meine Zukunftsperspektiven nach dem<br />
Unternehmensverkauf aus?<br />
■ Was unternehme ich nach dem Verkauf?<br />
GENERATIONENKONFLIKT<br />
Generationenkonflikte gibt es, seit<br />
Menschen die Erde besiedeln. Auch<br />
innerhalb der Familie kann man<br />
leicht nachvollziehen, wie und wo<br />
Generationenkonflikte entstehen.<br />
In Bezug auf die Unternehmensführung<br />
können diese allerdings<br />
noch ausgeprägter ausfallen. Viele<br />
Generationenkonflikte entstehen<br />
auch durch veränderte Wertvorstellungen.<br />
Da ist jener Unternehmer,<br />
der seit Jahren an einer unrentablen<br />
Sparte festhält, weil sein<br />
Geschäft auf diese Weise gross<br />
geworden ist. Sein Sohn hat dagegen<br />
andere Vorstellungen. Im<br />
Gegensatz zum Vater, dessen Geschäftsführung<br />
von Vorsicht geleitet<br />
war, sprüht der nachfolgewillige<br />
Sohn vor Tatendrang. Generationenkonflikte<br />
können auch durch<br />
unterschiedliche Bildungswege entstehen.<br />
Nicht zuletzt sind sie vielfach<br />
geprägt von unterschiedlichen<br />
Charaktereigenschaften.<br />
EXISTENZÄNGSTE<br />
Existenzängste beschränken sich<br />
häufig nicht einfach auf den materiellen<br />
Bereich. Plötzlich kommen Fragen<br />
auf wie: Was tun, wenn die Unternehmensnachfolge<br />
gelöst ist? Wie<br />
gestalte ich meine Zukunft ohne<br />
mein Unternehmen? Wie gehe ich<br />
mit dem Macht- und Ansehensverlust<br />
um? Wie werde ich mit dem<br />
Älterwerden fertig?<br />
■ Wer bin ich nachher, wenn ich kein Unternehmer mehr bin?<br />
■ Wie gehe ich mit dem Macht- und Ansehensverlust um?<br />
■ Wovon lebe ich, reicht es für den Lebensabend?<br />
■ Was passiert mit dem Unternehmen, mit den Arbeitsplätzen?<br />
■ Wie vertrage ich mich mit dem neuen Inhaber?<br />
■ Ist eine zeitlich beschränkte Zusammenarbeit<br />
überhaupt denkbar?<br />
■ Wie wird die Nachfolgelösung von allen Partnern<br />
aufgenommen?<br />
ERHALTUNG DES<br />
LEBENSWERKS<br />
Unternehmer neigen dazu, sich<br />
über ihr Lebenswerk zu definieren.<br />
Mit der Geschäftsübergabe wird in<br />
gewissem Sinne auch das Lebenswerk<br />
aufgegeben.<br />
Diesem Aspekt muss gebührend<br />
Rechnung getragen werden. Grosse<br />
Probleme entstehen vor allem<br />
dann, wenn sich der Unternehmer<br />
zu einseitig auf das Geschäft ausrichtete<br />
und sich nur dafür engagierte.<br />
Der Glaube an die eigene Unersetzbarkeit<br />
verhindert nicht selten eine<br />
erfolgreiche Geschäftsnachfolge.<br />
WIE SICH PSYCHOLOGISCHE<br />
BARRIEREN ABBAUEN LASSEN<br />
Ein hilfreiches Instrument zur Überwindung<br />
psychologischer Barrieren<br />
bietet die gezielte Reflektion<br />
der eigenen Situation und die Vorstellung<br />
von der eigenen Zukunft.<br />
Schreiben Sie dabei alle Fragen, die<br />
Sie beschäftigen, auf!<br />
Versuchen Sie die Fragen offen und<br />
ehrlich zu beantworten. Dies geht<br />
nicht von heute auf morgen! Nehmen<br />
Sie sich dazu die Zeit, die Sie<br />
brauchen!<br />
FAZIT<br />
Parallel zur fachtechnischen Abwicklung<br />
der Nachfolge muss der<br />
Unternehmer so früh wie möglich<br />
auch seine persönliche<br />
Situation sorgfältig überdenken.<br />
Nur so kann er die eigenen psychologischen<br />
Hürden erkennen.<br />
All die Emotionen, die ein Nachfolgeprozess<br />
mit sich bringt, sollten<br />
zudem nicht ausgeblendet,<br />
sondern zugelassen werden, so<br />
lange, als dies nötig ist. Es empfiehlt<br />
sich auch, den Ruhestand<br />
sowohl im privaten (Hobby, Sport,<br />
Reisen, Kultur, Engagement fürs<br />
Gemeinwohl) wie geschäftlichen<br />
Bereich (Tätigkeit in Berufsverbänden,<br />
Berater im alten Unternehmen)<br />
gut vorzubereiten. Ein<br />
Gespräch mit Freunden, Bekannten,<br />
Unternehmerkollegen oder<br />
einem externen Berater kann<br />
diesbezüglich sehr hilfreich sein.<br />
Werden all diese Punkte berücksichtigt<br />
und angegangen, reduziert<br />
sich das Risiko des Scheiterns<br />
in letzter Sekunde erheblich.
--<br />
Als wirtschaftlich bedeutende Unternehmen<br />
gelten Aktiengesellschaften<br />
(AG), Gesellschaften mit beschränkter<br />
Haftung (GmbH), Genossenschaften,<br />
Vereine und Stiftungen, die zwei<br />
der nachstehenden Grössen in zwei<br />
aufeinander folgenden Geschäftsjahren<br />
überschreiten: Bilanzsumme<br />
von 10 Millionen Franken, Umsatzerlös<br />
von 20 Millionen Franken und 50<br />
Vollzeitstellen im Jahresdurchschnitt.<br />
WIE FUNKTIONIERT EIN<br />
INTERNES KONTROLLSYSTEM?<br />
Unter dem internen Kontrollsystem<br />
werden alle von Verwaltungsrat und<br />
Geschäftsleitung angeordneten Vorgänge,<br />
Methoden und Kontrollmassnahmen<br />
verstanden, die dazu<br />
dienen, den ordnungsgemässen<br />
Ablauf des betrieblichen Geschehens<br />
sowie die gesetzeskonforme<br />
Buchführung und Rechnungslegung<br />
sicherzustellen. Das IKS unterstützt<br />
nicht nur die Erreichung der<br />
geschäftspolitischen Ziele und die<br />
Einhaltung von Gesetzen und Vorschriften,<br />
es trägt auch dazu bei,<br />
das Geschäftsvermögen zu schützen,<br />
Fehler und Unregelmässigkeiten<br />
aufzudecken, zu vermindern<br />
und zu verhindern. Mit Hilfe des<br />
IKS wird die ordnungsgemässe<br />
Buchführung sichergestellt, eine<br />
zeitgerechte und verlässliche finanzielle<br />
Berichterstattung sowie eine<br />
effiziente Geschäftsführung gewährleistet.<br />
Für die Festlegung<br />
und Überwachung des IKS ist der<br />
Verwaltungsrat verantwortlich. Die<br />
Geschäftsleitung trägt die Verantwortung<br />
für die Umsetzung.<br />
WIE WIRD DAS IKS DEFINIERT<br />
UND UMGESETZT?<br />
Über die Ausgestaltung des IKS<br />
macht das Gesetz keine Aussage. Es<br />
ist Sache der Unternehmen, Ziele,<br />
Ausgestaltung und Umsetzung zu<br />
entwickeln. Dabei sind die individuellen<br />
Gegebenheiten zu berücksichtigen:<br />
Firmengrösse, Komplexität<br />
der Geschäftstätigkeit und Finanzierungsart.<br />
Zur Bestätigung der<br />
Existenz eines IKS ist es wichtig, dass<br />
dieses dokumentiert, den Geschäftsrisiken<br />
und dem Umfang der Geschäftstätigkeit<br />
angepasst und den<br />
Mitarbeitern bekannt ist. Zudem<br />
muss das definierte IKS angewendet<br />
und umgesetzt werden und<br />
das Kontrollbewusstsein im Unternehmen<br />
muss vorhanden sein.<br />
Seite 14 16/07 – Das OBT Magazin x KMU Praxis<br />
Mehr Effizienz und Sicherheit in wirtschaftlich bedeutenden Unternehmen<br />
DAS INTERNE KONTROLLSYSTEM IKS<br />
PFLICHT UND CHANCE<br />
Die Neuregelung der Revisionspflicht sieht zwei Revisionsarten vor: eine ordentliche<br />
Revision für Publikumsgesellschaften, wirtschaftlich bedeutende Unternehmen und<br />
Gesellschaften, die eine Konzernrechnung erstellen müssen sowie eine eingeschränkte<br />
Revision für KMU. Erstere sind rechtlich verpflichtet, ein internes Kontrollsystem<br />
(IKS) zu führen und dessen Existenz nachzuweisen. Aber auch kleineren Unternehmen<br />
verhilft ein IKS zu mehr Sicherheit und Effizienz.<br />
Urs Frei<br />
Wirtschaftsprüfung<br />
St. Gallen<br />
René Füglister<br />
Wirtschaftsprüfung<br />
Zürich<br />
WELCHE ZIELE SOLL<br />
DAS IKS VERFOLGEN?<br />
Bevor das IKS umgesetzt wird, muss<br />
klar sein, welche Ziele zu verfolgen<br />
sind, ob lediglich die gesetzlichen<br />
Erfordernisse einzuhalten oder ob<br />
auch Prozessverbesserungen anzustreben<br />
sind. Folgende Schritte liefern<br />
einen praxisorientierten Ansatz<br />
für die Implementierung:<br />
■ Kontrollen auf Stufe Unternehmen<br />
(z.B. Risikobeurteilung)<br />
festlegen<br />
■ Kontrollen auf Stufe Prozesse<br />
und Transaktionen festlegen<br />
■ die wesentlichen Positionen aus<br />
der Jahresrechnung bestimmen<br />
■ die relevanten Prozesse, welche<br />
die wesentlichen Positionen der<br />
Jahresrechnung beeinflussen,<br />
bestimmen<br />
■ die Prozessbeschreibung inkl.<br />
Risiken und Kontrollen erstellen<br />
■ die IKS-Dokumentation zusammenstellen<br />
■ Wirksamkeit der Kontrollen<br />
beurteilen, Verbesserungen vornehmen<br />
■ Überwachungssystem<br />
einführen.<br />
FAZIT<br />
Der Aufbau und die Dokumentation<br />
eines IKS soll nicht als regulatorisches<br />
Übel betrachtet werden,<br />
sondern als Chance für ein<br />
effizientes Führungs- und Kontrollinstrument.<br />
Die neuen Bestimmungen<br />
zum IKS gelangen<br />
voraussichtlich im Geschäftsjahr<br />
2008 erstmals zur Anwendung.<br />
Wir sind Ihnen beim Auf- und<br />
Ausbau des IKS gerne behilflich.<br />
Verlangen Sie unsere soeben<br />
erschienene IKS-Broschüre unter<br />
info@obt.ch.
Seite 15 16/07 – Das OBT Magazin x KMU Praxis<br />
Kleine Aktienrechtsrevision<br />
MEHR SPIELRAUM FÜR GRÜNDER<br />
UND VERWALTUNGSRÄTE<br />
Gleichzeitig mit dem neuen GmbH-Recht werden auch einige Bestimmungen im<br />
Aktienrecht angepasst zur Wahrung der Einheit und Konsistenz im Gesellschaftsrecht.<br />
Diese Änderungen werden als «kleine Aktienrechtsrevision» bezeichnet und bringen<br />
einige für die Praxis bedeutsame Neuerungen.<br />
Raphael Schram<br />
Steuer- und<br />
Rechtsberatung<br />
St. Gallen<br />
Nach geltendem Recht sind für die<br />
Gründung einer Aktiengesellschaft<br />
mindestens drei Gründer erforderlich.<br />
Nach neuem Recht kann – analog<br />
dem neuen GmbH-Recht – eine<br />
Person alleine eine Aktiengesellschaft<br />
gründen. In der Praxis ergibt<br />
sich daraus für eine Einpersonen-AG<br />
die Erleichterung, dass beim Gründungsakt<br />
nebst der Hauptperson<br />
nicht mehr zwei weitere Personen<br />
treuhänderisch mitwirken müssen.<br />
WEGFALL DER PFLICHTAKTIE<br />
FÜR VERWALTUNGSRÄTE<br />
Die Mitglieder des Verwaltungsrates<br />
müssen nach heutigem Recht Aktionäre<br />
sein und somit mindestens<br />
eine Aktie besitzen. Dieses Erfordernis<br />
fällt mit dem neuen Recht weg.<br />
Als Folge dieser Änderung wird<br />
eine neue Bestimmung ins Gesetz<br />
aufgenommen, wonach die Mitglieder<br />
des Verwaltungsrates – trotz<br />
allfälligem Fehlen der Aktionärseigenschaft<br />
– berechtigt sind, an der<br />
Generalversammlung teilzunehmen<br />
und Anträge zu stellen.<br />
VR-MITGLIEDER VON WOHN-<br />
SITZ- UND NATIONALITÄTS-<br />
VORSCHRIFTEN BEFREIT<br />
Heute muss die Mehrheit der Mitglieder<br />
des Verwaltungsrates in der<br />
Schweiz wohnen und das schweizer<br />
Bürgerrecht oder das Bürgerrecht<br />
eines Mitgliedstaates der EU<br />
oder der EFTA besitzen. Diese Gesetzesbestimmung<br />
wird aufgehoben.<br />
Somit kann der Verwaltungsrat<br />
künftig mit Ausländern bestellt werden,<br />
die keinen Wohnsitz in der<br />
Schweiz haben.<br />
Vorbehalten bleibt nach dem<br />
neuen Recht einzig das Erfordernis,<br />
dass eine Person, die ihren<br />
Wohnsitz in der Schweiz hat, die<br />
Gesellschaft vertreten kann. Bei<br />
diesem Vertreter kann es sich um<br />
ein Mitglied des Verwaltungsrates<br />
oder um einen Direktor handeln.<br />
Falls nur ein Direktor oder ein Verwaltungsrat<br />
mit Wohnsitz in der<br />
Schweiz bestellt wird, muss dieser
zur alleinigen Vertretung der Gesellschaft<br />
ermächtigt sein, also die Einzelzeichnungsbefugnis<br />
besitzen.<br />
ANGABE DER RECHTSFORM<br />
IN DER FIRMA WIRD OBLIGA-<br />
TORISCH<br />
Nach geltendem Recht muss die<br />
Rechtsform in der Firma einer Aktiengesellschaft<br />
nur dann angegeben<br />
werden, wenn die Firma Personennamen<br />
enthält (zum Beispiel<br />
«Meier AG»). Neu muss bei der<br />
Aktiengesellschaft die Rechtsform<br />
stets als Bestandteil der Firma<br />
angegeben werden (also zum<br />
Beispiel «Jaribos AG»). Bestehende<br />
Aktiengesellschaften, bei welchen<br />
die Rechtsform nicht als Bestandteil<br />
der Firma angegeben ist (zum<br />
Beispiel reine Fantasiebezeichnung<br />
«Jaribos» als Firma), haben nach<br />
dem Inkrafttreten des neuen Rechts<br />
eine Übergangsfrist von zwei<br />
Jahren, um die Firma und somit<br />
die Statuten entsprechend anzupassen.<br />
INKRAFTTRETEN<br />
VORAUSSICHTLICH PER<br />
1. JANUAR 2008<br />
Lange wurde erwartet, dass das<br />
neue GmbH-Recht und somit auch<br />
die obigen Änderungen im Aktienrecht<br />
per 1. Juli 2007 in Kraft treten<br />
würden. Nun zeigt sich, dass die<br />
Überarbeitung der mit diesen Gesetzesänderungenzusammenhängenden<br />
Ausführungsbestimmungen<br />
offenbar mehr Zeit beanspruchen als<br />
geplant. Gemäss Mitteilung des<br />
Bundesamtes für Justiz werden die<br />
neuen Bestimmungen voraussichtlich<br />
am 1. Januar 2008 in Kraft treten.<br />
FAZIT<br />
Gleichzeitig mit der Revision des<br />
GmbH-Rechts (siehe dazu KMU<br />
Praxis Nr. 15, 2006) werden verschiedene<br />
Bestimmungen im Aktienrecht<br />
geändert und mit dem<br />
neuen GmbH-Recht harmonisiert.<br />
Für die Praxis bedeutsam sind vor<br />
allem die Möglichkeit zur Gründung<br />
einer Aktiengesellschaft<br />
durch eine Einzelperson sowie<br />
der Wegfall der Nationalitätsvorschriften<br />
und die Milderung der<br />
Wohnsitzpflicht beim Verwaltungsrat.<br />
Zudem muss ein Verwaltungsrat<br />
keine Pflichtaktie der<br />
AG mehr besitzen. Schliesslich<br />
ist in der Firma neu zwingend die<br />
Rechtsform anzugeben.<br />
In der Schweiz wird bei als Kapitalgesellschaft<br />
geführten Betrieben<br />
der Gewinn zuerst bei der Kapitalgesellschaft<br />
und dann nochmals<br />
bei der späteren Gewinnausschüttung<br />
beim Beteiligten auf privater<br />
Stufe besteuert. Zudem ist auf<br />
Seite 16 16/07 – Das OBT Magazin x KMU Praxis<br />
Geringere Steuerbelastung von Dividendenausschüttungen<br />
STEUERENTLASTUNG FÜR KMU<br />
In den letzten Jahren haben verschiedene Kantone die<br />
Steuergesetze revidiert und das Halbsatzverfahren eingeführt.<br />
Damit soll die wirtschaftliche Doppelbelastung,<br />
d. h. die Besteuerung der Unternehmensgewinne auf der<br />
Stufe der Kapitalgesellschaft und der Beteiligten, gemildert<br />
werden. Diese Änderungen wurden in vielen Kantonen<br />
per 1. Januar 2007 in Kraft gesetzt und gelten für Dividenden,<br />
die nach diesem Stichtag ausgeschüttet werden.<br />
Kt.<br />
Otmar Sieber<br />
Partner<br />
Steuer- und<br />
Rechtsberatung<br />
St. Gallen<br />
Anton Häfliger<br />
Steuer- und<br />
Rechtsberatung<br />
St. Gallen<br />
Milderung<br />
Dividende zum Satz X<br />
Mindestbeteiligung<br />
Doppelbelastung des Gesamteinkommens<br />
Kantons- und Gemeindeebene für<br />
das im Betrieb investierte Vermögen<br />
eine Kapitalsteuer zu entrichten.<br />
Diese Steuern führten nicht<br />
selten zu einer Steuerbelastung<br />
zwischen 40 und 50 Prozent der<br />
erzielten Gewinne. Im Ausland besteht<br />
oft keine solche wirtschaftliche<br />
Doppelbesteuerung und es<br />
sind auf Unternehmensebene in<br />
der Regel keine Kapitalsteuern zu<br />
bezahlen.<br />
STEUERENTLASTUNGEN<br />
BEI DEN KANTONEN<br />
Mit der Einführung einer privilegierten<br />
Dividendenbesteuerung soll diese<br />
übermässige Steuerbelastung<br />
bei qualifizierten Beteiligungen (Mindestbeteiligungsquoten)<br />
gemildert<br />
werden. Diese sind von Kanton zu<br />
Kanton verschieden (siehe Tabelle).<br />
Mehrere Kantone sehen auch eine<br />
Reduktion bei der privaten Vermögenssteuer<br />
für qualifizierte Beteiligungen<br />
vor. In Kantonen, welche die<br />
In Kraftsetzung<br />
AG Ja 10% 40% 1.1.2007<br />
1.1.2007<br />
AI Ja 10% oder 2 Mio. 2007: 45% (jährl. Anpassung durch Grosser Rat)<br />
AR Vorgesehen 10% oder 2 Mio. 60% Revisionsentwurf<br />
BE Vorgesehen 10% oder 2 Mio. 60% voraussichtlich 1.1.2008<br />
GL Ja 10% 20% 1.1.2007<br />
GR Ja 10% 50% 1.1.2006<br />
LU Ja 5% oder 5 Mio. 50% 1.1.2005<br />
1.1.2001<br />
NW Ja 5% oder 5 Mio. 50% (30%)<br />
(geplante Änderung per 1.1.2008)<br />
OW Ja 20% 50% 1.1.2001<br />
SG Ja 10% 50% 1.1.2007<br />
SH Ja 20% oder 2 Mio. 50% 1.1.2004<br />
SO 14.3.2007 10% 50% voraussichtlich 1.1.2008<br />
SZ Ja 5% 25% 1.1.2007<br />
TG Ja 5% 50% 1.1.2007<br />
UR Ja 10% 40% 1.1.2007<br />
ZG Ja 5% oder 5 Mio. 70% 1.1.2007<br />
ZH Nein
Seite 17 16/07 – Das OBT Magazin x KMU Praxis<br />
Dividenden weiterhin voll besteuern,<br />
werden die Beteiligten bei grossen<br />
Dividendenausschüttungen unter<br />
Umständen einen Wohnsitzwechsel<br />
prüfen. In verschiedenen Fällen kann<br />
dies Steuereinsparungen in der<br />
Grössenordnung von 20 Prozent der<br />
Dividenden ermöglichen.<br />
SITUATION BEI DEN<br />
BUNDESSTEUERN<br />
Die Bundesversammlung hat am<br />
23. März 2007 das Bundesgesetz<br />
über die Verbesserung der steuerlichen<br />
Rahmenbedingungen für unternehmerische<br />
Tätigkeiten und<br />
Investitionen (Unternehmenssteuerreform<br />
II) verabschiedet. Darin<br />
wird für die direkte Bundessteuer<br />
unter anderem eine Teilbesteuerung<br />
der Einkünfte aus Beteiligungen<br />
(Dividenden, Verkauf von Beteiligungen<br />
im Geschäftsvermögen usw.)<br />
eingeführt. Vorausgesetzt wird dafür<br />
eine Mindestquote von 10 Prozent.<br />
Die entsprechenden Einkünfte<br />
abzüglich der zurechenbaren Aufwände<br />
sind im Privatvermögen im<br />
Umfang von 60 Prozent und im Geschäftsvermögen<br />
im Umfang von<br />
50 Prozent steuerbar. Da gegen<br />
diese Gesetzesänderung voraus-<br />
sichtlich das Referendum ergriffen<br />
wird, ist nicht klar, wann beziehungsweise<br />
ob diese Neuregelung<br />
in Kraft treten wird.<br />
VORTEILE DER PRIVILE-<br />
GIERTEN DIVIDENDEN-<br />
BESTEUERUNG<br />
Viele Unternehmer haben aufgrund<br />
der wirtschaftlichen Doppelbelastung<br />
die Gewinne nicht im<br />
möglichen Umfang als steuerbare<br />
Dividenden bezogen und in der<br />
Gesellschaft thesauriert. Bei der<br />
Regelung der Geschäftsnachfolge<br />
bereitet dies oft Schwierigkeiten,<br />
da potenzielle Käufer Mühe haben,<br />
die Übernahme der «schweren» Gesellschaft<br />
zu finanzieren. Die Einführung<br />
der erwähnten Steuererleichterungen<br />
wird vermehrt dazu führen,<br />
dass der private Unternehmer<br />
nicht betriebsnotwendige Mittel als<br />
Dividenden aus seiner Gesellschaft<br />
bezieht. Damit wird die Gesellschaft<br />
leichter und die Geschäftsnachfolge<br />
kann besser gelöst werden.<br />
STEUERPLANUNG BEI DER<br />
LOHNAUSSCHÜTTUNG<br />
Bei Familiengesellschaften ist aufgrund<br />
der neuen Situation zu prü-<br />
fen, ob Gewinne als zusätzlicher<br />
Lohn oder über Dividenden ins<br />
Privatvermögen überführt werden<br />
sollen. Bis heute war es von Vorteil,<br />
möglichst viel der erwirtschafteten<br />
Unternehmensgewinne als<br />
Lohn zu beziehen, um die wirtschaftliche<br />
Doppelbelastung zu reduzieren.<br />
Mit der Einführung der privilegierten<br />
Dividendenbesteuerung wird<br />
dieses Argument zu einem grossen<br />
Teil entkräftet. Ob höherer Lohn<br />
oder Dividende vorteilhafter ist,<br />
muss im Einzelfall geprüft werden.<br />
Dabei sind auch Sozialversicherungsaspekte<br />
zu berücksichtigen.<br />
FAZIT<br />
Die privilegierten Dividendenbesteuerungen<br />
schaffen eine<br />
neue Ausgangslage bei der<br />
Wahl der Rechtsform, der Steuerplanung<br />
und der jährlichen<br />
Steueroptimierung. Nutzen Sie<br />
deshalb diese neuen Chancen<br />
als Steuerplanungs- und Steueroptimierungsmöglichkeiten.
Vertrauen Sie den<br />
Beratern, die auch<br />
Ihren Job verstehen.<br />
OBT ist ein unabhängiges, schweizerisches Beratungsunternehmen,<br />
das sich kompetent und zuverlässig<br />
für Klein- und Mittelunternehmen sowie<br />
öffentliche Unternehmen einsetzt. Profitieren Sie<br />
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und international bestens vernetzt, finden Sie<br />
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Neue Standards in Kraft seit 1. Januar 2007<br />
SWISS GAAP FER: VERBINDLICHES<br />
REGELWERK FÜR JAHRESABSCHLÜSSE<br />
Mit der Neuausrichtung der Swiss<br />
GAAP FER sollen einerseits mittelgrosse<br />
und kleinere Unternehmen<br />
mit nationaler Bedeutung, anderseits<br />
Non-Profit-Organisationen<br />
sowie Pensionskassen in der Rechnungslegung<br />
Unterstützung erhalten.<br />
Ziel soll es sein, diesen Betrieben<br />
ein taugliches und kostengünstiges<br />
Gerüst für eine aussagekräftige<br />
Rechnungslegung bereitzustellen.<br />
Aussagekräftig bedeutet, dass<br />
die Rechnungslegung ein Bild der<br />
tatsächlichen Verhältnisse in Bezug<br />
auf Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />
aussagekräftig vermittelt.<br />
Nach dem revidierten Rechnungslegungs-Konzept<br />
besteht für<br />
kleinere Organisationen (vgl. Abb.<br />
1) die Möglichkeit, nur das Rahmenkonzept<br />
und die Kern-FER anzuwenden.<br />
Das neue Konzept ist klar<br />
strukturiert und modular aufgebaut<br />
und besteht aus den vier Bausteinen:<br />
■ Rahmenkonzept<br />
■ Kern-FER (Swiss GAAP FER 1–6)<br />
■ weitere FER-Standards<br />
■ Swiss GAAP FER 30 für<br />
Konzernrechnung<br />
RAHMENKONZEPT:<br />
FÜR ALLE VERBINDLICH<br />
Das Rahmenkonzept ist für sämtliche<br />
Unternehmungen verbindlich und<br />
wurde bereits per 1. Januar 2006<br />
eingeführt. Im Mittelpunkt steht ein<br />
Framework, welches die eigentliche<br />
Basis der Rechnungslegung bildet.<br />
Dadurch wird zum einen eine konsitente<br />
Grundlage für alle Spezialregelungen<br />
geschaffen. Zum andern<br />
sollen offene Fragen bei allfälligen<br />
Problemstellungen in der Rechnungslegung<br />
nach Swiss GAAP FER,<br />
welche im einfachen Regelwerk<br />
nicht behandelt werden, im Rahmenkonzept<br />
gelöst werden. Dieses<br />
umfasst folgende Elemente:<br />
■ Zielsetzung und Grundlagen<br />
der Jahresrechnung<br />
■ Gliederung des Geschäftsberichts<br />
■ erstmalige Anwendung der<br />
Swiss GAAP FER<br />
■ Jahresrechnung/Jahresbericht<br />
■ Definition von Aktiven,<br />
Passiven, Erträgen,<br />
Aufwendungen, Erfolg<br />
Seite 20 16/07 – Das OBT Magazin x KMU Praxis<br />
Im Sommer 2006 wurde das letzte Paket der überarbeiteten Swiss-GAAP-FER-<br />
Standards durch die FER-Fachkommission gutgeheissen. Bei diesen Standards handelt<br />
es sich um die Schweizer Grundsätze anerkannter Accounting-Prinzipien. Mit der Absegnung<br />
durch die Fachkommission konnte dieses Gesamtüberarbeitungs-Projekt<br />
abgeschlossen werden.<br />
Urs Michel<br />
Wirtschaftsprüfung<br />
St. Gallen<br />
Edi Miranda<br />
Wirtschaftsprüfung<br />
Rapperswil<br />
ABBILDUNG 1<br />
GRÖSSEN-KRITERIEN<br />
FÜR DIE ANWENDUNG<br />
DER KERN-FER:<br />
Falls zwei der nachstehenden<br />
Kriterien in zwei aufeinanderfolgenden<br />
Jahren nicht überschritten<br />
werden, kann eine<br />
Organisation die Kern-FER<br />
anwenden:<br />
a) Bilanzsumme Fr. 10 Mio.<br />
b) Jahresumsatz Fr. 20 Mio.<br />
c) 50 Vollzeitstellen im<br />
Jahresdurchschnitt<br />
n zulässige Bewertungskonzepte<br />
von Aktiven und Passiven<br />
n qualitative Anforderungen<br />
KERN-FER-REGELN, DIE<br />
WICHTIGSTEN FRAGEN<br />
Mit den Kern-FER werden die wichtigsten<br />
Fragen zur Rechnungslegung<br />
geregelt. Dazu gehören nebst<br />
den Grundlagen zu FER-Vorschriften<br />
zur Bewertung, zur Gliederung<br />
von Bilanz und Erfolgsrechnung,<br />
zur Geldflussrechnung, zu Ausserbilanzgeschäften<br />
sowie zum Anhang.<br />
Kleineren Organisationen<br />
wird zusammen mit dem Rahmenkonzept<br />
ein massgeschneidertes<br />
Regelwerk zur Verfügung gestellt.<br />
16 WEITERE STANDARDS<br />
Mittlere und grössere Organisationen<br />
haben das gesamte Regelwerk<br />
der Swiss GAAP FER anzuwenden.<br />
Nebst dem Rahmenkonzept und<br />
den Kern-FER sind zurzeit 16 weitere<br />
Standards (vgl. Abb. 2) wie<br />
beispielsweise immaterielle Werte,<br />
Steuern, Leasing, Wertbeeinträchtigungen<br />
oder Rückstellungen anzuwenden.<br />
Die Anwendung der FER-<br />
Standards gilt neu sowohl für Einzelals<br />
auch für Konzernabschlüsse.<br />
KONZERNRECHNUNG:<br />
STANDARD UNABHÄNGIG<br />
VON UNTERNEHMENSGRÖSSE<br />
Sämtliche Vorschriften, welche die<br />
Konsolidierung betreffen, finden<br />
sich in einem neuen Standard Swiss<br />
GAAP FER 30. Bei der Pflicht zur Erstellung<br />
einer Konzernrechnung haben<br />
Organisationen unabhängig<br />
ihrer Grösse diesen Standard anzuwenden<br />
(z.B. Unternehmung mit<br />
einer Tochtergesellschaft). Der Vorentwurf<br />
zu den neuen Rechnungslegungsvorschriften<br />
des Aktienrechts<br />
sieht Swiss GAAP FER als Mindeststandard<br />
für Konzernrechnungen vor.
Seite 21 16/07 – Das OBT Magazin x KMU Praxis<br />
STILLE RESERVEN<br />
Stille Reserven können nach Swiss<br />
GAAP FER nicht mehr gebildet werden.<br />
Für die Steuerbemessung relevant<br />
ist jedoch nach wie vor<br />
ABBILDUNG 2<br />
GESAMTKONZEPT SWISS GAAP FER<br />
der handelsrechtliche Jahresabschluss<br />
nach Aktienrecht (sogenanntes<br />
Massgeblichkeitsprinzip).<br />
Somit sind für die Berichtsperiode<br />
jeweils zwei Abschlüsse zu erstellen.<br />
SWISS-GAAP-FER-RAHMENKONZEPT A + B<br />
KERN-FER<br />
1 Grundlagen<br />
2 Bewertung<br />
3 Darstellung und Gliederung<br />
4 Geldflussrechnung<br />
5 Ausserbilanzgeschäfte<br />
6 Anhang<br />
WEITERE FER-STANDARDS<br />
10 Immaterielle Werte<br />
11 Steuern<br />
12 Zwischenberichterstattung<br />
13 Leasinggeschäfte<br />
15 Nahestehende Personen<br />
16 Vorsorgeverpflichtungen<br />
17 Vorräte<br />
18 Sachanlagen<br />
20 Wertbeeinträchtigungen<br />
22 Langfristige Aufträge<br />
23 Rückstellungen<br />
24 Eigenkapital und Transaktionen mit<br />
Aktionären<br />
27 Derivative Finanzinstrumente<br />
KONZERNRECHNUNG<br />
30 Konzernrechnung<br />
BRANCHENSPEZIFISCHE FER<br />
14 Versicherungsunternehmen<br />
21 Non-Profit-Organisationen<br />
26 Personalvorsorgeeinrichtungen<br />
Legende:<br />
A mittelgrosse Organisationen<br />
B kleine Organisationen<br />
C übrige Organisationen<br />
A + B<br />
A<br />
A + B<br />
A + B<br />
WAS IST DER NUTZEN EINER<br />
ANWENDUNG NACH SWISS<br />
GAAP FER?<br />
Die wesentlichen Gründe, welche<br />
für eine Anwendung nach FER<br />
sprechen:<br />
■ verbesserte Unternehmensführung<br />
■ Vergleichbarkeit der Ergebnisse<br />
von KMU<br />
■ zuverlässige Basis für Unternehmenskäufe<br />
und -verkäufe<br />
■ erhöhte Glaubwürdigkeit der<br />
Rechnungslegung<br />
■ verbesserte Chance bei<br />
Kapitalaufnahme<br />
■ tiefere Kapitalkosten durch<br />
besseres Rating bei Banken<br />
(z. B. tiefere Analysekosten)<br />
■ Banken erwarten einen transparenten<br />
Jahresabschluss<br />
(Basel II)<br />
Die negativen Aspekte, z. B. Offenlegung<br />
der stillen Reserven oder<br />
Umstellung beim Rechnungswesen,<br />
sollten mittelfristig durch die<br />
Vorteile mehr als kompensiert werden.<br />
FAZIT<br />
Im heutigen Umfeld kommt der<br />
Finanzberichterstattung eine immer<br />
wichtigere Rolle zu. Jahresabschlüsse<br />
werden exakt analysiert<br />
und beurteilt. Finanzgeber,<br />
Investoren und andere interessierte<br />
Kreise verlangen vermehrt<br />
Finanzinformationen, welche die<br />
tatsächlichen Verhältnisse einer<br />
Organisation widerspiegeln. Die<br />
Neuausrichtung der Swiss GAAP<br />
FER ermöglicht es nicht nur mittelgrossen,<br />
sondern auch kleineren<br />
Unternehmen, diesen gestiegenen<br />
Anforderungen an eine<br />
aussagekräftige Rechnungslegung<br />
gerecht zu werden.
Select Service Partner (Schweiz) AG<br />
wurde im Februar 2006 gegründet.<br />
Ihr Mutterkonzern ist die in England<br />
ansässige SSP UK Ltd. Das<br />
Unternehmen ist spezialisiert auf<br />
die Verkehrsgastronomie und bietet<br />
seit 40 Jahren Dienstleistungen<br />
in Flughäfen, Bahnhöfen und Raststätten<br />
an. Zurzeit ist SSP in 26<br />
Ländern rund um den Globus präsent.<br />
Der Hauptsitz von SSP Schweiz<br />
befindet sich am Flughafen Zürich,<br />
wo das Unternehmen 18 Dienstleistungsbetriebe<br />
unterhält wie Food<br />
Court, Bars, Cafés und 2 Lounges.<br />
Darunter finden sich internationale<br />
Marken (Ritazza Caffee, Bill Bentley<br />
Pub oder Burger King) ebenso wie<br />
regionale Konzepte (Chalet Suisse<br />
oder La Corbeille). Zudem führt<br />
SSP Schweiz auch Betriebe im Rail-<br />
Sektor mit Standorten in den<br />
Bahnhöfen Genf, St. Gallen und<br />
Basel.<br />
POSITIVES GASTROERLEBNIS<br />
DANK ENGAGIERTEN<br />
MITARBEITERN<br />
SSP Schweiz will die Reisenden<br />
jedoch nicht einfach nur verpflegen,<br />
sondern kleine Gourmet-<br />
Inseln schaffen zum Entspannen<br />
Seite 22 16/07 – Das OBT Magazin x KMU Praxis<br />
Kundenporträt<br />
SELECT SERVICE PARTNER VERWÖHNT<br />
REISENDE KULINARISCH<br />
Am Flughafen Zürich steht Select Service Partner (Schweiz) AG für Spitzen-<br />
Dienstleistungen im Gastronomie-Bereich. SSP bietet seinen Gästen jedoch nicht einfach<br />
Verpflegung, sondern gibt den Reisenden ein positives Erlebnis mit auf den Weg.<br />
Dabei wird Swissness gekonnt mit den internationalen Trends der Food & Beverage-<br />
Branche vermählt.<br />
Shaji Ramanalil, Leiter Finance, Controlling und IT-Services von Select Service Partner:<br />
«Unser Erfolg basiert auf dem breiten Angebot bester Marken und Produkte, dem engagierten<br />
Einsatz kompetenter Mitarbeiter und unserer internationalen Grösse.»<br />
und Geniessen. Dieses positive<br />
Erlebnis, das SSP seinen Gästen<br />
vermittelt, basiert auf dem breiten<br />
Angebot an besten Marken und Produkten,<br />
dem engagierten Einsatz<br />
der Mitarbeiter, deren kulinarischer<br />
Kompetenz und der internationalen<br />
Grösse. Dank der länderübergreifenden<br />
Zusammenarbeit kann SSP<br />
Schweiz bei den Lieferanten von<br />
vielen Vorteilen profitieren.<br />
SORGFÄLTIGE SCHULUNG<br />
UND SPEZIELLE INCENTIVES<br />
Als Dienstleistungsunternehmen<br />
legt SSP Schweiz sehr grossen<br />
Wert auf best ausgebildete und motivierte<br />
Mitarbeiter. Die rund 280<br />
Angestellten sind bereit, eine überdurchschnittliche<br />
Service-Qualität<br />
zu erbringen. Sie werden sorgfältig<br />
in ihre Arbeit eingeführt und laufend<br />
geschult. Überdurchschnittliche<br />
Leistungen werden zudem mit<br />
dem Booster Incentive Programme<br />
honoriert.<br />
STÄNDIGE<br />
WEITERENTWICKLUNG<br />
Analog zu ihren Gästen, die als Reisende<br />
ständig in Bewegung sind,<br />
steht auch SSP Schweiz nicht still.<br />
Das Unternehmen geht guten Trends<br />
nach und verwendet jeweils das<br />
Beste, was es auf nationaler und<br />
internationaler Ebene findet. Einer<br />
der Grundpfeiler des Erfolges liegt<br />
bei «Culinary Expertise», ein Grundsatz,<br />
der SSP immer zu neuen Höhenflügen<br />
anspornt und das kreative<br />
Wirken voraussetzt. Damit SSP<br />
Schweiz die Fäden seiner Betriebe<br />
gut zusammenhalten kann, braucht<br />
es auch störungsfrei funktionierende<br />
IT- und Serversysteme sowie<br />
optimale Hard- und Software. In<br />
diesem Bereich kann SSP Schweiz<br />
ganz auf die Unterstützung von<br />
OBT vertrauen.
Seite 23 16/07 – Das OBT Magazin x KMU Praxis<br />
OBT Seminare – Ein breitgefächertes Angebot<br />
STEIGERN SIE IHRE KOMPETENZ UND<br />
SACHKENNTNIS<br />
Die Weiterbildungsseminare von OBT für KMUs und deren VR-Gremien erfreuen sich<br />
grosser Nachfrage. OBT hat das Angebot ganz auf die Bedürfnisse ihrer Kunden ausgerichtet<br />
und es nochmals entsprechend erweitert. Neben Seminaren zu den<br />
Veränderungen in der Gesetzgebung oder zu Neuheiten auf dem IT-Markt hat OBT<br />
2007 einen besonderen Akzent auf das Thema Nachfolgeplanung in KMUs gesetzt.<br />
Jacqueline Grob<br />
Corporate<br />
Communications<br />
OBT<br />
Hoher Praxisbezug und grosse<br />
Aktualität – dadurch zeichnen sich<br />
alle OBT Kurse und – Seminare aus.<br />
Alle Lehrgänge werden von erfahrenen<br />
OBT Beratern geleitet, welche<br />
die Teilnehmenden von ihrem<br />
vielfältigen und umfassenden<br />
Expertenwissen profitieren lassen.<br />
Die Teilnehmer erhalten sorgfältig<br />
aufbereitete Unterlagen und können<br />
anhand zahlreicher Praxisbeispiele<br />
ihr neu erworbenes Wissen<br />
üben und austesten. Auch der<br />
Erfahrungsaustausch zwischen<br />
den Teilnehmern wird gezielt<br />
gefördert.<br />
FIT FÜR DIE NACHFOLGE?<br />
Im OBT Seminar zur Nachfolgeplanung<br />
lernen die Teilnehmer, wie sie<br />
ihr Unternehmen für eine Nachfolge<br />
fit trimmen können. Der Kurs<br />
vermittelt ihnen das nötige Wissen,<br />
um zu entscheiden, wann der richtige<br />
Zeitpunkt für eine Nachfolge<br />
gekommen ist. Nach dem Besuch<br />
des Seminars, das sich in verschiedene<br />
Teilbereiche (Module) aufgliedert,<br />
sind die Teilnehmer in der<br />
Lage, ihren Unternehmenswert korrekt<br />
einzuschätzen. Sie sind sich<br />
zudem über die Steuerfolgen vollständig<br />
im Klaren. Auch die Kriterien<br />
für die Wahl des richtigen<br />
Nachfolgers lernen sie kennen. Und<br />
schliesslich erhalten die Teilnehmer<br />
noch wichtige Tipps, wie sie auch<br />
mit den emotionalen Aspekten umgehen<br />
können.<br />
FINANZIELLE FÜHRUNG<br />
IN KMUs.<br />
Das OBT Seminar «Finanzielle Führung»<br />
ermöglicht Führungskräften<br />
und Unternehmern, sich eine solide<br />
Kompetenz in Finanz- und Controllingfragen<br />
anzueignen. Die Teilnehmer<br />
setzen sich fundiert mit Budgetierungs-<br />
und Wertschöpfungsprozessen<br />
auseinander. Alle Teilbereiche<br />
und Instrumente der Unternehmensführung<br />
haben direkte Auswirkungen<br />
auf den finanziellen Erfolg.<br />
Die Stellung und Wichtigkeit der<br />
finanziellen Führung steht ausser<br />
Frage. Die OBT Experten geben Einblick<br />
in die komplexe Thematik. Die<br />
Teilnehmer erhalten das Rüstzeug,<br />
um interessante Fallbeispiele mit uns<br />
zu bearbeiten und zu lösen. So können<br />
sie ihre Führungsverantwortung<br />
effektiv und kompetent ausüben.<br />
WEITERBILDUNG FÜR<br />
VERWALTUNGSRÄTE?<br />
Nicht nur in grossen börsenkotierten<br />
Unternehmen haben sich die<br />
Anforderungen an Verwaltungsräte<br />
in den letzten Jahren massiv erhöht,<br />
sondern auch KMU-VR-Mitglieder<br />
sehen sich vor neue Herausforde-<br />
rungen gestellt. Der Lehrgang für<br />
Unternehmer und Verwaltungsräte<br />
richtet sich aber auch an Geschäftsleitungsmitglieder<br />
und Führungskräfte<br />
in KMUs sowie an Rechtsanwälte<br />
und Berater mit Verwaltungsratsmandaten.<br />
Er ist modulartig aufgebaut<br />
und umfasst Themen wie Unternehmensstrategie,<br />
rechtliche und<br />
steuerliche Aspekte, Finanzen/Controlling,<br />
Marketing, Unternehmensrisiken<br />
und Krisenmanagement.<br />
Auch bei diesem Weiterbildungsangebot<br />
wird dem hohen Praxisbezug<br />
grosses Gewicht beigemessen.<br />
Zudem wird dem Erfahrungsaustausch<br />
zwischen den Teilnehmern<br />
viel Zeit eingeräumt.<br />
Einen Überblick über das OBT<br />
Bildungsangebot erhalten Sie auf<br />
der Homepage www.obt.ch.<br />
Weitere Informationen erteilen<br />
Ihnen gerne die Verantwortlichen<br />
für die Seminarorganisation unter<br />
Telefon 071 243 34 57 oder senden<br />
Sie ein E-Mail an info@obt.ch<br />
und verlangen Sie die entsprechenden<br />
Kursunterlagen.
Die neue ABACUS-Applikation Service-<br />
und Vertragsmanagement<br />
(SVM) konzentriert sich darauf,<br />
Servicemanagement-Aufgaben zu<br />
unterstützen. Zielpublikum der neuen<br />
Lösung sind kleine und mittlere<br />
Unternehmen, die ein kundenorientiertes<br />
Servicegeschäft betreiben.<br />
Das SVM kann nahtlos in die<br />
bestehenden ABACUS-Module integriert<br />
werden.<br />
DER SERVICEPROZESS<br />
Der Serviceprozess setzt sich aus<br />
den Teilprozessen Serviceanfrage,<br />
Servicevertrag, Planung und Ausführung<br />
sowie Serviceauftrag zusammen.<br />
Mit der Serviceanfrage<br />
wird ein Serviceprozess in Gang<br />
gesetzt. Über die Serviceanfrage<br />
werden auch Störungen entgegengenommen,<br />
geprüft und gegebenenfalls<br />
weitergeleitet. Der Servicevertrag<br />
kann ebenfalls Auslöser<br />
des Serviceprozesses sein. Im Servicevertrag<br />
werden Vereinbarungen<br />
über geplante und ungeplante<br />
Serviceleistungen sowie der Zeitpunkt<br />
der Fakturierung festgehalten.<br />
Serviceverträge mit ungeplanten<br />
Leistungen, wie z.B. ein<br />
Hotline-Vertrag, können unabhängig<br />
von der Auslieferung und der<br />
Erbringung der Leistung im Voraus<br />
fakturiert werden.<br />
Zentraler Prozess der Service- und<br />
Vertragsmanagement-Lösung SVM<br />
ist die Planung und die Ausführung<br />
der Serviceaufträge. Darin werden<br />
die Ausführung von ungeplanten<br />
Serviceaufträgen infolge einer Störung<br />
und die Ausführung von geplanten<br />
Serviceaufträgen infolge<br />
eines Servicevertrags abgewickelt.<br />
Innerhalb dieser beiden Ausführungsprozesse<br />
gilt es, Mitarbeitereinsätze<br />
und Material zu planen.<br />
Neben der pauschalen Fakturierung<br />
von Leistungen im Rahmen<br />
Seite 24 16/07 – Das OBT Magazin x KMU Praxis<br />
Prozessunterstützung mit dem ABACUS-Service- und Vertragsmanagement<br />
SERVICEMANAGEMENT LEICHT GEMACHT<br />
Die Zeiten, in denen die Servicedienstleistungen als notwendiges Übel angesehen und<br />
von der Fertigungs- oder Produktionsabteilung nebenbei erbracht wurden, sind längst<br />
vorbei. Heute muss der Service als eigenständiges Produkt beworben und verkauft<br />
werden. Service bietet die Chance, sich als Unternehmen gegenüber Mitbewerbern zu<br />
profilieren und positiv abzuheben. Dafür hat ABACUS eine neue Service- und<br />
Vertragsmanagement-Lösung entwickelt.<br />
Walter Baumann<br />
Partner<br />
Informatik<br />
St. Gallen<br />
und Zürich<br />
DER SERVICE-PROZESS IM ÜBERBLICK:<br />
SERVICE-ANFRAGE<br />
SERVICE-VERTRÄGE<br />
SERVICE-AUFTRÄGE<br />
(PLANUNG UND<br />
AUSFÜHRUNG)<br />
von Serviceverträgen ist auch eine<br />
Fakturierung nach Abschluss eines<br />
einzelnen Serviceauftrages möglich.<br />
Mit Serviceaufträgen werden<br />
Leistungen und Material in Rechnung<br />
gestellt, die nicht über Serviceverträge<br />
gedeckt sind.<br />
STAMMDATEN: ZENTRALE<br />
BEDEUTUNG HABEN<br />
SERVICEOBJEKTE<br />
Der SVM enthält eine Anzahl Stammdaten.<br />
Zentrale Bedeutung haben<br />
dabei die Serviceobjekte. Serviceobjekte<br />
sind materielle Objekte wie<br />
Anlagen, Maschinen und Gebäudeteile<br />
oder immaterielle Objekte wie<br />
Lizenzen und Softwareprogramme,<br />
für die Serviceleistungen erbracht<br />
werden sollen. Auf den Serviceobjekten<br />
lassen sich eine ganze<br />
Reihe von Daten wie z. B. History-<br />
Daten sowie individuell notwendige<br />
Datenfelder führen.<br />
Für die Serviceausführung sind die<br />
Betreiber, Standorte und Plätze die<br />
Basisdaten. Serviceobjekte werden<br />
einem auf einer Adresse basierenden<br />
Betreiber, zum Beispiel einem<br />
FAKTURIERUNG
Seite 25 16/07 – Das OBT Magazin x KMU Praxis<br />
Servicekunden, zugeordnet. Zusätzlich<br />
lassen sich dem Serviceobjekt<br />
noch weitere Adressen wie<br />
Verwaltung, Eigentümer, Vertriebspartner<br />
usw. zuweisen.<br />
SVM IM PRAKTISCHEN<br />
EINSATZ – BEISPIEL OBT<br />
OBT als grösster ABACUS-Vertriebspartner<br />
und als Systemlieferant hat<br />
im Zug einer Optimierung ihrer internen<br />
Prozesse für die Bereiche<br />
CRM und Projektmanagement die<br />
ABACUS-Applikationen Auftragsbearbeitung,<br />
Adressverwaltung und<br />
AbaProject gewählt. Dabei wurden<br />
auch die Serviceprozesse genauer<br />
unter die Lupe genommen. Schnell<br />
wurden die Verantwortlichen auf die<br />
neue ABACUS-Applikation Serviceund<br />
Vertragsmanagement aufmerksam.<br />
In einem ersten Schritt sollte<br />
das neue Programm gemäss Zielvorgabe<br />
folgende Servicemanagement-Bereiche<br />
abdecken:<br />
■ Objektverwaltung:<br />
installierte Soft- und Hardware<br />
beim Kunden<br />
■ Vertragsverwaltung:<br />
Wartungs- und Hotline-Verträge<br />
für Soft- und Hardware<br />
■ Automatische Vertragsfakturierung<br />
und<br />
Vertragserneuerung<br />
Die erfassten Daten im Bereich der<br />
Serviceobjekte und Verträge wer-<br />
den als Basis für die zweite Etappe<br />
des Servicemanagement-Projekts<br />
bei OBT verwendet. Diese zweite<br />
Etappe hat zum Ziel, Störungsmeldungen,<br />
die via Hotline eingehen,<br />
sowie die daraus resultierenden<br />
Serviceaufträge ebenfalls mit dem<br />
Service- und Vertragsmanagement<br />
abzuwickeln. Die Implementierung<br />
läuft derzeit und der Produktivstart<br />
ist per März 2007 erfolgt.<br />
BEISPIEL STADTBUS<br />
WINTERTHUR<br />
Als Betreiber der öffentlichen Verkehrsverbindungen<br />
in der Stadt<br />
Winterthur und Umgebung suchte<br />
die Stadtbus Winterthur SBW nach<br />
einer Informatik-Lösung, welche<br />
auf einfache Weise die neuen Überwachungsaufgaben<br />
zum Beispiel<br />
im Bereich Instandhaltung und<br />
Wartung zweckmässig steuern und<br />
verwalten kann. Die vorhandene<br />
Access-Lösung wurde bezüglich<br />
einer Weiterentwicklung geprüft,<br />
aber als nicht zukunftsfähig beurteilt.<br />
Die Branchenlösungen auf<br />
dem Markt genügten wohl den Anforderungen,<br />
sprengten aber den<br />
verfügbaren finanziellen Rahmen.<br />
Eine Alternative bot auch ABACUS,<br />
der Lieferant der bereits vorhandenen<br />
ERP-Lösung. Ein entsprechendes<br />
ABACUS-Tool gab es jedoch für<br />
die technisch geprägten Bedürfnisse<br />
der SBW nicht. ABACUS fand<br />
darauf Affinitäten in ihrem bestehenden<br />
SVM-Tool und offerierte<br />
der SBW eine gemeinsame Weiterentwicklung<br />
unter Beizug von OBT,<br />
dem Vertragspartner für den<br />
ABACUS-Support. Diese Lösung<br />
bot den Vorteil, dass sie als integraler<br />
Teil der vorhandenen ERP-<br />
Lösung Verknüpfungen zu anderen<br />
Daten (zum Beispiel Lieferantenstamm<br />
oder Materialstamm) leicht<br />
herstellen konnte. Dieser Umstand<br />
und das finanziell interessante Angebot<br />
bewogen die SBW, das Projekt<br />
mit ABACUS-SVM zu starten.<br />
FAZIT<br />
ABACUS SVM unterstützt auch<br />
Ihre Serviceprozesse:<br />
n Offerierung, Verkauf,<br />
Verwaltung und Erneuerung<br />
von Serviceverträgen<br />
n Annahme, Prüfung und<br />
Weitergaben von Serviceanfragen<br />
und Störungsmeldungen<br />
n Planung, Ausführung und<br />
Rückmeldung von Serviceaufträgen<br />
n Fakturierung von Serviceaufträgen<br />
und Serviceverträgen<br />
Die Grundversion von ABACUS<br />
SVM ist schon ab 4500 Franken<br />
erhältlich.
Serviceleistungen für den effizienten Dokumenten-Output<br />
WIR HELFEN DRUCKERPROBLEME<br />
ZU VERMEIDEN<br />
Die professionelle Erbringung von<br />
Dienstleistungen für Druck- und<br />
Multifunktionssysteme ist eigentlich<br />
keine Hexerei. Trotzdem scheitert<br />
sie oft an der Durchführung und<br />
termingerechten Erledigung. OBT<br />
arbeitet mit der Firma Printcom,<br />
dem Spezialisten für Output-Management<br />
und digitale Archivierung,<br />
bereits sehr erfolgreich im Bereich<br />
Output-Management-Software zusammen.<br />
Diese Partnerschaft mit<br />
Printcom wird nun ergänzt mit den<br />
Printcom-Serviceleistungen im Bereich<br />
Drucken.<br />
GUTE DIENSTLEISTUNG IST<br />
VERTRAUENSSACHE<br />
Um für die Kunden gute Dienstleistungen<br />
erbringen zu können, braucht<br />
es eine Vertrauensbasis. Dank der<br />
über zehnjährigen Erfahrung im<br />
Hard- und Softwarebereich rund um<br />
Seite 26 16/07 – Das OBT Magazin x KMU Praxis<br />
Trotz zunehmender Digitalisierung müssen wir uns täglich mit dem Output von<br />
Dokumenten aller Art befassen. Um den eigenen Anwendern im Unternehmen eine<br />
optimale Lösung für effiziente Arbeitsabläufe bieten zu können, müssen viele Faktoren<br />
berücksichtigt werden: Angefangen bei der Beschaffung von Geräten, über die<br />
Optimierung der Output-Prozesse bis hin zum reibungslosen Service. Schliesslich<br />
spielen auch die Gesamtkosten beim Drucken eine nicht zu vernachlässigende Rolle.<br />
Reto Schaffner<br />
Partner<br />
Informatik<br />
Zürich und<br />
St. Gallen<br />
Service-Portal: Assetmanagement – Übersicht der Geräte des jeweiligen Kunden.<br />
das Drucken und digitales Archivieren<br />
von Dokumenten ist Printcom<br />
der ideale Service-Partner.<br />
Durch die enge Zusammenarbeit<br />
mit ihren Kunden kennt OBT deren<br />
Bedürfnisse genau. Zusammen mit<br />
Printcom erarbeitet OBT transparente<br />
und kostengünstige Lösungen,<br />
welche als Teil der Kundenstrategie<br />
umgesetzt werden.<br />
DAS SERVICE-ANGEBOT<br />
UMFASST:<br />
■ Internet-Service-Portal:<br />
Transparenter und zeitsparender<br />
Ablauf von Reparaturaufträgen<br />
und Abwicklungen von<br />
Hersteller-Garantien.<br />
Ihr Vorteil: Sie haben jederzeit,<br />
per Knopfdruck, die<br />
Übersicht über den Stand der<br />
Reparaturen.
Seite 27 16/07 – Das OBT Magazin x KMU Praxis<br />
■ Reparaturen für Drucker, Multifunktionsgeräte,<br />
Kopierer<br />
und Faxe.<br />
Ihr Vorteil: Ein Ansprechpartner<br />
für alle Ausgabegeräte.<br />
■ Individuelles Reparatur-/<br />
Wartungskonzept mit vor Ort-,<br />
Pool- oder Inhouse-Reparatur.<br />
Ihr Vorteil: So viel Service wie<br />
gewünscht und nötig.<br />
■ Garantierte Wiederherstellungszeiten.<br />
Ihr Vorteil: Erhöhung der<br />
Systemverfügbarkeit und Vermeidung<br />
von Kosten und Ärger.<br />
■ Telefon-Hotline durchgehend<br />
von Montag bis Freitag,<br />
7.30 bis 18 Uhr.<br />
Ihr Vorteil: Wir sind stets da,<br />
wenn Sie unsere Unterstützung<br />
benötigen.<br />
■ Support- und Software-Unterstützung.<br />
Ihr Vorteil: Als Hersteller von<br />
Output-Management-Software<br />
unterstützen wir Sie bei Treiber-<br />
und Schnittstellen-Fragen.<br />
Mit unserem Consulting-Angebot ermöglichen<br />
wir Ihnen in kürzester Zeit<br />
Ihre Kosten in den Griff zu bekommen.<br />
Unsere Leistungen umfassen:<br />
■ IST-Analyse Ihres Geräteparks<br />
mit Druckern, Kopierern, Faxen<br />
und Scannern. Erarbeitung eines<br />
Soll-Konzepts mit dem Ziel,<br />
die Gesamtkosten für gedruckte<br />
und gescannte Dokumente um<br />
30 bis 50 Prozent zu senken.<br />
■ Erarbeitung eines Angebots auf<br />
Basis von Kauf, Leasing oder<br />
Abrechnung über die gedruckten<br />
Seiten.<br />
FAZIT<br />
Aufgrund der hohen Datenmengen<br />
und -Informationen und der<br />
unterschiedlichsten Datenquellen<br />
in unserem Arbeitsalltag nimmt<br />
nicht nur die Komplexität der Aufgaben<br />
zu, sondern auch jene des<br />
Output-Managements und der<br />
Archivierung. Mit der Output-Management-Software,<br />
die OBT zusammen<br />
mit Printcom anbietet,<br />
steht eine Lösung zur Verfügung,<br />
welche die Output-Prozesse wesentlich<br />
vereinfacht und beschleunigt<br />
durch Unterstützung in der<br />
Organisation, bei der Wartung, Archivierung<br />
und durch «Pannenhilfe».<br />
Dabei können auch erheblich<br />
Kosten eingespart werden.<br />
Pensionierung – ein gemeinsames Thema<br />
GUT GEPLANT<br />
IST HALB GEWONNEN<br />
Die Vorbereitung vor einer Pensionierung ist von gemeinsamem<br />
Interesse: Der Arbeitgeber möchte das vorhandene<br />
Know-how behalten, der zukünftige Pensionär<br />
will Klarheit über das, was ihn erwartet. Um beiden<br />
Ansprüchen gerecht zu werden, sind eine offene Kommunikation<br />
und die Unterstützung beider Seiten hilfreich.<br />
Jean-Pierre Sutter<br />
Öffentliche<br />
Unternehmen<br />
St. Gallen<br />
Weder für den Arbeitgeber noch für<br />
den Arbeitnehmer kommen Pensionierungen<br />
überraschend. Sie lassen<br />
sich in der Regel über Jahre im Voraus<br />
planen. Bereits vor dem 60. Altersjahr<br />
sollte mit dem Mitarbeitenden<br />
das Gespräch gesucht werden.<br />
Anlässlich der ordentlichen Mitarbeitergespräche<br />
kann abgeklärt<br />
werden, wie der Rücktritt aus dem<br />
Berufsleben geplant werden soll.<br />
Die heutigen Möglichkeiten eines<br />
vorzeitigen, teilweisen oder auch<br />
aufgeschobenen Rücktritts sind<br />
gemeinsam zu diskutieren und die<br />
Modalitäten zu vereinbaren. Für den<br />
Betrieb spielt die Nachfolgeregelung<br />
für den austretenden Mitarbeitenden<br />
eine entscheidende Rolle. Es<br />
ist nicht selbstverständlich, dass vor<br />
allem qualifizierte Mitarbeitende<br />
sich nahtlos ersetzen lassen. Je<br />
umfassender der berufliche Erfahrungsschatz<br />
ist, umso wichtiger<br />
sind eine lückenlose Sicherung des<br />
berufsspezifischen Know-hows und<br />
sorgfältige Einführung des designierten<br />
Nachfolgers.<br />
REIBUNGSLOSE ÜBERGABE<br />
UND SICHERUNG DES<br />
KNOW-HOWS<br />
Gestützt auf sein Weisungsrecht,<br />
kann der Arbeitgeber den austretenden<br />
Mitarbeiter motivieren, die<br />
dafür notwendigen Vorkehrungen<br />
zu treffen. Er soll wichtige Arbeitsabläufe<br />
schriftlich festhalten und/<br />
oder Checklisten für massgebende<br />
Tätigkeiten erstellen. Diese Arbeit<br />
ist anspruchsvoll und lässt sich oft<br />
nicht ohne Unterstützung bewerkstelligen.<br />
Es ist insbesondere darauf<br />
zu achten, dass diese Aufzeichnungen<br />
vollständig sind und von noch<br />
unbekannten Dritten richtig interpretiert<br />
werden können. Sofern der<br />
Nachfolger bereits in der Unternehmung<br />
tätig ist, kann dieser laufend<br />
auch in die konkreten Arbeiten eingeführt<br />
werden. Eine solche Übergabeorganisation<br />
beansprucht zwar<br />
Ressourcen. Aber im Interesse der<br />
Gesamtunternehmung führen derart<br />
geplante Ablösungen weniger zu<br />
Reibungen, als wenn der Nachfolger<br />
für einen Neuaufbau einfach ins<br />
kalte Wasser geworfen würde. Auch<br />
die Kundschaft weiss eine solche<br />
Kontinuität zu schätzen. Die OBT AG<br />
unterstützt Sie bei der Aufzeichnung<br />
von Arbeitsabläufen und Formulierung<br />
von Stellenbeschreibungen.<br />
VORBEREITUNG AUF DIE<br />
PENSIONIERUNG<br />
Der vor der Pensionierung stehende<br />
Mitarbeitende muss für sich persönlich<br />
eine Zukunftsperspektive schaffen.<br />
Nach seinem 30- bis 40-jährigen<br />
beruflichen Engagement ist diese<br />
Veränderung sehr einschneidend.<br />
Auch für ihn gilt: Wer sich frühzeitig<br />
mit dem Pensionsalter auseinandersetzt,<br />
hat mit dem neuen Lebensabschnitt<br />
weniger Probleme.<br />
Eine Pensionierung wirft dabei<br />
nicht nur finanzielle Fragen auf,<br />
auch die private Lebensgestaltung<br />
für im Durchschnitt rund weitere<br />
20 Jahre will geplant werden. Es<br />
kann nicht einfach heissen, dass<br />
ab dem Tag X der gesamte Erfahrungsschatz<br />
nur noch dem gemeinsamen<br />
Haushalt und der Familie<br />
zur Verfügung gestellt wird. Die
kommenden Schwierigkeiten und<br />
Konflikte sind in einem solchen Fall<br />
absehbar und können dank einer<br />
fachkundigen Beratung vermieden<br />
werden.<br />
SINNGEBUNG, BEZIEHUNGS-<br />
PFLEGE, GESUNDHEIT UND<br />
WELLNESS<br />
Es braucht vielmehr eine persönliche<br />
Standortbestimmung, bei welcher<br />
eine Neuorientierung überlegt<br />
wird. Um die Zeit danach unbeschwert<br />
geniessen zu können, sollte<br />
man sich bereits vor dem Rücktritt<br />
bewusst mit Lösungsansätzen<br />
befassen. Fragen zur Alltagsorganisation,<br />
zur Sinngebung im Leben<br />
als Senior, zur Beziehungspflege,<br />
zu Gesundheit und Wellness sind<br />
bewusst zu stellen. Mit Vorteil werden<br />
bei solchen Überlegungen über<br />
existenzielle Veränderungen auch<br />
die Lebenspartner miteinbezogen.<br />
SEMINARE ZUR<br />
VORBEREITUNG DES<br />
RUHESTANDES<br />
Um solche Prozesse in Gang zu<br />
bringen sind in der Regel die<br />
betriebseigenen Möglichkeiten beschränkt.<br />
Eine Vielzahl von Unternehmen<br />
schicken daher ihre Mitarbeitenden<br />
in Seminare zur Vorbereitung<br />
auf die nachberufliche<br />
Zukunft. Mit solchen Angeboten<br />
nehmen die Arbeitgeber eine Art<br />
von Fürsorgepflicht über die Anstellung<br />
hinaus wahr. Sie bezeugen<br />
die Wertschätzung für langjährige<br />
Pflichterfüllung und helfen mit,<br />
dass der Ruhestand gelingen kann.<br />
Damit wird auf sympathische Art<br />
ein Grundstein für ein gutes Einvernehmen<br />
und eine langfristig hohe<br />
Identifikation mit dem ehemaligen<br />
Arbeitgeber gelegt. OBT AG bietet<br />
auch für Ihre Arbeitnehmer entsprechende<br />
Seminare an.<br />
Seite 28 16/07 – Das OBT Magazin x KMU Praxis<br />
FAZIT<br />
Eine bevorstehende Pensionierung<br />
ist eine Herausforderung für<br />
Arbeitgeber und Arbeitnehmer.<br />
Sie will rechtzeitig geplant und<br />
organisiert werden. Arbeitgeber<br />
haben den Abgang eines routinierten<br />
Mitarbeitenden vorzubereiten<br />
und das akkumulierte, umfassende<br />
fachliche Know-how zu<br />
sichern. Arbeitnehmer stellen sich<br />
auf einen neuen Lebensabschnitt<br />
ein und haben ihren Alltag neu zu<br />
organisieren. Das beiderseitige<br />
Interesse ist auf das Danach ausgerichtet:<br />
Wie soll es weitergehen?<br />
Eine solche Ablösungsphase<br />
braucht gemeinsame<br />
Gespräche und gegenseitige Unterstützung.<br />
Diese sind ausschlaggebend<br />
für eine erfolgreiche<br />
Veränderung auf beiden Seiten.
Seite 29 16/07 – Das OBT Magazin x KMU Praxis<br />
Kundenporträt<br />
EINE ERFOLGSGESCHICHTE<br />
IN ZWEITER GENERATION<br />
Wernli Fensterbau ist ein Unternehmen im wahrsten Sinne des Wortes. Der Betrieb<br />
umfasst eine Fensterfabrik, eine Zimmerei, eine Schreinerei, eine Sägerei und eine<br />
Holztrocknungsanlage. Von der Zerteilung eines Baumstammes bis zum fixfertigen<br />
Fensterrahmen produziert das Unternehmen alles, was mit Holz zusammenhängt.<br />
Theo Wernli, Inhaber der Firma Wernli Fensterbau: «Für die Produktion unserer Fenster verwenden<br />
wir vorwiegend einheimische Rohstoffe und auch bei unseren Herstellungsverfahren kommen<br />
strenge ökologische Kriterien zur Anwendung.»<br />
1934 von Emil Wernli in Thalheim<br />
gegründet, wird das Unternehmen<br />
Wernli Fensterbau seit 25 Jahren<br />
von Theo Wernli in zweiter Generation<br />
geführt. Wies der Betrieb<br />
zu Beginn noch eine Produktionsfläche<br />
von 420Quadratmetern auf,<br />
so ist diese heute auf das Fünffache<br />
angewachsen. Das Unternehmen<br />
mit seinen 25 Mitarbeitern ist kerngesund<br />
mit starken Wurzeln, einem<br />
soliden Stamm und tragfähigen<br />
Ästen. Diese bilden die Kernkompetenzen<br />
von Wernli Fensterbau:<br />
modernste Fensterfabrikation, Holzbauten,<br />
Schreinerarbeiten, Umbauten<br />
und Renovationen. Als neuestes<br />
Produkt werden auch Elementhäuser<br />
nach Amerika verkauft und<br />
dort montiert.<br />
VOM ROHEN BAUMSTAMM<br />
BIS ZUM MASSGEFERTIGTEN<br />
FENSTERRAHMEN<br />
Die Produktion teilt sich in verschiedene<br />
Arbeitsbereiche auf, angefan-<br />
gen bei der hauseigenen Sägerei,<br />
wo bis zu 14 Meter langes Rundholz<br />
zugeschnitten werden kann. In<br />
der Trockenkammer wird das Holz<br />
getrocknet und während dieses<br />
Prozesses regelmässig computergesteuert<br />
kontrolliert. Danach wird<br />
es in einem der Hauptbereiche Fensterbau,<br />
Holzbau oder Schreinerei<br />
verarbeitet.<br />
FENSTERBAU –<br />
DIE KÖNIGSDISZIPLIN<br />
Der Maschinenpark für den Fensterbau<br />
wurde über die Jahre hinweg<br />
kontinuierlich modernisiert.<br />
Die heutige computergesteuerte<br />
Fertigungsstrasse erlaubt die Produktion<br />
aller denkbaren Holz- oder<br />
Holz-/Metall-Fenster. Der wichtigste<br />
Werkstoff für den Fensterbau ist<br />
Holz, er hat auch die längste Tradition.<br />
Mit seinen überragenden<br />
technischen Eigenschaften und der<br />
Vielfältigkeit der Verarbeitungsmöglichkeiten<br />
ist der umweltscho-<br />
nende Werkstoff Holz auch in Zukunft<br />
aus dem Produktionsbetrieb<br />
von Theo Wernli nicht wegzudenken.<br />
«GANZ ÖKOLOGISCH,<br />
LOGISCH»<br />
Das Unternehmen folgt überzeugt<br />
dem Leitgedanken, dass alles, was<br />
die Natur hervorbringt, vollkommen<br />
ist. Wernli Fensterbau nutzt<br />
deshalb den natürlich nachwachsenden<br />
Rohstoff Holz in verantwortungsvoller<br />
Weise. Er stammt vorwiegend<br />
aus den umliegenden<br />
Wäldern. So können einerseits<br />
einheimische Holzlieferanten berücksichtigt<br />
werden und andererseits die<br />
Nachhaltigkeit gefördert werden.<br />
Auch der Verarbeitungsprozess bei<br />
Wernli Fensterbau ist ökologisch<br />
geprägt: Die in der Produktion<br />
anfallenden Holzabfälle werden in<br />
thermische Energie umgewandelt<br />
und beheizen den ganzen Produktionsbetrieb,<br />
die Holztrocknungskammer<br />
und angrenzende Gebäude<br />
– ein in sich geschlossener<br />
Kreislauf.<br />
Von OBT lässt sich Wernli Fensterbau<br />
beim Jahresabschluss und<br />
in Steuerbelangen beraten und<br />
unterstützen. In nächster Zukunft<br />
steht auch eine Betriebsnachfolge<br />
an, die das Unternehmen zusammen<br />
mit den OBT Fachleuten für<br />
die Nachfolgeregelung sorgfältig<br />
vorbereitet.
Seite 30 16/07 – Das OBT Magazin x KMU Praxis<br />
OBT Kommunalforen in der Ostschweiz<br />
BRISANTE DISKUSSIONEN ZU STEUERWETT-<br />
BEWERB UND STANDORTMARKETING<br />
Im Zentrum der diesjährigen Ostschweizer Kommunalforen standen wiederum heiss<br />
diskutierte politische Themen zur Debatte. Sie beschäftigen gegenwärtig sowohl Behörden,<br />
Wirtschaftsverbände wie auch Unternehmen. Hochkarätige Persönlichkeiten<br />
äusserten sich in Referaten und Podiumsdiskussionen zu politischen und wirtschaftlichen<br />
Aspekten des interkantonalen Steuerwettbewerbs.<br />
Tanja Zumbrunn<br />
Öffentliche<br />
Unternehmen<br />
St. Gallen<br />
Im Kanton St. Gallen hatten die<br />
St. Galler Kantonalbank und OBT<br />
bereits zum 10. Kommunalforum<br />
«KONTEXT» geladen. Rund 100<br />
Vertreterinnen und Vertreter der<br />
kantonalen Gemeinde- und Schulpolitik<br />
folgten dieser Einladung<br />
nach Widnau. Prof. Dr. Heinz Hauser,<br />
der St. Galler Regierungsrat<br />
Peter Schönenberger sowie SP-<br />
Schweiz-Präsident Hans-Jürg Fehr<br />
präsentierten in kontroversen Referaten<br />
und einer Podiumsdiskussion<br />
ihre Sicht zum Steuerwettbewerb.<br />
Während Heinz Hauser<br />
überzeugt war, dass es den Steuerwettbewerb<br />
brauche, gewisse Grenzen<br />
aber nicht überstiegen werden<br />
sollten, äusserte Nationalrat Hans-<br />
Jürg Fehr massive Bedenken gegenüber<br />
dem Steuerwettbewerb, insbesondere<br />
gegenüber einer degressiven<br />
Besteuerung. Regierungsrat<br />
Peter Schönenberger sprach sich<br />
für den Steuerwettbewerb aus,<br />
wünschte aber klare Spielregeln. In<br />
der anschliessenden Podiumsdiskussion,<br />
die Dr. Jean-Claude Kleiner<br />
von OBT moderierte, wurde deutlich,<br />
dass ein vernünftiger Steuerwettbewerb<br />
zu begrüssen ist.<br />
STEUERWETTBEWERB IM<br />
KANTON THURGAU: MEHR<br />
CHANCEN ALS RISIKEN?<br />
Am 9. Kommunalforum Thurgau in<br />
Frauenfeld betonte der Thurgauer<br />
Regierungsrat Bernhard Koch, dass<br />
der interkantonale Steuerwettbewerb<br />
dem Thurgau mehr Chancen<br />
als Risiken bringe. Regierungsrat<br />
Bernhard Koch und auch Prof. Dr.<br />
Heinz Hauser unterstützen deshalb<br />
den Steuerwettbewerb. Dagegen<br />
lehnte Nationalrätin Hildegard Fässler<br />
jeden Wettbewerb ab und kritisierte<br />
insbesondere die degressiven<br />
Steuersätze sowie die Bevorzugung<br />
ausländischer Steuerzahler<br />
mittels Pauschalen.<br />
WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG<br />
IM KANTON APPENZELL:<br />
DIE WIESE BRAUCHT KEINEN<br />
KÜNSTLICHEN DÜNGER<br />
Drei Referate, eine Podiumsdiskussion<br />
und ein kabarettistischer<br />
Ausflug erwarteten die Teilnehmer<br />
im vollbesetzten Lindensaal in Teufen,<br />
wo sich Prominenz aus der ganzen<br />
kantonalen Politik einfand. Regierungsrätin<br />
Marianne Koller-Bohl<br />
gab einen Einblick in bereits getätigte<br />
und geplante Massnahmen<br />
des Kantons zu Gunsten der KMUs<br />
und verwies auf die initiative Wirtschaftsstrategie.<br />
Dr. Peter R. Schmid,<br />
Direktor der Industrie- und Handelskammer<br />
SG-AR, verglich die<br />
Wirtschaft mit einer Wiese, die man<br />
nicht künstlich düngen müsse,<br />
damit sie gedeihe, sondern von<br />
wachstumshemmenden schattenwerfenden<br />
Bäumen befreien müsse.<br />
Adrian Künzli, Präsident des<br />
Gewerbeverbandes AR, forderte die<br />
Gemeinden zu einem wirtschaftsnahen<br />
Denken und Handeln auf.<br />
FAZIT<br />
Die Kommunalforen haben deutlich<br />
gemacht, dass die OBT AG<br />
nicht nur geschätzte Gastgeberin<br />
ist, sondern auch brisante politische<br />
Themen aufzuspüren und<br />
die Meinungsbildung vor Ort zu<br />
fördern weiss. Auch die Kommunalforen<br />
im November 2007 versprechen<br />
wiederum viel Brisanz<br />
und Anregung zu politischen und<br />
wirtschaftlichen Themen.
Seite 31 16/07 – Das OBT Magazin x KMU Praxis<br />
Die Podiumsdiskussion brachte den<br />
St. Galler Finanzchef Peter<br />
Schönenberger zum Nachdenken . . .<br />
Gemütlicher Austausch beim<br />
anschliessenden Apéro.<br />
Dr. Peter R. Schmid, Direktor IHK SG-AR:<br />
«Politik kann die Wirtschaft kaum fördern,<br />
wohl aber behindern.»<br />
Der Moderator und Initiator der<br />
Kommunalforen: Dr. Jean-Claude Kleiner<br />
. . . und den Moderator, Dr. Jean-Claude<br />
Kleiner, OBT AG, sowie SP-Schweiz-<br />
Präsident Hans-Jürg Fehr ab und zu<br />
zum Schmunzeln.<br />
Marianne Koller-Bohl, Regierungsrätin<br />
Appenzell Ausserrhoden: «Die KMUs<br />
wollen schnelle Wege, kurze Verfahren –<br />
da ist die Politik gefordert.»<br />
Hoher Besuch in Frauenfeld:<br />
Walter Andreas Müller alias Bundesrat<br />
Christoph Blocher.<br />
Ausserrhoden lebt heute schon ein<br />
gutes Miteinander von Politik<br />
und Wirtschaft – sind sich die meisten<br />
Redner einig.<br />
Interessiert und voller Konzentration<br />
verfolgen die Gäste die Referate und<br />
Diskussionen.<br />
V.l.n.r.: Dr. Jean-Claude Kleiner, OBT AG,<br />
Prof. Dr. Heinz Hauser, Nationalrätin<br />
Hildegard Fässler, Bernhard Koch, Peter<br />
Bär, Thurgauer Kantonalbank.<br />
Lindensaal Teufen: Auch dieses Jahr<br />
stiess das Kommunalforum auf grosses<br />
Interesse.<br />
«Verschtönd er Hochtütsch?», ruft<br />
Kabarettist Thomas C. Breuer vom<br />
Rednerpult.
Ausschlaggebend für das Qualitätsmanagement-Projekt<br />
war der<br />
Wunsch der Geschäftsleitung nach<br />
der Sicherstellung und Steigerung<br />
von Dienstleistungsqualität und<br />
Wirtschaftlichkeit. Im Mittelpunkt<br />
des Systems stand die Befriedigung<br />
der Kundenbedürfnisse. Als<br />
Partner für die Zertifizierung wählten<br />
die Olma Messen St. Gallen die<br />
OBT AG, welche über einen umfassenden<br />
Erfahrungsschatz in Sachen<br />
Qualitätsmanagement verfügt.<br />
BETEILIGUNG VON MITARBEI-<br />
TENDEN UND PARTNERN<br />
Beim Aufbau des Systems wurde<br />
starkes Gewicht auf die konstruktive<br />
Mitarbeit einer möglichst grossen<br />
Anzahl Mitarbeitender der Olma<br />
Messen St. Gallen sowie der strategischen<br />
Partner gelegt. Nur durch<br />
deren Einbezug konnte ein wirkungsvolles<br />
Instrument geschaffen<br />
werden, das im Alltag auch angewendet<br />
und gelebt wird.<br />
IMMER WIEDER KRITISCH<br />
HINTERFRAGT<br />
Projektleitung und Teilnehmende<br />
identifizierten im Rahmen von<br />
grösseren Workshops als erstes<br />
die wichtigsten Prozesse. Die Dokumentation<br />
dieser Prozesse erfolgte<br />
dann in einem zweiten Schritt<br />
durch die Prozessverantwortlichen.<br />
Seite 32 16/07 – Das OBT Magazin x KMU Praxis<br />
Erster ISO-zertifizierter Messeplatz der Schweiz<br />
OLMA MESSEN ST. GALLEN ALS PIONIER<br />
Der Ruf der Olma Messen St. Gallen als hervorragender Messeplatz reicht weit über<br />
die Ostschweiz hinaus. Sie zeichnen sich durch optimale Infrastruktur, professionelle<br />
Leistungserbringung und hervorragende Publikumswirkung aus. Mit einem Qualitätsmanagement-System<br />
nach ISO 9001:2000 sind diese Stärken nun weiter gefestigt worden.<br />
Die Olma Messen St. Gallen haben das Zertifizierungsaudit im November 2006<br />
mit Bravour bestanden.<br />
Stephan Widmer<br />
Öffentliche<br />
Unternehmen<br />
St. Gallen<br />
In kleineren Gruppen wurden diese<br />
Prozesse hernach wieder kritisch<br />
hinterfragt und wo nötig angepasst.<br />
Dadurch konnte sichergestellt werden,<br />
dass Schnittstellen, welche<br />
erfahrungsgemäss Risikofaktoren<br />
für die Prozessqualität darstellen,<br />
bereinigt und dokumentiert werden.<br />
Diese Diskussionen erlaubten<br />
es, immer wieder Verbesserungspotenzial<br />
zu finden und neue, effizientere<br />
Lösungen zu erarbeiten.<br />
STANDARDISIERT UND<br />
DENNOCH EINMALIG<br />
Ein weiterer grosser Schritt stellte<br />
die Standardisierung der Kernprozesse<br />
dar. Diese umfassen die<br />
wichtigen Prozesse zur Planung,<br />
Organisation und Durchführung
Seite 33 16/07 – Das OBT Magazin x KMU Praxis<br />
Qualitätsmanagement-System ISO 9001: 2000 erfolgreich eingeführt. (V. l. Hanspeter Egli, Direktor Olma Messen St. Gallen, und Dr. Xaver<br />
Edelmann, Präsident Schweizerische Vereinigung für Qualitäts- und Management-Systeme SQS.)<br />
der Messen. Mit dem Ziel der Effizienzsteigerung<br />
sollte vermieden<br />
werden, dass jede Messe ihre eigenen<br />
Prozesse aufweist.<br />
Alle Messen funktionieren nun nach<br />
einheitlichen Prozessen, ohne dass<br />
sie dadurch in ihrer jeweiligen Einzigartigkeit<br />
und Kreativität eingeschränkt<br />
werden.<br />
KEINE PAPIERVERSIONEN<br />
MEHR<br />
Sämtliche Prozesse wurden elektronisch<br />
erfasst, damit alle Mitarbeitenden<br />
über das Intranet Zugriff<br />
darauf haben. Es wurde bewusst<br />
der Ansatz eines für alle Mitarbeitenden<br />
offenen Systems gewählt.<br />
Papierversionen des Systems existieren<br />
keine. Somit ist jeweils nur<br />
die tagesaktuelle Version verfügbar.<br />
Sämtliche Formulare und Mustervorlagen<br />
für das Tagesgeschäft<br />
sind im elektronischen System hinterlegt.<br />
Dadurch wird dieses aktiv,<br />
ähnlich einem Dokumentenmanagementsystem<br />
genutzt und läuft<br />
nicht Gefahr, wie viele Qualitätshandbücher<br />
in Papierform im<br />
Schrank zu verstauben.<br />
QUALITÄT HEISST<br />
AUCH KONTINUIERLICHE<br />
VERBESSERUNG<br />
Der Gedanke der kontinuierlichen<br />
Verbesserung prägt das System.<br />
So werden Mitarbeiter-, Partnerund<br />
Kundenfeedbacks, Reklamationen<br />
und Lieferantenbewertungen<br />
systematisch elektronisch erfasst,<br />
angemessene Massnahmen<br />
festgelegt und deren Umsetzung<br />
wiederum über das elektronische<br />
Qualitätsmanagement-System überwacht.<br />
KENNZAHLEN ALS<br />
CONTROLLING-INSTRUMENT<br />
Zur Steuerung und Überwachung<br />
der Organisation wurde das bestehende<br />
umfangreiche finanzielle<br />
Controllinginstrumentarium durch<br />
qualitative Kennzahlen ergänzt und<br />
weiter ausgebaut.<br />
FAZIT<br />
Durch das Qualitätsmanagement-System,<br />
dessen Zertifikatsübergabe<br />
am 7. Dezember 2006<br />
stattfand, werden Dienstleistungsqualität<br />
und Kundenfreundlichkeit<br />
und somit der Erfolg<br />
der Olma Messen St.Gallen am<br />
Markt weiter gefestigt. Eine<br />
systematische Erfassung und<br />
Auswertung von Mitarbeiter-,<br />
Partner- und Kundenfeedbacks<br />
gewährleistet die kontinuierliche<br />
Qualitätsentwicklung und -verbesserung.<br />
Das Kennzahlensystem<br />
ermöglicht dabei ein wirkungsvolles<br />
Erfolgscontrolling.<br />
Erfolgsentscheidend und deshalb<br />
unverzichtbar beim Aufbau<br />
dieses Qualitätsmanagement-<br />
Systems war der Einbezug aller<br />
Mitarbeitenden.
Die Veränderungen der Systemplattformen<br />
von Hostsystemen zum<br />
Serversystem hat die Anzahl der<br />
eingesetzten Server in jüngster<br />
Zeit massiv ansteigen lassen. Zwar<br />
wird dadurch die Flexibilität erhöht,<br />
Kosten können gesenkt werden<br />
und es eröffnen sich fast unbegrenzte<br />
neue Möglichkeiten.<br />
Gleichzeitig steigt aber auch der<br />
Bedarf an Verfügbarkeit und Leistungsfähigkeit<br />
und es wird eine<br />
noch höhere Flexibilität gefordert.<br />
Dieser Wildwuchs in der Serverlandschaft<br />
ist keineswegs wirtschaftlich.<br />
Zudem führt er häufig zu<br />
einer geringen Auslastung der Serversysteme<br />
von unter 20 Prozent.<br />
Für diese Problematik bietet die<br />
Server-Virtualisierung eine wirksame<br />
Lösung. Dabei wird ein physikalischer<br />
Server in mehrere virtuelle<br />
Server logisch aufgeteilt.<br />
Dies erfolgt durch eine Virtualisierungs-Software,<br />
welche die Hardware<br />
von der Software (Betriebssystem<br />
und Anwendungen) trennt.<br />
Dadurch können vorhandene Hardwareressourcen<br />
der Serversysteme<br />
wie Arbeitsspeicher, Prozessorenleistung,<br />
Festplattenspeicher auf<br />
einfachste Weise und sehr dynamisch<br />
den verschiedenen Systemen<br />
zugeordnet werden. Durch die<br />
Verteilung von Hard- und Software<br />
sinkt der Administrationsaufwand<br />
bei gleichzeitiger Verbesserung der<br />
Serverauslastung. Dadurch kann<br />
die Anzahl physischer Serversysteme<br />
stark reduziert werden.<br />
EINFACHER, PROFESSIO-<br />
NELLER UND FLEXIBLER<br />
Die Server-Virtualisierung ermöglicht<br />
den IT-Verantwortlichen insbesondere<br />
bei der immer anspruchsvolleren<br />
und zeitraubenderen Systemadministration<br />
aufgrund neuer<br />
Computer-Viren und Sicherheitsat-<br />
Seite 34 16/07 – Das OBT Magazin x KMU Praxis<br />
Moderne Server-Technologien unter der Lupe<br />
SERVER-VIRTUALISIERUNG:<br />
MEHR AUFTEILUNG, WENIGER AUFWAND<br />
Die Vorteile einer Server-Virtualisierung sind vielfältig. Sie ermöglicht IT-Verantwortlichen,<br />
Effizienz und Effektivität, aber auch Flexibilität und Verlässlichkeit der IT zu steigern.<br />
Die Auslastung von IT-Ressourcen wird dadurch erhöht, die Qualität verbessert<br />
und das Management der Systeme vereinfacht.<br />
Michael Ammann<br />
Partner<br />
Informatik<br />
Zürich<br />
tacken oder häufigeren Update-<br />
Intervallen eine einfachere und<br />
professionellere Handhabung. Ein<br />
weiterer Vorteil bildet die Möglichkeit,<br />
ganze Systemumgebungen<br />
als Image zu sichern und später<br />
oder auf einem anderen physischen<br />
Server «wiederzubeleben».<br />
Die dabei entstehende Flexibilität<br />
ist schlichtweg atemberaubend<br />
und übertrifft jene der traditionellen<br />
IT-Welt um ein Vielfaches.
Seite 35 16/07 – Das OBT Magazin x KMU Praxis<br />
VON DER KOSTENLOSEN<br />
BASIS-VERSION BIS ZUR KOM-<br />
PLEXEN ENTERPRISELÖSUNG<br />
Die verbreitetsten Virtualisierungs-<br />
Softwareprodukte sind VMware<br />
und Microsoft Virtual Server.<br />
VMware bietet im Produktfolio mehrereVirtualiserungs-Softwarelösungen<br />
von der kostenlosen Abspiel-/<br />
Player-Version bis hin zur Enterpriselösung<br />
ESX-Server. Microsoft<br />
bietet mit Virtual Server ebenfalls<br />
ein kostenloses Produkt an. Beim<br />
Einsatz von Windows 2003 Advanced<br />
Server R2 bietet Microsoft<br />
zudem die Möglichkeit einer vereinfachten<br />
Lizenzbestimmung. Dies<br />
bedeutet, dass pro Serverbetriebssystem-Lizenz<br />
zusätzlich vier weitere<br />
Virtualserver kostenlos integriert<br />
werden können. Dies kann sich z.B.<br />
beim Aufbau eines Windows Cluster<br />
Systems als finanziell sehr vorteilhaft<br />
erweisen. Für den Einsatz<br />
im Enterprisesegment sowie in<br />
Rechenzentren wird hauptsächlich<br />
auf das Produkt ESX von VMware<br />
gesetzt. Dieses wird auf einem<br />
eigenen Betriebssystem aufgebaut<br />
und brilliert mit unvergleichlichen<br />
Funktionen und Leistungen.<br />
DER WEG ZUR<br />
VIRTUALISIERUNG<br />
Ursprünglich wurde die Virtualisierung<br />
vor allem für Software-Testsund<br />
Entwicklungsumgebungen eingesetzt.<br />
Sie erlaubt Programmierern,<br />
ihre neuen Applikationen gleichzeitig<br />
auf mehreren Betriebssystemplattformen<br />
zu testen, ohne dafür<br />
separate Hardware-Systeme parallel<br />
betreiben zu müssen. Die Einführung<br />
einer Virtualisierungsumgebung<br />
beginnt bei der Ist-<br />
Aufnahme der vorhandenen physikalischen<br />
Systeme und der Überprüfung<br />
der jeweiligen Auslastung.<br />
Dafür müssen die Maschinen über<br />
einen längeren Zeitraum beobachtet<br />
werden. Sind besondere Applikationen<br />
in einer virtuellen Umgebung<br />
vorgesehen, wie beispielsweise<br />
rechenintensive Fachanwendungen<br />
sowie ERP-Lösungen, ist<br />
eine längere Zeitspanne in Betracht<br />
zu ziehen. Braucht eine Anwendung<br />
z.B. dauerhaft eine CPU-<br />
Auslastung von 80 Prozent, so eignet<br />
sich eine Server-Virtualisierung<br />
weniger. Manche Anwendungen<br />
brauchen auch spezielle Hardware-<br />
Dongles (Kopierschutzstecker). Je<br />
nach Form und Abfrage des Dongles<br />
muss dieser zwingend lokal verbunden<br />
sein, wodurch eine Virtualisie-<br />
rung der Anwendung unmöglich<br />
wird. Ansonsten ist es jedoch möglich,<br />
serielle, parallele und USB-<br />
Hardware und damit auch Dongles<br />
mit bestimmten Geräten über das<br />
Netzwerk zugänglich zu machen.<br />
NUTZEN DER<br />
VIRTUALISIERUNG<br />
Die Hersteller unterstreichen folgende<br />
Vorteile:<br />
■ Reduktion der Betriebs- und<br />
Hardwarekosten<br />
■ Verbesserte Serverauslastung<br />
■ Vereinheitlichung der<br />
Systemlandschaft<br />
■ Erhöhung der Flexibilität<br />
und Skalierbarkeit<br />
■ Erhöhung der Verfügbarkeit,<br />
auch bei Backup und Recovery<br />
■ Weniger physische<br />
Netzwerkverbindungen<br />
Die OBT AG ist überzeugte Anwenderin<br />
der Virtualisierungs-Technologie<br />
und betreibt das eigene<br />
Rechenzentrum schon seit einigen<br />
Jahren virtuell. Auch ihre Kunden<br />
nutzen die Vorteile der Virtualisierung.<br />
Angefangen bei kleinen<br />
kostenlosen Lösungen bis hin zu<br />
den Enterprise-Lösungen. Daher<br />
verfügt OBT über das nötige Knowhow<br />
und kann ihre Kunden bei der<br />
Evaluierung und Einführung von<br />
Virtualisierungs-Servern professionell<br />
und kompetent unterstützen.<br />
FAZIT<br />
Wenn KMUs oder Verwaltungen in<br />
neue Serverhardware investieren<br />
wollen, kann die Server-Virtualisierung<br />
entscheidende Vorteile<br />
gegenüber der Arbeit mit physikalischen<br />
Servern bringen.<br />
Ressourcenausnutzung, Ausfallsicherheit<br />
und auch Portierbarkeit<br />
sind bei einem virtuellen<br />
Server viel höher als bei einer<br />
herkömmlichen Serverlösung.<br />
Auch wenn – insbesondere kleinere<br />
– Unternehmen Probleme<br />
mit dem Platzbedarf, der Wärmeentwicklung<br />
oder der Stromversorgung<br />
haben, kann eine virtuelle<br />
Infrastruktur Abhilfe schaffen.<br />
Der virtuelle Server besitzt das<br />
Potenzial zu einem weiteren<br />
Meilenstein auf dem Weg zur<br />
Hochverfügbarkeit der Systeme<br />
bei gleichzeitiger Einhaltung der<br />
IT-Budgets.<br />
KMU<br />
Praxis<br />
Das OBT Magazin für Klein- und Mittelunternehmen<br />
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