Polytrauma Polytrauma

Polytrauma Polytrauma Polytrauma Polytrauma

<strong>Polytrauma</strong><br />

<strong>Polytrauma</strong><br />

Urologische Beteiligung<br />

PD Dr. med. KD Sievert<br />

LOA der Urologischen Klinik des UKT


Niere<br />

Ureter<br />

Harnblase<br />

Urethra<br />

Äußeres Genital


Nierentrauma<br />

ca. 1-5 1 5 % aller Verletzten<br />

stumpf: 90-95% 90 95%<br />

Penetrierende Verletzungen bis zu 20% (zunehmend)<br />

ca. 8-10% 8 10% aller stumpfen/penetrierenden<br />

abdominellen Verletzungen -> > Nierenbeteiligung<br />

Verletzungs-Klassifikation<br />

Verletzungs Klassifikation Association for the surgery of Trauma (AAST)


Symptome<br />

Haematurie<br />

Flankenschmerz<br />

Flankenhämatom<br />

Abrasion<br />

Abdominalausweitung<br />

tastbare Resistenz<br />

Abwehrspannung


Bildgebung<br />

Ultraschall<br />

Intravenous Pyelography (IVP)<br />

Computer Tomographie (CT)<br />

Ablaufbild !<br />

Magnetic resonance imaging (MRI)<br />

Angiographie


CT<br />

Höhere Sensitivität als IVS<br />

CT=95.6% vs zweifaches IVP=90.9% vs. Ultraschall=78.8%) 35<br />

Bei allen suspekten Nierentraumata mittels spiral CT<br />

Wiederholte Untersuchung der Niere<br />

Stabiler Patient<br />

Bestes Diagnostikum zur Beurteilung der Nierenverletzung<br />

MRI<br />

Nicht die erste Wahl<br />

Noch höhere Sensitivität


Angiographie<br />

Diagnosezusatz<br />

Gleichzeititge Embolisation (Therapie Therapie)


Behandlung von Nierentraumata<br />

Konservative Behandlung des stumpfes Nierentrauma Grad 1-4 1 4<br />

bis die Hämaturie aufgehört hat<br />

Bettruhe<br />

Prophylaktischer Antibiotikagabe<br />

Kontrolle der Vitalzeichen<br />

Indikationen für operative Behandlung sind<br />

Hämodynamische Instabilität<br />

Abklärung auf weitere Verletzungen<br />

Imponierende oder pulsierende perirenale Haematome<br />

Verletzungen Grad 5<br />

Zufällig diagnostizierte renale Pathologien<br />

Nephrektomie bei Nierenfreilegung = 13%<br />

erhöhte Raten an Schock<br />

Zunahme des Schockschweregrades<br />

Erhöhte Mortalität<br />

Renale Rekonstruktion mit dem Ziel<br />

Rekonstruktion mit dem Ziel<br />

Kontrolle der Blutung, Erhalt von Nierenfunktion


Postoperative Maßnahmen und<br />

Verlaufskontrolle<br />

Wiederholen der Bildgebung nach 2 – 4<br />

Tagen nach Trauma<br />

Nuklearszinitigraphie vor Entlassung<br />

Innerhalb von 3 Monaten<br />

Innerhalb von 3 Monaten<br />

Körperliche Untersuchung<br />

Urinanalyse<br />

Ggf. radiologische Untersuchungen<br />

Regelmässige Blutdruckmessung<br />

Serumanalyse zur Beurteilung der Nierenfunktion<br />

Ggf. Langzeitnachuntersuchung


Harnleitertrauma<br />

Ethiologie<br />

Ergebnisse von 61 Europäischen Urologischen Kliniken<br />

452 Harnleiterverletzungen<br />

• 75% iatrogen<br />

– 73% Gynäkologie<br />

– 14% Allgemeinchirurgie<br />

– 14% Urologie<br />

• 18% stumpfe Traumata<br />

• 7% penetrierende Traumata


Klassifikation der<br />

Harnleiterverletzungen<br />

Grad<br />

I<br />

II<br />

III<br />

IV<br />

V<br />

Art der Verletzungen<br />

Nur Hämaturie<br />

Lazeration 50% Umfang<br />

Vollständiger Abriss, auseinanderweichen<br />

von < 2cm Devaskularisation<br />

Vollständiger Abriss, auseinanderweichen<br />

von < 2cm Devaskularisation


Ileuminterponat<br />

zur Ureterrekonstruktion


Blasentrauma<br />

10% aller politraumatisierten Patienten weisen eine Beteiligung<br />

des Genitourogenitaltrakts auf<br />

2% Beteiligung der Harnblase<br />

67-86% 67 86% aller Blasenverletzungen durch stumpfe Bauchtraumata bedingt<br />

14-33% 14 33% sind auf penetrierende Traumen zurückzuführen<br />

70-97% 70 97% der Pat. mit Blasenverletzung haben Beckenfrakturen<br />

Schwere Harnblasenverletzungen treten in nur 5-10% 5 10% der Fälle<br />

auf<br />

85% der Beckenfrakturen weisen Multiorganverletzungen auf<br />

Mortalität 22 - 44%<br />

Kombinierte intra- intra und extraperitoneale Ruptur Gleichzeitige Verletzung von Harnblase und<br />

2 - 20%<br />

der prostato-membranösen<br />

prostato membranösen Harnröhre 10 - 29%


Unfallmechanismus


Klassifikation der Harnblasenverletzungen<br />

basierend auf der Art der Verletzung<br />

Classification of injury<br />

Blunt trauma<br />

extraperitoneal<br />

Blunt trauma<br />

intraperitoneal<br />

Penetrating trauma<br />

Mechanism of injury<br />

- Blunt pelvic trauma<br />

with laceration by bone<br />

fragment (s)<br />

- Shearing at<br />

ligamentous<br />

attachment (s)<br />

- high velocity blunt<br />

lower abdominal<br />

trauma<br />

- high intravesical<br />

pressure with rupture at<br />

dome<br />

- direct injury to the<br />

bladder wall<br />

Associated injuries<br />

- pelvic fractures<br />

- other long bone<br />

fractures<br />

- high rate of associated<br />

intra-abdominal intra abdominal injuries<br />

- high mortility<br />

- associated injury to<br />

the other organs is<br />

common


Klassifikation der<br />

Harnblasenverletzungen<br />

Typ<br />

I<br />

II<br />

III<br />

IV<br />

V<br />

Beschreibung<br />

Blasenkontusion<br />

Intraperitoneale Ruptur<br />

Interstitielle Blasenverletzung<br />

Extraperitoneale Ruptur<br />

einfach<br />

komplex<br />

<strong>Polytrauma</strong>


Diagnostik<br />

Haematurie<br />

Makroskopische Haematurie<br />

Mikroskopische Haematurie<br />

Haematurie<br />

Zystografie<br />

mindestens 350 ml Kontrastmittel<br />

CAVE Gleichzeitig bestehende Verletzung der Urethra oder<br />

Abriss der selben von der Harnblase<br />

Abriss der selben von der Harnblase<br />

Leeraufnahme<br />

Füllungsaufnahme (halbe Füllung in gedrehter Position)<br />

Ablaufbild<br />

IVP – inadäquat<br />

Ultrasound – nicht routinemässig<br />

CT – nicht aussagekräftig<br />

Angiogrfie – selten gemacht<br />

MRI – schwierig zu beurteilen


Behandlung<br />

Wenn keine Blasenhalsverletzungen oder<br />

andere Verletzungen vorliegen:<br />

Nur Nur durch Katheterdrainage<br />

Erfolgsrate (93% bei extraperitonealer Ruptur<br />

Erfolgsrate<br />

80% heilen innerhalb einer Wochen<br />

Alle heilen innerhalb von 3 Wochen ab<br />

Operative Versorgung<br />

bei intraperitoneale Blasenrupturen<br />

bei stumpfem Bauchtraumata bzw. jedem<br />

penetrierenden Trauma<br />

Ruptur (Cass Cass and Luxenberg<br />

Luxenberg) )


Urethral Traumata<br />

Hintere Harnröhrenverletzung<br />

Stabile Beckenfraktur<br />

Instabile Beckenfraktur<br />

Harnröhrenverletzung bei Kindern<br />

Harnröhrenverletzung bei Frauen<br />

Penetrierende Verletzungen ins Perineum<br />

Vordere Harnröhrenverletzung<br />

StumpfeTraumata<br />

Traumata bei GV<br />

Penetri trauma<br />

TVT-bedingte<br />

TVT bedingte Traumata<br />

Iatrogene Traumata


Pars<br />

prostatica<br />

Pars bulbaris<br />

Fossa navicularis<br />

Pars<br />

pendulans


Urethralverletzungen


Hintere Harnröhrenverletzung<br />

70% aller Beckenfrakturen sind Folge von Unfällen,<br />

Quetschungen und Stürzen aus großer Höhe<br />

Quetschungen und Stürzen aus großer Höhe<br />

20% als Autoinsasse<br />

50% als Fußgänger<br />

25% aud großen Höhen<br />

Stumpfe Traumata sind in 90% für HR-Verletzungen<br />

HR Verletzungen<br />

verantwortlich<br />

Männliche hintere HR in 3.5-19% 3.5 19% der Fällte mitbeteiligt<br />

Weibliche HR in 0-6% 0 6% der Fälle bei Beckenfrakturen beteiligt


Klinik


Hintere Harnröhrenverletzung<br />

Diagnostik<br />

Retrograde Urethrographie und MRI<br />

Diagnostik<br />

Behandlung<br />

Grundvoraussetzung: Sehr gute Kenntnisse über die funktionelle<br />

Anatomie der Verschlussmechanismus<br />

Die Durchführbarkeit der anatomische Rekonstruktion ist von der Art<br />

der Beckenfraktur und der Verschiebung der Harnröhre abhängig<br />

Darüber liegend die davon unabhängige Blasenhalsfunktion<br />

Der distale Harnröhrenmechanismus<br />

Stabile Beckenbodenfraktur<br />

Instabile Beckenbodenfraktur


Management (Tü adaptiert)<br />

Typ<br />

I<br />

II and III<br />

IV and V<br />

VI<br />

Behandlung<br />

Keine Behandlung<br />

Kann konservativ mit suprapubischen Zystostomie<br />

bzw. mit urethralem Katheter behandelt werden<br />

Erfordert endoskopische Behandlung, sofort oder<br />

später<br />

Individuell der Situation angepasst


Wahrscheinlichkeit für<br />

Harnröhrenverletzungen mit<br />

entsprechenden Beckenfrakturen<br />

Art der Fraktur<br />

Einzelner Ramus<br />

Ipsilaterale Ramii<br />

Malgaigne‘s (vertical shear)<br />

Straddel<br />

Staddel plus sacroiliak<br />

Odds ratio<br />

0.64<br />

0.74<br />

3.40<br />

3.85<br />

24.02


I<br />

Type<br />

II<br />

III<br />

IV<br />

V<br />

Klassifikation von urethralen<br />

Description<br />

Contusion<br />

Stretch injury<br />

Partial disruption<br />

Complete<br />

disruption<br />

Complete<br />

disruption<br />

Verletzungen<br />

Appearance<br />

Blood at the urethral meatus; normal urethrogram<br />

Elongation of the urethra without extravasation un<br />

urethroghraphy<br />

Extravasation of contrast at injury site with contrast<br />

visualized in the bladder<br />

Extravasation of contrast at injury site without<br />

contrast visualized in the bladder; < 2cm of urethral<br />

seperation<br />

Complete transaction with > 2cm of urethral<br />

separation, or extension into the prostate or vagina


Behandlungskonzepte<br />

End-zu-End Gewebeinterponat


Strikturrate

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