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Wirth, Herman – Die Ura Linda Chronik - Gnostic Liberation Front

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Geertmänner kann ich leicht hinweggehen. Ich habe mit ihnen nicht viel verkehrt.<br />

Doch soviel ich gesehen habe, sind sie am meisten Sprache und Sitten<br />

treu geblieben. Das kann ich nicht von den anderen sagen. <strong>Die</strong> aus den Krekalanden<br />

herkamen, sind von übler Sprache und ihrer Sitte wegen kann man<br />

sie nicht rühmen. Viele haben braune Augen und braunes Haar. Sie sind bösartig<br />

und dreist und ängstlich durch Aberglauben. Wenn sie sprechen, nennen<br />

sie die Worte zuerst, die zuletzt kommen sollen. Zu »ald« sagen sie »ad«, zu<br />

»salt« »sad«, »ma« für »man«, »sel« für »skil«, »sode« für »skolde«, zuviel, um<br />

alles aufzuzählen. Auch führen sie meistens sonderbare und verkürzte Namen,<br />

denen man keine Bedeutung zulegen kann.<br />

<strong>Die</strong> Ionier sprechen besser, aber sie verschweigen das h, und wo es nicht<br />

sein soll, wird es ausgesprochen, Wenn jemand ein Bildwerk macht nach<br />

einem Verstorbenen und es gleicht, so glauben sie, daß der Geist des Verstorbenen<br />

hineinfährt. Darum halten sie alle Bildwerke von Frya, Festa, Medea,<br />

Thjanja, Hellenja und vielen anderen verborgen. Wird ein Kind geboren, so<br />

kommen die Sippen zusammen und beten zu Frya, daß sie ihre Mädchen (<strong>Die</strong>nerinnen)<br />

kommen lassen möge, um das Kind zu segnen. Haben sie gebetet,<br />

so darf sich niemand rühren noch hören lassen. Fängt ein Kind an zu greinen<br />

und hält dies eine Weile an, so ist das ein übles Zeichen, und man vermutet,<br />

daß die Mutter Hurerei begangen hat. Davon habe ich arge Dinge gesehen.<br />

Fängt das Kind an zu schlafen, so ist das ein Zeichen, daß die <strong>Die</strong>nerinnen gekommen<br />

sind. Lacht es im Schlafe, dann haben sie dem Kinde Glück zugesagt.<br />

Überdies glauben sie an böse Geister, Hexen, Unholde, Kobolde und Elfen,<br />

als ob sie von den Finnen herstammten.<br />

Hiermit will ich enden, und nun meine ich, daß ich mehr geschrieben<br />

habe als einer meiner Vorfahren. Frethorik.<br />

✴ ✴ ✴<br />

Frethorik, mein Gatte, ist dreiundsechzig Jahre alt geworden. Seit hundertundacht<br />

Jahren ist er der erste seines Geschlechtes, der friedlich gestorben<br />

ist. Alle anderen sind den Hieben erlegen, dadurch daß sie kämpften wider<br />

eigene und Fremde um Recht und Pflicht.<br />

Mein Name ist Wiljo, ich bin die Maid, die mit ihm aus den Sachsenmar-<br />

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