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Wirth, Herman – Die Ura Linda Chronik - Gnostic Liberation Front

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<strong>Die</strong>s sind die nachgelassenen<br />

Schriften Brunnos, der Schreiber<br />

gewesen ist auf dieser Burg<br />

Nachdem die Folger Adelas alles hatten abschreiben lassen, ein jeder in<br />

seinem Reiche, was auf den Wänden der Burg geschrieben war, beschlossen<br />

sie, eine Mutter zu kiesen. Dazu war eine gemeine Acht belegt auf<br />

diesem Hiem1 . Nach dem Rate Adelas wurde Tüntja empfohlen. Sie würde<br />

auch Erfolg gehabt haben. Doch da erbat meine Burgmaid das Wort. Sie hatte<br />

immer gewähnt, daß sie Mutter werden sollte, aus dem Grunde, daß sie hier<br />

auf der Burg saß, von der meist alle Mütter gekoren waren. Als ihr das Wort<br />

vergönnt wurde, öffnete sie ihre falschen Lippen und sprach: »Ihr alle scheint<br />

Adelas Rat großen Wert beizumessen. Das wird darum meinen Mund nicht<br />

schließen noch schnüren. Wer ist doch Adela, und woher kommt es, daß ihr<br />

ihr solch hohes Lob spendet? Gleich mir heutzutage, ist sie zuvor hier Burgmaid<br />

gewesen. Doch ist sie darum weiser und besser als ich und alle anderen?<br />

Oder hält sie mehr auf unsere Sitten und Bräuche? Wäre dies der Fall, so<br />

würde sie wohl Mutter geworden sein, als sie dazu gekoren war. Aber nein,<br />

sie wollte lieber eine Ehe haben mit aller Wonne und Lust, die damit verbunben<br />

ist, anstatt einsam über sich und das Volk zu wachen. Sie ist klarsehend.<br />

Gut! Aber meine Augen sind weit davon entfernt, verdunkelt zu sein. Ich habe<br />

gesehen, daß sie ihren Friedel sehr minnte. Nun gut, das ist löblich. Aber ich<br />

habe fürder gesehen, daß Tüntja die Nichte Apols ist. Weiter will ich nichts<br />

sagen.«<br />

1 Das altfriesische hem, him, heme bedeutet allgemein »eingehegter Raum«, später »Grundstück,<br />

Hausstätte«.<br />

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