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Wirth, Herman – Die Ura Linda Chronik - Gnostic Liberation Front

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ner einfältigen Meinung würde das verkehrt ausgehen. Denket einmal, es wäre<br />

eine schwere Lungenseuche unter dem Vieh gewesen und hätte arg gewütet,<br />

würdet ihr dann wohl wagen, euer heiles Vieh inmitten des siechen Viehes zu<br />

führen? So wenn ein jemand nun bejahen und bestätigen muß, daß es seinem<br />

Viehstapel übel ergehen könnte, wie würde er dann so dreist sein, seine Kinder<br />

zu wagen inmitten eines Volkes, das ganz und gar verdorben ist?<br />

Dürfte ich euch einen Rat geben, ich würde zu euch sagen : »Ihr müßtet<br />

vor allen Dingen eine neue Volksmutter kiesen. Ich weiß wohl, daß ihr damit<br />

in der Verlegenheit seid, aus dem Grunde, weil von den dreizehn Burgmaiden,<br />

die wir noch übrig haben, wohl acht da sind, die nach dieser Ehre dingen. Aber<br />

dessen würde ich keine Acht haben. Tüntja, die Maid ist auf der Burg Medeasblik,<br />

hat sich darob nie gekümmert : doch sie ist voller Wissen und Klarsehen<br />

und hält so fest zu ihrem Volke und unseren Sitten als alle anderen<br />

zusammen. Fürder würde ich euch raten : Ihr solltet zu den Burgen gehen und<br />

dort aufschreiben alle Gesetze, Fryas Rat, nebst allen Geschichten, ja alles, was<br />

da auf den Wänden zu finden ist, damit nicht alles verloren gehe und mit den<br />

Burgen zerstört werde. Da steht geschrieben : »<strong>Die</strong> Mutter und eine jegliche<br />

Burgmaid soll haben, außer Helfern und Sendboten, einundzwanzig Maiden<br />

und sieben Lehrmädchen. Dürfte ich dem etwas hinzufügen, so würde ich<br />

schreiben <strong>–</strong> und also viele ehrsame Töchter, um zu lehren, als da auf den Burgen<br />

sein können. Denn ich sage in Treue und die Zeit wird es bestätigen : So<br />

wenn ihr echte Fryaskinder bleiben wollt, nimmer zu überwinden, weder<br />

durch List noch durch Waffen, so habt ihr dessen Obacht zu geben, daß eure<br />

Töchter echte Fryasweiber werden. <strong>Die</strong> Kinder soll man lehren, wie groß unser<br />

Land ehemals gewesen ist, wie große Männer unsere Ahnen waren, wie groß<br />

wir noch sind, so wir uns zu den anderen herablassen 1 ; man soll ihnen erzählen<br />

von den Recken und ihren reckenhaften Taten, auch von den fernen Seezügen.<br />

Alle diese Erzählungen sollen bei dem Herd geschehen, auf dem Hof<br />

und wo es sein mag, so mit Freude wie mit Tränen. Aber soll es standfest werden<br />

in den Köpfen und den Herzen, so müssen alle Lehren über die Lippen<br />

eurer Weiber und Töchter darin strömen.«<br />

Adelas Rat ist befolgt.<br />

1 So wir uns mit den anderen messen.<br />

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