Wirth, Herman – Die Ura Linda Chronik - Gnostic Liberation Front
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die thyrischen Schiffe und Lande berauben. Darum sind die Inseln gleichgut die »Räuberinseln« als die Ionischen Inseln genannt 1 . Als Minerva das Land besehen hatte, das durch die Einheimischen Attika geheißen ist, sah sie, daß das Volk alle Geißhüter waren; sie unterhalten ihren Leib mit Fleisch, Kräutern, wilden Wurzeln und Honig. Sie waren mit Fellen bekleidet und hatten ihre Schlupfwinkel auf den Abhängen der Berge. Darum werden sie von unserem Volke Hellinger 2 genannt. Zuerst rannten sie auf und davon; doch als sie sahen, daß wir um ihre Habe uns nicht kümmern, da kamen sie zurück und bezeugten große Freundschaft. Minerva fragte, ob wir uns in der Minne niederlassen dürften. Das wurde gestattet unter Beding, daß wir ihnen wider die Nachbarsippen, die immer kamen und ihnen ihre Kinder entführten und ihre Habe raubten, im Kampfe beistehen würden. Da bauten wir eine Burg anderthalben Pfahl vom Hafen. Auf Rat Minervas wurde sie Athenia geheißen : »denn« – sagte sie »die Nachfahren sollen wissen, daß wir hier nicht durch List oder Gewalt gekommen, aber gleich Freunden 3 empfangen worden sind.« Derweilen wir an der Burg arbeiteten, kamen die Fürnehmsten. Als sie nun sahen, daß wir keine Sklaven hatten, sagte ihnen solches nicht zu, und sie ließen es die Minerva fühlen, sintemalen sie dachten, daß sie eine Fürstin wäre. Aber Minerva fragte : »Wie bist du zu deinen Sklaven gekommen?« Sie antworteten : »Einige haben wir gekauft, andere im Kampfe gewonnen.« Minerva sagte : »So wenn niemand Menschen kaufen wollte, würde niemand eure Kinder rauben und ihr würdet darob keinen Krieg haben. Willst du unser Bundesgenosse bleiben, so mußt du deine Sklaven frei lassen.« Das nun wollten die Fürnehmsten nicht : sie wollten uns aber wegtreiben. Aber die kühnsten ihrer Leute kamen, um unsere Burg bauen zu helfen, die wir nun von Stein machen. – Als sie dies nun alles erzählt hatten, baten sie mit Ehrerbietung um eiserne Burgwaffen. »Denn«, sagten sie, »unsere Bedränger sind mächtig; doch so wir 1 Ionhis elanda = »insulae Ionicae, insulae piratarum«. 2 Hellinggar, eig. »Haldenbewohner«. 3 Wortspiel von Athenia als Ortsnamen mit s = »Eidam, Schwager, Freund«. 60
echte Waffen haben, werden wir ihnen schon widerstehen.« Als sie dem zugestimmt hatte, fragten die Leute, ob Fryas Sitten in Athen und in den anderen Krekalanden blühen würden. Die Mutter antwortete : »Falls die fernen Krekalande zu dem Erbteil Fryas gehörten, so werden sie dort blühen. Aber gehören sie nicht dazu, so wird darob gekämpft werden müssen. Denn der Kroder muß noch fünftausend Jahr mit seinem Jul umlaufen, bevor das Finda- Volk reif für die Freiheit sein wird.« 61
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- Seite 78 und 79: ner einfältigen Meinung würde das
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die thyrischen Schiffe und Lande berauben. Darum sind die Inseln gleichgut<br />
die »Räuberinseln« als die Ionischen Inseln genannt 1 .<br />
Als Minerva das Land besehen hatte, das durch die Einheimischen Attika<br />
geheißen ist, sah sie, daß das Volk alle Geißhüter waren; sie unterhalten ihren<br />
Leib mit Fleisch, Kräutern, wilden Wurzeln und Honig. Sie waren mit Fellen<br />
bekleidet und hatten ihre Schlupfwinkel auf den Abhängen der Berge. Darum<br />
werden sie von unserem Volke Hellinger 2 genannt.<br />
Zuerst rannten sie auf und davon; doch als sie sahen, daß wir um ihre<br />
Habe uns nicht kümmern, da kamen sie zurück und bezeugten große Freundschaft.<br />
Minerva fragte, ob wir uns in der Minne niederlassen dürften. Das<br />
wurde gestattet unter Beding, daß wir ihnen wider die Nachbarsippen, die<br />
immer kamen und ihnen ihre Kinder entführten und ihre Habe raubten, im<br />
Kampfe beistehen würden. Da bauten wir eine Burg anderthalben Pfahl vom<br />
Hafen. Auf Rat Minervas wurde sie Athenia geheißen : »denn« <strong>–</strong> sagte sie »die<br />
Nachfahren sollen wissen, daß wir hier nicht durch List oder Gewalt gekommen,<br />
aber gleich Freunden 3 empfangen worden sind.«<br />
Derweilen wir an der Burg arbeiteten, kamen die Fürnehmsten. Als sie<br />
nun sahen, daß wir keine Sklaven hatten, sagte ihnen solches nicht zu, und<br />
sie ließen es die Minerva fühlen, sintemalen sie dachten, daß sie eine Fürstin<br />
wäre. Aber Minerva fragte : »Wie bist du zu deinen Sklaven gekommen?« Sie<br />
antworteten : »Einige haben wir gekauft, andere im Kampfe gewonnen.« Minerva<br />
sagte : »So wenn niemand Menschen kaufen wollte, würde niemand<br />
eure Kinder rauben und ihr würdet darob keinen Krieg haben. Willst du unser<br />
Bundesgenosse bleiben, so mußt du deine Sklaven frei lassen.« Das nun wollten<br />
die Fürnehmsten nicht : sie wollten uns aber wegtreiben. Aber die kühnsten<br />
ihrer Leute kamen, um unsere Burg bauen zu helfen, die wir nun von<br />
Stein machen. <strong>–</strong><br />
Als sie dies nun alles erzählt hatten, baten sie mit Ehrerbietung um eiserne<br />
Burgwaffen. »Denn«, sagten sie, »unsere Bedränger sind mächtig; doch so wir<br />
1 Ionhis elanda = »insulae Ionicae, insulae piratarum«.<br />
2 Hellinggar, eig. »Haldenbewohner«.<br />
3 Wortspiel von Athenia als Ortsnamen mit s = »Eidam, Schwager, Freund«.<br />
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