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Wirth, Herman – Die Ura Linda Chronik - Gnostic Liberation Front

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In meiner Jugend habe ich wohl einmal gemurrt über die Banden der Gesetze<br />

; nachher habe ich Frya oftmals gedankt für ihren Rat und unseren<br />

Ahnen für die Gesetze, die darnach geschaffen sind, Wralda ober der All -<br />

ernährer hat mir viele Jahre gegeben, über viele Lande und Seen bin ich umgefahren<br />

und nach allem, was ich gesehen habe, bin ich überzeugt, daß wir<br />

allein von dem Allernährer auserkoren sind, Gesetze zu haben. Lydas Volk<br />

vermag weder Gesetze zu machen noch zu halten : sie sind zu dumm und zu<br />

wild dazu. Viele Geschlechter Findas sind klug genug, aber sie sind gierig,<br />

hochfährtig, falsch, unkeusch und mordsüchtig. Poggen blähen sich selber auf,<br />

und sie können nichts als kriechen. Frösche rufen »werk, werk«, aber sie tun<br />

nichts als hüpfen und Possen reißen. <strong>Die</strong> Raben rufen »spar, spar«, aber sie<br />

stehlen und verschlingen alles, was unter ihren Schnabel kommt. Allen denen<br />

gleich ist das Findavolk : sie rühmen sich laut der guten Gesetze. Ein jeder<br />

will Satzungen machen, um dem Übel zu wehren, aber selber will niemand<br />

dadurch gebunden sein. Derjenige, dessen Geist der listigste ist und dadurch<br />

der stärkste, dessen Hahn kräht König, und die anderen müssen alleweg seiner<br />

Gewalt unterworfen sein, bis ein anderer kommt, der ihn von seinem Sessel<br />

vertreibt.<br />

Das Wort »Ewa« 1 ist zu heilig, um eine gemeine Sache zu nennen. Darum<br />

hat man uns gelehrt, »evin« zu sagen. »Ewa« bedeutet »Setma« (Satzungen),<br />

die bei allen Menschen gleicherweise in ihrem Gemüt eingegraben sind, auf<br />

daß sie mögen wissen, was recht und unrecht ist, und wodurch sie Gewalt<br />

haben, ihre eigenen Taten und die anderer zu berechten, das will sagen, insofern<br />

sie gut und nicht missetätig sind.<br />

Auch ist noch ein anderer Sinn damit verbunden. »Ewa« sagt auch Eegleich,<br />

wassergleich, recht und schlecht wie Wasser, das durch keinen Sturmwind<br />

oder etwas anderes verstört ist. Wird das Wasser verstört, so wird es<br />

»unewa« 2 (uneben), unrecht (ungrade), aber es neigt »ewig« dazu wieder<br />

»eben« zu werden. Das liegt an seiner Vonselbstigkeit, wie die Neigung zu<br />

Recht und Freiheit in allen Fryaskindern liegt. <strong>Die</strong>se Neigung haben wir durch<br />

1 Gesetz.<br />

2 Wortspiel zwischen ivin, iven, even, evene, evna, efna, westfriesisch ewa, ewen = »eben«<br />

und ā, ē, ewe, ewa = ,, Gesetz« und ā, ē = »Wasser« aus Altsächsisch, Althochdeutsch<br />

aha, angelsächsisch ēa usw.<br />

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