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Wirth, Herman – Die Ura Linda Chronik - Gnostic Liberation Front

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ungen für die Auseinandersetzung mit den Vertretern des »ex oriente lux«,<br />

besonders der christlichen Kirche, entsprach, so ging man zur Um- und Hineindeutung<br />

über, zur erforderlichen geistesgeschichtlichen Aufwertung.<br />

Der Wodanismus der nordgermanischen Verfallzeit war von der Germanistik<br />

schon zur altgermanischen Religion gemacht worden. In Wirklichkeit<br />

ist der nordische Wodanismus die Schöpfung der Skalden-Theologen der Wikingerzeit.<br />

Od-in, der »Od-Gott« des »Windmonates«, des Zeichen im Runenstabkalender<br />

die bzw. -od-Rune ist, ist der Seelengott und Totengeleiter<br />

des »Menschen«, des Heilbringers wie der Menschen in seinem Odem,<br />

dem Vorjulsturm. Aus ihm machten die Skalden einen Kriegertotengott. An<br />

Stelle des erhabenen Wiedergeburtglaubens, wie er im germanischen Volksglauben<br />

sich gerade im Kultbrauch dieses Julmonats treulich bis zur Gegenwart<br />

weiter erhielt, schufen sie die Valhall-Vorstellung, d. h. die Männer-Trinkhalle<br />

des Jarlhofes, welche in ein Jenseits verlegt wurde. Und die zur Valkyre gewordene<br />

weiße Frau durfte nun das Bier ausschenken.<br />

Auffällig ist, daß die <strong>Ura</strong>-<strong>Linda</strong>-<strong>Chronik</strong> den Wodanismus der unter<br />

Herrschaft des »Magy« entarteten Nord- und Ostgermanen geschichtlich auf<br />

jenen friesischen Seekönig wodin zurückführt, der anscheinend von seinem<br />

Schwiegervater, dem »Magy«, beseitigt und dann in den Götterstand erhoben<br />

wurde (S. 50 und 114).<br />

Über diese »Religion« der Wikingerzeit hat die <strong>Ura</strong>-<strong>Linda</strong>-<strong>Chronik</strong> in<br />

vorchristlicher Zeit schon das Urteil gesprochen : »Wir können sie nicht als<br />

rechte Fryas anerkennen«. Man vergleiche, was die <strong>Ura</strong>-<strong>Linda</strong>-<strong>Chronik</strong> über<br />

den wachsenden Aberglauben, die innere Unfreiheit, die Arbeitsverachtung<br />

und Sklavenwirtschaft, das Wikingertum und den Bildungsverfall berichtet<br />

(S. 120, 126).<br />

Wenn man den altgläubigen Friesen die Edda vorgelegt hätte, so hätten<br />

sie den gleichen Ausspruch getan. Sie hätten auf das Unnordische, Ostische,<br />

den »Finda«-Geist dieser Schriften hingewiesen, über die völlige Verdunklung<br />

der reinen Lehre vom Weltengott (veraldar goð).<br />

Bei voller Anerkennung des darin noch lebenden Heldischen und der<br />

Bruchstücke des alten Mythos hätten sie auf die Veräußerlichung des Ehrbegriffes<br />

hingewiesen, den Totschlag wegen einer Nichtigkeit des persönlichen<br />

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