04.06.2013 Aufrufe

Wirth, Herman – Die Ura Linda Chronik - Gnostic Liberation Front

Wirth, Herman – Die Ura Linda Chronik - Gnostic Liberation Front

Wirth, Herman – Die Ura Linda Chronik - Gnostic Liberation Front

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

wertigkeitskomplex stecken, der auf dem Norden »ex oriente« seit der römischen<br />

Christianisierung und dem Humanismus lastete. So kümmerte sich<br />

z.B. niemand um die »Leben-Gottes«-Rune odil, welche Maßmann doch<br />

schon Anfang der siebziger Jahre des vorigen Jahrhunderts in »Germania«<br />

(1871) veröffentlichte, aus der Runenreihe einer Handschrift von der Abtei<br />

Brunweiler bei Köln (um 988 n. Chr.), jetzt im Vatikan (Cod. Urbin 290<br />

membr. fol.). Und ebensowenig kümmerte sich irgendein »Germanist« um<br />

die angelsächsischen, d. i. inguäonische Runenüberlieferung, welche uns u. a.<br />

das -Zeichen noch als »Jahr« erhalten hatte. Was die älteren skandinavischen<br />

Gelehrten, der Polyhistor Rudbeck bis Finn Magnusen, bis zum Anfange des<br />

vorigen Jahrhunderts an Erforschung der Volksüberlieferung bereits angebahnt<br />

hatten, das verschüttete unsere Kathederwissenschaft mit dem Schutt ihrer<br />

humanistischen und orientalisch-christlichen Entlehnungshypothesen. Der<br />

germanische Bauernholzkalender, der Runenstab, wurde als geistes- und religionsgeschichtliches<br />

Denkmal in gleicher Weise eingesargt wie die germanische<br />

Runenschrift. Alles im Namen der Wissenschaft.<br />

Das Erbahnen aber regte sich lauter und lauter in den führerlosen »Laien«,<br />

die sich von den Professorenmythologien, ihren Wolken- und Wetterdämonen<br />

und Naturgöttern immer unbefriedigter fühlten. Und da die Kathederfachwissenschaft<br />

sie im Stiche ließ, so machte sie sich selber auf die richtige Fährte,<br />

von jenem Ahnen getrieben, das nicht betrog. Es ist die nun erstehende Germantik<br />

von Guido List bis Rudolf John alias Gorsleben, welche sich der Erschließung<br />

der »heiligen Zeichen«, der Kultsymbolik, als geistesgeschichtlicher<br />

Quelle zuwandte. Wie oben schon erwähnt wurde, führte sie in Ermanglung<br />

jeder wissenschaftlichen Grundlage zu jenem verhängnisvollen Massenunsinn,<br />

was das Ergebnis ihrer »Forschung« betrifft. Für die Kathederwissenschaft<br />

wurde dies nun erst recht wieder Veranlassung, ein so kompromittiertes<br />

Gebiet zu meiden.<br />

Was aber in der germanischen Fachwissenschaft selber sich auf den Weg<br />

der Erschließung unseres Geisteserbes machte, blieb <strong>–</strong> ebenso wie auch die<br />

Germantiker <strong>–</strong> in Edda und Sagas als »schriftlichen Quellen« stecken. Und<br />

da diese Quelle germanischer Verfall- und Übergangszeit nicht den Anforde-<br />

302

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!