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Wirth, Herman – Die Ura Linda Chronik - Gnostic Liberation Front

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und seinem Werke zuwenden, der uns in letzter Stunde ein urgermanisches<br />

Ahnenerbe rettete, das uns sonst unwiederbringlich verloren gegangen wäre.<br />

Wer ist dieser Verfasser selber? Seine persönliche Einstellung geht klar<br />

aus der Art der Schriftdenkmäler hervor, die er zusammenbrachte. Er gehört<br />

der Mütter- oder Maidenpartei an, den »Müttersöhnen« (S. 110), den Altgläubigen<br />

der »Matres«- oder »Matronen«-Zeit. Er richtet sich in seinem Vermächtnis<br />

an seine Nachfahren persönlich gegen das imperialistisch-fränkische<br />

Christentum und seine Helfer, den römischen Klerus, die »Pfaffenkappe«,<br />

wie gegen die Königspartei als eine ostisch-mediterrane Entartung und Entfremdung<br />

von der heiligen, althergebrachten Ordnung und Überlieferung.<br />

Trotzdem ist die Kritik, welche an der nach Fremdrecht erblich gewordenen<br />

Königsgewalt geübt wird, eine durchaus sachliche. Aber mit schonungsloser<br />

Klarheit wird uns auch die Verwilderung, der Niedergang in Gesittung und<br />

Kultur der Germanenwelt vor Augen geführt, welche nunmehr weiter in den<br />

Berichten der Schriftsteller der Antike vor uns anfängt zu erscheinen, wo die<br />

Überlieferung der <strong>Ura</strong>-<strong>Linda</strong>-<strong>Chronik</strong> abbricht.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Ura</strong>-<strong>Linda</strong>-<strong>Chronik</strong> ist kein systematisches Werk, kein Gesetz- oder<br />

Geschichtssammelwerk, keine beabsichtigte Beschreibung von Land und Leuten,<br />

Volksleben, Staat und Gesellschaft, Kult- und Rechtsbrauch, wie etwa Tacitus’<br />

Schrift »Germania«. Der Verfasser hat, wie einer auf einem sinkenden,<br />

dem Untergang geweihten Schiffe, im letzten Augenblicke zusammengerafft,<br />

wessen er an Kostbarstem noch habhaft werden konnte.<br />

Ebensowenig wie in den altisländischen Sagas erhalten wir eine Schilderung<br />

des Privatlebens, des religiösen, kultischen Lebens, obgleich der geschichtliche<br />

Teil an solchen Bestandteilen unvergleichlich viel reichhaltiger<br />

ist als Sagas und Edda zusammengenommen. Was überhaupt die <strong>Ura</strong>-<strong>Linda</strong>-<br />

<strong>Chronik</strong> als geistes-, religionsgeschichtliche Urkunde unvergleichlich viel wertvoller<br />

als die gesamt-eddische Überlieferung macht, ist die Tatsache, daß jener<br />

hehre Glaube der Vorzeit uns hier in voller Klarheit noch entgegentritt, wie<br />

er von mir in mühseligster Kleinarbeit aus den zertrümmerten Einzelbruchstücken<br />

der kultsymbolischen, paläo-epigraphischen Denkmäler wieder zusammengestellt<br />

wurde. Im Lichte der Überlieferung der <strong>Ura</strong>-<strong>Linda</strong>-<strong>Chronik</strong><br />

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