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Wirth, Herman – Die Ura Linda Chronik - Gnostic Liberation Front

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Das verdorbene, holländizierte »Altfriesisch« der <strong>Ura</strong>-<strong>Linda</strong>-<strong>Chronik</strong>,<br />

die Holländizismen, die unmöglichen Wortdeutungen, die auf das Schema<br />

des 6-speichigen Rades wieder zurückgebrachte und umgestaltete Runenschrift<br />

<strong>–</strong> alles dies dürfte auf einen und denselben Bearbeiter zurückgehen,<br />

den Humanisten von der Wende des 16. Jahrhunderts bzw. vom Anfange des<br />

17. Jahrhunderts.<br />

Es fragt sich nun, welche Abschriften liegen noch zwischen dem Kodex<br />

des Humanisten, des Besitzers oder gar vermutlichen Abschreibers der <strong>Chronik</strong><br />

des Worp van Thabor, und dem Kodex, der Abschrift im Besitz des Cornelis<br />

Over de Linden?<br />

Wenn die Annahme einer Entlehnung aus Volnay zutrifft, so muß noch<br />

eine Abschrift von der Wende des 18. Jahrhunderts existiert haben. In dem<br />

Besitz des Cornelis Over de Linden befand sich eine französische und eine<br />

niederländische Ausgabe der »Ruinen« von Volnay. Wir wissen nicht, ob diese<br />

Bücher ebenfalls großväterlichen Nachlaß darstellen, oder ob Cornelis Over<br />

de Linden sich dieses vielgelesene Werk, eine charakteristische Geistesschöpfung<br />

des Aufklärungszeitalters, der französischen »Encyclopédie«, aus eigenem,<br />

angeborenem inneren Suchen heraus selber angeschafft hatte.<br />

Jedenfalls verstand der betreffende Abschreiber Französisch, wenn er bei<br />

dem chinesischen Namen des Buddha, Fo, die Erläuterung »das ist falsch«<br />

eingefügt hat und dabei anscheinend an französisch »faux« gedacht hat.<br />

Gerade dieser Teil, die Lebensgeschichte des Buddha, atmet den Geist<br />

des Aufklärungszeitalters, und es fragt sich, ob der letzte Abschreiber der<br />

<strong>Ura</strong>-<strong>Linda</strong>-<strong>Chronik</strong>, irgendein friesischer Lehrer <strong>–</strong> wie G. Jansen in Harlingen<br />

<strong>–</strong>, der also vielleicht für Hendrik Reuvers die <strong>Chronik</strong> kopierte, <strong>–</strong> ob<br />

dieser Abschreiber auch nicht weiter in sprachlichen »Redaktionen« und sonstigen<br />

glossarischen Zutaten seine Feder im Spiel gehabt hat.<br />

Alles dies kann erst auf Grund einer ganz genauen sprachgeschichtlichen<br />

Untersuchung festgestellt werden, welche sich besonders auf die zeitliche Bestimmung<br />

der holländischen Worte und Redewendungen in dem Text der<br />

<strong>Ura</strong>-<strong>Linda</strong>-<strong>Chronik</strong> wird erstrecken müssen.<br />

Zusammenfassend können wir sagen, daß folgende vier Etappen in der<br />

Geschichte der <strong>Ura</strong>-<strong>Linda</strong>-<strong>Chronik</strong> für uns erkennbar werden :<br />

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