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Wirth, Herman – Die Ura Linda Chronik - Gnostic Liberation Front

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fange des 17. Jahrhunderts sich als Aufgabe gestellt haben. Er müßte kein<br />

Kind seiner Zeit gewesen sein, wenn er seine klassische Bildung, sein Wissen<br />

um Athen, Minerva, Alexander, Nearchus, die Phöniker, Tyrus und Sidon,<br />

Massilia, die Druiden usw. usw. nicht »nutzbringend« angewandt und untergebracht<br />

hätte.<br />

<strong>Die</strong> Überarbeitung einer älteren Vorlage, etwa Kodex B, die Abschrift<br />

des Hidde <strong>Ura</strong> <strong>Linda</strong> vom Jahre 1256, wird das Werk jenes Humanisten gewesen<br />

sein. Um seine Ergänzung des Textes der Sprache seiner Vorlage anzugleichen,<br />

ward er gezwungen, altfriesisch zu schreiben. Dessen er nicht fähig<br />

war.<br />

Daß er den ganzen Text auch sprachlich überarbeiten mußte und nach<br />

seinem Dafürhalten »altfriesisch« durchgestaltet hat, ergibt sich aus der äußeren<br />

Gestaltung der Handschrift, der Schrift.<br />

<strong>Die</strong>se Schrift ist keine altgermanische Runenschrift, wie sie für Friesland<br />

auch in den Funden auf dem Knochenstück aus dem Terp von Wynaldum<br />

bei Harlingen, der Knochenplatte von Hantum bei Dokkum, der Münze aus<br />

dem Terp bei Harlingen, dem Holzschwertchen von Arum und dem Holzstäbchen<br />

von Britsum bei Leeuwarden belegt sind.<br />

<strong>Die</strong> Schrift der <strong>Ura</strong>-<strong>Linda</strong>-Schrift ist eine künstliche Neubildung : Buchstaben<br />

und Zahlzeichen sind geometrisch-mathematische Konstruktionen,<br />

abgeleitet aus dem . Und dies erklärt uns den Gesamtsachverhalt. Der Humanist<br />

hatte aus der Inschrift der Waraburg erfahren, daß die Schrift aus dem<br />

»Jul« = entstanden sei (S. 44). In Wirklichkeit ist das die jüngere, südlich-nordische<br />

Jahreseinteilung, und nur einzelne Runenzeichen sind aus diesem<br />

Ideogramm entstanden. Da nun die Zeichen der germanischen Runenschrift<br />

nach Ermessen des Humanisten nicht alle auf eine Entstehung aus<br />

dem Schema des 6speichigen Rades mehr zurückzubringen waren, so müßte<br />

demnach diese Schrift verdorben sein. Es galt für ihn, nun hier auch die »alte<br />

Urform« wiederherzustellen. Und so bildete er sich die Runenschrift aus dem<br />

neu, wie sie in ähnlicher Weise bei unseren »Germantikern«, Guido List<br />

bis Rudolf John-Gorsleben, ebenfalls als »uraltes Geheimwissen« phantasmagorisch<br />

rekonstruiert und exegetisiert wird.<br />

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