Wirth, Herman – Die Ura Linda Chronik - Gnostic Liberation Front

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04.06.2013 Aufrufe

Die Konfrontierung von Volneys »Ruines« und der Ura-Linda-Chronik genügte, um nach Analogieschluß den weiteren Inhalt der Handschrift als Fälschung und Erdichtung in Bausch und Bogen abzulehnen. Eine weitere quellenkritische Untersuchung erübrigte sich. Es ist oben schon erwähnt worden, daß der Sohn von Cornelis Over de Linden sich nachdrücklich wider die Entlehnungsannahme aus Volney gewehrt hat. Aber auch wenn wir diese annehmen, ist damit nur bewiesen, daß der Abschreiber der Handschrift, also der Schreiber der vorliegenden Handschrift, die betreffenden Namen nach Volney eingefügt hatte. Da »Les Ruines« im Jahre 1791 (Paris) erschienen, könnte diese Abschrift und Einfügung erst am Ende des 18. bzw. am Anfange des 19. Jahrhunderts erfolgt sein. Aber auch hier erhebt sich die gleiche Frage : Was war der Inhalt der älteren Vorlage, welche der Abschreiber ergänzte ? Der sonstige Inhalt des Berichtes läßt sich keineswegs aus Volney ableiten. Besonders stutzig muß jener Passus machen, wo von der Umbiegung, der Umdeutung und Fälschung der Lehre Buddhas wieder durch die Priester die Rede ist und es weiter heißt (S. 102) : »Diese Lehre, bei der die Priester keiner anderen Wissenschaft bedürfen, als betrügerisch zu reden, frommen Scheines und Unrechtes zu pflegen, breitete sich von Osten nach Westen aus und wird auch über unser Land kommen.« Wie verhält sich der moderne archäologische Befund zu dieser Behauptung? An Stelle von Volney wollen wir nun eine andere Konfrontierung vornehmen : Abb. 261. Statue, gefunden bei St. Vélaux, Bouches-du-Rhône, Canton de Berre. In zwei Exemplaren gefunden (Mus. Marseille und Paris, St. Germain-en-Laye). a) Vorderseite ; b) Rückseite. Abb. 262. Zeichnung von Prof. E. V. Schmitt nach der Vorlage im Katalog des Mus. de St. Germain-en-Laye. Der »unbekannte Gott«, »le soi-disant Buddha«, ist uns leider als Torso erhalten, Haupt, linke Hand und rechter Unterarm fehlen, fielen wahrschein- 276

lich der Zerstörungswut christlicher Priesterbekehrer zum Opfer. Das »Pektoral« auf seiner Brust zeigt am Halse 6 Felder mit mäanderförmigen Hakenoder Wendekreuzen, darunter 4 (Rechtkreuze) ; am Saume des Gewandes befindet sich ein »Rauten«-Ornament N (»Jahr«-). Diese Statue aus gallo-römischer Zeit, vom Anfange unserer Zeitrechnung, zeigt den »dieu accroupi«, der uns aus weiteren gallischen Darstellungen geläufig ist (vgl. H. U., Taf. 121, Nr. 3 bis 5). Er sitzt mit untergeschlagenen Beinen, genau wie unser Bronzeidol von Rällinge aus Södermannland in Schweden (Abb. 244), mit dem Unterschied, daß es sich hier nicht um eine phallische Darstellung wie im nordischen »Finda«-Gebiet handelt. Noch größer wird aber unser Erstaunen, wenn wir die Gottesstatue von St. Vélaux, welche in der charakteristischen Meditationshaltung des Buddha dargestellt ist, nun weiter vergleichen mit jener Darstellung, welche sich als Eimerbeschlag unter den Grabbeigaben des Oseberg-Schiffes befand (Abb. 263), in dem Totengeleitschiff einer norwegischen Königin in einem Grabhügel am Oslo-Fjord 52 . Wir haben es hier also mit einem Fund bzw. einer Überlieferung des 9. Jahrhunderts zu tun. Wieder ist die Göttergestalt wie bei den Statuen von St. Velaux mit untergeschlagenen Beinen sitzend, die Hände, welche die Füße festhalten, in dem Schoß, mit gesenkten Augenlidern, meditierend dargestellt. Ebenso trägt er das Pektoral, ein Viereck, das von einem Rechtkreuz gevierteilt ist, wie es die gallische Statue auch auf dem Rücken trägt (Abb. 261 b), jedes dieser Viertel enthält ein mäanderähnliches Haken- oder Wendekreuz, als Andeutung der Sonnenwendepunkte des Jahres bzw. , und zwar im SO und NW linkswendend, im SW und NO rechtswendend. Der Gesichtstypus ist der breite, ostische ! Die Schädeldecke fehlt. Wie kommt dies Motiv nach dem Westen, wo wir es vom 1. bis zum 9. Jahrhundert an der Meeresküste, im Gebiet der ehemaligen Megalithkultur, von Gallien bis Skandinavien nunmehr belegen können? Welche geistigen Zusammenhänge zwischen dem kelto-germanischen und dem fernen asiatisch-indischen Komplex liegen hier vor, welche Strö- 277

lich der Zerstörungswut christlicher Priesterbekehrer zum Opfer. Das »Pektoral«<br />

auf seiner Brust zeigt am Halse 6 Felder mit mäanderförmigen Hakenoder<br />

Wendekreuzen, darunter 4 (Rechtkreuze) ; am Saume des Gewandes<br />

befindet sich ein »Rauten«-Ornament N (»Jahr«-).<br />

<strong>Die</strong>se Statue aus gallo-römischer Zeit, vom Anfange unserer Zeitrechnung,<br />

zeigt den »dieu accroupi«, der uns aus weiteren gallischen Darstellungen geläufig<br />

ist (vgl. H. U., Taf. 121, Nr. 3 bis 5). Er sitzt mit untergeschlagenen<br />

Beinen, genau wie unser Bronzeidol von Rällinge aus Södermannland in<br />

Schweden (Abb. 244), mit dem Unterschied, daß es sich hier nicht um eine<br />

phallische Darstellung wie im nordischen »Finda«-Gebiet handelt.<br />

Noch größer wird aber unser Erstaunen, wenn wir die Gottesstatue von<br />

St. Vélaux, welche in der charakteristischen Meditationshaltung des Buddha<br />

dargestellt ist, nun weiter vergleichen mit jener Darstellung, welche sich als<br />

Eimerbeschlag unter den Grabbeigaben des Oseberg-Schiffes befand (Abb.<br />

263), in dem Totengeleitschiff einer norwegischen Königin in einem Grabhügel<br />

am Oslo-Fjord 52 . Wir haben es hier also mit einem Fund bzw. einer Überlieferung<br />

des 9. Jahrhunderts zu tun.<br />

Wieder ist die Göttergestalt <strong>–</strong> wie bei den Statuen von St. Velaux <strong>–</strong> mit<br />

untergeschlagenen Beinen sitzend, die Hände, welche die Füße festhalten, in<br />

dem Schoß, mit gesenkten Augenlidern, meditierend dargestellt. Ebenso trägt<br />

er das Pektoral, ein Viereck, das von einem Rechtkreuz gevierteilt ist, wie<br />

es die gallische Statue auch auf dem Rücken trägt (Abb. 261 b), jedes dieser<br />

Viertel enthält ein mäanderähnliches Haken- oder Wendekreuz, als Andeutung<br />

der Sonnenwendepunkte des Jahres bzw. , und zwar im SO und NW<br />

linkswendend, im SW und NO rechtswendend.<br />

Der Gesichtstypus ist der breite, ostische ! <strong>Die</strong> Schädeldecke fehlt.<br />

Wie kommt dies Motiv nach dem Westen, wo wir es vom 1. bis zum 9.<br />

Jahrhundert an der Meeresküste, im Gebiet der ehemaligen Megalithkultur,<br />

von Gallien bis Skandinavien nunmehr belegen können?<br />

Welche geistigen Zusammenhänge zwischen dem kelto-germanischen<br />

und dem fernen asiatisch-indischen Komplex liegen hier vor, welche Strö-<br />

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