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Wirth, Herman – Die Ura Linda Chronik - Gnostic Liberation Front

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Schon 1924 hatte ich bei meinen Denkmäleraufnahmen und der Zusammenstellung<br />

meines Bilderatlas die vorderasiatischen Krummsäbel (Abb. 251)<br />

mit unseren nordischen Fundstücken zusammengestellt, wie es L. Franz<br />

(1928) 42 ebenfalls tut. Ebenso war ich der von ihm und von H. Bonnet (1926) 43<br />

vertretenen Ansicht, daß dieser Krummsäbel sich aus dem Wurfholz entwickelt<br />

haben müßte, und hatte die von L. Heuzey 44 zusammengestellten vorderasiatischen<br />

Formen unseren beiden nordischen Fundstücken gegenübergestellt.<br />

Abb. 251. a) Waffe in Hand des Gottes Marduk (ca. 850 v. Chr.) ; b<strong>–</strong>c)<br />

Waffen, gefunden in Gräbern von Tello : b) 41 cm, c) 27 cm lang;<br />

d) Darstellung der gleichen Waffen in einem Basrelief, einem der ältesten<br />

Denkmäler von Tello, älter als Ur-Nina.<br />

Wir sehen hier noch klar die Übergangsform des Säbels aus dem Wurfholz,<br />

das in Nordeuropa durch den Fund von Brabandsee bei Aarhus in Jütland bereits<br />

für die ausgehende ältere bzw. die mittlere Steinzeit (Maglemose-Kökkenmöddinger-Zeit)<br />

belegt ist. Den echten Säbeltypus zeigt dann z. B. der<br />

Bronzesäbel des Adad-nirari I., König von Assyrien, um 1325 v. Chr., ein Zeremonialsäbel,<br />

welcher eine Inschrift des Königs trägt, wahrscheinlich ursprünglich<br />

in der Hand einer Götterstatue 45 .<br />

<strong>Die</strong>se im Norden wie im sonstigen Europa völlig vereinzelt dastehende<br />

Form weist ausdrücklich auf die kleinasiatischen Vorbilder hin. Auch W.<br />

Gaerte betont, daß es sich um »einen spezifisch hettitischen Typus handelt«.<br />

Damit ist aber die von der <strong>Ura</strong>-<strong>Linda</strong>-<strong>Chronik</strong> uns erstmalig überlieferte<br />

Angabe jener Völkerwanderung unter Führung des Magy, des Priester-Fürsten,<br />

zu einer archäologisch erwiesenen Tatsache geworden. Auch der Umstand,<br />

daß dieser vorderasiatische Säbel in Bronze und Steinform gefunden wurde,<br />

bestätigt ebenfalls die Angabe der kupfersteinzeitlichen Kultur dieser Fremdvölker.<br />

Und nun erhebt sich für uns die Frage, ob dieser Fremdvölkereinbruch<br />

in das Gebiet der Megalithkultur etwa die Ursache gewesen ist, daß die Bestattung<br />

in den großen Steingräbern, den Sippen- und Geschlechtergrabhäusern,<br />

von der Brandbestattung im 2. Jahrtausend v. Chr. verdrängt wurde.<br />

Der Leichenbrand erscheint zuerst in der jüngeren Steinzeit sporadisch in<br />

einer Zone, welche von den Ufern des Dnjepr durch Deutschland hindurch<br />

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