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Wirth, Herman – Die Ura Linda Chronik - Gnostic Liberation Front

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funden. Der Wortlaut der Inschrift ist (nach Hübner) : »Deo Belatucadro a<br />

muro sive Tus Tingso ex cuneum Frisiorum Germanorum.«<br />

Dem gallischen Gott Belatucadrus und dem Tus Tingsus wird aus dem germanischen<br />

Keil der Friesen dieser Stein geweiht. Wir wissen nun, daß die Römer<br />

den Gott Tius der Friesen und Tubanter, der den Beinamen Thingsus<br />

führte, als »Mars« deuteten, nach seinem Symbol den »Speer«, d. i. die t-,<br />

Ti-, Tiu-, Tyr-Rune des - oder t-Gottes, des Heilbringers in der 3. átt<br />

seines Jahreslaufes, der winterlichen, vorwintersonnenwendlichen. Es ist die<br />

Zeit, wo das höchste und heiligste Thing des Jahres, die »gemeine Acht«, der<br />

Julthing, im -Monat stattfindet. Es ist die Zeit der »südlich sinkenden<br />

Sonne«, wo sich »Ulls Ring« , der Jahreskreis des winterlichen Gottes Ull<br />

(vgl. Abb. 36 und 41), wieder in den »zwei Bergen« des Sigtyrs (st)<br />

vollendet. Für die Gesamtheit der Jahreslaufsymbolik der noch alteddischen<br />

Schwurformel siehe H. U., Hauptstück 11.<br />

Daher führt der t Tiu, der Gott mit dem »Speer«, als Schutzherr, Kalenderpatron<br />

des Things, den Beinamen Thincsus, Thingsus, von einem germanischen<br />

Nominativ Things. Er ist der Schwurgott, bei dem man im Süden der<br />

»Acht« stehend, mit einem gesenkten und einem gehobenen Arm i<br />

den Eid leistete. Nach ihm heißt im inguäonischen (friesisch-sächsischen)<br />

und istuäonischen (fränkischen) Gebiet der zweite Tag der Woche »Dingestag«<br />

(mittelniederländisch dinghesdach), <strong>Die</strong>nstag, angelsächsisch Tîwesdaeg, englisch<br />

Tuesday, altnordisch Tyrdagr, althochdeutsch Ziuwestag.<br />

Für die Formel *Thi-ing = t der 3. att des Jahres vgl. H. U., Hauptstück<br />

19 ; es ist der Gott und das Wahrzeichen der Inguäonen (vgl. Abb. 10 a-b), der<br />

Nordseegermanen. Ing- und Od- sind also nur kalendarische Namen<br />

für den t Ti, Tiu, (Tiụ-, Tiw-), Tyr, den Ul-, wie Od-in für Allvater in dem<br />

Julmonat. Ihn, den Gott des Rechtes, den Speergewaltigen, den Herrn über<br />

Leben und Tod, den Heilbringer und Nothelfer mit dem Schwan, verehrten<br />

die Germanenstämme der Römerzeit wie später ihre vorchristlichen Nachfahren<br />

noch in der verklingenden Sage vom Schwanritter. In dem batavischen<br />

Aufstand der Veleda-Zeit sandten die Tencterer einen Abgeordneten, der in<br />

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