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Wirth, Herman – Die Ura Linda Chronik - Gnostic Liberation Front

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In der wodanistischen Verdunkelung der eddischen Überlieferung wurde<br />

aus den germanischen Haus- und Volksmüttern (matres familias) des Cäsar,<br />

die das Schlachtenlos, die »Wal kiesen«, die altnordischen spâ-dîsir und spâkonur,<br />

die halbvergöttlichten Valkyrja gemacht.<br />

Aber auch sie bewahrt die hohe ältere Überlieferung der »Alruna«, sogar<br />

in dieser neuen, sehr einseitigen Stellung als Zutreiberin für Wodans Kriegerjenseits<br />

»Walhall«, in der sie das Freibier schenken darf.<br />

Wenn der bereits episch gewordene Nothelfer und Heilbringer Sigurd-<br />

Siegfried die Valkyre Sigdrifa-Brynhild aus dem Winter-, dem Dornröschenschlummer<br />

aufweckt, bittet er sie, ihn Weisheit zu lehren, da sie die Mären<br />

aller Welt wisse. Nach ihrem tiefschönen Eingangsgebet (Sigdrifomal 4) »Wort<br />

und Weisheit gewährt uns edeln Zwei’n und immer heilende Hände« (læknishendr)<br />

lehrt sie ihn die Runenweisheit.<br />

Freilich, von dem ursprünglichen Sinn der Zeichen der Zeit Gottes, des<br />

Waraldas, ist in dem lappofinnischen Zauberkram der eddischen Überlieferung<br />

kaum noch etwas erhalten ; weder im Sigdrifomal noch im Hávamal,<br />

dessen 18 Zaubersprüche in unserer durch keine wissenschaftliche Sachkenntnis<br />

getrübten »germantischen« Literatur, von Guido List bis John Gorsleben,<br />

als höchste okkulte Weisheit exegetisiert werden. Und nur die Stelle, Hugrúnar<br />

skaltu nema, ef þu vilt hveriom vera geđsvinnari guma <strong>–</strong> »Denk-(Geistes-) Runen<br />

brauche, willst du stärkerer Sinnesart sein als ein anderer Mann« <strong>–</strong> weist<br />

auf das Licht der Vorzeit, der Volksmütter-Zeit zurück, als die nordischen<br />

Völker nicht weniger heldisch waren, ihre Ehre nicht weniger hoch hielten,<br />

aber ihre Geisteskultur turmhoch über den wodanistischen Jenseitsanschauungen<br />

der Edda stand, welche dem hier überlegenen Christentum unterliegen<br />

mußten.<br />

Auch die Eddazeit weiß, daß diese ihre jetzige Welt bestimmt ist, zugrunde<br />

zu gehen. Und wie die Volksmütter in der Überlieferung der <strong>Ura</strong>-<strong>Linda</strong>-<strong>Chronik</strong>,<br />

so ist es in der Edda auch nicht der Tempelgode, nicht ein Odinspriester,<br />

nicht der Mann, sondern beide Male die Frau, die Seherin, die Völva, in der<br />

»Seherin Weissagung« (Vo˛luspá) und ebenso im Hyndla-Lied (Hyndlolióđ),<br />

welche die Erneuerung des Reiches der Vorzeit und des »höchsten Gottes ältester<br />

Runen« (Fimbultýs fornar runar) verheißt. So kündet die Seherin, die<br />

Hyndla, die germanische Reformation, wie die Frana, an, wenn sie von dem<br />

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