Wirth, Herman – Die Ura Linda Chronik - Gnostic Liberation Front

Wirth, Herman – Die Ura Linda Chronik - Gnostic Liberation Front Wirth, Herman – Die Ura Linda Chronik - Gnostic Liberation Front

gnosticliberationfront.com
von gnosticliberationfront.com Mehr von diesem Publisher
04.06.2013 Aufrufe

und Namen genommen und dem Teufel gegeben, so sage ich, damit du glaubest, daß jene, welche du ‘Schwestern’ heißest, dir hier oder in Zukunft von Nutzen sein können?« In Worms siegte aber die »göttliche Frömmigkeit«, die heilige Treue eines älteren Bündnisses mit Gott, dem Weltengeist. Und die »drei Schwestern« zogen, in den Heiligenstand erhoben, in die Kirche ein. Der Kampf gegen die drei »weisen«, »wissenden Frauen«, das Sinnbild der urnordischen Gottesfreiheit, des Urketzertumes in römischer Schau, geht bis auf den heutigen Tag weiter. Auf dem »Kapellenberg« bei Gengenbach im badischen Schwarzwalde, der früher Eimbetenberg hieß, wurde Eimbete mit ihren Schwestern einst verehrt. Die jetzigen kirchenamtlichen Heiligen der Stelle, Perpetua und Felizitas, sind nur Weiterbildungen 28 . Ebenso heißt die heute also kirchenamtlich den Heiligen Cyriakus und Perpetua geweihte Kirche zu Adelhausen im Breisgau im Volksmunde noch stets Sant Einbeten Lütkirche 29 ! Erich Jung, der diesen Dingen nachging und nach Gengenbach fuhr, um sich das Bergkirchlein einmal anzusehen, konnte es zunächst nicht finden : »Schließlich stellte sich heraus, daß ganz neuerdings, vor etwa zehn Jahren (1912), ein ganz neues Kirchlein an die Stelle der alten Einbetenkapelle getreten ist, den Heiligen Peter und Anna geweiht. Also ist nun endlich die Stelle ganz von Deutschem gereinigt, indem zuerst welsche Heilige und nun endlich zwei Heilige von unzweifelhaft alttestamentarischer Abstammung an die Stelle der nordischen Schwestern getreten sind. Eine alte Glocke von 1751, die der Embeta geweiht ist, hängt noch da, als der letzte Nachhall der alten Weihung.« Die bisherigen Einzelheiten der obergermanischen Überlieferung der 3 »Schwestern« zeigen sie als die Nothelferinnen, die Ärztinnen, die sozialen Wohlfahrtsfürsorgerinnen. Der wormser Altarstein bildet also tatsächlich den letzten und Schlußstein zu dem hier lückenlos sich wiederherstellenden Gesamtbild der Burgmaid der Ura-Linda-Chronik. Das den drei Schwestern mitgegebene Sinnbild, das Buch, weist auf das Wissen um das Höchste und Letzte, die göttliche Offenbarung hin, welche die Verkünderinnen der Lehre Wraldas einst hüteten. 230

Es ist das Erbe der »weisen« und »weißen Frauen« der Vorzeit, das heilige Wissen um das große Gesetz des Lebens Gottes in allem Dasein, des od-il, odal. Einst war sie die Hüterin, die Lehrerin der »heiligen Schrift«, der Runenschrift, als die sakrale Schrift, die Folge der Kalenderzeichen des Jahres Gottes, der Offenbarung Gottes des Weltengeistes in Zeit und Raum. Nicht nur sie, die gelernte und bestallte »weise Frau«, sondern auch die Hausmutter verstand einst die Kunst des »Runen-Lesens«. Noch Cäsar (bello gallico I, 50) berichtet, daß bei den Germanen gewöhnlich die matres familias durch Lose und Wahrsagungen voraussagten, ob eine Schlacht gut ausgehen werde oder nicht (ut matres familias eorum satibus et vaticinationibus declarent, utrum proelium committi ex usu esset, nec ne). Im Verlaufe des Niederganges der altgermanischen Kultur und Gesittung, in dem Bericht des Tacitus (Germania 8) wirft nicht mehr die weiße Frau oder Hausmutter, sondern der Staatspriester (sacerdos civitatis) oder »privatim, ipse pater familiae« »der Hausvater selber, privatim« die auf den Ästchen des »fruchttragenden Baumes« geritzten Runen auf ein weißes Tuch, und »liest« deren dreie (!). Die »3 Ästchen«, das Gottesorakel, aber sind in den Jul- und Jahrkuchen die »Krone« der »weißen Frau« geblieben, die kein Germanenfürst, der sich nach ostischem und mediterranem Muster wider das Gesetz Wraldas erblich gemacht hatte, ihr nehmen konnte. Und wenn auch der Gotenkönig Filimer (nach Jornandes, cap. 24) »gewisse magische Weiber, welche in der Altfordernsprache Aliorunen (aliorunas) genannt wurden«, in die Wüste jagt, so ist dies nur einer der Belege der tragischen Selbstzerstörung einer unter dem Alberich-Fluch der Macht- und Habgier zerfallenden Germanenwelt. Auch die fast römisch-christlich anmutende Schändung des Andenkens der »Aliorunen«, daß sie sich dann mit den wilden Waldmenschen verbunden und das grausame Geschlecht der Hunnen gezeugt hätten, fällt auf die wahrscheinlich wodanistisch-priesterlichen Urheber dieser »frommen Legende« zurück. Es ist die gleiche innere Haltlosigkeit, der Verlust der eigenen Weltanschauung und Gesittung, welche die Brukterer und Bataver die Veleda, die Seele der Erhebung und des Widerstandes gegen das römische Zwingjoch, an Rom ausliefern ließen. 231

Es ist das Erbe der »weisen« und »weißen Frauen« der Vorzeit, das heilige<br />

Wissen um das große Gesetz des Lebens Gottes in allem Dasein, des od-il, odal.<br />

Einst war sie die Hüterin, die Lehrerin der »heiligen Schrift«, der Runenschrift,<br />

als die sakrale Schrift, die Folge der Kalenderzeichen des Jahres Gottes,<br />

der Offenbarung Gottes des Weltengeistes in Zeit und Raum. Nicht nur sie,<br />

die gelernte und bestallte »weise Frau«, sondern auch die Hausmutter verstand<br />

einst die Kunst des »Runen-Lesens«. Noch Cäsar (bello gallico I, 50) berichtet,<br />

daß bei den Germanen gewöhnlich die matres familias durch Lose und Wahrsagungen<br />

voraussagten, ob eine Schlacht gut ausgehen werde oder nicht (ut<br />

matres familias eorum satibus et vaticinationibus declarent, utrum proelium<br />

committi ex usu esset, nec ne). Im Verlaufe des Niederganges der altgermanischen<br />

Kultur und Gesittung, in dem Bericht des Tacitus (Germania 8) wirft<br />

nicht mehr die weiße Frau oder Hausmutter, sondern der Staatspriester (sacerdos<br />

civitatis) oder »privatim, ipse pater familiae« »der Hausvater selber, privatim«<br />

die auf den Ästchen des »fruchttragenden Baumes« geritzten Runen<br />

auf ein weißes Tuch, und »liest« deren dreie (!).<br />

<strong>Die</strong> »3 Ästchen«, das Gottesorakel, aber sind in den Jul- und Jahrkuchen<br />

die »Krone« der »weißen Frau« geblieben, die kein Germanenfürst, der sich<br />

nach ostischem und mediterranem Muster wider das Gesetz Wraldas erblich<br />

gemacht hatte, ihr nehmen konnte. Und wenn auch der Gotenkönig Filimer<br />

(nach Jornandes, cap. 24) »gewisse magische Weiber, welche in der Altfordernsprache<br />

Aliorunen (aliorunas) genannt wurden«, in die Wüste jagt, so<br />

ist dies nur einer der Belege der tragischen Selbstzerstörung einer unter dem<br />

Alberich-Fluch der Macht- und Habgier zerfallenden Germanenwelt. Auch<br />

die fast römisch-christlich anmutende Schändung des Andenkens der »Aliorunen«,<br />

daß sie sich dann mit den wilden Waldmenschen verbunden und<br />

das grausame Geschlecht der Hunnen gezeugt hätten, fällt auf die wahrscheinlich<br />

wodanistisch-priesterlichen Urheber dieser »frommen Legende« zurück.<br />

Es ist die gleiche innere Haltlosigkeit, der Verlust der eigenen Weltanschauung<br />

und Gesittung, welche die Brukterer und Bataver die Veleda, die<br />

Seele der Erhebung und des Widerstandes gegen das römische Zwingjoch, an<br />

Rom ausliefern ließen.<br />

231

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!